Jump to content

Leitz Thambar-Objektiv


volvox

Recommended Posts

Advertisement (gone after registration)

da du für die m was suchst, ist das nun leider überflüssig.

die meyerteile sind halt schön überstrahlend/unterkorrigiert (bei guter schärfe im zentrum) und die sigma-raw-konvertierungssoftware hat einen fill light regler mit dem man die überstrahlungen wunderbar herausarbeiten kann.

Link to post
Share on other sites

x
  • Replies 88
  • Created
  • Last Reply

Das Thambar ist von der Grundkonstruktion ein Hektor-Typ und man mag mutmaßen, daß ihm von der Abbildungscharakteristik die Hektore 1,9/73 und 2,5/125 am nächsten kommen. Das Summarit 1,5/50 macht bei voller Öffnung auch schön überstrahlte Spitzlichter, ist aber wenigstens bei Verwendung des Vollformats 24x36 von der Brennweite eigentlich zu kurz für die meisten Portraits.

 

Portraits mit Hektor 1,9/73 sind bei Leni Riefenstahl zu besichtigen, nämlich ihre Sportler-Portraits von der Olympiade 1936.

 

Hektor 2,5/125 und noch mehr Summarex 1,5/85 haben bei voller Öffnung schon extrem knappe Tiefenschärfe und geben bei nur geringer Abblendung sehr schnell sehr klare Bilder, die in diesem Falle nicht gewünscht sein dürften. Summicron-I 2/90 und Sonnar 2/85 würde ich persönlich eher nicht verwenden, da sie eigentlich auf maximale Schärfe gerechnet wurden, nur eben noch nicht ganz so scharf sind als ihre Nachfolger.

 

Imagone sind sehr aufwendig und polarisieren die Gemüter. Sie sind klar für Großformat gedacht und ihre Spezialeffekte verstärken sich beim Kleinbildformat nochmals. Es dürfte schwer sein, ein Imagon mit Brennweite unter 20cm zu finden, und es dann mit dem entsprechend großen Compound-Verschluß an ein Visoflex-Balgengerät zu adaptieren könnte nicht leicht sein. Die Einarbeitung mit den verschiedenen Siebblenden braucht dann nochmal Zeit, bis man vorhersehbare Ergebnisse bekommt. Dabei kann Photograph und Modell die Lust am Portraitieren vergehen...

 

Wenns unkompliziert schnell vorzeigbare Ergebnisse geben soll, würde ich ALS ERSTEN SCHRITT irgendwas Vorhandenes am Visoflex verwenden, einen sonst nicht mehr wichtigen Skylight- oder UV-Filter draufsetzen, diesen mit etwas Vaseline (Vaselinum ophthalmicum DAB aus der Apotheke) einschmieren, diese mit einem Küchenkrepptuch wieder halb abwischen und mit der Beleuchtung experimentieren. Duto-Linsen, Zeiss Softare usw. tuns natürlich auch.

 

Späterhin kann man dann untersuchen, ob ein Graf Variable, ein Universal-Heliar, ein Perscheid oder ein Satzplasmat dem Connaisseur mehr convenieren. Hierfür ist längere Zeit einzuplanen.

 

Die absolute Luxusvariante für ausdrucksstarke Portraits ist die Contarex mit Planar 1,4/55 und ggfls Ausschnittvergrößerung. Aber das gehört nicht hierher.

Link to post
Share on other sites

 

Die absolute Luxusvariante für ausdrucksstarke Portraits ist die Contarex mit Planar 1,4/55 und ggfls Ausschnittvergrößerung. Aber das gehört nicht hierher.

 

nönö....grade! erzähl. was ist daran so besonders? threads in denen es mal nicht um maximale schärfe oder megapixel geht, dürfen ruhig auch mal weitreichend beantwortet werden ;-)

 

lg

Link to post
Share on other sites

Ich habe mal ein wenig in meinen Negativen gekramt und zwei Bilder auf die Schnelle gescannt:

 

Welcome, dear visitor! As registered member you'd see an image here…

Simply register for free here – We are always happy to welcome new members!

 

 

Jeweils mit Summitar Blende 2,0 und 1m Abstand.

 

Ob die Anmutung die gewünschte ist kann ich nicht sagen. Das Summitar ist bei offener Blende schon sehr weich. Überstrahlungen sind Richtung Bildrand stark zunehmend aber auch in Bildmitte nicht völlig verschwunden. Ab 4.0 ist es dann vorbei damit. Natürlich ist es als Portraitobjektiv mit seinen 50mm nur bedingt geeignet. Das ein oder andere gute Portrait ist mir aber damit auch gelungen. Im Gegensatz zum Summarit finde ich es wesentlich kontrastreicher und deutlich gegenlichtunempfindlicher. Das Summarit ist bei 2,0 und 2,8 über das Bildfeld meiner Meinung nach schon besser bezüglich gewünschtem Fehler korrigiert. Bei 1,5 ist dessen Tiefenschärfe schon sehr gering.

 

Das 1. 90er Summicron ist bis 2,8 auch weich. In Bildmitte aber wenig, Richung Rand mehr. Aber die gewünschten Überstrahlungen sind sehr viel geringer als beim obigen Summitar. Bei bewegten Motiven und Blende 2,0-2,8 ist der Kampf mit der Tiefenschärfe noch größer.

Summar oder Summitar sollten recht einfach beschaffbar sein.

 

In Frage kommende Japanische Objektive aus der Zeit um 1950 von Canon oder Nikon Leica Screw Mount Lenses sind meines Wissens bereits bei offener Blende bezüglich der sphärische Aberration deutlich besser korrigiert als die Objektive von Leica aus dieser Zeit.

 

Gruß

 

Der Möbi

Link to post
Share on other sites

nönö....grade! erzähl. was ist daran so besonders? threads in denen es mal nicht um maximale schärfe oder megapixel geht, dürfen ruhig auch mal weitreichend beantwortet werden ;-)

 

lg

 

Das ist nicht ganz leicht zu beschreiben. Über die generelle Charakteristik der Contarex-Objektive bitte ich bei Puts auf i em ix schrägstrich nl schrägstrich photo nachzulesen. Das Planar 1,4/55 hat im Gegensatz zum 2/50 eine ganz andere, viel weichere Darstellung des Hintergrundes und läßt damit die Dreidimensionalität auf eine besondere Weise sehr plakativ hervortreten (Zeitgenössischer Sprachgebrauch: "Boke-Champion"). Ich habe eine handschriftliche Notiz von Ludwig Bertele gesehen, der dem (nicht von ihm gerechneten) 1,4/55 "völlig anderen Hintergrund" attestiert. Das war bestimmt so gewollt. Vielleicht hat es eine besondere Form der sphäroachromatischen Korrektur. Dabei hat es aber die typische klare, differenzierte und leuchtkräftige Farbwiedergabe der Contarex-Linsen, aber ohne den knisternden Mikrokontrast der neueren Objektive von Leitz/Leica. Ich habe vor längerer Zeit das Planar 1,4/55 einmal mit dem (achtlinsigen, zweiten) Summilux-R 1,4/50 verglichen. Letzteres zeigte den Fortschritt der dazwischen liegenden Generation, aber das Planar lieferte die schöneren Bilder. Daran ist wie bei jeder Feinschmeckerei natürlich einiges Subjektives; dem Einen liegts, dem Andern nicht.

Link to post
Share on other sites

Ich habe mal ein wenig in meinen Negativen gekramt und zwei Bilder auf die Schnelle gescannt:

 

[ATTACH]269551[/ATTACH]

 

[ATTACH]269550[/ATTACH]

 

Jeweils mit Summitar Blende 2,0 und 1m Abstand.

 

Ob die Anmutung die gewünschte ist kann ich nicht sagen. Das Summitar ist bei offener Blende schon sehr weich. Überstrahlungen sind Richtung Bildrand stark zunehmend aber auch in Bildmitte nicht völlig verschwunden. Ab 4.0 ist es dann vorbei damit. Natürlich ist es als Portraitobjektiv mit seinen 50mm nur bedingt geeignet. Das ein oder andere gute Portrait ist mir aber damit auch gelungen. Im Gegensatz zum Summarit finde ich es wesentlich kontrastreicher und deutlich gegenlichtunempfindlicher. Das Summarit ist bei 2,0 und 2,8 über das Bildfeld meiner Meinung nach schon besser bezüglich gewünschtem Fehler korrigiert. Bei 1,5 ist dessen Tiefenschärfe schon sehr gering.

 

Das 1. 90er Summicron ist bis 2,8 auch weich. In Bildmitte aber wenig, Richung Rand mehr. Aber die gewünschten Überstrahlungen sind sehr viel geringer als beim obigen Summitar. Bei bewegten Motiven und Blende 2,0-2,8 ist der Kampf mit der Tiefenschärfe noch größer.

Summar oder Summitar sollten recht einfach beschaffbar sein.

 

In Frage kommende Japanische Objektive aus der Zeit um 1950 von Canon oder Nikon Leica Screw Mount Lenses sind meines Wissens bereits bei offener Blende bezüglich der sphärische Aberration deutlich besser korrigiert als die Objektive von Leica aus dieser Zeit.

 

Gruß

 

Der Möbi

 

Danke für die Bilder und deren Beschreibung. Die Überstrahlung dürfte nach meiner Vorstellung ein wenig stärker sein.

Der Link mit der Zusammenfassung der M39-Objektive finde ich hoch interessant, genau was ich suchte.

 

Nun habe ich insgesamt - so meine ich- eine Fülle an Anregungen, die mich für lange Zeit beschäftigen wird. Mal schaun, was letzten Endes dabei herauskommt.

 

Gruß Volker

Link to post
Share on other sites

Advertisement (gone after registration)

Das Summarit ist bei 2,0 und 2,8 über das Bildfeld meiner Meinung nach schon besser bezüglich gewünschtem Fehler korrigiert.

 

In Frage kommende Japanische Objektive aus der Zeit um 1950 von Canon oder Nikon sind meines Wissens bereits bei offener Blende bezüglich der sphärische Aberration deutlich besser korrigiert als die Objektive von Leica aus dieser Zeit.

 

Ohne besserwisserisch sein zu wollen, frage ich mich bei der Beschäftigung mit diesem Thema zunehmend, ob es statthaft ist, den gewünschten Überstrahlungseffekt einfach mit einer Korrekturschwäche der sphärischen Aberration gleichzusetzen. Relevant sind neben der sphärischen Aberration wohl auch Koma, Astigmatismus, Sphärochromasie, Überstrahlungen infolge innerer Reflexionen im Objektiv/Mikrokontrast usw.: das ist schon ein ordentlicher Cocktail von Variablen.

Link to post
Share on other sites

Hier ein paar links zu der Abbildungsleistung des Thambar. Ein sehr seltenes und schönes Objektiv das jetzt schon ca. 72 Jahre ( letzte Fertigungscharge um 1939 lt. Laney ) auf dem Buckel hat.

 

Leitz Thambar 2.2/90 - a set on Flickr

leica.overgaard.dk - Thorsten Overgaard's Leica Pages - The Legendary Leica 90mm Thambar f/2.2 Portrait Lens Samples and Article

 

...und ein Textauszug:

 

>>>Thambar 2,2/90 mm

Dieses zwischen 1935 und 1949 in knapp 3000 Stück gelieferte Weichzeichnerobjektiv war bis zu Kriegsbeginn durchaus gefragt, mit der Zeit verloren jedoch die damit erzielbaren "duftigen" Aufnahmen (vor allem Porträts von nicht mehr ganz jungen Damen und Herren) ihren besonderen Reiz und es kam einfach aus der Mode. Mit kleinen Blenden (< 9) lieferte das vierlinsige Thambar durchaus scharfe Bilder, bei großen Blenden und vorgesetztem Spezialfilter zeigte sich der Weichzeichnereffekt sehr deutlich.

Beigetragen zur schwindenden Beliebtheit mögen auch die "Duto"-Scheiben zweier ungarischer Erfinder haben, mit denen sich ein praktisch identischer Effekt mit jedem Objektiv einfach und billig erzielen ließ. <<<

 

aus Leicastory - Die ersten Objektive

Link to post
Share on other sites

mein model hat für heute abgesagt, also mußten auf die schnelle die tauben das primotar über sich ergehen lassen...;-)

 

evtl. sieht man den gewissen schmelz etwas: für den richtigen überstrahleffekt hätten es weiße täubchen sein müssen...

 

Welcome, dear visitor! As registered member you'd see an image here…

Simply register for free here – We are always happy to welcome new members!

 

 

 

Link to post
Share on other sites

So nun will ich auch noch Taten sprechen lassen...

Mein Objektiv der Wahl war das schon vorgeschlagene alte Summicron 90 mit der zweiteiligen Gegenlichtblende.

 

bei Blende 2, man sieht, das das dem Ruf nach so weiche Objektiv kein Thambar ist;)

 

Welcome, dear visitor! As registered member you'd see an image here…

Simply register for free here – We are always happy to welcome new members!

 

und bei Blende 2 durch schwarzen Nylonstrumpf (ich hatte leider keinen anderen:D)

Mit anderen Stärken des Gewebes und anderen Färbungen kann man die Wirkung natürlich noch variieren.

 

Link to post
Share on other sites

evtl. sieht man den gewissen schmelz etwas: für den richtigen überstrahleffekt hätten es weiße täubchen sein müssen...

 

[ATTACH]269609[/ATTACH]

 

 

 

[ATTACH]269610[/ATTACH]

 

und als Gegenlichtaufnahme?

 

Gruß Volker

Link to post
Share on other sites

summarit b 1,5

Welcome, dear visitor! As registered member you'd see an image here…

Simply register for free here – We are always happy to welcome new members!

Link to post
Share on other sites

Hektor 1,9/7,3cm

 

Welcome, dear visitor! As registered member you'd see an image here…

Simply register for free here – We are always happy to welcome new members!

Link to post
Share on other sites

Wunderbar, Thambar, traumhaft, thambarhaft.

Das ist es eigentlich, was wir schon immer wollten: Ein Kontrast, der in der Unschärfe verschwimmt.

Bereks Hund und Namensgeber Hektor hatte hoffentlich mehr Biß.

Auf Film ist das Hektor ja noch erträglich, zuweilen einem Summilux 75 vorzuziehen, auf Sensor ist es grauenhaft.

str.

Link to post
Share on other sites

Wunderbar, Thambar, traumhaft, thambarhaft.

Das ist es eigentlich, was wir schon immer wollten: Ein Kontrast, der in der Unschärfe verschwimmt.

Bereks Hund und Namensgeber Hektor hatte hoffentlich mehr Biß.

Auf Film ist das Hektor ja noch erträglich, zuweilen einem Summilux 75 vorzuziehen, auf Sensor ist es grauenhaft.

str.

Link to post
Share on other sites

Nun, dann kann ich ja von Glück sagen, dass sich mein 5cm-Hektor an eine Sensor-Kamera nicht adaptieren lässt.

 

An der II wird es auch nicht wirklich bissig, doch bei Hunden ziehe ich das auch vor:

 

[ATTACH]269671[/ATTACH]

Link to post
Share on other sites

Archived

This topic is now archived and is closed to further replies.

  • Recently Browsing   0 members

    • No registered users viewing this page.
×
×
  • Create New...