Jump to content

Was bedeutet „Objektiv das 18MP auflösen kann“?


B. Lichter

Recommended Posts

Advertisement (gone after registration)

Ja ja ... so etwas muß man heutzutage leider immer öfter lesen ... :rolleyes:

 

... Gute Objektive sind immer besser als schlechte ... auf jedem Sensor. ...

 

 

Nein. Zu gut kann durchaus schlecht sein. Auch wenn es paradox klingt.

 

Wenn die Auflösung des Objektivs erheblich über der des Sensors liegt (und nicht durch ein AA-Filter in der Kamera künstlich wieder reduziert wird*), können feine regelmäßige Strukturen des Motivs zu Artefakten führen (Moiré).

 

*Die digitalen Ms haben bekanntlich bis jetzt noch kein solches Filter. Oft ein Vorteil, manchmal ein Nachteil.

Link to post
Share on other sites

  • Replies 40
  • Created
  • Last Reply
Ja ja ... so etwas muß man heutzutage leider immer öfter lesen ... :rolleyes:

 

Wenn ein Objektiv auf einem 6-MP-Sensor ein blitzscharfes Bild liefert, dann wird es das auf einem gleich großen 18-MP- oder 24-MP-Senor gleichfalls tun. Ist das Bild aber auf einem 24-MP-Sensor unscharf, dann wird es auf einem 6-MP-Sensor gleichen Formates ebenfalls unscharf sein. Die Unschärfe wird auf dem Sensor mit mehr Megapixels nur feiner aufgelöst werden.

 

Da fällt mir doch spontan der spruch ein: das Auto ist nicht kaputt, es fährt nur nicht mehr. :D

Link to post
Share on other sites

Ich lese manchmal so etwas wie:

Was bringt ein 18 oder 24 oder 30MP-Sensor, wenn man kein Objektiv hat, was dem Sensor „gewachsen ist“ oder „genug auflösen kann“.

 

Was ist damit gemeint?

 

Man schaue sich nur die MTF-Kurven an, die über die verschiedenen Objektive publiziert werden. Dort sieht man deutlich, dass wenn man z.B. dir Kurven für 20 und 40 Linienpaare/mm vergleicht, wie der erreichbare Kontrast für 40 unter dem von 20 liegt. Für eine vorgegebene Auflösung ist natürlich (fast) immer der höhere Kontrast besser. In sofern stimmt die Behauptung, dass das bessere Objektiv bei jeder Sensorauflösung besser ist. Aber in der Praxis interessiert vor allem: bis zu welcher Auflösung ist mein Objektiv "hinreichend" scharf. Das Wort "hinreichend" habe ich in Anführungszeichen gesetzt, weil es keine exakte Definition davon gibt. Jeder wird seine eigenen Kriterien dafür haben. Aber wenn man eine gewisse MTF vorgibt, z.B. 30% dann kann man aus den Diagrammen entnehmen, welches Objektiv das bei welcher Auflösung (in Lp/mm) und Blende gerade noch erreicht.

Ein Beispiel aus der Praxis: ich habe sowohl eine Olympus E-P1 als auch eine M9. Umgerechnet auf 35mm hat die Olympus ca 48 Megapixel - die horizontale Auflösung ist als fast doppelt so hoch wie bei der Leica. Ich verwende das Voigtländer 40/1.4 an beiden Kameras. An der Leica würde ich es als "scharf" bezeichnen, während es an der Olympus schon bisweilen an seine Grenzen stösst. Ich verwende es trotzdem gerne an der Olympus. Also könnte man über dieses Objektiv sagen, dass es 18 Megapixel auflöst, 48 aber nicht.

Viele Grüße,

Peter

Link to post
Share on other sites

Aber in der Praxis interessiert vor allem: Bis zu welcher Auflösung ist mein Objektiv "hinreichend" scharf?

Nein, das interessierrt in der Praxis überhaupt nicht. Die Frage lautet vielmehr: Bis zu welcher Print-Größe ist mein Objektiv hinreichend scharf?

 

In analogen Zeiten war es ein offenes Geheimnis, daß Kleinbildobjektive im Mittel höher auflösten als Mittelformatobjektive (wenn man nicht gerade ein Spitzenklasse-Mittelformatobjektiv mit einer Kleinbild-Billigscherbe verglich), und daß Objektive für Großformat tendenziell noch niedriger auflösten. Und warum war das so? Weil Kleinbildfilm feiner auflöste und deshalb höhere Anforderungen an die Objektive stellte? Nein, das Filmmaterial sebst war grad genau dasselbe – aber Kleinbildnegative werden stärker vergrößert, das ist der Grund.

 

 

Ein Beispiel aus der Praxis: Ich habe sowohl eine Olympus E-P1 als auch eine M9. Umgerechnet auf 35-mm-Format hat die Olympus ca 48 Megapixel – die horizontale Auflösung ist also fast doppelt so hoch wie bei der Leica. Ich verwende das Voigtländer 1,4/40 mm an beiden Kameras. An der Leica würde ich es als "scharf" bezeichnen, während es an der Olympus schon bisweilen an seine Grenzen stößt. Ich verwende es trotzdem gerne an der Olympus. Also könnte man über dieses Objektiv sagen, daß es 18 Megapixel auflöst, 48 aber nicht.

Bist du dir denn auch darüber im klaren, daß die 100-%-Ansicht eines E-P1-Bildes einer linear 1,6× stärkeren Vergrößerung entspricht als die 100-%-Ansicht eines M9-Bildes? Vergrößere also dein M9-Bild am Monitor auf 160 % und vergleiche dieses mit der 100-%-Ansicht eines E-P1-Bildes. Wie sieht die Geschichte dann aus?

 

Mehr Megapixel erlauben stärkere Vergrößerungen ... jedenfalls solange stärkeres Rauschen oder höhere Texturverluste durch Rauschunterdrückungsmaßnahmen die höhere Auflösung nicht konterkarieren. Und das – also die höhere Vergrößerung – stellt höhere Ansprüche an die Objektive, und sonst gar nichts. Natürlich nur, wenn man die potentiell höhere Vergrößerung auch tatsächlich realisiert. Die feineren Pixel selbst sind nicht der Grund; sie stehen mit der wünschenswerten Objektivauflösung nur in indirektem Zusammenhang.

Link to post
Share on other sites

Hallo Olaf (wenn das Dein Name ist),

 

vielleicht solltest Du meinen Post lesen bevor Du mir widersprichst :). Leider wird beim Zitieren nicht alles eingefügt, daher muss ich das manuell wieder zusammenbasteln.

 

Ich schrieb:

Aber in der Praxis interessiert vor allem: Bis zu welcher Auflösung ist mein Objektiv "hinreichend" scharf?

 

Nein, das interessierrt in der Praxis überhaupt nicht. Die Frage lautet vielmehr: Bis zu welcher Print-Größe ist mein Objektiv hinreichend scharf

 

Es war die Frage des Threaderstellers, daher ist es interessant (zumindest in diesem Thread). Und der Kontext solch einer Frage ist üblicherweise: wenn die Pixelzahl des Sensors steigt (bei gleichbleibender Sensorgröße), bei welchen Objektiven wird die Auflösung des resultierenden Bildes durch das Objektiv begrenzt und bei welchen durch den Sensor. (Vereinfacht, mir ist klar dass die Gesamtauflösung eine Funktion von beidem ist).

"In der Praxis" spielen solche Überlegungen nur bedingt eine Rolle, da bei den meissten Druckgrößen weder Objektiv noch Sensor der begrenzende Faktor sind.

 

In analogen Zeiten war es ein offenes Geheimnis, daß Kleinbildobjektive im Mittel höher auflösten als Mittelformatobjektive (wenn man nicht gerade ein Spitzenklasse-Mittelformatobjektiv mit einer Kleinbild-Billigscherbe verglich), und daß Objektive für Großformat tendenziell noch niedriger auflösten. Und warum war das so? Weil Kleinbildfilm feiner auflöste und deshalb höhere Anforderungen an die Objektive stellte? Nein, das Filmmaterial sebst war grad genau dasselbe – aber Kleinbildnegative werden stärker vergrößert, das ist der Grund.

 

Wenn wir unterschiedliche Filmformat haben, dann ist das Aufnahmemedium eben nicht genau dasselbe. Beide Filme hatten dieselbe Korngröße, aber da die Fläche unterschiedlich ist, hatte der Mittelformatfilm auf die belichtete Fläche gesehen "mehr Auflösung" - so wie Mittelformatkameras heute gewöhnlich mehr Megapixel haben als kleinere Formate. Es ist auch heute noch bekannt dass die meisten Mittelformatobjektive eher weniger auflösen als Kleinbildobjektive, genauso wie diese weniger als z.b. µ4/3rds Objektive auflösen.

 

 

 

Bist du dir denn auch darüber im klaren, daß die 100-%-Ansicht eines E-P1-Bildes einer linear 1,6× stärkeren Vergrößerung entspricht als die 100-%-Ansicht eines M9-Bildes? Vergrößere also dein M9-Bild am Monitor auf 160 % und vergleiche dieses mit der 100-%-Ansicht eines E-P1-Bildes. Wie sieht die Geschichte dann aus?

 

Ich schrieb:

Umgerechnet auf 35-mm-Format hat die Olympus ca 48 Megapixel – die horizontale Auflösung ist also fast doppelt so hoch wie bei der Leica.

 

"Fast doppelt so hoch" und "linear 1,6x" ist für mich die gleiche Aussage, daher bin ich mir wohl klar darüber.

 

Mehr Megapixel erlauben stärkere Vergrößerungen ... jedenfalls solange stärkeres Rauschen oder höhere Texturverluste durch Rauschunterdrückungsmaßnahmen die höhere Auflösung nicht konterkarieren. Und das – also die höhere Vergrößerung – stellt höhere Ansprüche an die Objektive, und sonst gar nichts. Natürlich nur, wenn man die potentiell höhere Vergrößerung auch tatsächlich realisiert. Die feineren Pixel selbst sind nicht der Grund; sie stehen mit der wünschenswerten Objektivauflösung nur in indirektem Zusammenhang.

Natürlich, wenn wir die Bilder auf Webgröße verkleinern sind all diese Überlegungen hinfällig. Daher sind Diskussionen über Auflösungen immer nur sinnbehaftet wenn man über maximale Vergrößerungen spricht. Und dann sind wir genau bei der Diskussion um der es in diesem Thread ging: in wie weit kann die Sensorauflösung (für einen gegebene Sensorgröße) gesteigert werden ohne dass das Objektiv der begrenzenden Faktor ist. Mein Beispiel mit der E-P1 sollte nur aufzeigen dass das genannte Voigtländer mit den 18 Megapixeln der M9 gerade noch so mithalten kann, aber mit 40+ Megapixeln überfordert wäre. (Natürlich unter der Annahme dass man die 40+ Megapixel-Bilder auch größer ausdrucken will, warum sonst sollte man mehr Megapixel in der Kamera haben wollen?)

 

Viele Grüße,

Peter

Link to post
Share on other sites

... vielleicht solltest Du meinen Post lesen bevor Du mir widersprichst

Genau diese Aufforderung darf ich dir hiermit umgehend retournieren.

 

 

... der Kontext solch einer Frage ist üblicherweise: Wenn die Pixelzahl des Sensors steigt (bei gleichbleibender Sensorgröße), bei welchen Objektiven wird die Auflösung des resultierenden Bildes durch das Objektiv begrenzt und bei welchen durch den Sensor. (Vereinfacht; mir ist klar, dass die Gesamtauflösung eine Funktion von beidem ist).

Eben diese Frage ist sinnlos, weil sie einen Zusammenhang zwischen Objektiv- und Sensorauflösung unterstellt, der so gar nicht existiert. Die Auflösung des resultierenden Bildes ist niemals entweder durch den Sensor oder durch das Objektiv begrenzt, sondern immer durch beide gemeinsam. Es handelt sich also nicht um eine "Vereinfachung", sondern um eine Irreführung, die eine schier endlose Folge von Mißverständnissen und Irrtümern nach sich zieht.

 

Das ist ganz ähnlich wie mit der unsäglichen Aussage, an einem kleineren Sensor werde die Brennweite der Objektive länger. Das ist ebenfalls keine "Vereinfachung" (auch wenn manche es dafür halten), sondern eine böse Irreführung, die demjenigen, der sie für bare Münze nimmt, anschließend das Verständnis weiterer Zusammenhänge massiv erschwert, wenn nicht unmöglich macht. Auf diese Sorte von "Vereinfachungen" sollten wir wirklich besser verzichten.

 

 

Wenn wir unterschiedliche Filmformate haben, dann ist das Aufnahmemedium eben nicht genau dasselbe.

Bitte drehe mir die Worte nicht im Munde herum! Ich sprach vom Filmmaterial, nicht vom Aufnahmemedium.

 

 

Beide Filme hatten dieselbe Korngröße ...

Na eben.

 

 

... aber da die Fläche unterschiedlich ist, hatte der Mittelformatfilm auf die belichtete Fläche gesehen "mehr Auflösung" ...

Ja, genau. Und – merkst du was? Mehr Auflösung, aber (tendenziell) schwächere Objektive ... wie geht das wohl zusammen? Ganz einfach – die wünschenswerte bzw. erforderliche Objektivleistung hängt eben nicht von der Auflösung des Films bzw. Sensors ab, sondern von der angepeilten Vergrößerung. Das größere Filmformat wird in der Regel schwächer vergrößert, also genügt eine geringere Objektivleistung für die gleiche Print-Größe. Und weil die absolute Auflösung des Filmmaterials (nicht: "des Aufnahmemediums") die gleiche ist, kommt unterm Strich trotzdem eine höhere Bildqualität heraus.

 

 

Es ist auch heute noch bekannt, daß die meisten Mittelformatobjektive eher weniger auflösen als Kleinbildobjektive, genauso wie diese weniger als z.B. µ4/3rds Objektive auflösen.

Na eben – und das, obwohl die Pixeldichten in etwa der gleichen Größenordnung liegen.

 

 

Ich schrieb: "Fast doppelt so hoch", und "linear 1,6x" ist für mich die gleiche Aussage, daher bin ich mir wohl klar darüber.

Mir ist klar, daß dir klar ist, daß die Pixeldichte annähernd doppelt so hoch ist – das hattest du ja klar und deutlich geschrieben. Doch ob dir klar ist, welchen Unterschied die 100-%-Ansicht hier und die 100-%-Ansicht da ausmacht, geht daraus noch nicht zwangsläufig hervor. Du sagtest, du findest, das Voigtländer 1,4/40 mm sei an der Vierdrittel-Kamera bereits an seiner Leistungsgrenze. Aber dort arbeitet es nicht nur auf einem Sensor mit höherer Pixeldichte, sondern auch – und das ist das entscheidende – bei einem größeren Vergrößerungsmaßstab. Wenn du nicht die 100-%-Monitoransichten, sondern gleiche Print-Größen vergleichst, dann ist der Unterschied zwischen den Vergrößerungsmaßstäben sogar noch größer (zwischen 1,8× und 2,1×, je nach Seitenverhältnis des Prints). Kein Wunder, daß das arme 40er an der E-P1 etwas angestrengter wirkt als an der M9. Mit der höheren Pixeldichte hat das direkt nichts zu tun. Sondern mit dem kleineren Aufnahmeformat.

Link to post
Share on other sites

Advertisement (gone after registration)

die heutige praxis geht immer von der 100%darstellung aus. und wenn man nicht nur genau hinschaut, sondern auch ein real auflösendes medium wie einen foveonsensor hat, dann sieht jeder, dass an der sd 9-15 sehr viele objektive scharf sind, während an der sd1 fast die gesamte sigmapalette abschmiert....

Link to post
Share on other sites

Die heutige Praxis geht immer von der 100-%-Darstellung aus.

Welche "heutige Praxis"? Offenbar verwechselst du Schärfekontrolle mit Bildermachen.

 

 

Und wenn man [...] ein real auflösendes Medium wie einen Foveon-Sensor hat ...

:rolleyes:

 

 

... sieht jeder, daß an der [sigma] SD9 bis SD15 sehr viele Objektive scharf sind, während an der SD1 fast die gesamte Sigma-Objektivpalette abschmiert ...

Vergrößerungsfaktoren (gerundet) bei 100-%-Ansicht auf 24"-Monitor mit 1920 × 1200 Pixel:

 

  • Sigma SD9 (3,4 MP; APS-C 1,7): 30×
  • Sigma SD15 (4,7 MP; APS-C 1,7): 35×
  • Sigma SD1 (15,4 MP; APS-C 1,5): 54×

Hochwertige Kleinbildobjektive werden typischerweise für maximale Vergrößerungsmaßstäbe von 20× bis 25× ausgelegt – das entspricht einer Vergrößerung des Kleinbildnegatives auf etwa 50 × 75 cm bis 60 × 90 cm. Vergrößerungen von 30× bis 35× sind selbst für sehr gute Kleinbildobjektive eine ernste Herausforderung, und Vergrößerungen von über 50× sind für gewöhnlich jenseits des sinnvoll Machbaren – jedenfalls dann, wenn man das Ergebnis auf normalen Bildschirm-Betrachtungsabstand inspiziert. Eine 54fache Vergrößerung eines Kleinbildnegatives wäre immerhin fast 1,3 m × 2 m groß. Kein Wunder, daß die meisten Sigma-Objektive hier "abschmieren" ...

 

Die Wiedergabe mit einer bestimmten Pixel-Prozentzahl (meist 100) auf einem gegeben Monitor und die Wiedergabe in einer bestimmten Bildgröße sind zwei fundamental verschiedene Dinge. Die sich dabei ergebenden Vergrößerungsmaßstäbe hängen im ersten Falle – bei gegebenem Monitor – ausschließlich von der Pixeldichte der Kamera ab (und überhaupt nicht vom Aufnahmeformat) und im zweiten Falle – bei gegebener Print-Größe – ausschließlich vom Aufnahmeformat der Kamera (und überhaupt nicht von deren Pixeldichte). Jene Tatsache leistet dem allgemein verbreiteten Mißverständnis Vorschub, Objektive würden von zu hohen Pixeldichten überfordert ... die Leute schauen halt zu viele Pixel und zu wenig Bilder an. Tatsächlich aber werden sie von zu hohen Vergrößerungsmaßstäben überfordert, welche in 100-%-Ansicht am Monitor automatisch mit hohen Pixeldichten einhergehen. Die höhere Pixeldichte ist den Leuten bewußt, die stärkere Vergrößerung aber nicht – und so wird eine evtl. nicht mehr ausreichende Objektivleistung fälschlich auf die Pixeldichte zurückgeführt statt auf die tatsächliche Ursache.

 

Interessant ist übrigens folgendes Phänomen: Die Pixeldichten moderner (System-)Kameras liegen alle in etwa in der gleichen Größenordnung – nämlich so ganz ungefähr um 200 Pixel/mm (Pixelabstand 5 µm) herum. Das gilt für Vierdrittel-Format, digitales APS-C-Format, Kleinbild-Vollformat, Leica-S-Format und nahezu alle aktuellen Mittelformat-Digital-Rückteile. Erst bei Formaten kleiner als 4/3 Zoll, also beginnend bei Nikons neuem, einzölligem CX-Format, steigen die Pixeldichten rasant an.

 

Ich bin jetzt schon gespannt, was die ersten Anwender jener neuen Nikon-1-Kameras herausfinden werden, wenn sie ihre alten Nikon-F-Objektive daran adaptieren. In der 100-%-Monitoransicht werden die Bilder etwa 1,4× bis 1,7× stärker vergrößert, je nachdem, welche Nikon-DSLR als Vergleichsmaßstab dient ... doch in Prints werden die Vergrößerungen um den Faktor 1,8× (wenn mit einer APS-C-Kamera verglichen wird) bzw. 2,7× größer ausfallen (wenn mit einer Kleinbild-Vollformat-Kamera verglichen wird). Das heißt, am Monitor wird's eng werden für die Nikon-F-Kleinbildobjektive, aber auf Prints noch viel enger.

Link to post
Share on other sites

01af: es ist schon köstlich, daß du auf die nachfrage der objektivleistung versus sensorleistung, plötzlich mit negativvergrößerungen vom kleinbild kommst....

 

ich darf dir hiermit bekanntmachen, daß sämtliche vergrößerungsregeln aus analoger zeit im digitalen zeitalter hinfällig sind. ein sensor liefert eine definierte auflösung. diese kann auch ganz definiert vergrößert, oder auch verkleinert werden. kein mensch geht aber heutzutage bei auflösungsvergleichen von drucken aus. schon allein die ganzen interpolationsvorgänge beim drucken, bis hin zum eigentlichen medium, was bedruckt wird- das ist nicht mehr vergleichbar. das einzige was vergleichbar ist, ist immer die 100% ansicht, die als eine art nativer auflösung des systems gesehen wird.

 

und: weil eben bei bayer auch da fleißig interpoliert wird, habe ich mal sigmas foveon hier zu rate gezogen. und dort ist es einfach mehr als offensichtlich, daß bei den 15 mpix der sd1, die sigmaoptiken kaum noch die auflösung schaffen. nur noch in bildmitte. alle fehler der optik werden hier so stark vergrößert, daß man das halt sieht.

nun mag das beim druck scheinbar keine rolle spielen, aber auch hier erinner ich daran, daß keine einzige agentur sagt: 54fache vergrößerung brauchen wir nicht, sondern umgedreht: die wollen mindestens dateien in 15mpix auflösung.

 

und da kann dann klein olaf zwar hier schöne reden halten von der theorie des ausdrucks und des vergrößerungsmassstabs, aber das hat vor der sd1 niemand bei den -eben eigentlich auflösungsmäßig völlig ausreichenden sd9en und 10en- interessiert und genauso interessierts jetzt niemanden. du verkaufst heute höchstaufgelöste dateien. und wenn die unscharf aussehen, bzw. die optik dafür zu schelcht ist, ist das nicht mehr so gut verkäuflich.

 

natürlich kannst du selber drucken. da mögen deine berechnungen stimmen und man hat dann freude, aber die praxis des bilderverkaufs sieht heute doch anders aus und kein mensch denkt mehr in vergrößerungen vom negativ! heute sind megapixel angesagt, egal ob sinnvoll oder nicht.

Link to post
Share on other sites

  • 4 months later...
Man schaue sich nur die MTF-Kurven an, die über die verschiedenen Objektive publiziert werden. Dort sieht man deutlich, dass wenn man z.B. dir Kurven für 20 und 40 Linienpaare/mm vergleicht, wie der erreichbare Kontrast für 40 unter dem von 20 liegt. Für eine vorgegebene Auflösung ist natürlich (fast) immer der höhere Kontrast besser. In sofern stimmt die Behauptung, dass das bessere Objektiv bei jeder Sensorauflösung besser ist. Aber in der Praxis interessiert vor allem: bis zu welcher Auflösung ist mein Objektiv "hinreichend" scharf. Das Wort "hinreichend" habe ich in Anführungszeichen gesetzt, weil es keine exakte Definition davon gibt. Jeder wird seine eigenen Kriterien dafür haben. Aber wenn man eine gewisse MTF vorgibt, z.B. 30% dann kann man aus den Diagrammen entnehmen, welches Objektiv das bei welcher Auflösung (in Lp/mm) und Blende gerade noch erreicht.

Ein Beispiel aus der Praxis: ich habe sowohl eine Olympus E-P1 als auch eine M9. Umgerechnet auf 35mm hat die Olympus ca 48 Megapixel - die horizontale Auflösung ist als fast doppelt so hoch wie bei der Leica. Ich verwende das Voigtländer 40/1.4 an beiden Kameras. An der Leica würde ich es als "scharf" bezeichnen, während es an der Olympus schon bisweilen an seine Grenzen stösst. Ich verwende es trotzdem gerne an der Olympus. Also könnte man über dieses Objektiv sagen, dass es 18 Megapixel auflöst, 48 aber nicht.

Viele Grüße,

Peter

 

:eek:

ich als Schreiberling habe eben verstanden, dass wenn die Olympus laufende Bilder machen könnte (keinen plan, ob sie kann), man die bilder auf Kinoleinwandgröße ohne Verlust wiedergeben könnte...?

 

 

@ all

 

Hi Leute,

 

bin gerade auf Recherchen bezgl. technischer Details Objektive, Sensoren, Zusammenhänge... und bin dabei über euer Thema gestolpert.....

... wobei ich das eher für einen geplanten Kamerakauf brauche... - was vielleicht meine Sichtweise erklärt^^

 

Schöner Austausch, btw :)

 

Als no-Leica-but-Nikon-Besitzerin setze ich mich hiermit weiter brav in mein Eckchen und lausche den weisen Worten...

 

Schönen Dank und einen ebenso schönen Gruß an alle

Mariana

Link to post
Share on other sites

bin gerade auf Recherchen bezgl. technischer Details Objektive, Sensoren, Zusammenhänge... und bin dabei über euer Thema gestolpert.....

... wobei ich das eher für einen geplanten Kamerakauf brauche... - was vielleicht meine Sichtweise erklärt

 

Als no-Leica-but-Nikon-Besitzerin setze ich mich hiermit weiter brav in mein Eckchen und lausche den weisen Worten...

 

...was nicht ist, kann ja noch werden :)

 

Willkommen im Forum ( der "richtigen" Marke ) :D

Link to post
Share on other sites

  • 4 weeks later...

Lieber B. Lichter,

 

nach langer Forumspause hab ich hier mal wieder gestöbert und möchte mal eine stark vereinfachte Antwort auf Deine Frage versuchen.

 

Was bedeutet „Objektiv das 18MP auflösen kann“?

 

Ich nehme an, die Frage bezieht sich auf einen Kleinbildsensor wie etwa in der M9. Also unterhalten wir uns ausschliesslich über Objektive, die auf dem Format 24x36mm die gewünschten 18 MP auflösen sollen.

 

Vorwort: Zu analogen Zeiten waren die durchschnittlichen Anforderungen so, dass rechnerisch eine Menge von etwa 6 MP gefordert wurden. Die MTF-Kurven der Objektive wurden bis etwa 40lp/mm ausgewertet, das entspricht etwa einem Zerstreuungskreisdurchmesser von 12,5 μ. Unter normalen Bedingungen konnte man vom Kleinbildnegativ einen guen A4-Abzug herstellen (das entspricht etwa 5-6 MP)

 

Wenn man sich jetzt systematisch die immer höher auflösenden Sensoren anschaut und miteinander vergleicht...

 

6 MP ⇒ 2000 x 3000 Pixel ⇒ Pixelgröße 12 μ ⇒ 41 lp/mm

18 MP ⇒ 3472 x 5121 Pixel ⇒ Pixelgröße 6,9 μ ⇒ 72 lp/mm

24 MP ⇒ 4000 x 6000 Pixel ⇒ Pixelgröße 6 μ ⇒ 83 lp/mm

96 MP ⇒ 8000 x 12000 Pixel ⇒ Pixelgröße 3 μ ⇒ 167 lp/mm

 

dann wird klar, je höher die Sensorauflösung ist, desto höher auflösend muss auch das Objektiv sein. Das bedeutet, dass die Zeichnung so fein sein muss, dass die 6-7 μ grossen Sensoren noch mit Struktur versorgt werden.

 

Die zu analogen Zeiten gerechneten Objektive waren meist nicht für diese Anforderungen gerechnet. Allerdings leisteten gute Festbrennweiten und Makro-Objektive bereits diese Auflösung (oft nur in der Bildmitte).

 

Wer sich heute eine Digitale Kamera mit so hoher Auflösung kauft, sollte also darauf achten, dass er sich auch passende Objektive kauft (wenn er die Auflösung denn nutzen will).

 

Natürlich ist die Auflösung eines Objektivs beugungsbedingt begrenzt. Will sagen, je weiter man abblendet, desto geringer wird die Auflösung. Und je weiter man aufblendet, desto besser kann das Objektiv werden, hier wird die Leistung durch den Aufwand in der optischen Konstruktion begrenzt. Fazit: perfekt wären theoretisch hochlichtstarke Hochleistungsobjektive die beugungbegrenzt konstruiert sind. Der Nachteil ist, die Dinger steigen nicht nur exponentiell im Preis, sondern oft auch in Volumen und Gewicht.

 

 

Hier hat die Leica M besondere Vorteile aufgrund ihrer Konstruktion, man muss sie nur kommunizieren....

 

Viele Grüsse

Bernd

Link to post
Share on other sites

... nach langer Forumspause hab ich hier mal wieder gestöbert und möchte mal eine stark vereinfachte Antwort auf Deine Frage versuchen.

Schade, daß du beim Stöbern versäumt hast, die bisherige Diskussion zur Kenntnis zu nehmen – dann bräuchtest du diesen ganzen Unsinn nicht noch einmal wiederkäuen. :(

Link to post
Share on other sites

Frage: Ist es nicht so dass man mit einem besseren Sensor Abbildungsschwächen einer Linse leichter erkennen kann?

Frage: Wenn du mit zwei Kameras gleichen Formates, aber unterschiedlicher Sensorauflösung – sagen wir, Nikon D700 mit 12 MP und D800 mit 36 MP – mit demselben (guten, aber nicht perfekten) Objektiv zwei Aufnahmen desselben Motives machst und davon zwei gleich große, sorgfältig ausgearbeitete Prints anfertigst, von jeder Aufnahme einen, groß genug, daß man die Objektivfehler bei genauem Hinsehen zumindest am Bildrand bereits erkennen kann, z. B. DIN A3 ... wird dann das D800-Bild unschärfer sein, weil dessen höhere Sensorauflösung die Objektivfehler besser herausarbeitet?

Link to post
Share on other sites

Antwort: Nein, nicht bei gleich großen Prints.

Gut.

 

Nächste Frage: Wenn man beide Prints parallel immer größer macht, bis beim gewählten Betrachtungsabstand das 12-MP-Bild pixelig zu werden beginnt und das 36-MP-Bild so gerade eben noch nicht ... wird dann das 12-MP-Bild schärfer sein, weil es die Objektivfehler weniger deutlich hervorkehrt?

Link to post
Share on other sites

Archived

This topic is now archived and is closed to further replies.

  • Recently Browsing   0 members

    • No registered users viewing this page.
×
×
  • Create New...