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Hohe Lichtstärke - geringe Schärfentiefe....


Simlinger

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Hallo!

 

Gerade hier im Leica Forum fällt mir immer auf, dass zu Objektiven mit hoher Lichtstärke geraten wird. Leica baut mit Sicherheit sehr gute Objektive in diesem Bereich und viele Fotografen nutzen die Leistung der Objektive auch aus, in dem sie Aufnahmen herstellen, die minimale Schärfentiefe aufweisen.

Zusammen mit einem schönen Bokeh mag das zu guten Aufnahmen verhelfen, ich habe aber das Gefühl, dass dieser Effekt in letzter Zeit etwas übertrieben wird. Genauso wie Fisheye Aufnahmen, HDR Effekte und Tilt/Shift Fotos ist das ein technischer Effekt, der sparsam eingesetzt werden sollte. Eine Bildserie, die ausschliesslich mit Blende 1,4 aufgenommen wurde und wo 90% das Bildes sich in Unschärfe auflösen kann genauso schnell langweilig werden wie ein übertrieben eingesetzter HDR Effekt.

Ich habe selbst einige hoch geöffnete Objektive, setzte die aber selten bei voller Öffnung ein. Ich möchte diesen Effekt der geringen Schärfentiefe sparsam einsetzen und die Betrachter der Fotos nicht über Gebühr mit Unschärfe und Bokeh beanspruchen.

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Ja, das ist Geschmackssache.

Bei Portraits stelle ich gerne mal frei. Ebenso bei Nahaufnahmen. Sonst mag ich es eher von vorne bis hinten scharf.

Shiften ist gut bei Gebäuden (aber geht nicht mit der M; nur mit R oder technischen Kameras), wobei ich hier die Perspektivkorrektur bei der Aufnahme vorziehe. Irgendwie wird es in Photoshop leicht unnatürlich.

Gruß

Thomas

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wobei ich hier die Perspektivkorrektur bei der Aufnahme vorziehe. Irgendwie wird es in Photoshop leicht unnatürlich.

 

Ja, weil bei der elektronischen Korrektur zu leicht übertrieben korrigiert wird. Auf der Mattscheibe wird weniger stark korrigiert, wohl auch, weil da das Bild auf dem Kopf steht und man intensiver darauf schaut.

 

Beste Grüße,

Franz

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..., ich habe aber das Gefühl, dass dieser Effekt in letzter Zeit etwas übertrieben wird. ...

Was (insbesondere schlecht gemachte) HDR-Bilder angeht, gebe ich Dir vollkommen Recht. In Sachen "Bokeh" denke ich nicht, dass es sich hierbei um einen eingesetzten "Effekt" handelt, sondern zunächst einmal um die Fähigigkeit, ein schlechtes oder unpassendes Bokeh überhaupt erkennen zu können und die damit verbundene Sorgfalt bei der Auswahl der Objektive sowie deren Einsatz. Neben anderen Kriterien - etwa Gestaltung, Schärfe, Farbe, Tonwerte - ist das Bokeh (oder vielleicht besser "die Unschärfecharakteristik") ein entscheidendes Kriterium, welches für die Anmutung und Qualität von Fotos entscheidend ist, bei denen man sich als Fotograf für eine Gestaltungsblende entschieden hat.



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Ein Noctilux oder Summilux ist nicht auf höchste Kontrastleistung bei Offenblende getrimmt, damit Bremser sie abblenden.

 

Peter Karbe:

"Blenden Sie nur ab wenn Sie die Tiefenschärfe brauchen."

 

Wenn ein Auto, die Verkehrsverhältnisse und die Beschilderung 100 km pro Stunde zulässt, dann halten ja wohl nur noch die eigenen Fähigkeiten davon ab, auch so schnell zu fahren.

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Dies Bokeh-Manie ist teilweise wirklich übertrieben, aber ich finde geringe Schärfentiefe extrem wichtig in der Bildgestaltung.

Wenn ich den Blick auf etwas bestimmtes lenken möchte, dann hebe ich es durch die Schärfe gegenüber unwichtigen (und häufig uninteressanten) Dingen hervor, und das geht halt oft nur oder zumindest besser mit geringer Schärfentiefe.

Ich finde auch oft Bilder mit viel Schärfentiefe unattraktiv, weil zuviele scharfe Bildelemente da sind und der Blick nicht gelenkt wird.

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Peter Karbe:

"Blenden Sie nur ab wenn Sie die Tiefenschärfe brauchen."

 

Und die braucht mal nicht allzu selten.....

Ich hatte im Vorjahr einmal ein Nikon 2,0/200 ausgeliehen, weil mein 70-200 kaputt war. Ich hab damals bei einer Tanzaufführung fotografiert und auch manchmal Blende 2,0 eingesetzt. Die Bilder mit Blende 2,0 wanderten bis auf wenige Ausnahmen in die Tonne. Nicht weil das Objektiv nicht tauglich für Offenblende war, im Gegenteil, die Schärfe war wunderbar. Aber sie war eben viel zu gering. Bei manchen Tanzfiguren waren bereits Körperteile derart unscharf, dass es stören wirkte. Sobald mehrere Akteure im Bild waren, ging ohnehin mit Offenblende nichts mehr. Der Grossteil der brauchbaren Aufnahmen war mit Blende 4 oder gar 5,6 und sogar da löste sich der Hintergrund noch in Unschärfe auf.

Auch bei Portraits blende ich mittlerweile stärker ab, achte dafür aber auf besseren Hintergrund und mehr Abstand zum Hintergrund. Die Ergebnisse gefallen mir besser als Portraits, bei denen bereits die Nasenspitze unscharf ist. Da ich keine EU Passbilder anfertige, sind die Augen zudem nie in einer Schärfenebene. Bei Blende 2 kann es schon bei leicht schräger Aufnahme passieren, dass nicht beide Augen scharf sind....

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Na ja, noch am Samstag hat sich Herr Karbe in seinem Referat auf den Erlebnistagen durchaus noch differenzierter geäußert und das nachvollziehbar beschrieben, was man eigentlich schon wusste: bei Objektiven mit längerer Brennweite und hohem Auflösungsvermögen ist der der Kontrastabfall jenseits des Punktes exakter Fokussierung so steil, dass es riskant wird, sich auf die herkömmlichen Vorstellungen von Schärfentiefe zu verlassen. Hinzu kommen die äußerst geringen Toleranzen des digitalen Sensors. Wer mit längeren Brennweiten und immer nur bei Offenblende fotografiert, läuft daher Gefahr, seine Quote für den Papierkorb zu erhöhen.

 

Außerdem: selbst wenn die modernen Objektive auch bei großer Öffnung bereits sehr gut sind, ändert das nichts daran, dass der Kontrast und die Auflösung besser werden, wenn man sie ca. 2 Stufen abblendet. Offene Blende dann, wenn man sie brauchen will. Wenn nicht, ist sie ein Fetisch.

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Am Samstag ging er ja auch das Thema von einer anderen Seite an und ich habe fast nix mitbekommen weil ich eine Pizza Calzone zu verdauen hatte. Aber man lernt ja manchmal hinzu. Habe mir deshalb gestern das Mittagessen gespart :) - Karbe hatte aber ein anderes Thema. Ich bin dafür, daß Peter Karbe seine anspruchvollen Vorträge auf den Vormittag verlegt :)

 

Letztes oder vorletztes Jahr sprach er bei einem Vortrag davon, daß die Leica-Optiken nahezu ihre volle Kontrastleitung schon bei Offenblende bringen und unmittelbar danach den oben zitierten Satz. Für Anwender, denen Lichtstärke nicht wichtig ist, gibt es ja genug Alternativen bei Leica. Wer ein Summi- oder Noctilux sowieso lieber auf 2.8 oder gar 4 abblendet, hätte viel Geld sparen können und besser gleich ein Elmar gekauft - es sei denn, er wollte den Fetisch.

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simlinger: also ähem..... du wirfst hier ernsthaft ein 2/200 in die runde????:confused:

 

was hat das biiteschön auch nur ansatzweise mit einem 1,4/50 zu tun? z.b....

lg

 

Es geht hier um geringe Schärfentiefe und nicht um ein bestimmtes Objektiv!

 

Egal ob 1,4/50 oder 2,0/200....die Schärfentiefe ist GERING!

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Man hat nun mal die Möglichkeit ein Summilux abzublenden,

aber ein z.B. Elmar krieg ich nicht auf 1.4!

Zusätzlich gibt die z.b. analoge M nur die 1/1000 her, auch dann ist manchmal abblenden notwendig.

Nicht jeder kann sich mehrere Optiken gleicher Brennweite leisten, desalb doch lieber "ein" Summilux um "ab und zu" die 1.4 zu haben.

 

rN

 

(der "nur" das Summicron hat)

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Wißt Ihr was? Eigentlich ist die ganze Diskussion bei genauerer Betrachtung doch für'n Eimer. Habt Ihr eigentlich mal geschaut, worüber wir hier reden? Ich zeig's Euch:

Hallo!

ich habe aber das Gefühl, dass dieser Effekt in letzter Zeit etwas übertrieben wird. .

...über Simlingers Gefühl reden wir - oder meint Ihr auch, daß hier Bokeh-Fetischisten mit ihren Bildern das Forum fluten? Ich finde das nicht.

 

Bokeh ist kein Effekt. Lichtstärke ist ein Leistungsmerkmal.

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....Wer ein Summi- oder Noctilux sowieso lieber auf 2.8 oder gar 4 abblendet, hätte viel Geld sparen können und besser gleich ein Elmar gekauft - es sei denn, er wollte den Fetisch.

 

Eine Summi- oder Noctilux ermöglicht Aufnahmen mit höherer Lichtstärke und entsprechend geringer Schärfentiefe, die andere Objektive nicht bieten. Ich halte es aber weder für verboten, verwerflich oder gar überflüssig, ein solches Objektiv auch mal abzublenden, wenn man von diesen Möglichkeiten in einer Aufnahme, die man macht, keinen Gebrauch machen will, oder die Möglichkeiten einem nichts nützen.

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Eine Summi- oder Noctilux ermöglicht Aufnahmen mit höherer Lichtstärke und entsprechend geringer Schärfentiefe, die andere Objektive nicht bieten. Ich halte es aber weder für verboten, verwerflich oder gar überflüssig, ein solches Objektiv auch mal abzublenden, wenn man von diesen Möglichkeiten in einer Aufnahme, die man macht, keinen Gebrauch machen will, oder die Möglichkeiten einem nichts nützen.

Was davon war noch nicht gesagt?

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Das kann man doch alles nicht pauschalisieren, bei Portraitreihen im Studio gehe öfters und gerne auch auf Offenblende und bei der Sichtung der Bilder sind es immer wieder gerade die Aufnahmen mit extrem knapper Schärfentiefe, die einem in den Bann ziehen. Ich kann aber diese Aussage nicht auf beliebige Situationen und Motive übertragen, entweder es passt oder nicht, Jedem so wie er mag. Aber die Möglichkeit es zu tun, habe ich halt nur mit lichtstarken Objektiven, dass ist für mich Kauf-Kriterium genug.

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Wer aktiv Tiefenschärfe als gestalterisches Element einsetzt, wird für jedes Bild die ihm passend erscheinende Blende wählen und darauf Wert legen ein Objektiv zu besitzen, mit dem das möglich ist. Wenn dann einer kommt und rumjammert, daß angesichts der geringen Tiefenschärfe sein Gefühlsleben aus den Fugen gerät, dann kann man doch eigentlich nur antworten: "Bist Du von den Grünen oder von der CSU? Beabsichtigst Du eine Quote zu bestimmen? Guck's Dir an oder lass' es oder formuliere wenigstens konkrete Kommentare zu den einzelnen Bildern, bei denen Dir die gewählte Blende unangemessen erscheint, anstatt Pauschalantworten finden zu wollen."

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