gauss Posted December 22, 2011 Share #1 Posted December 22, 2011 Advertisement (gone after registration) Lasst mich mal was fragen a) ist das Problem des Focus shift nur eines hochgeöffneter Linsen (unter 2,0) ???? betrifft es auch die analoge Fotografie oder hängt es am Sensor? Komme da nicht so recht klar.... Link to post Share on other sites More sharing options...
Advertisement Posted December 22, 2011 Posted December 22, 2011 Hi gauss, Take a look here Focus Shift. I'm sure you'll find what you were looking for!
mjh Posted December 22, 2011 Share #2 Posted December 22, 2011 a) ist das Problem des Focus shift nur eines hochgeöffneter Linsen (unter 2,0) ???? Die Fokusverschiebung hat per se nichts mit der Lichtstärke des Objektivs zu tun. Die Ursache der sogenannten Blendendifferenz liegt in einer unterkorrigierten sphärischen Aberration. Daher ist das alte Noctilux sehr stark von der Blendendifferenz betroffen, das noch lichtstärkere aktuelle Noctilux dagegen kaum. betrifft es auch die analoge Fotografie oder hängt es am Sensor? Der optimale Fokus verschiebt sich oder verschiebt sich nicht; Film oder Sensor macht hier keinen Unterschied. Allerdings macht der Sensor alle Unvollkommenheiten der Fokussierung stärker sichtbar (wobei neben dem Sensor selbst auch die unterschiedliche Art eine Rolle spielt, in der man analoge und digitale Bilder betrachtet). Link to post Share on other sites More sharing options...
gauss Posted December 23, 2011 Author Share #3 Posted December 23, 2011 Danke erst einmal - wenn ich das richtig verstehe, dann tritt dieses Problem prinzipiell bei allen Objektiven auf..... weniger aber bei a-sphärischen Linsen? Link to post Share on other sites More sharing options...
hverheyen Posted December 23, 2011 Share #4 Posted December 23, 2011 Nö, nicht unbedingt asphärische Linsenflächen erweitern die Freiheitsgrade beim Optikdesign. Ob dies nun dazu führt, das u.a. auch die Blendendifferenz minimiert wird, hängt von den Zielen und Vorstellungen des Konstrukteurs ab. Die Verwendung von asph. Linsenflächen kann, muss aber nicht zu besseren Optiken führen. Ich gehe allerdings davon aus, das bei Leica die Qualität und nicht die Kosteneinsparung im Vordergrund steht. Link to post Share on other sites More sharing options...
UliWer Posted December 23, 2011 Share #5 Posted December 23, 2011 Wobei die "bessere" Optik notwendigerweise ein Kompromiss zwischen ganz unterschiedlichen Anforderungen ist. Wie mjh oben schon sagte, ist die Blendendifferenz ( focus shift) die Folge eines optischen Fehlers - der sphärischen Aberration. Nun gibt es unglücklicherweise ein ganzes Bündel von optischen Fehlern, die auf Grund pgysikalischer Gesetzmäßigkeiten auftreten und mit besonderen Maßnahmen korrigiert werden müssen. Das Problem vergrößert sich noch dadurch, dass bei stärkerer Korrektur eines bestimmten Fehlers ein anderer um so mehr hervortreten kann. Z.B. war das bis vor ca. 2 Jahren hergestellte asphärische 35mm Summilux sicherlich in vieler Hinsicht ein ganz hervorragendes Objektiv - aber es zeigte leider verhältnismäßig deutlichen Fokusshift. Mit der neuesten Version des 35mm Summilux hat man durch besondere Maßnahmen die Blendifferenz fast (aber nicht völlig) ausgeräumt - nun sagen aber einige, und zum Teil kann man das auch auf Bildern sehen, es zeige im Vergleich zum Vorgänger eine harte Darstellung im Unschärfebereich, habe also ein "schlechteres" Bokeh als der Vorgänger. Wenn das tatsächlich zutrifft, hätte die Korrektur eines physikalisch messbaren Fehlers zur Verschlechterung des nicht messbaren subjektiven Bildeindrucks geführt - welches ist nun das Bessere von beiden? Andererseits kann man zu einer Annäherung an ein Optimum an Korrektur aller messbarer Fehler und vielleicht auch zu einem "idealen" subjektiven Eindruck gelangen - wenn man nur entsprechend hohen Aufwand betreibt. Die erste Version des 35mm Summilux, die die Aufschrift "ASPHERICAL" trug ,war ein Versuch in diese Richtung: mit zwei damals noch handgeschiffenen ashärischen Linsen hat man angeblich - mangels Verfügbarkeit des Objektivs habe ich dafür aber noch keine Belege gesehen - auch den Fokusshift nahezu ausgeschaltet. Das Objektiv war damals schon fürchterlich teuer, die Herstellung wahrscheinlich noch teuerer, mit der Folge dass sie bald eingestellt werden musste. Die Korrektur der optischen Fehler hat auch wirtschaftliche Grenzen Es gibt ja inzwischen auch ein 35mm Summilux als Objektiv für Kinofilme - das ist vermutlich noch ein klein wenig teurer als alle drei Versionen für die M zusammen kosten würden. Vielleicht gibt es ja die Möglichkeit, so eines an eine der neuen spiegellosen Wunderkameras zu adaptieren und vielleicht tauchen irgendwo mal Bilder von so einer Kombination auf. Ich bin mal gespannt, welche wirtschaftlichen Grenzen sich dann die Kunden setzen. Link to post Share on other sites More sharing options...
mjh Posted December 23, 2011 Share #6 Posted December 23, 2011 Das Problem vergrößert sich noch dadurch, dass bei stärkerer Korrektur eines bestimmten Fehlers ein anderer um so mehr hervortreten kann. Z.B. war das bis vor ca. 2 Jahren hergestellte asphärische 35mm Summilux sicherlich in vieler Hinsicht ein ganz hervorragendes Objektiv - aber es zeigte leider verhältnismäßig deutlichen Fokusshift. Mit der neuesten Version des 35mm Summilux hat man durch besondere Maßnahmen die Blendifferenz fast (aber nicht völlig) ausgeräumt - nun sagen aber einige, und zum Teil kann man das auch auf Bildern sehen, es zeige im Vergleich zum Vorgänger eine harte Darstellung im Unschärfebereich, habe also ein "schlechteres" Bokeh als der Vorgänger. Wenn das tatsächlich zutrifft, hätte die Korrektur eines physikalisch messbaren Fehlers zur Verschlechterung des nicht messbaren subjektiven Bildeindrucks geführt - welches ist nun das Bessere von beiden? Wobei die Fokusverschiebung beim Abblenden und das schöne Bokeh im Fernbereich zwei Seiten derselben Medaille sind, nämlich einer unterkorrigierten sphärischen Aberration. Die heute übliche leichte Überkorrektur der sphärischen Aberration führt zu schärferen Bildern und vermeidet eine Fokusverschiebung, hat aber auch ein härteres Bokeh im Fernbereich zur Folge. Das ist also nicht so sehr ein Beispiel dafür, dass die bessere Korrektur des einen Fehlers die Korrektur eines anderen Fehlers verschlechtert. Das gibt es natürlich auch, aber hier ist es eher so, dass das, was der eine einen Fehler nennt, für einen anderen gerade der Grund sein kann, weshalb er dieses Objektiv bevorzugt. Link to post Share on other sites More sharing options...
01af Posted December 23, 2011 Share #7 Posted December 23, 2011 Advertisement (gone after registration) Es ist ganz einfach – je höher die sphärischen Aberrationen auskorrigiert sind, desto kleiner wird die Blendendifferenz ausfallen. Das neue Summilux-M 35 mm Asph (mit Floating Elements) zeigt weniger Blendendifferenz als der direkte Vorgänger, weil die ohnhin schon geringen sphärischen Restfehler nun noch weiter reduziert wurden. Dabei gleichen die Floating Elements nicht etwa die Blendendifferenz direkt aus (wie viele sich das irrigerweise vorstellen), sondern reduzieren ganz allgemein die Abbildungsfehler bei Entfernungen kürzer als unendlich ... was indirekt dazu beiträgt, u. a. auch die Blendendifferenz zu reduzieren. Daß das Bokeh des aktuellen 35er Summilux signifikant harscher sei als das seines Vorgängers (also des Summilux-M 35 mm Asph ohne Floating Elements), halte ich für ein Gerücht. Vermutlich hat irgend jemand das Ergebnis eines einzelnen, wenig aussagefähigen Vergleiches überinterpretiert, und seitdem schreibt einer vom anderen ab. Das Hintergrundbokeh ist zwar bei voller Öffnung und kontrastreichem Hintergrund tatsächlich etwas harsch – aber das war beim Vorgänger auch schon so. Leichtes Abblenden macht das Bokeh weicher ... genau wie bei fast allen anderen lichtstarken Objektiven auch. Insgesamt finde ich das Bokeh für ein hochlichtstarkes Weitwinkel gar nicht mal so schlecht. Link to post Share on other sites More sharing options...
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