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Das Fenster zum Hof


Hans-Peter

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Wenn einer dann drunterschreibt "Hier passt nix" ist man natürlich angefasst.

 

Wenn Du Kritik nicht verträgst, stellst Du besser keine Bilder mehr ein.

Sei kein Fremder, werd mal locker. Worum geht es Dir hier ?

 

Feuilletonistisches Geheuchel ?

 

Es passt nun mal nix an dem Bild, weder die Kategorie, noch sehe ich irgendeinen Gag, oder Gechichte, technisch und vom Licht her leider grottig,

 

Du hast doch gerade "Haus und Hof beliehen" um dich aufzurüsten auch akademisch

technisch, und ? Siehst Du das nicht selber ?

 

Du kriegst doch Zuspruch genug freu dich drüber ist halt nicht jeder Schuss ein Treffer

na und.

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... Das ist es wohl: auch mal die Finger still halten. Ich lese gerade in "Fotografie als Meditation" von Torsten Andreas Hoffmann. Da findet sich einiges von den Gedanken, die dich auch umtreiben.

 

Ich habe mir vorgenommen, mal ein Stück auf diesem Weg der Entschleunigung zu gehen und die Leica II mitzunehmen, die bisher nur im Schrank schläft. Habe vor zwei Tagen gerade einen FP4 daneben gestellt.

Mal sehen, ob ich mich noch an alles erinnere, aber im Zweifel gibt es sicher genügend Fachleute hier im Forum, die mir weiterhelfen können.

 

Hallo Hans-Peter,

 

ja hätte ich gewusst, dass Du dieses Buch kennst...! :)

 

Übrigens kein schlechtes Buch, jedoch hätte ich mir gewünscht, dass der Autor hier und da etwas mehr in die Tiefe geht. Etwa so, wie im Kaptitel Street Fotografie, dem er sehr viel Platz einräumt. Aber im Grunde hat er viel Wesentliches aufgenommen und weiterführende Literatur empfohlen oder auf Autoren und Philosophen hingewiesen.

 

Im Grunde kann man vieles aus dem Buch, meiner Meinung nach, auch auf andere Künste ableiten. Egal ob Musik, Literatur, Malerei oder sonst etwas.

 

Das Thema Meditation (Zen) und Fotografie versuche ich für meinen Teil schon seit einigen Jahren unter einen Hut zu bekommen. Kein leichter Weg, doch hin und wieder scheint es zu geligen, eins mit dem Motiv zu werden, die im Buch erwähnten Stimmen um einen drumherum, die Vergleiche, auszuschalten und sich nur noch auf das Motiv zu konzentrieren. Sich an ihm abzuarbeiten und hinterher befriedigt das Ergebnis auf dem Leuchttisch zu betrachten. Ein toller Moment!

 

Dabei ist es, meiner Meinung nach, auch zweitrangig, ob das Abarbeiten drei Minuten oder drei Stunden erfordert. Dein Ergebnis daraus ist wichtig.

 

Die von Dir erwähnte "Entschleunigung"ist in den letzten Jahren zum fast schon geflügelten Wort geworden. Jeder redet davon, kaum einer scheint sie aber zu praktizieren. Schon die Bilderabteilung hier im Forum zeigt es. Die Masse der hier gezeigten Bilder ist schon inflationär. Von Bilderforen wie zum Beispiel die "FC" möchte ich gar nicht erst reden. Aber das ist ein anderes Thema.

 

Worauf ich hinaus möchte ist, dass ich nicht glaube das es am Aufnahmemedium oder der Kamera liegt, ob man sich mehr zurücknimmt. Die von Dir erwähnte Leica II und der FP4 mit 36 Aufnahmen wird Dir augenscheinlich zunächst helfen, weil nach eben den besagten 36 Aufnahmen Schluss ist. Ich denke, dass hier auch der Spaß an der Leica II sich leicht in den Vordergrund schiebt, was nicht zu verurteilen ist. Im Gegenteil sogar!

 

Doch kannst Du das von Dir beabsichtigte Ergebnis sicherlich auch mit Deiner "MM" erreichen.

 

Vielleicht läuft man sich ja bei einem Forums-Treffen einmal über den Weg? Da könnte man das Thema vielleicht einmal in einem Gespräch vertiefen.

 

Gruß

Thomas

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Hallo Hans-Peter,

 

ja hätte ich gewusst, dass Du dieses Buch kennst...! :)

 

Das Thema Meditation (Zen) und Fotografie versuche ich für meinen Teil schon seit einigen Jahren unter einen Hut zu bekommen. Kein leichter Weg, doch hin und wieder scheint es zu geligen, eins mit dem Motiv zu werden, die im Buch erwähnten Stimmen um einen drumherum, die Vergleiche, auszuschalten und sich nur noch auf das Motiv zu konzentrieren. Sich an ihm abzuarbeiten und hinterher befriedigt das Ergebnis auf dem Leuchttisch zu betrachten. Ein toller Moment!

 

Dabei ist es, meiner Meinung nach, auch zweitrangig, ob das Abarbeiten drei Minuten oder drei Stunden erfordert. Dein Ergebnis daraus ist wichtig.

 

Gruß

Thomas

Hallo Thomas,

das Kapitel Street habe ich in dem Buch noch vor mir. Ich zwinge mich, das Werk langsam zu lesen, sozusagen ein erster winziger Schritt in Richtung Meditation.

Ein Gedanke treibt mich aber immer wieder um: Kann man ein Bild, das aus der Meditation entstanden ist überhaupt zeigen? Soll man es zeigen? Muss Kritik an einem solchen Bild nicht fast zwangsläufig verletzen?

Du gibst doch mit so einem Bild einen tiefen Einblick in dein Innerstes. Ich fürchte das kann man nur Menschen zeigen, denen man vertraut.

Ich teile deine These, dass es nicht auf das Aufnahmemedium ankommt. Die Leica II wäre auch nur eine Krücke. Wie ein Signal an mich selbst: Achtung, jetzt passiert hier etwas ganz besonderes!

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Kann man ein Bild, das aus der Meditation entstanden ist überhaupt zeigen? Soll man es zeigen? Muss Kritik an einem solchen Bild nicht fast zwangsläufig verletzen?
Du gibst doch mit so einem Bild einen tiefen Einblick in dein Innerstes.


Kritik kann immer verletzen, je nachdem, wie man sie auffasst. Da helfen (mir) zweierlei Betrachtungen: zum einen können mich doch kleine schwarze Krakel auf dem Bildschirm mich nicht wirklich bedrohen. Zum andern ist ja - zumindest in unserem Forum - ein Grossteil des Publikums zwar willens, seine Eindrücke fair zu schildern, aber nicht wirklich dafür geschult. Da darf man auch Unebenheiten in Kauf nehmen. Und die ganz wenigen Leute, die böse Sprüche brauchen, um sich selbst zu bestätigen, sind ja schnell bedauert und ignoriert.

Du gibst mit jedem Bild etwas von dir preis. Auch wenn Du ganz unachtsam und vermeintlich leger eine Szene abknipst, ist dem Leser sichtbar, was Du beachtenswert findest, welche Bildparameter dir wurscht sind oder Du noch nicht begrifen hast, und was auch immer. Sogar wenn Du ein Bild mit einer automatischen Anlage gemacht hast, ohne irgend etwas dazu beizutragen, wird die Auswahl, die Du triffst, die Ort, an dem Du die Maschine parkiert hast und allein die Tatsache, dass Du es zeigst, etwas sagen, das dir vielleicht nicht lieb ist.

Letztlich ist die Wortwahl, ein Bild aus der Meditation heraus zu machen, vielleicht etwas irreführend. Ich glaube nicht, dass das Vorgehen "jetzt tu ich mal meditieren und dann knipse ich dabei" den Vorgang korrekt beschreibt. Viel näher kommst Du wohl, wenn Du darüber so denkst, dass Du beim Herstellen der Aufnahme mit bestimmten erlernten Techniken deine Konzentration vergrösserst und besser lenkst (oder dich lenken lässt).

Alles IMHO, was hoffentlich klar sein sollte.
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Die Bilder von gabi ziehen mir viel zu oft eine unangenehme Debatte nach sich.

 

Der Auslöser dafür sind jedes mal die unterschiedlichen Einschätzungen der Qualität der Bilder von gabi und vielen Betrachtern.

In der Folge davon geht gabi regelmässig mit der Kritik falsch um, ist beleidigt und meint zurück beleidigen zu müssen.

 

Ich lobe gabis Bilder nicht und ein „Danke“ gibt es grundsätzlch auch nicht, weil ich weiß, dass er mit Negativkritik nicht umgehen kann.

 

 

Bester gabi, Du kannst dir das Forum nicht dahin erziehen, deine Bilder ausschließlich zu mögen und ansonsten kommentarlos weg zu schauen. das Klappt nicht.;)

 

Und auch wenn die Kategorie „Streetfotografie“ für dich die Königsdisziplin ist, gehören einige deiner Bilder einfach nicht dahin.

 

Wenn Du, egal ob mit oder ohne Meditation, deine innere Ruhe gefunden hast und etwas mehr Souveränität an den Tag legen würdest, klappt's auch mit dem Forum besser.;)

 

Ach, noch eins:

Niemand nimmt dir ab, dass Du dir unangenehmer Forenten wirklich ingnorierst.

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Der Auslöser dafür sind jedes mal die unterschiedlichen Einschätzungen der Qualität der Bilder von gabi und vielen Betrachtern.

 

Im Prinzip "ja". Nur sind es hier und anderswo nicht viele sondern nur ein Betrachter, dessen Kommentare zum Disput führen. Andere Betrachter haben es geschafft, Aspekte des Bilds zu nennen, die nach ihrer Auffassung missraten sind, ohne dabei gleich persönlich zu werden.

 

Weiter hat sich Gabi nicht gegen Kritik verwahrt sondern gegen simple Behauptungen ad hominem, die ich in dieser Form auch nicht akzeptieren würde, und er hat nicht Kritik kritisiert sondern einen Forenten, dessen Äusserungen er als beleidigend empfindet.

 

Wer solche Kritik nicht erträgt, sollte keine üben, um seine Argumente auf ihn selbst anzuwenden.

 

Der Tonfisch musiziert, wie die Franzosen zu sagen belieben.

 

Ach, im fahrenden Zug ist das Gefummel mit der Glastastatur kaum auszuhalten!

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Letztlich ist die Wortwahl, ein Bild aus der Meditation heraus zu machen, vielleicht etwas irreführend. Ich glaube nicht, dass das Vorgehen "jetzt tu ich mal meditieren und dann knipse ich dabei" den Vorgang korrekt beschreibt. Viel näher kommst Du wohl, wenn Du darüber so denkst, dass Du beim Herstellen der Aufnahme mit bestimmten erlernten Techniken deine Konzentration vergrösserst und besser lenkst (oder dich lenken lässt).

 

Alles IMHO, was hoffentlich klar sein sollte.

Ich muss gestehen, dass ich in dieser Diskussion ziemlich theoretisiere. Ich habe noch nie wirklich meditiert. Das ist ein komplexes Unterfangen, das man sicher lange üben muss.

Im zweiten Schritt kommt dann die Fotografie dazu. Ob die sich verändert, wenn man wirklich im Zustand tiefer Gelassenheit seine Bilder sucht ... Ich ahne es nicht.

Ich bin mir aber sicher, dass das eine spannende Erfahrung sein kann.

Wenn man aber ein meditatives Bild zum Kommentieren freigibt, kann das nicht nur bewerten, wer selbst schon meditiert hat?

Sonst gilt sicherlich: Es spielt keine Rolle, welches Gerät du hattest, welche Schwierigkeiten die Aufnahme beeinträchtigten - es zählt allein das Bild. Wenn es nicht gut ist, wirf es weg.

Nur bei der Meditation ist die Welt vielleicht doch nicht so einfach :)

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... Ein Gedanke treibt mich aber immer wieder um: Kann man ein Bild, das aus der Meditation entstanden ist überhaupt zeigen? Soll man es zeigen? Muss Kritik an einem solchen Bild nicht fast zwangsläufig verletzen?

Du gibst doch mit so einem Bild einen tiefen Einblick in dein Innerstes. Ich fürchte das kann man nur Menschen zeigen, denen man vertraut.

 

Ich teile deine These, dass es nicht auf das Aufnahmemedium ankommt. Die Leica II wäre auch nur eine Krücke. Wie ein Signal an mich selbst: Achtung, jetzt passiert hier etwas ganz besonderes!

 

Hallo Hans-Peter,

 

eine interessante Ansicht, die Du in den Raum wirfst. Für meinen Teil möchte ich sie jedoch mit einem Nein beantworten. Gerne lasse ich mich aber eines besseren belehren.

 

Fotografie, oder generell künstlerisches Schaffen, hat von der Entstehung bis zur einer eventuellen Veröffentlichung viel eigener und innerer Haltung zu tun.

 

Hier im Forum wird eigentlich viel zu viel von Kritik gesprochen. Ich finde den Begriff rezensieren treffender. Du und ich, wie fast alle hier im Forum, sind in erster Linie Amateure und Liebhaber und fotografieren somit in erster Linie für uns selbst.

 

Noch vor einigen Jahren, vor der Revolution des Internets und der damit verbundenen sozialen Medien (wozu man auch ein solches Forum zählen kann) hat man seine Bilder nur im Familien- oder Freundeskreis gezeigt. Gut, der Eine oder Andere war vielleicht noch in einem Fotoclub oder hat seine Aufnahmen zur Wettbewerben geschickt. Dies war jedoch nie der Hauptanteil der Amateure.

Zig entstandene Bilderforen im Netz haben dieses Verhalten jedoch verändert. Nahezu jeder lädt Speicherkarten irgendwo im Netz ab. Der Betrachter dieser Bilder mutiert vom Geniesser praktisch zum Konsumenten unzähliger Bilder. Man braucht sich nur anzuschauen, wieviele Aufnahmen hier im Forum abgeladen werden.

 

Und genau hier kommt der Einzelne zum tragen. Wie ist er gestrickt? Wie werden Ratschläge aufgenommen und vor allem: Wie persönlich wird das vom Betrachter gesagte? Beziehe ich es auf meine Person oder auf das Bild? Man kann natürlich jetzt die berühmte Mauer vor sich errichten an der alles abprallt. Man kann aber auch für sich erkennen, wenn es so ist, dass sich eine Rezension nur das eingestellte Bild wendet. Hierzu ist jedoch auch der Betrachter als Autor gefordert.

 

Heute Mittag noch habe ich mit meiner Frau, die selbst auch fotografiert, einige Aufnahmen von mir besprochen. Die Meinungen gingen hier und da doch weit auseinander und es entwickelte sich eine lebhafte Diskussion. Sollte ich das Nichtgefallen an meiner Bildsprache auf jetzt auf mich beziehen?

 

Ich empfinde es hingegen für wichtig, wenn sich zu einem Bild, egal ob es dem Betrachter gefällt oder nicht, ein Gespräch entwickeln kann. In einer Galerie stehe ich ja auch nicht mit meiner Frau vor einem Bild und es wird nicht darüber gesprochen. Und das dies auch in einem Forum gehen kann, sieht man hier.

 

Man kann auch die Annahme vertreten, dass jede persönliche Aufnahme intim ist. Du erschaffst Du etwas für Dich, etwas persönliches. Egal ob im vorbeigehen oder meditativ. Warum also nicht das Ergebnis zeigen wenn man davon überzeugt ist? Empfindest Du eine von Dir gemachte Aufnahme als zu intim für die Öffentlichkeit, was ohne weiteres geschehen kann wenn es Dir zum Beispiel gelingt ein Stück Deiner Seele zu entblössen und Dich damit zu entwaffnen, und Du würdest bei einer angenommen falschen Auffassung verletzt sein, dann halte diese Aufnahme für Dich.

 

Übrigens: Hermann Netz, u.a. Referent der Leica Akademie, hat das Thema Fotografie und Meditation in seinem Repertoire. Sein Vortrag "Die Stille fotografieren" war nicht ganz unschuldig daran, mich mit dem Thema zu beschäftigen. Hier der Link zu seiner Seite, auch wenn er dort, meiner Meinung nach, nicht seine dichtesten Fotos zeigt: zen fotografie

 

Ansonsten schaue Dir auch einmal die Bildbeiträge von "Sinope" hier im Forum an. Wenn man einen eigenen Zugang dazu hat, tolle Bilder in denen er schafft, Gefühle in Bildern auszudrücken und damit Bilder hinter dem eigentlichen Motiv zu zeigen. Besonders Licht & Wind und Durchdringung möchte ich hier anführen.

 

Viel Spaß beim Anschauen!

 

Gruß

Thomas

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Fotografie, oder generell künstlerisches Schaffen, hat von der Entstehung bis zur einer eventuellen Veröffentlichung viel eigener und innerer Haltung zu tun.

Gruß

Thomas

Hallo Thomas,

ich muss für meine Antwort etwas ausholen. Zen hat, wenn ich das richtig interpretiere, auch viel mit dem Blick nach Innen zu tun.

Und wenn ich mich selbst erkennen will, ist eine wichtige Frage woher ich komme und was mich geprägt hat?

 

Wenn wir jetzt mal die Familie und die Zugehörigkeit zu einer gesellschaftlichen Gruppe ausklammern, dann hat die meisten von uns wohl die Arbeit geprägt, mit der wir ein Drittel unserer Zeit verbringen.

 

Wenn wir unsere Arbeit gern tun, hat sie umso mehr auf uns eingewirkt. Das kann ich jedenfalls von mir sagen. Aber die Arbeit hat mich auch sehr diszipliniert.

Unternehmen, die mich bezahlten, wollen mit meiner Arbeit Geld verdienen. Das geht in der Regel nur, wenn ich ein marktgerechtes Produkt liefere.

 

Und damit bin ich beim für mich wichtigsten Aspekt unserer Diskussion. Die Disziplin meines Berufslebens, lässt sich mit einer künstlerischen Arbeit nicht so leicht versöhnen.

Die eine ist gefesselt vom Markt, die andere ist frei, schert sich letztlich auch kein bisschen um das, was andere denken.

 

Und das muss man lernen. Falsch, das muss ich lernen.

Ich habe jetzt einiges an Zen-Fotografie gesehen, das mir ein Inneres „uffff“ bereitet. Das gilt auch für viele andere Fotos, die radikal abstrahieren.

Ich bin eben immer noch gefesselt von dem Gedanken, dass die Arbeit anderen gefallen muss. Was natürlich Quatsch ist. Ich werde ja nicht mehr bezahlt.

Ich neige auch dazu, meine Arbeit zu verteidigen. Habe ich in unzähligen Konferenzen gemacht. Hier im Forum wird das von manchem kritisiert, was ich falsch finde.

Wenn ich mich verteidige, zeige ich doch auch, dass ich den Kritiker respektiere, weil ich mich mit seinen Gedanken auseinandersetze.

 

Zurück zu meiner These: Zen-Fotografie, die wir noch nicht ganz genau definiert haben, ist nach meinem Verständnis persönlicher als andere Spielarten der Fotografie.

(Da beziehe ich mich auf pops Einwand, dass jede Fotografie etwas über die Persönlichkeit des Fotografen aussagt.)

Darum erfordert sie auch eine besondere Souveränität. Man könnte auch sagen ein ausgeprägtes künstlerisches Selbstbewusstsein.

Ob das immer gerechtfertigt ist, steht auf einem anderen Blatt.

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Dein vorstehender Beitrag hat in mir einige Reaktionen ausgelöst, die ich gern im Folgenden umreisse. Es sind nicht als zu Ende gedachte Argumentationen, sondern vielmehr als erkenntnisleitende Fragen zu verstehen. In diesem Sinne erwarte ich eigentlich auch keine Antworten.

"Die Disziplin meines Berufslebens, lässt sich mit einer künstlerischen Arbeit nicht so leicht versöhnen. " - Entspricht es wirklich deiner Auffassung, dass künstlerisches Arbeiten ohne Disziplin funktioniert? Darüber hinaus denke ich, dass die Meditation im Allgemeinen und die Zen-Meditation im besonderen ein hohes Mass an Disziplin erfordert.

"... die Arbeit anderen gefallen muss. Was natürlich Quatsch ist. Ich werde ja nicht mehr bezahlt. " Einige verstehen die bildenden Künste als Mittel, sich auszudrücken, das heisst auch als Kommunikation. Mit diesem Anspruch kann es nicht egal sein, ob das Ergebnis vom Publikum zumindest so weit angenommen wird, dass man es als legitimen Ausdruck des Künstlers akzeptieren kann. Ob man das schon als "gefallen" bezeichnen will, sei dahingestellt. Andere stehen vielleicht unter einem inneren Zwang, künstlerische Werke herzustellen, unter Verzicht darauf, zur Kenntnis zu nehmen, was andere davon halten. In diesem Fall erscheint es sinnwidrig, die Werke anschliessend im Internet einem anonymen Publikum zur Betrachtung und Diskussion zu präsentieren.

"Zen-Fotografie, ... ist nach meinem Verständnis persönlicher als andere Spielarten der Fotografie. " - Das kann auch vollkommen anders wahrgenommen werden. Ich würde annehmen, dass durch die nichtverbale Aufmerksamkeit das, was am Ende im Bild dargestellt wird, viel näher beim "Ding an sich" und viel entfernter von persönlichen, subjektiven Verzerrungen der Wahrnehmung ist.
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Es gibt eine Analogie von Zen und Fotografie, die sich Cartier-Bresson, beeinflusst von Eugen Herrigels Buch "Zen in der Kunst des Bogenschießens", zueigen gemacht hat. Er meinte, dass wenn Herz, Auge und Verstand sich auf einer Linie zum Gesehenen befinden und man, wie ein Bogenschütze im Moment völliger Absichtslosigkeit, den Auslöser betätigt, ein sehr hohes Maß an Authentizität, Direktheit und Unverstelltheit geschieht. Dies würde sich im Bild ohne jeden weiteren Kommentar ausdrücken.

 

Das ist eine sehr verkürzte Zusammenfassung dieser Haltung von C.B., zu seinem Verständnis von Fotografie.

 

Zen ist keine Lehre, keine Doktrin und keine Religion, sondern eine Haltung.

 

Im Rinzai-Zen, einer der beiden großen Zen-Strömungen, die mit Koan arbeitet, das sind "Rätsel", die mit dem Verstand nicht gelöst werden können, lautet eins der berühmtesten: "Zeige mir das Gesicht, das Du hattest, bevor Dein Vater und Deine Mutter geboren wurden". Wenn der Verstand an der Lösung eines solchen Rätsels zerschellt ist, kann sich im günstigsten Falle "Satori", Erwachen, einstellen.

 

Den Prozess des Fotografierens als Meditation zu betrachten, könnte ein gangbarer Weg sein, mit Zen ist er nach dem, was mir darüber bekannt ist, eher weniger kompatibel.

 

Das ginge für mich eher in die Richtung "Gregorianischer Choral als Entspannungsmusik".

 

Zen taugt nicht dazu, eine Fotografie im Nachhinein mit Bedeutung aufzuladen. Jedem Bild würde man damit zuviel abverlangen.

 

Eine innere Haltung zum eigenen Tun zeigt sich im Ergebnis von selbst, ohne Erklärungen. Die Beschreibung eigener Empfindungen, Bedürfnisse und Ziele steht da auf einem anderen Blatt.

 

Ohne die ganzen "Erklärungswege" würde mir das Bild, um das es hier ja geht, besser gefallen, es wäre auch nicht wenig Zen darin. Dies müsste aber der Betrachter -ohne Erläuterungen des Fotografen- finden.

 

Was mich berührt, lieber Gabi, ist aber dieses innere Ringen, eine Sehnsucht, die mittels der Praxis des Fotografierens gestillt werden soll. Dies hat eine Aufrichtigkeit, die sich jeder weiteren Beurteilung entzieht.

 

Ich wünsche Dir Fotos, die Dich zufrieden stellen, ja Dich glücklich machen, unabhängig, was andere über sie denken. Das wäre dann auch ziemlich nahe an einem Zen, wie ich es verstehe….

 

 

Grüße von sinope

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Zen ist keine Lehre, keine Doktrin und keine Religion, sondern eine Haltung.

 

Im Rinzai-Zen, einer der beiden großen Zen-Strömungen, die mit Koan arbeitet, das sind "Rätsel", die mit dem Verstand nicht gelöst werden können, lautet eins der berühmtesten: "Zeige mir das Gesicht, das Du hattest, bevor Dein Vater und Deine Mutter geboren wurden". Wenn der Verstand an der Lösung eines solchen Rätsels zerschellt ist, kann sich im günstigsten Falle "Satori", Erwachen, einstellen.

 

 

Grüße von sinope

Danke für den klugen, klaren Text. Irgendwann kann ich dir hoffentlich auch mal antworten. Aber dafür brauche ich noch viel Zeit.
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"Die Disziplin meines Berufslebens, lässt sich mit einer künstlerischen Arbeit nicht so leicht versöhnen. " - Entspricht es wirklich deiner Auffassung, dass künstlerisches Arbeiten ohne Disziplin funktioniert? Darüber hinaus denke ich, dass die Meditation im Allgemeinen und die Zen-Meditation im besonderen ein hohes Mass an Disziplin erfordert.

 

 

Wir sind uns einig. Meditation fordert Disziplin und auch eine ernst zu nehmende künstlerische Arbeit ist ohne Disziplin kaum möglich. Darum auch meine Einschränkung "Nicht so leicht versöhnen".
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Disziplin ist wahrscheinlich nur die Außenseite von Meditation. Innen ist es vielmehr die Auseinandersetzung zwischen "Ich" und "Selbst". Dies kann harte Arbeit sein, weil man es nur mit sich zu tun hat und Misserfolge & Rückschläge nicht auf jemand anderen schieben kann. Mit "Seelenwellness" hat all das sicher nichts zu tun.

 

Der Prozess des Fotografierens ist ein ähnliches Bewusstseinsabenteuer, bei dem paradoxerweise das Bewusstsein mehr und mehr zurück gedrängt werden muss, um an das Eigentliche zu kommen, das zudem allermeist nicht sagbar ist.

 

Ich glaube, dass diese Form der Auseinandersetzung mit sich selbst nicht auf akademischem Wege erlernbar ist, sondern eher durch beharrliches selbstvergessenes und absichtsloses Tun vielleicht erreichbar ist.

 

Der Grad des "Erfolges" hat auch mit den Gaben, dem Talent, zu tun, welche man mitbekommen hat. Mit dem Maß dieser Geschenke des Lebens muss ein jeder sich bescheiden, aber auch dieses sind Wegmarken auf dem Weg zu sich selbst.

 

Gruß sinope

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Gemach, meine Herren, es ist nur ein Bild.

 

MfG Hermann

 

Nun ja, ich glaube, um das Bild geht es hier vordergründig schon lange nicht mehr. Die Gedanken, die sich hier entwickelt haben, finde ich aber schon ganz interessant….;):).

 

Gruß sinope

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Hallo Hans-Peter,

 

ich denke das es nicht wenige Menschen gibt, die bei dem Wort Meditation gleich an ein Meditationsbänkchen, Räucherstäbchen und an Buddha denken. Meditieren kann man auf vielfältige Arten. Der Eine in der klassischen Haltung, mit oder ohne Bänkchen, der eine im Liegestuhl und wieder ein andere an einem für ihn besonderen Ort.

 

Vielleicht sollte man jedoch für das Erste einmal dem Wort Meditation die Schärfe nehmen und es zunächst einmal mit einer Art "in sich kehren"versuchen? Egal ob in der Arbeit oder beim künslerischen Schaffen, wobei man nicht vergessen sollte, dass es auch genug künstlerische Berufe gibt. Jedoch ist es im Beruf meist so, dass die Ratio eher gefordert ist, wobei man sich auch darauf vorbereiten kann.

 

Um das Ganze hier nicht ausufern zu lassen, sollte das Thema hier für mich beendet sein. Gerne weiter per Mail. Ich möchte jedoch noch sagen, dass ich mich hier mit Deinen, Philipps und besonders Sinopes Ausführungen gerne beschäftigt habe und mich weiterhin beschäftigen werde.

 

Zudem finde ich es klasse, dass sich hier im Forum unter einem Bild einmal ein längeres Gespräch entwickelt hat, was über Farben, Linien, gefällt mir u.s.w. hinausging. Dies passiert leider viel zu wenig.

 

Gruß

Thomas

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