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Zu Erwin Puts, Leica Compendium


Guest

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Wenn denn irgendetwas in der Kritik, die diesen Thread einleitet, unrichtig, unbegründet oder unsachlich ist, und dies hier benannt würde, könnte man sich damit auseinandersetzen. .

 

 

Hast Du str.s Kritik wirklich gelesen? Willst Du wirklich behaupten die wäre durchweg sachlich? Sie mag fachlich korrekt sein. Im Ton aber ist sie tendenziell herablassend, bissig und auch unsachlich - oder ist Deiner Meinung nach "kunterbunt" die übliche Wortwahl für eine Kritik gegenüber dem Autoren eines Fachbuches, mit dem man auf Augenhöhe spricht.

 

...ich kann also doch lesen.

 

Also noch einmal zurück.

 

Ich will nicht behaupten, das etwas durchweg sachlich sei, sondern mein Vorschlag war, etwas zu bennenen, das unsachlich ist.

 

Du benennst die Wortwahl "kunterbunt" als Beispiel für Unsachlichkeit.

 

Es ist ratsam, sich bei der Wertung, ob etwas unsachlich ist, mit der Sache, hier also mit dem Buch von Puts zu befassen.

 

Das Wort "kunterbunt" wird in dem Text von str. in folgendem Zusammenhang verwendet:

 

Zitat:

"Es spiegelt wunderbar, die Abbildungen sind fast alle bekannt, zumeist aus Leica-Handbüchern und -Prospekten. Wer sich daran erinnert, kann auch im Buch von Puts noch ein wenig erkennen, was gemeint ist. Kunterbunt stehen also Zeichnungen aus älteren Handbüchern neben den folgenden Schwarz-Weiß- und den späteren Farbaufnahmen aus neuen Prospekten, kunterbunt sind auch sie wiedergegeben; schwarze Objektive schimmern schon mal bläulich, irgendwelche weitere Aufnahmen lassen erkennen, daß zahlreiche Objektive vermutlich verchromt sein müssen."

 

Schaue ich mir die Seiten im Buch an, auf denen die einzelnen Objektive behandelt werden, stelle ich fest, dass da aus allen möglichen Prospekten und sonstigen Veröffentlichungen von Leitz/Leica Abbildungen übernommen worden sind. Teilweise handelt es sich um kleine Fotos, die kaum einzelne Details erkennen lassen, teilweise um die bekannten verhältnismäßig groben Zeichnungen aus den Leitz-Handbüchern der 70-er Jahre, teilweise um moderne Zeichnungen der Linsenschnitte, mal farblich, mal schwarz-weiß. Zum 1:2,5/5cm Hektor gibt es ein kleines Foto von einer bei irgendeinem Unfall völlig zerstörten Kamera, wobei nur noch zu erkennen ist, dass das Objektiv anscheinend einigermaßen unbeschadet davon gekommen ist. Dazu die Bildunterschrift, dass solche Fotos die Leica berühmt gemacht hätten.

 

Meine Bewertung der Darstellung auf diesen Seiten des Buches möchte ich mal umständlich so formulieren: Wahllos aus unterschiedlichen Quellen, von denen keine genannt wird, zusammengeklaubte Illustrationen, die nur zum Teil irgendeinen Informationswert haben, aber die jedenfalls nichts Neues im Vergleich zu den bisher vorliegenden Veröffentlichungen bringen, in aller Regel erheblich weniger. Wenn ich auf Polemik aus wäre, könnte ich auch sagen: Diese Abbildungen hätte der Autor auch als Dissertation an der Universiät Bayreuth einreichen können - das wäre gegenüber der Universität grob unsachlich gewesen, denn die hat mit dem Buch nichts zu tun.

 

"Kunterbunt" trifft den Sachverhalt allemal besser und ich finde die Formulierung freundlich zurückhaltend gegenüber der Sache, um die es geht.

 

Es ist ratsam, das Buch von Puts anzuschauen, wenn man sich mit der Kritik, die diesen Thread einleitet, befasst.

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"Schreibung" - was für ein fürchterliches Wort. (...)

 

Ausgehend davon, dass ich gemeint bin, dazu folgendes: Wollte ich dem gängigen Begriff Rechtschreibung den juristischen Klageton nehmen, blieb zwangsläufig die Schreibung über.

 

So manches würde ich gern anders sagen; doch wo ich jetzt schon kaum verstanden werde ... :rolleyes:

 

Und ehrlich, mir ist es wichtig, dass mich jeder versteht und jeder Stefan und eben auch Du ;) .

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Ausgehend davon, dass ich gemeint bin, dazu folgendes: Wollte ich dem gängigen Begriff Rechtschreibung den juristischen Klageton nehmen, blieb zwangsläufig die Schreibung über.

 

So manches würde ich gern anders sagen; doch wo ich jetzt schon kaum verstanden werde ... :rolleyes:

 

Und ehrlich, mir ist es wichtig, dass mich jeder versteht und jeder Stefan und eben auch Du ;) .

 

Es tut aber doch so weh...

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Ausgehend davon, dass ich gemeint bin, dazu folgendes: Wollte ich dem gängigen Begriff Rechtschreibung den juristischen Klageton nehmen, blieb zwangsläufig die Schreibung über.


Nicht gerne berufe ich mich auf den Duden, finde jedoch dort das Wort Schreibung. Mithilfe der Digitalen Bibliothek stoße ich bei Jean Paul in der Vorschule der Ästhetik sogar auf einen für hier einschlägigen schönen Satz:

Wenn wir nicht, wie französische Schriftsteller, die Wörterschreibung gar den Setzern und Druckern selber anheimstellen: so tun wir es nur, weil wir nicht, wie die Franzosen, eine bestimmte Schreibung haben, sondern weil uns jede eine richtige ist, wie Spaziergängern jeder Weg, und wir daher die Hülfe eines Setzers weniger vermissen.


Der Hülfe eines Setzers allerdings bediene ich mich sehr gern, weil er in Orthographie schlichtweg versierter ist als ich.

str.

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Es tut aber doch so weh...

 

Manches muss vielleicht weh tun ... ;)

 

Nicht gerne berufe ich mich auf den Duden, finde jedoch dort das Wort Schreibung. Mithilfe der Digitalen Bibliothek stoße ich bei Jean Paul in der Vorschule der Ästhetik sogar auf einen für hier einschlägigen schönen Satz: (...)

 

Schön und passend gefunden. Obwohl, war Jean Paul nicht ein Doppelaccount?! Aber das ist wieder another cup of tea ... :D

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...und wie wäre es mit Schreibweise? Sogar Rechtschreibweise klingt in meinen Ohren nicht wirklich schmerzhaft :)

 

In dieser konsens-zentrierten Welt erkläre ich mich dazu bereit, wenn BDX fortan seinerseits den Begriff Rechtschreibweisereform zu verwenden sich erklärt.

 

Aua, wenn das nicht weh tut ... :cool:

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Mich gemahnt dieser Thread an das Hornberger Schießen.

Wobei hier alles angetreten ist, von der schweren philosophischen Artillerie, über die thematischen Nebelwerfer-Batterrien bis hin zum leichten intellektuellen Infanterie-Regiment. Selbst der ein oder andere brave Bürger, einzig bewaffnet mit einer kleinkalibrigen rhetorischen Schreckschusspistole, nimmt an diesem lustigen Treiben teil.

 

Grüße

Roland

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Persoenlich schreibe ich wie vor 50 Jahren gelernt.

Diese Reformen geben nach meiner Meinung endlich den Legasthenikern recht.

Geschaneftlich diktiere ich nur, die Damen sind echt firm und kennen den neuen Duden,

Franz

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Mich gemahnt dieser Thread an das Hornberger Schießen.

Wobei hier alles angetreten ist, von der schweren philosophischen Artillerie, über die thematischen Nebelwerfer-Batterrien bis hin zum leichten intellektuellen Infanterie-Regiment. Selbst der ein oder andere brave Bürger, einzig bewaffnet mit einer kleinkalibrigen rhetorischen Schreckschusspistole, nimmt an diesem lustigen Treiben teil.

 

Grüße

Roland

 

Aber genau diese schmerzlichen "ein-oder-ander"-Korxe lassen mich reflexartig zur Schreckschusspistole greifen.

 

Ansonsten schön und wohl auch wahr beobachtet :cool: .

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Mich gemahnt dieser Thread an das Hornberger Schießen.

Wobei hier alles angetreten ist, von der schweren philosophischen Artillerie, über die thematischen Nebelwerfer-Batterrien bis hin zum leichten intellektuellen Infanterie-Regiment. Selbst der ein oder andere brave Bürger, einzig bewaffnet mit einer kleinkalibrigen rhetorischen Schreckschusspistole, nimmt an diesem lustigen Treiben teil.

 

Grüße

Roland

Ich finde es immer witzig wenn Beteiligte so tun als wären sie Beobachter und stünden über den Dingen, bzw. hätten den großen Durch- oder Überblick und die nötige Distanz.

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Ich bleibe dabei. Als Handwerker vor Kunden in diesem Tonfall über die Arbeit eines anderen Handwerkers zu reden, gehört sich einfach nicht.

 

Wir reden aneinander vorbei.

 

Wer ist denn hier Handwerker und wer Kunde?

 

Ich könnte mir jetzt einen Spaß daraus machen, auf Beiträge zu verweisen, in denen jemand, der hier schon öfters mal bekundet hat, etwas mit dem Installationshandwerk zu tun zu haben, in heftigter Polemik über den Leica Kundendienst redet. Äußert sich da auch ein Handwerker vor Kunden über die Arbeit eines anderen Handwerkers, und verstößt er damit gegen das Berufsethos von Handwerkern?

 

Nein - sondern da äußert sich ein Kunde über den Leica Kundendienst, und ob er nebenbei noch Handwerker ist, ist völlig gleichgültig. Wenn ich das trotzdem auf die Ebene der Gepflogenheiten unter Handwerkern ziehe, und dazu noch unterstelle, dass einer, der als Kunde in einem Leica Kundenforum Kritik übt, sich doch nur als jemand anbiedern wolle, der es in Wahrheit als Handwerker besser könne, dann spreche ich dem anderen das Recht zur Kritik ab und reduziere ihn auf die Freiheiten, die ihm im Rahmen der Gepflogenheiten des lauteren Wettbewerbs unter Handwerkern verbleiben.

 

Doch selbst wenn ich mir herausnehme, derartige besonderen und untauglichen Maßstäbe anzulegen, um die Kritik zu gängeln, dann müsste ich mir wenigstens die Mühe machen, mal nachzuschauen, wie es sich verhält zwischen der Formulierung, die ich beanstande und der Sache, für die sie verwendet wurde. Ich könnte nämlich feststellen, dass die Sache tatsächlich kunterbunt ist.

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Persoenlich schreibe ich wie vor 50 Jahren gelernt.
Diese Reformen geben nach meiner Meinung endlich den Legasthenikern recht.
Geschaneftlich diktiere ich nur, die Damen sind echt firm und kennen den neuen Duden,


Genau gegen diese Haltung hat sich die Rechtschreibreform gewandt: Die Diffamierung derer, die ihrem familiären, sozialen und bildungsmäßigen Hintergrund nach nicht in der Lage sind, Wortstämme durchs Deutsche, Lateinische und Griechische auf ihren Ursprung hin zu verfoglen, um die im 17. Jahrhundert üblich gewordene grammatische Schreibweise zu beachten.

Zwischen diesem Mangel an Sprachenkenntnis, der nicht länger stigmatisieren soll, und Legasthenie ist allerdings ein riesiger Unterschied.

Wenn ich dieser Reform nicht folge, so nicht, weil ich sie nicht einsähe, sondern weil sie angesicht von Rechtschreibprogrammen anachronistisch ist, weil sie syntaktische Versehen, wie das und dass nicht beheben kann, und vor allen Dingen, weil ich mir wie Jean Paul nicht meine Sprech- und Schreibweise vorschreiben lassen will, zuletzt von Politikern, die wahrlich andere Aufgaben hätten. Maßgebend sind Autoren und Verlage. Caesar non est supra grammaticos, aber auch diktierende Herren nicht. Übrigens gibt es Damen, die Herren diktieren. Das geht ganz gut.

Daß eine gewiße Norm die Schreibung und insbesondere die Lesbarkeit erleichtert, ist unbestreitbar. Das also ist nicht das Problem, sondern die eklige hinter der Rechtschreibung sich aufbauende Rechthaberei, die auf die Bismarckzeit zurückgeht. Die Schreibweise wäre ein ideales Feld der Bürgerbeteiligung: Es setzt sich von alleine durch, was am meisten einsichtig ist. So war das früher. So hat das Jean Paul gelebt.

str.

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(...) weil ich mir wie Jean Paul nicht meine Sprech- und Schreibweise vorschreiben lassen will, zuletzt von Politikern, (...)

 

Ja, inhaltlich ist die Rechtschreibreform in gewisser Weise totalitär und teilt Schreibung in artige und entartete. Schlimm. Ich könnte noch drastischeres anführen, halte mich aber zurück.

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