mjh Posted March 12, 2007 Share #241 Posted March 12, 2007 Advertisement (gone after registration) Bedeutet dennn Partnerschaft für Dich, dass Leica beispielsweise im FT-Bereich keine eigene Kamera plus Leica-Objektive entwickeln dürfte? Auch Panasonic hat seine erste DSLR nicht von Grund auf selbst entwickelt, sondern hat sich Olympus-Komponenten bedient und dafür einen neuen Sensor für Olympus gebaut – Olympus wiederum hätte ohne Panasonics Live-MOS-Sensor nicht so einfach die Live-View realisieren können. Und dabei hätte Panasonic/Matsushita, wenn es darauf angekommen wäre, die finanziellen Mittel für einen Alleingang gehabt. Oder nimm Fuji als weiteres Beispiel, die ihre S5 Pro in das Gehäuse einer Nikon D200 hineingebaut und viele Nikon-Komponenten unverändert übernommen haben. Fuji ist ein großer Konzern und auf vielerlei Gebieten aktiv; sie könnten eine Menge ganz allein stemmen, wenn sie wollten. Möglichst viel selbst machen zu wollen, das lohnt sich einfach nicht. Leica hat in Panasonic einen Kooperationspartner, der ihre eigene Kompetenzen gut ergänzt und der seinerseits von Leicas optischer Kompetenz (und, was das betrifft, auch Design-Kompetenz) profitieren kann. Das paßt doch. (Nebenbeibemerkt: Juniorpartner ist Leica nur hinsichtlich der Größe des Unternehmens, und an diesem Verhältnis wird sich auch in Zukunft nicht viel ändern.) Sie bräuchten sogar Kooperationspartner für Objektive, denn in Solms wären kurzfristig ohnehin keine Optikane für den FT-Standard machbar. Vor allem (und das dauerhaft) nicht zu einem Preis, der im FourThirds-Markt akzeptiert würde. Solche Objektive werden auch in Zukunft nur in Yamagata zu vertretbaren Kosten produziert werden können. Das beste Beispiel ist die M8. Ist sie "besser" als .... ? Kann sie überhaupt irgendetwas besser als die Konkurrenz? Außer der Epson R-D1s hat sie ja keine direkte Konkurrenz, und die stellt sie locker in den Schatten. Ich finde die immer wieder gezogenen Vergleiche mit DSLRs wie der Canon EOS 5D ziemlich absurd. Link to post Share on other sites More sharing options...
Advertisement Posted March 12, 2007 Posted March 12, 2007 Hi mjh, Take a look here Meine Gedanken zum DMR.... I'm sure you'll find what you were looking for!
ptomsu Posted March 13, 2007 Share #242 Posted March 13, 2007 Außer der Epson R-D1s hat sie ja keine direkte Konkurrenz, und die stellt sie locker in den Schatten. Ich finde die immer wieder gezogenen Vergleiche mit DSLRs wie der Canon EOS 5D ziemlich absurd. Siehst Du jetzt bist Du endlich nach tonnenweisen Ausführungen am Punkt. Ja, die M8 ist eine tolle Kamera, aber die 5D ist nach wie vor die Meßlatte heute. Und da kommt eben Leica gerade mal heran - mit DMR und mit M8 (ich spreche hier nicht von den Optiken). Also wer wird denn dann künftig die Führungsposition im Digi Kamerabereich behaupten? Peter Link to post Share on other sites More sharing options...
mjh Posted March 13, 2007 Share #243 Posted March 13, 2007 die 5D ist nach wie vor die Meßlatte heute. Für wen? Für mich jedenfalls nicht, denn wenn es Vollformat sein sollte, dann wäre doch die EOS-1 Ds Mark II die erste Wahl, und wenn ich nach höchster Bildqualität strebte, die Hasselblad H3D-39. Aber für was soll eine solche Kamera auch die Meßlatte sein? Ich halte es, wie gesagt, für absurd, eine digitale Meßsucherkamera mit einer DSLR zu vergleichen und in eine Rangfolge bringen zu wollen. Auf die schlichte Frage, ob eine DSLR oder eine digitale Meßsucherkamera besser wäre, gibt es gar keine sinnvolle Antwort. Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest who_rdmr Posted March 13, 2007 Share #244 Posted March 13, 2007 Wenn Messlatte, dann die EOS1D MKIII, weil 1. der gleiche Crop-Faktor 2. der nahezu gleiche Preis (natürlich nur Spiegelreflex gegen Spiefgelreflex..) Wenn man die technischen Daten liest, dann wird einem schwindelig. Natürlich braucht man das nicht alles, aber allein die Tatsache, dass diese Funktionen da sind zeugt von der Potenz, den Ingenieurleistungen einer solchen Firma. Die unterschiedlichen Sichtweisen sind sehr interessant! Es gibt allerdings die Fantasie und die Realität. Für mich sind folgende Fehler - wie das Rauchen - tödlich! 1. Sich auf den Lorbeeren ausruhen. 2. Ständig davon überzeugt sein, man ist der Beste. 3. Wenig oder keine Innovation. 4. Keine Spielwiesen für Ingenieure...um neue Techniken zu erproben, auch wenn sie keinen Erfolg haben sollten. Manchmal überzeugt das Gegenteil. (siehe Barnack und Bruch) 5. Ich muss nicht nur dem Anspruch meiner Kunden genügen, sondern ich will auch neue Kunden hinzu gewinnen! 6. Keine zu grossen Abhängigkeiten von Zulieferern. Umlabeln ist die schlimmste Variante (Minolta, Fuji, Panasonic...) 7. Niemals den Mitbewerber belächeln! (Habe ich zu oft erlebt...die Firmen gibt es fast alle nicht mehr.) 8. Ein erkennbares Konzept verfolgen. 9. Das Wichtigste aber ist, seine treuen Kunden nicht zu verärgern! Gruss WHO (pic-tec by who) Link to post Share on other sites More sharing options...
drahthaar Posted March 13, 2007 Share #245 Posted March 13, 2007 Auch Panasonic hat seine erste DSLR nicht von Grund auf selbst entwickelt, sondern hat sich Olympus-Komponenten bedient und dafür einen neuen Sensor für Olympus gebaut – Olympus wiederum hätte ohne Panasonics Live-MOS-Sensor nicht so einfach die Live-View realisieren können. Und dabei hätte Panasonic/Matsushita, wenn es darauf angekommen wäre, die finanziellen Mittel für einen Alleingang gehabt. Es geht doch schon längst nicht mehr um die Frage, ob man die finanziellen Mittel für Alleingänge hätte. Da sehe ich übrigens nur eine Firma, die den Anschein erweckt, die Mittel zu haben und Alleingänge zu unternehmen. Und das ist, wenn überhaupt, Canon. Theoretisch wäre auch Kodak in der Lage einen LiveView fähigen Sensor zu bauen. Und ich bin gespannt, welcher Sensor die E-X beglücken wird. Das Beispiel Panasonic-Olympus ist doch heute typisch für eine Kooperation trotz Konkurrenz. Und dennoch ist Olympus nicht einfach Juniorpartner. Vielmehr, so scheint es mir, wesentlich mehr an der Digilux beteiligt als Leica selber. Oder nimm Fuji als weiteres Beispiel, die ihre S5 Pro in das Gehäuse einer Nikon D200 hineingebaut und viele Nikon-Komponenten unverändert übernommen haben. Fuji ist ein großer Konzern und auf vielerlei Gebieten aktiv; sie könnten eine Menge ganz allein stemmen, wenn sie wollten. Auch ein gutes Beispiel für Kooperationen auf Augenhöhe. Aber hier wird nichts umgelabelt. Auf Basis der D200 macht Fuji mit der S5 Pro eine sehr eigenständige Kamera. Übrigens gehört Fuji auch zum FourThirds-Konsortium, auch wenn sie dazu bisher nichts beitrugen. Mal abwarten, wenn in wenigen Jahren der neue Sensortyp von Fuji serienreif sein wird. Möglichst viel selbst machen zu wollen, das lohnt sich einfach nicht. Leica hat in Panasonic einen Kooperationspartner, der ihre eigene Kompetenzen gut ergänzt und der seinerseits von Leicas optischer Kompetenz (und, was das betrifft, auch Design-Kompetenz) profitieren kann. Das paßt doch. (Nebenbeibemerkt: Juniorpartner ist Leica nur hinsichtlich der Größe des Unternehmens, und an diesem Verhältnis wird sich auch in Zukunft nicht viel ändern.). Es geht nicht darum, möglichst viel selbst zu machen, sondern in einer kooperativen Partnerschaft Profil zu zeigen und Eigenständigkeit. Ich weiß, Michael, dass Du in allem, was Leica macht, offensichtlich immer nur das Positive erkennst. Für Dich machen sie eben alles richtig. Ich sehe da weniger Eigenständigkeit, sehe wenig Leica an einer Digilux 3, bzw. wenig von dem, was man seitens Leica immer hervorhob. Nehmen wir den optischen Sucher der Digilux 3, den Du auf wundersame Weise deutlich heller empfindet als bei Olympus. Ich sage Dir: Da bräuchte man ein Messgerät, das menschliche Auge empfindet auch diesen Sucher als dunkles Loch. Vielleicht ist er mit einer rosaroten Brille heller. (....) Außer der Epson R-D1s hat sie ja keine direkte Konkurrenz, und die stellt sie locker in den Schatten. Ich finde die immer wieder gezogenen Vergleiche mit DSLRs wie der Canon EOS 5D ziemlich absurd. Das hat nichts mit meiner Frage zu tun, was die M8 denn besser kann. Hat hier jemand die D5 ins Spiel gebracht? Ich glaube, Du warst es. Dann reibst Du Dich eben an Dir selbst, geht aber nicht auf das Thema ein, ob und wie man bei Leica alles besser machen muss und ob es nicht reicht, ........ (ich will mich nicht wiederholen). ( Zum Nachdenken: "Besser" bezieht sich für mich aufs Ergebnis. Und da wissen wir beide doch hoffentlich gemeinsam, dass beim reinen Zweckmitteldenken eine E-400 die gleich guten Ergebnisse abliefert wie eine M8.) Ich denke, dass mein Beispiel mit einer eigenständigen (und natürlich in Kooperation gebauten) FT-Kamera, mit wirklichen Leicatugenden schon genau richtig war, um ein Beispiel zu nennen, wie man möglicherweise Profil zeigen kann und richtig Geld verdienen kann. Das ist aber was ganz anderes als Umlabeln. Auch wenn Du das besser findest. Da stehst Du wahrscheinlich alleine da. Natürlich mit den Solmsern. Wie immer. Viele Grüße Rolf Link to post Share on other sites More sharing options...
drahthaar Posted March 13, 2007 Share #246 Posted March 13, 2007 Wenn Messlatte, dann die EOS1D MKIII, weil1. der gleiche Crop-Faktor 2. der nahezu gleiche Preis (natürlich nur Spiegelreflex gegen Spiefgelreflex..) Wenn man die technischen Daten liest, dann wird einem schwindelig. Natürlich braucht man das nicht alles, aber allein die Tatsache, dass diese Funktionen da sind zeugt von der Potenz, den Ingenieurleistungen einer solchen Firma. Die unterschiedlichen Sichtweisen sind sehr interessant! Es gibt allerdings die Fantasie und die Realität. Für mich sind folgende Fehler - wie das Rauchen - tödlich! 1. Sich auf den Lorbeeren ausruhen.(...) Eigentlich schließt dieser Punkt alle anderen ein bzw. präjudiziert sie. Denn Hochmut kommt vor dem Fall. Das Beispiel mit der MkIII halte ich allerdings für unpassend, weil nun niemand von Leica erwarten würde, in der HighTech-Liga tonangebend zu sein. Umso unverständlicher ist die bestehende Unklarheit darüber, ob man weiter an einem DMR arbeitet oder weiter an einer digitalen R oder sonst was. Hier kann ja noch nicht einmal jemand die Hand dafür ins Feuer legen, das irgendetwas kontinuierlich geschieht. BG Rolf Link to post Share on other sites More sharing options...
mjh Posted March 13, 2007 Share #247 Posted March 13, 2007 Advertisement (gone after registration) Nehmen wir den optischen Sucher der Digilux 3, den Du auf wundersame Weise deutlich heller empfindet als bei Olympus. Ich sage Dir: Da bräuchte man ein Messgerät, das menschliche Auge empfindet auch diesen Sucher als dunkles Loch. Es hängt davon ab, womit man vergleicht – es ist ein besserer Sucher als der Sucher der E-330, eben weil der lichtschluckende Liveview-Modus A weggefallen ist. Daher sage ich, daß es tatsächlich eine weise Entscheidung Panasonics war, diesen Modus wegzulassen. Daß es bessere Spiegelreflexssucher gibt, steht außer Frage. Hat hier jemand die D5 ins Spiel gebracht? Ich glaube, Du warst es. Die EOS 5D wird hier nahezu täglich als Vergleich herangezogen; das dürfte Dir nicht entgangen sein. Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest who_rdmr Posted March 13, 2007 Share #248 Posted March 13, 2007 Eigentlich schließt dieser Punkt alle anderen ein bzw. präjudiziert sie. Denn Hochmut kommt vor dem Fall. Das Beispiel mit der MkIII halte ich allerdings für unpassend, weil nun niemand von Leica erwarten würde, in der HighTech-Liga tonangebend zu sein. Umso unverständlicher ist die bestehende Unklarheit darüber, ob man weiter an einem DMR arbeitet oder weiter an einer digitalen R oder sonst was. Hier kann ja noch nicht einmal jemand die Hand dafür ins Feuer legen, das irgendetwas kontinuierlich geschieht. BG Rolf Nein, das erwartet niemand. Das ist richtig. Ich hatte deswegen auch den Crop-Faktor nebst Preis angesetzt... Nebenbei: Als ich 1973 meine Canon FT QL mit 1.4/50 in schwarz für stolze 698,-DM kaufte, da ahnte ich noch nicht, dass es mal EOS 1D geben wird, die den Markt aufrollen und innovatives Mass der Dinge werden sollte... Soviel zum Thema Lorbeeren. Gruss WHO (pic-tec by who) PS.: Habe heute noch die Händler im Ohr...elektrische Belichtungsmessung... :confused: ...das geht doch garnicht. Ich glaube der Tenor ist geblieben... Link to post Share on other sites More sharing options...
mjh Posted March 13, 2007 Share #249 Posted March 13, 2007 Wenn Messlatte, dann die EOS1D MKIII, weil1. der gleiche Crop-Faktor 2. der nahezu gleiche Preis (natürlich nur Spiegelreflex gegen Spiefgelreflex..) Wenn man die technischen Daten liest, dann wird einem schwindelig. Natürlich braucht man das nicht alles, aber allein die Tatsache, dass diese Funktionen da sind zeugt von der Potenz, den Ingenieurleistungen einer solchen Firma. Ich hatte die Gelegenheit, nach Canons Pressekonferenz mit der EOS-1 D Mark III herumzuspielen, und es ist schon eine beeindruckende Kamera, keine Frage. Aber ich kann mir nicht ernsthaft vorstellen, daß jemand, der ein solches Modell als für seine Bedürfnisse ideal empfindet, eine R9 mit DMR überhaupt in Erwägung ziehen würde. Die Kombination der R9 (oder R8) mit dem DMR hat schon durch ihre hybride Verwendbarkeit ein Alleinstellungsmerkmal, und wen das reizt, der wird umgekehrt auch keine reinen Digitalkameras in Erwägung ziehen. Wie die R10 aussehen wird, wissen wir ja nicht; darüber läßt sich seriös noch nichts sagen. Ich lese hier aus manchen Beiträgen den Wunsch heraus, Leica möge sich auf Canons eigenes Spielfeld begeben und sie auf dem Gebiet schlagen, auf dem sie am besten sind. Aber das wäre einfach verrückt. Canon ist sehr gut in dem, was sie tun, und nicht unverdient Marktführer. Dafür, daß sie nicht satt und selbstzufrieden werden, gibt es ja Nikon. Leica hat hier nichts zu suchen und nichts zu gewinnen. Im Bereich der aus Kleinbild-SLR-Systemen abgeleiteten DSLRs gibt es überhaupt nur zwei Hersteller, die den Profimarkt bedienen, nämlich Canon und Nikon. Firmen wie Pentax (wie früher auch Minolta und jetzt Sony) halten sich aus dem Profisegment heraus, weil es sich für sie nicht rechnet. Mit den Spitzenmodellen verdienen ja auch Canon und Nikon nicht viel Geld; dafür sind die Einstiegs- und Mittelklassemodelle da. Die Profischiene zu bedienen zahlt sich nur indirekt aus, weil das Renommee, das bevorzugte Werkzeug von Profis zu sein, auch auf die preiswerteren Modelle abfärbt. Auch von Olympus hört man, daß sie die Entwicklung des E-1-Nachfolgers nicht deshalb vorantreiben, weil sie sich aus dessen Verkaufserlösen einen großen Gewinn erhoffen, sondern weil die Existenz eines Spitzenmodells dabei hilft, die kleineren Modelle abzusetzen. Aber wer im Profimarkt ernsthaft mitmischen will, muß viel Geld investieren – nicht nur in die Entwicklung der Kameras, sondern auch in den Support, den die Profis erwarten, wenn sie auf großen Sportereignissen und dergl. im Einsatz sind. Diese Investitionen scheuen viele Hersteller, und sie tun gut daran. Leica hat sein eigenes Renommee, aber das speist sich nicht daraus, der bevorzugte Lieferant professioneller Fotografen zu sein – das sind sie ja auch nicht –, sondern aus einem hohen Qualitätsanspruch, gewährleistet durch eine nach heutigen Maßstäben altmodische Produktionsweise, für die man dann auch etwas mehr zahlen muß. Eine Leica ist kein Musterbeispiel für größte Bequemlichkeit beim Fotografieren, für eine imposante Liste von Ausstattungsmerkmalen oder eine Vielzahl von Individualfunktionen. Wer das sucht, findet es eher bei Canon und Nikon. Meiner Meinung nach sollte Leica seinen puristischen Ansatz beibehalten, denn er macht die Identität des Unternehmens aus und ist letztendlich der Grund, weshalb sich nach wie vor Leute für Leica-Kameras begeistern können – wohl überwiegend Amateure, aber auch Profis, die eine Kamera für Projekte jenseits der Brotarbeit suchen. Wenn Leica ein besseres Canon als Canon selbst zu werden versuchte, würden sie austauschbar und überflüssig. (Nebenbeibemerkt: Als Goro Yoshido seinerzeit die erste Canon – damals noch „Kwanon“ – entwickelte, wollte er bessere Leicas als Leica – damals noch Leitz – bauen. Aber es kam dann anders.) Link to post Share on other sites More sharing options...
poseidon Posted March 13, 2007 Share #250 Posted March 13, 2007 Ich hatte die Gelegenheit, nach Canons Pressekonferenz mit der EOS-1 D Mark III herumzuspielen, und es ist schon eine beeindruckende Kamera, keine Frage. Aber ich kann mir nicht ernsthaft vorstellen, daß jemand, der ein solches Modell als für seine Bedürfnisse ideal empfindet, eine R9 mit DMR überhaupt in Erwägung ziehen würde. Die Kombination der R9 (oder R8) mit dem DMR hat schon durch ihre hybride Verwendbarkeit ein Alleinstellungsmerkmal, und wen das reizt, der wird umgekehrt auch keine reinen Digitalkameras in Erwägung ziehen. Wie die R10 aussehen wird, wissen wir ja nicht; darüber läßt sich seriös noch nichts sagen. Ich lese hier aus manchen Beiträgen den Wunsch heraus, Leica möge sich auf Canons eigenes Spielfeld begeben und sie auf dem Gebiet schlagen, auf dem sie am besten sind. Aber das wäre einfach verrückt. Canon ist sehr gut in dem, was sie tun, und nicht unverdient Marktführer. Dafür, daß sie nicht satt und selbstzufrieden werden, gibt es ja Nikon. Leica hat hier nichts zu suchen und nichts zu gewinnen. Im Bereich der aus Kleinbild-SLR-Systemen abgeleiteten DSLRs gibt es überhaupt nur zwei Hersteller, die den Profimarkt bedienen, nämlich Canon und Nikon. Firmen wie Pentax (wie früher auch Minolta und jetzt Sony) halten sich aus dem Profisegment heraus, weil es sich für sie nicht rechnet. Mit den Spitzenmodellen verdienen ja auch Canon und Nikon nicht viel Geld; dafür sind die Einstiegs- und Mittelklassemodelle da. Die Profischiene zu bedienen zahlt sich nur indirekt aus, weil das Renommee, das bevorzugte Werkzeug von Profis zu sein, auch auf die preiswerteren Modelle abfärbt. Auch von Olympus hört man, daß sie die Entwicklung des E-1-Nachfolgers nicht deshalb vorantreiben, weil sie sich aus dessen Verkaufserlösen einen großen Gewinn erhoffen, sondern weil die Existenz eines Spitzenmodells dabei hilft, die kleineren Modelle abzusetzen. Aber wer im Profimarkt ernsthaft mitmischen will, muß viel Geld investieren – nicht nur in die Entwicklung der Kameras, sondern auch in den Support, den die Profis erwarten, wenn sie auf großen Sportereignissen und dergl. im Einsatz sind. Diese Investitionen scheuen viele Hersteller, und sie tun gut daran. Leica hat sein eigenes Renommee, aber das speist sich nicht daraus, der bevorzugte Lieferant professioneller Fotografen zu sein – das sind sie ja auch nicht –, sondern aus einem hohen Qualitätsanspruch, gewährleistet durch eine nach heutigen Maßstäben altmodische Produktionsweise, für die man dann auch etwas mehr zahlen muß. Eine Leica ist kein Musterbeispiel für größte Bequemlichkeit beim Fotografieren, für eine imposante Liste von Ausstattungsmerkmalen oder eine Vielzahl von Individualfunktionen. Wer das sucht, findet es eher bei Canon und Nikon. Meiner Meinung nach sollte Leica seinen puristischen Ansatz beibehalten, denn er macht die Identität des Unternehmens aus und ist letztendlich der Grund, weshalb sich nach wie vor Leute für Leica-Kameras begeistern können – wohl überwiegend Amateure, aber auch Profis, die eine Kamera für Projekte jenseits der Brotarbeit suchen. Wenn Leica ein besseres Canon als Canon selbst zu werden versuchte, würden sie austauschbar und überflüssig. Hi, sehe ich auf den Punkt, genauso. Gruß Horst Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest who_rdmr Posted March 13, 2007 Share #251 Posted March 13, 2007 Die Kombination der R9 (oder R8) mit dem DMR hat schon durch ihre hybride Verwendbarkeit ein Alleinstellungsmerkmal, ...hatte, aber nicht lange... gibt es ja nicht mehr... Ich lese hier aus manchen Beiträgen den Wunsch heraus, Leica möge sich auf Canons eigenes Spielfeld begeben und sie auf dem Gebiet schlagen, auf dem sie am besten sind. Aber das wäre einfach verrückt. Canon ist sehr gut in dem, was sie tun, und nicht unverdient Marktführer. Dafür, daß sie nicht satt und selbstzufrieden werden, gibt es ja Nikon. Leica hat hier nichts zu suchen und nichts zu gewinnen. Das sehe ich auch so. Da ist nichts mehr zu machen. Leica hat sein eigenes Renommee, aber das speist sich nicht daraus, der bevorzugte Lieferant professioneller Fotografen zu sein – das sind sie ja auch nicht –, sondern aus einem hohen Qualitätsanspruch, gewährleistet durch eine nach heutigen Maßstäben altmodische Produktionsweise, für die man dann auch etwas mehr zahlen muß. Ist die Produktionsweise bei Pana altmodisach? Wenn Leica ein besseres Canon als Canon selbst zu werden versuchte, würden sie austauschbar und überflüssig. Das glaube ich nicht, dann gäbe es keine Nikon und Canon... (Nebenbeibemerkt: Als Goro Yoshido seinerzeit die erste Canon – damals noch „Kwanon“ – entwickelte, wollte er bessere Leicas als Leica – damals noch Leitz – bauen. Aber es kam dann anders.) Das ist der wichtigste Satz. Ich habe das Heft von Canon auch, wo das geschrieben steht. Der Satz kann einem aber nur einfallen, wenn man sich eingesteht, noch nicht besser zu sein... Übrigens wollte er die Kameras zu einem deutlich günstigeren Preis bauen und auch das ist gelungen... Gruss WHO (http://www.pic-tec.de), der sich ein nichtauslaufendes Konzept gekauft hätte. Link to post Share on other sites More sharing options...
ptomsu Posted March 13, 2007 Share #252 Posted March 13, 2007 Ich habe mein DM R NIE wegen der Hybridmöglichkeit gekauft, sondern ich wollte einfach mit R nur digital fotografieren (ich arbeite auch nicht mehr analog!) Ich will eine R10 (oder wie auch immer sie heißt nicht als Konkurrenzprodukt zu C oder N, sindern ich will nur daß sie in einigen (für mich wesentlichen Bereichen) wie VF, >20MP und geringes Rauschen auch bei ISO3200 mit C oder N zumindest ebenbürtig ist, wenn nicht sogar überlegen. Die 100-tausend Features brauche ich nicht und ich denke auch die Mehrzahl der Leica User nicht. Aber was ich brauche und für diesen Preis auch verlange ist Konsequenz bei der Entwicklung neuer Modelle und dem Supprt bestehender. Und ein Einstellen eines DMR ohne zumindest eine Nachfolge (wenn auch nur vage) anzukündigen kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen. Womit sich der Kreis leider wieder schließt - Leica's Öffentlichkeitsarbeit ist unter jeder Kritik und das färbt eben leider auch auf die Kaufwilligkeit treuer Kunden ab. Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest uwe1 Posted March 13, 2007 Share #253 Posted March 13, 2007 Leica sollte nur noch die analoge M , Ferngläser und Objektive für andere Marken anbieten . Digitale Kameragehäuse können andere besser und preiswerter. Link to post Share on other sites More sharing options...
bob2bob Posted March 13, 2007 Share #254 Posted March 13, 2007 Leica's Öffentlichkeitsarbeit ist unter jeder Kritik und das färbt eben leider auch auf die Kaufwilligkeit treuer Kunden ab. Dem ist leider nichts hinzuzufügen. Ich kenne als Pressemann fast alle Unternehmen in der Computer und Pro-Audio-Branche, aber eine derart geschäftsschädigende Pressearbeit, wie sie sich Leica leistet, ist mir noch kaum untergekommen. Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest zebra Posted March 13, 2007 Share #255 Posted March 13, 2007 ... Pressearbeit, wie sie sich Leica leistet, ist mir noch kaum untergekommen. "Leistet" ist hier das Schlüsselwort. Aber vielleicht kann sich Leica demnächt eine bessere Pressearbeit leisten. Und ein besseres Marketing. Peter Schmidt Link to post Share on other sites More sharing options...
hverheyen Posted March 13, 2007 Share #256 Posted March 13, 2007 um eine sinnvolle Pressearbeit leisten zu können, muß in erster Linie mal eine gefestigte Firmenstrategie entwickelt werden. Und bevor man inhaltsleere Floskeln loslässt, sagt man besser gar nichts. Mir scheint, in letzter Zeit hat Leica leider einige Turbulenzen hinter sich (und womöglich noch einige vor sich). Und solange nichts wirklich feststeht, kann Pressearbeit schnell kontraproduktiv werden. Nebenbei sind einer AG diesbezüglich auch ein wenig die Hände gebunden. Das kennen wir doch schon von enigen anderen Branchen, z.B. Telekomunikation - schneller, höher, besser, aber auf jeden Fall anders und dies in Halbjahresabständen, und das Ganze ohne wirklich etwas Substantielles gesagt zu haben. Und alle sind ganz Ohr. Irgendwie ist mir die Zurückhaltung (ich will dies mal so nennen), die Leica an den Tag legt, sympatischer als das tägliche "Gesülze" einiger Pressestellen in Wirtschaft und Politik Ich sehe hier durchaus die Zwickmühle, in der sich Leica z.Zt. bewegt. Link to post Share on other sites More sharing options...
poseidon Posted March 13, 2007 Share #257 Posted March 13, 2007 Aber was ich brauche und für diesen Preis auch verlange ist Konsequenz bei der Entwicklung neuer Modelle und dem Supprt bestehender. Und ein Einstellen eines DMR ohne zumindest eine Nachfolge (wenn auch nur vage) anzukündigen kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen. Womit sich der Kreis leider wieder schließt - Leica's Öffentlichkeitsarbeit ist unter jeder Kritik und das färbt eben leider auch auf die Kaufwilligkeit treuer Kunden ab. Hi, was so durchaus nachvollziehen kann. Zumindest überdenke ich anstehende Investitionen im Moment in alle Richtungen, ich habe es schon mal geschrieben, so treibt man Kunden fast automatisch zur Konkurrenz. Gruß Horst Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest zebra Posted March 13, 2007 Share #258 Posted March 13, 2007 Ich sehe hier durchaus die Zwickmühle, in der sich Leica z.Zt. bewegt. Sehe ich im Prinzip genauso wie Du. Die von Dir angesprochene "Zurückhaltung" könnten Sie aber meines Erachtens bei den Dingen bleiben lassen, die gesagt werden müssen. Und da könnten Sie sich bei Leica gleich angewöhnen, die Dinge richtig zu sagen - statt nur so irgendwie. Die Markteinführung der M8 wäre dafür ein Beispiel. Das war dilettantisch. Ich bin heute noch der Überzeugung, hätte man das IR-Thema (von dem man ja wusste) offen (ich möchte fast sagen: offensiv) kommuniziert, dann wären viele der M8-Hysterie-Probleme gar nicht erst entstanden. Peter Schmidt Link to post Share on other sites More sharing options...
ptomsu Posted March 13, 2007 Share #259 Posted March 13, 2007 um eine sinnvolle Pressearbeit leisten zu können, muß in erster Linie mal eine gefestigte Firmenstrategie entwickelt werden. Und bevor man inhaltsleere Floskeln loslässt, sagt man besser gar nichts. Mir scheint, in letzter Zeit hat Leica leider einige Turbulenzen hinter sich (und womöglich noch einige vor sich). Und solange nichts wirklich feststeht, kann Pressearbeit schnell kontraproduktiv werden. Nebenbei sind einer AG diesbezüglich auch ein wenig die Hände gebunden. Das kennen wir doch schon von enigen anderen Branchen, z.B. Telekomunikation - schneller, höher, besser, aber auf jeden Fall anders und dies in Halbjahresabständen, und das Ganze ohne wirklich etwas Substantielles gesagt zu haben. Und alle sind ganz Ohr. Irgendwie ist mir die Zurückhaltung (ich will dies mal so nennen), die Leica an den Tag legt, sympatischer als das tägliche "Gesülze" einiger Pressestellen in Wirtschaft und Politik Ich sehe hier durchaus die Zwickmühle, in der sich Leica z.Zt. bewegt. Hallo Holger, dich gibts auch noch? Ich warte noch immer auf eine Antwort.... Link to post Share on other sites More sharing options...
mjh Posted March 13, 2007 Share #260 Posted March 13, 2007 Ich habe das Heft von Canon auch, wo das geschrieben steht. Der Satz kann einem aber nur einfallen, wenn man sich eingesteht, noch nicht besser zu sein... Das war kein Heft, sondern ein dickes Buch, aber egal … Der Canon-Gründer zeigte sich damals sehr von sich überzeugt. In seiner Anzeige für die Kwanon wurden japanische Industrieprodukte aufgezählt, die weltweit die besten ihrer Art wären – ein U-Boot war darunter, und eben die Kwanon. Dabei ist nicht einmal sicher, ob die Kamera überhaupt existierte – kein einziges Exemplar blieb erhalten und in den Handel kam sie sowieso nicht. Aber man muß eben erst mal ein bißchen Wirbel machen, um nach oben zu kommen. Link to post Share on other sites More sharing options...
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