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Leica Portugal im Spiegel-Online


hverheyen

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Interessant sind auch die Kommentare zu dem Artikel. :mad:

"Leica wird aus Japan gesteuert" hat sich ein Unwissender aus den Fingern gesaugt.

 

Hoffentlich kommt da noch eine Richtigstellung, auch für die Analogkamera für 6000€ :D

 

 

PS: Gut finde ich, dass Leica auch in Portugal investiert, sympathische Leute dort .....

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Der Artikel mag seine Fehler haben, aber schön, dass die Allgeimeinpresse diese seltenen Einblicke gewährt. Auch die Mitarbeiter scheinen ja durchaus zufrieden zu sein.

Die Arbeitsplätze machen aber nicht durchgehend einen modernen Eindruck und ob ohne eine 42monatige Berufsausbildung und mit geringen Gehältern (auch nach 40 Jahren kaum ein Fünftel von dem in D) die Ausnahmestellung gewahrt werden kann? Geld ist wieder da, die Margen sind üppig, nun sollte man sich gut überlegen, wieviel Billigarbeit man wirklich braucht... Man merke, weder sind mit der Verlagerung nach Portugal Gewinne gesprudelt noch Preise gesenkt, sondern nur hunderte hochqualitative Arbeitsplätze vernichtet worden.

Andererseits hat man inzwischen auch in Portugal Verantwortung, abwandernde Industrie kann das Land kaum gebrauchen (wir allerdings auch nicht).

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... Man merke, weder sind mit der Verlagerung nach Portugal Gewinne gesprudelt noch Preise gesenkt, sondern nur hunderte hochqualitative Arbeitsplätze vernichtet worden.

...

 

Welche denn? Ohne Leitz Portugal (und Leitz Canada) wäre die Geschichte der Leica mit Sicherheit irgendwann Anfang der 80er Jahre zu Ende gewesen. Keine Leica - keine Arbeitsplätze, nirgendwo. In Wetzlar wären ohne die Möglichkeit auf diese Produktionsstandorte zurück zu greifen allenthalben noch Mikroskope gefertigt worden. Solms hätte es nie gegeben, ebensowenig den neuen Leitz Park.

 

Im Übrigen haben die Portugiesen doch einen Superjob gemacht, und machen ihn noch heute. Auch zum Nutzen ihrer Kollegen in Hessen.

 

Vielleicht sollte man auch als Leica Kunde, Anwender und Fan einfach nur mal Danke sagen nach Portugal.

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Welche denn? Ohne Leitz Portugal (und Leitz Canada) wäre die Geschichte der Leica mit Sicherheit irgendwann Anfang der 80er Jahre zu Ende gewesen. Keine Leica - keine Arbeitsplätze, nirgendwo. In Wetzlar wären ohne die Möglichkeit auf diese Produktionsstandorte zurück zu greifen allenthalben noch Mikroskope gefertigt worden. Solms hätte es nie gegeben, ebensowenig den neuen Leitz Park.

 

Im Übrigen haben die Portugiesen doch einen Superjob gemacht, und machen ihn noch heute. Auch zum Nutzen ihrer Kollegen in Hessen.

 

Vielleicht sollte man auch als Leica Kunde, Anwender und Fan einfach nur mal Danke sagen nach Portugal.

 

Genau das sehe ich auch so. Die gezeigten Mitarbeiter erschienen mir zu dem hoch motiviert und, ich benutze es nicht gern, stolz am Produkt Leica mitzuarbeiten.

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Das "Made in Germany" ist offenbar nur noch ein umgehängtes Mäntelchen.... oder will man, wenn Solms aus allen Nähten platzt, Produktion, Fertigung, Montagen zurück nach Deutschland holen oder wird Wetzlar nur der neue Super-Leica-Shop mit CS und Kaffeemaschine? :-))))

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Welche denn? Ohne Leitz Portugal (und Leitz Canada) wäre die Geschichte der Leica mit Sicherheit irgendwann Anfang der 80er Jahre zu Ende gewesen.

 

Reine Spekulation, da Leica nie die gleichen Modelle in gleicher Stückzahl in Wetzlar und dann in Portugal/bei Minolta/Kanada gefertigt hat und sich dadurch die wirtschaftlichen Ergebnisse verbessert hätten. Stattdessen hatte man seit dem Setzen auf Billigfertigung kontinuierlich weniger Erfolg, bei hoher Fertigungstiefe in Wetzlar dagegen größte Erfolge - wobei man daraus natürlich nicht auf einen kausalen Zusammenhang schließen, sehr wohl jedoch die angebliche Unwirtschaftlichkeit von "Made in Germany" negieren kann.

 

Ich habe selbst in einem "internationalen Fertigungsverbund" gearbeitet, egal ob Osteuropa, Südkorea oder China - die Lohnkosten waren geringer, die Gesamtkosten jedoch nicht, das wird in Portugal wohl kaum anders sein.

 

Bei den Objektiven scheint man ja mit Made in Germany keine Probleme zu haben, warum plötzlich bei Kameras?

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Bei den Objektiven scheint man ja mit Made in Germany keine Probleme zu haben, warum plötzlich bei Kameras?

Nachdem Leica seit ein paar Jahrzehnten in Portugal fertigt, bekommt „plötzlich“ eine ganz neue Bedeutung.

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Reine Spekulation, da Leica nie die gleichen Modelle in gleicher Stückzahl in Wetzlar und dann in Portugal/bei Minolta/Kanada gefertigt hat

 

ich denke es geht hier um Leitz, Canada und nicht Minolta ...

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Guest zeze

Das mit der Entscheidung für Portugal, also der Hintergrund der Region wegen Uhrmacher/Feinmechaniker Historie, die kannte ich noch nicht.

 

Wieder was gelernt :)

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Leica produziert in hoher Fertigungstiefe mit viel Handarbeit Objektive in Deutschland - hochprofitabel mit gut ausgebildeten Fachkräften (eine Ausbildung zum Feinoptiker oder-mechaniker gibt es weder in Portugal, Kanada oder Japan) nach einem überdurchschnittlichen Tarifvertrag. Also ist dies auch bei Kameras möglich.

 

Nun muss Leica mit hohen Investitionen Kapazitäten aufbauen und macht dies zu großen Teilen weiter auch in Portugal, auch wenn die Logistik & Infrastruktur für ein zweites Werk immens und der Produktivität in Wetzlar (es sollen lediglich 600 Arbeitsplätze dort angesiedelt werden) nicht zuträglich sind.

 

Also argumentiert und wirbt Leica Camera bei der Optikfertigung mit den Vorzügen von "Made in Germany" und lobpreist zugleich die Vorzüge geringbezahlter Fertigung angelernter Arbeiter in einer strukturschwachen Region. Der Management-Gedanke dahinter ist so simpel verlockend: Qualität und Imagevorteile von "Made in Germany" bei Lohnkosten von <<10€/h. Das haben schon viele Firmen versucht - fragen Sie Ingenieure und Facharbeiter ob es je funktioniert hat...

Ich kann aus eigener Erfahrung bei einem hochkomplexen elektromechanischen Qualitätsprodukt sagen: NEIN! Ganze Produktionslinien wurden in Billiglohnländer verlagert und mit Fokussierung auf "Kernkompetenzen" die hiesige Belegschaft beruhigt (F&E, Fertigung neuer Produktlinien, QM) während BWLer in schicken Präsentationen die "Lohnkostenvorteile" gebetsmühlenartig vorgebetet haben. Gebracht hat es nur einen aufgeblasenen "Controlling"-Apparat und Ineffizienz - die alle Vorteile auf dem Papier in der Praxis zunichte gemacht haben.

 

Billig & Masse können andere besser, da sollte sich Leica nicht in Kompromissen verstricken: konsequent hochpreisige Facharbeit oder billig rote Punkte auf Fremdwahre kleben. Man kann ja z.B. die komplette Endmontage der Kameras in Wetzlar marketingtechnisch ausschlachten (so wie es bei AMG mit "one man, one engine" gemacht wird). Genug Leute glauben bis heute, dass Leicas nur umgelabelte Minoltas und Panasonics sind.

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Noch einmal: Die Fertigung in Portugal funktioniert seit Jahrzehnten und hat sich bewährt. Nun baut Leica seine Kapazitäten aus und sie tun das in Deutschland und in Portugal. So what? Dieses Getue als ob man nur in Deutschland etwas von Optik und Feinmechanik verstünde kann ich langsam nicht mehr hören.

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Leica produziert in hoher Fertigungstiefe mit viel Handarbeit Objektive in Deutschland - hochprofitabel mit gut ausgebildeten Fachkräften (eine Ausbildung zum Feinoptiker oder-mechaniker gibt es weder in Portugal, Kanada oder Japan) nach einem überdurchschnittlichen Tarifvertrag. Also ist dies auch bei Kameras möglich....

 

Das bei den unterschiedlichen Fertigungsländern Leicas eine unterschiedliche Qualität rauskäme ist haltlos. Die in den letzten Jahren aufgetretenen Probleme betrafen sowohl Kameras als auch Objektive. Ich denke dies war früher nicht anders nur wurde es früher ohne Internet nicht so rasendschnell weltweit publik.

Wie schon von anderen beschrieben gäbe es Leica überhaupt nicht mehr als Kamerafirma, wenn es Leitz Canada und Leitz Portugal nicht gegeben hätte und gäbe.

Wenn es jetzt wieder neue Arbeitsplätze in Deutschland bei Leica gibt, dann ist das auch deren Verdienst.

Die in der zweiten und dritten Generation arbeitenden portugisischen Leicianer so hinzustellen, als wenn sie jetzt irgendjemand etwas wegnähmen ist, gelinde gesagt, absurd und erfreulicherweise eine einsame Meinung.

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Hallo,

ich habe meine Leica R4s Mod.2 (Made in Portugal) 1986 gekauft. Mit Ausnahme der Lichtdichtungen musste sie noch nicht repariert werden und funktioniert bis heute tadellos. Dies ist auch ein Hinweis auf die Qualität, die in Portugal möglich ist.

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Ein interessantes Video:

 

http://visao.sapo.pt//users/126/12625/Leica_b560a812baec6dd480eead34d700311e.flv

 

Das die Galvanik und Mechanikmontage der Objektive in Portugal erfolgt ist mir allerdings neu.

 

Nochmal:

Szenario 1: Leica tätigt die Neuinvestitionen in Wetzlar, baut dort die Wertschöpfung auf, investiert in Ausbildung und den (Wieder-)Aufbau alter (Mechanik/Optik) und neuer Kernkompetenzen (Elektronik/Automatisierung). Leica Portgual läuft aus/ übernimmt lokale Aufträge, portugiesische Mitarbeiter die nach Wetzlar wollen, sind natürlich auch willkommen. So werden mittelfristig (~10 Jahre) gut die doppelte Mitarbeiteranzahl am Standort Wetzlar generiert, ohne überhaupt die Marktanteile erhöhen zu müssen. Unkompliziertere Logistik, schnellere & direktere Wege/QM - vom Imagevorteil ganz zu schweigen.

 

Szenario 2: Portgual wird mittelfristig (auch ~10 Jahre - solche Prozesse können nicht im Hauruck-Verfahren durchgeprügelt werden) zu einem gleichwertigen Standort ausgebaut, d.h. Annäherung an den Metalltarif und Ausbildung.

 

Die Zweiklassen-Belegschaft hat man ja selbst innerhalb Ds (Leiharbeit, neue Bundesländer) und ich frage mich immer, woher die Gleichgültigkeit oder sogar Neid diesbezüglich herkommt - so kann das Management das natürlich auch genüsslich praktizieren.

 

Eine Leica M kostet 4000€ - dafür kann ich gut bezahlte Facharbeit ebenso verlangen, ansonsten kann ich meinen Job auch gleich an den Nagel hängen und mir so ein kostspieliges Hobby nicht mehr leisten.

 

Stimmt, es hat Jahrzehnte mehr schlecht als recht funktioniert (Leitz war zu Zeiten hoher Fertigungstiefe in Wetzlar bedeutend erfolgreicher, Zeiss ist es bis heute), jetzt stehen große Investitionen und Paradigmenwechsel an - eine Zeit, in der deutlich gemacht werden muss, was man eigentlich sein will.

 

Ein branchenfremdes Beispiel:

Daimler hat auch nicht im großen Stil Mitarbeiter in D abgebaut, sondern mit konstanter Belegschaft in D durch Off-Shoring/Outsourcing innerhalb von 20 Jahren verdreifacht (!). Verwässerung der Marke, Qualitätsprobleme und satte Gewinne - zumindest kurzfristig. Man muss nicht erwähnen, wer zuerst an seinen Job glauben muss, wenn China keine zweistelligen Zuwächse mehr generiert, oder? Tag für Tag dürfen sich die Mitarbeiter anhören wie überbezahlt sie sind...

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