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IR-Filter rauf oder runter?


Lightwrangler

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Hallo an Alle. Da meine M8 jetzt endlich keine Mucken mehr macht und im Einsatz ist, beschäftigt mich eine Frage. Ich fotografiere ausschließlich DNGs mit der Kamera und zu 95% schwarzweiß. Ab und zu erweist es sich bei der Sichtung, dass das ein oder andere Bild in Farbe doch besser wäre.

 

Nun hat die M8 ja die bekannte Infrarot"schwäche", die bei SW-Aufnahmen jedoch keine Rolle spielt, bei Farbaufnahmen u.U. aber eben doch.

 

Soll ich also lieber die IR-Filter dauerhaft auf der Linse lassen? Beeinträchtigt das die Bildqualität für SW-Aufnahmen irgendwie?

 

Oder die IR-Filter lieber verkaufen und den ein oder anderen Farbfehler lieber in der Post korrigieren. Geht das in Lightroom (nutze 3.3) überhaupt? Ich habe da wenig Erfahrung. Hat jemand dazu was zu sagen?

 

Danke. Mike.

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Hallo an Alle. Da meine M8 jetzt endlich keine Mucken mehr macht und im Einsatz ist, beschäftigt mich eine Frage. Ich fotografiere ausschließlich DNGs mit der Kamera und zu 95% schwarzweiß. Ab und zu erweist es sich bei der Sichtung, dass das ein oder andere Bild in Farbe doch besser wäre.

 

Nun hat die M8 ja die bekannte Infrarot"schwäche", die bei SW-Aufnahmen jedoch keine Rolle spielt, bei Farbaufnahmen u.U. aber eben doch.

 

Soll ich also lieber die IR-Filter dauerhaft auf der Linse lassen? Beeinträchtigt das die Bildqualität für SW-Aufnahmen irgendwie?

 

Oder die IR-Filter lieber verkaufen und den ein oder anderen Farbfehler lieber in der Post korrigieren. Geht das in Lightroom (nutze 3.3) überhaupt? Ich habe da wenig Erfahrung. Hat jemand dazu was zu sagen?

 

Danke. Mike.

 

Hallo Mike,

die M8 liefert insbesondere bei der Photographie von Menschen, die schwarze Textilien tragen inakzeptable Ergebnisse. Eine ganze Reihe von Kunstfasern reflektieren infrarotes Licht deutlich stärker, als Naturfasern. Da der Sensor der M8 sehr IR-empfindlich ist, zeichnet er diese IR-Strahlung auch auf mit dem Ergebnis, daß solche Kleidungsstücke auf dem fertigen Bild mehr oder weniger drastisch magentafarben wiedergegeben werden. DIESER Magentastich läßt sich nachträglich so gut wie gar nicht korrigieren, hier führt kein Weg an den UV-IR-Filtern vorbei! Oft wird dadurch auch die farbliche Wiedergabe anderer Motivdetails, die ebenfalls ein wenig mehr IR reflektieren (und einen mehr oder weniger leichten Magentastich produzieren können) sehr positiv beeinflußt. Für Capture One (aber leider auch nur dafür) gibt es spezielle Farbprofile, die den Effekt gut beeinflussen. Wenn er allerdings zu stark ausfällt, bleiben auch dabei Magenta-Reste sichtbar.

Für die SW- oder gar die dezidierte IR-Photographie ist der Sensor der M8 allerdings ein wahrer Segen. Keine andere Kamera auf dem Markt liefert mit IR-Sperrfiltern und entsprechenden Belichtungszeiten (natürlich vom Stativ) derart beeindruckende Ergebnisse (Artikel in der vorletzten LFI). Bei SW-Photographie den Filter unbedingt abschrauben, das bringt nochmal einen sichtbaren Zuwachs an feinsten Tonwerten. Habe ich ausprobiert, stimmt tatsächlich. Gelegentlich wird grün zu hell wiedergegeben, dann sollte man in der Software bei der Nachbearbeitung nachträglich filtern; oft ist dieser Effekt jedoch auch gewünscht.

Herzliche Grüße

Andreas

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Danke für die Antwort, Andreas. Da lag ich wohl falsch in der Annahme, dass man den Magenta-Stich auch nachträglich ausfiltern kann. Ich hatte das irgendwo gelesen, war mir aber mir aber auch nicht im Klaren, wie das genau gehen soll.

 

Das heißt jedoch, will man gute Ergebnisse haben, führt eigentlich kein Weg daran vorbei, sich vorher zu entscheiden, ob man SW oder Farbe fotografieren will. Oder man nimmt bei SW mit IR-Filter leichte Einbußen in Kauf. Gut - dann weiß ich jetzt, was Sache ist.

 

Danke und Gruß. Mike

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Danke für die Antwort, Andreas. Da lag ich wohl falsch in der Annahme, dass man den Magenta-Stich auch nachträglich ausfiltern kann. Ich hatte das irgendwo gelesen, war mir aber mir aber auch nicht im Klaren, wie das genau gehen soll.

 

Das heißt jedoch, will man gute Ergebnisse haben, führt eigentlich kein Weg daran vorbei, sich vorher zu entscheiden, ob man SW oder Farbe fotografieren will. Oder man nimmt bei SW mit IR-Filter leichte Einbußen in Kauf. Gut - dann weiß ich jetzt, was Sache ist.

 

Danke und Gruß. Mike

 

die leichten "Einbußen" sind bei allen anderen Digis schon eingebaut, also für den Alltag eher zu vernachlässigen. Bei einigen wenigen Aufnahmen kann man ja beide Filtervarianten (drauf/ab) probieren.

 

ich lasse die Filter drauf, auch bei SW ooC. Immerhin ist noch nicht hinreichend geklärt (für mich) bei welchen Optiken durch die IR-Empfindlichkeiten leichter Fehlfokus sichtbar wird.

 

Immerhin ist es möglich, wenn der IR-Anteil relativ zum sichtbaren Licht hoch ist (Glühlampen), dass der Fokus für den IR-Anteil ein etwas anderer sein sollte. :)

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die leichten "Einbußen" sind bei allen anderen Digis schon eingebaut, also für den Alltag eher zu vernachlässigen. Bei einigen wenigen Aufnahmen kann man ja beide Filtervarianten (drauf/ab) probieren.

 

ich lasse die Filter drauf, auch bei SW ooC. Immerhin ist noch nicht hinreichend geklärt (für ich) bei welchen Optiken durch die IR-Empfindlichkeiten leichter Fehlfokus sichtbar wird.

 

Immerhin ist es möglich, wenn der IR-Anteil relativ zum sichtbaren Licht hoch ist (Glühlampen), dass der Fokus für den IR-Anteil ein etwas anderer sein sollte. :)

 

Aber Holger (Ein gutes neues Jahr für dich und deine Lieben!), Glühlampen sind doch verboten! ;)

Die Möglichkeit eines Fehlfokus bei IR-Licht bzw. hohen IR-Licht-Anteilen ist eine interessantes Thema. Früher hatten Objektive ja mal eine Markierung für die Fokussierung mit IR-Film ...

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Aber Holger (Ein gutes neues Jahr für dich und deine Lieben!), Glühlampen sind doch verboten! ;)

Die Möglichkeit eines Fehlfokus bei IR-Licht bzw. hohen IR-Licht-Anteilen ist eine interessantes Thema. Früher hatten Objektive ja mal eine Markierung für die Fokussierung mit IR-Film ...

 

Übrigens: Bei Vulkaneruptionen, die ich am Etna, so sie während meiner (jährlichen) Anwesenheit dort auftreten, photographiere, treten Unschärfen bei Lavafontänen und Lavaströmen - trotz exakter Fokussierung - häufig auf. Dabei ist der IR-Anteil natürlich sehr hoch und ich denke, er ist zu nicht geringen Teilen für dieses Phänomen verantwortlich. Allerdings sind es häufig auch sehr lange Belichtungszeiten von mehreren Sekunden, so daß auch der Wind, der am Stativ rüttelt seinen Anteil haben wird. Bleibt zu hoffen, daß beizeiten eine windstille Nacht, eine neue Eruption mit viel Lava und kürzere Belichtungszeiten zusammentreffen (leider nicht sehr wahrscheinlich).

Herzliche Grüße

Andreas

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Hi Mike,

 

ich lasse die IR/UV Filter bei meiner M8 immer standardmäßig drauf. Damit hat man m.E. die meisten Möglichkeiten: Farbe und auch Schwarz-Weiss wird dann bei (fast) jeder Lichtquelle gut.

 

Größtes Manko der Filterlösung sind unerwünschte Reflexe durch helle Lichter im Bild, die als grüne "Geisterlichter" an anderer Stelle im Bild wieder auftreten. Das ist gerade bei Available Light Aufnahmen häufiger mal ein Problem. Hier würde ich dann ohne Filter Fotografieren, wenn Du davon eh "nur" SW Bilder machen willst.

 

Zum Magenta Problem: Es ist leider nicht nur ein Magenta Problem, sondern in der Tat ein IR Problem. Dieses Problem ist am einfachsten bei schwarzen Kunstfasern und bei Licht mit hohem IR Anteil; da ist es dann auch sehr störend! Allerdings bewirkt die IR-Überempfindlichkeit (die früher auch bei einer Reihe anderer Digitalkameras auftrat) in der Tat eine Farbverschiebung auch bei anderen Farbtönen, wie z.B. braun und grün. Diese sind nicht ganz so störend, aber es sind Fehlfarben, die man dann deutlich erkennt, wenn man z.B. einen bunten Pulli in einer Kerzen- und Glühlampen beleuchteten Kneipe einmal mit vorhandenem und einmal mit Blitzlicht fotografiert und die Bilder direkt vergleicht.

 

Das Magenta Problem bei schwarzen Textilien kann man gut mit den entsprechenden CaptureOne Profilen von Jamie Roberts (siehe internationales Forum), oder auch der Funktion "Selektive Farbkorrektur" von Photoshop (ggf. i.V.m. Masken und Ebenen) in den Griff bekommen, die sonstigen Farbverschiebungen aber zumeist nicht. Ausserdem ist das Ganze natürlich etwas aufwändiger.

 

Bei SW Aufnahmen ohne Filter erhält man dann im Gegenzug etwas mehr Durchzeichnung in den schwarzen Bildbereichen, die vom Magenta-Farbstich betroffen sind. Diese sind aber zumeist nicht wichtig für die Bildaussage /-wirkung. Und bessere Darstellung der Hauttöne konnte ich bis jetzt auch noch nicht wahrnehmen.

 

Mein Tipp: Probier's mal mit und ohne aus und entscheide dann, je nach Situation, ob Du Filter verwenden willst. Bei mir führte das dazu, dass ich zu ca. 90% mit Filter fotografiere.

 

Gruß,

Tim

 

P.S.: Rein technisch physikalisch verschlechtern Filter, die nicht vom Objektiv-Designer mit eingerechnet worden sind, natürlich die technische Bildqualität. Als Dogmatiker sollte man also von der Filterlösung Abstand nehmen (es sei denn es ist Dein Dogma zu fotografieren, um Bilder zumachen ... ;-)

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Übrigens: Bei Vulkaneruptionen, die ich am Etna, so sie während meiner (jährlichen) Anwesenheit dort auftreten, photographiere, treten Unschärfen bei Lavafontänen und Lavaströmen - trotz exakter Fokussierung - häufig auf. Dabei ist der IR-Anteil natürlich sehr hoch und ich denke, er ist zu nicht geringen Teilen für dieses Phänomen verantwortlich. Allerdings sind es häufig auch sehr lange Belichtungszeiten von mehreren Sekunden, so daß auch der Wind, der am Stativ rüttelt seinen Anteil haben wird. Bleibt zu hoffen, daß beizeiten eine windstille Nacht, eine neue Eruption mit viel Lava und kürzere Belichtungszeiten zusammentreffen (leider nicht sehr wahrscheinlich).

Herzliche Grüße

Andreas

 

Du Andreas,

bei Belichtungszeiten von mehreren Sekunden, würd' ich mal auf Bewegungsunschärfe bei der Lavafontäne tippen. Nur so als reflexartige Antwort, die Du sicher auch schon berücksichtig hast, gell?

Findet man Deine Lava Fotos hier im Forum (hab' noch gar nicht geschaut)?

Gruß,

Tim

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Danke für die Antwort, Andreas. Da lag ich wohl falsch in der Annahme, dass man den Magenta-Stich auch nachträglich ausfiltern kann. Ich hatte das irgendwo gelesen, war mir aber mir aber auch nicht im Klaren, wie das genau gehen soll.

 

Es geht zum große Teil schon - je nach Situation ist das aber sehr aufwendig. Und wenn du nicht genau weisst wie, ist natürlich auch schlecht. Das sind diverse Schritte, die man schlecht beschreiben kann, weil es je nach Sitution unterschiedlich ist.

 

In einer der letzten LFI-Ausgaben war nen Artikel zum Thema s/w und M8. Thenor: ohne Filter hat man mehr davon.

 

Was du jetzt aber im Endeffekt machst, musst du selbst entscheiden. Das ist ne Sache der Abwägung und die kann dir niemand abnehmen.

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Du Andreas,

bei Belichtungszeiten von mehreren Sekunden, würd' ich mal auf Bewegungsunschärfe bei der Lavafontäne tippen. Nur so als reflexartige Antwort, die Du sicher auch schon berücksichtig hast, gell?

Findet man Deine Lava Fotos hier im Forum (hab' noch gar nicht geschaut)?

Gruß,

Tim

 

Klar, bei Fontänen ist es kein Wunder, die habe ich mal mitbenannt, ohne darüber nachzudenken, daß hier kurze Zeiten von Vorteil sind! Meist ist es dann aber auch so hell, daß das kein Problem ist ;) - Nein, hier im Forum gibt es noch kein Photo davon, ich komme auch derzeit mit dem Bearbeiten nicht nach, ich muß davon irgendwann mal ein paar zeigen.

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