ErichF Posted May 25, 2010 Share #81 Posted May 25, 2010 Advertisement (gone after registration) Ist ja schon interessant, wie sich die täglichen Vergrößerungen der beleuchteten Bereiche immer neue plastische Krater und Berge zeigen, die ein paar Tage später wegen des Lichteinfalls kaum noch zu sehen sind. Eine Frage an die Astronomen hier: gibt es keine zusammengesetzten Bilder mit jeweils besonders schrägem Lichteinfall, z.B. aus 14 Nächten zu einem virtuellen Vollmond zusamengesetzt? Z.B. in 24-h-Abstand (z.B. bei zunehmendem Mond nur die linke Seite) jeweils nur die plastischen Teile nehmen und stitchen? Das geht wohl nicht so einfach, allein 14 Nächte gleiche Sichtbedingungen, aber die Aufnahmen müssen ja nicht hintereinander gemacht werden, für diesen Zweck ist es schon mal gut, daß uns der Mond immer die gleiche Seite zuwendet . Link to post Share on other sites More sharing options...
Advertisement Posted May 25, 2010 Posted May 25, 2010 Hi ErichF, Take a look here Mond bei Nacht aufnehmen. I'm sure you'll find what you were looking for!
SoFi-Chaser Posted June 1, 2010 Share #82 Posted June 1, 2010 Da ist man mal drei Wochen außer Landes und schon hagelt es hier eine Aufnahme nach der anderen. @Erich: So ein Photo hat m.W. noch niemand versucht. Rükls Mondatals ist eben "nur" gezeichnet, aber ich muss zugeben, erst an "unserem" gemeinsamen Abend beim Tag der Astronomie im Okular wirklich eindeutig mehr Details erkannt zu haben, als dort gezeichnet sind. Als Zeitraffer gibt es das schon länger: http://apod.nasa.gov/apod/image/0709/lunation_ajc.gif Man erkennt vor allem, dass wir alles andere als "immer die gleiche Seite" sehen ... Kann es sein, dass bei #65 am unteren Bildrand die Refraktion zuschlägt (Farbänderung)? Wäre nicht schlimm, wäre eben interessant zu wissen, wann genau das Bild aufgenommen wurde, um auf die Horizonthöhe zu schließen. @Frank aus B: Bei #69 ist vor allem die lange Verschlußzeit ein Grund für die Unschärfe. Die Luftunruhe ist und bleibt eben der größte Feind des versierten Mondphotographen. Ich würde versuchen, unter 1/60 zu kommen. @01af: In #71 reden wir vermutlich aneinander vorbei, was aber auch daran liegen kann, dass der Mond öfter mit Teleskopen als mit Foto-Objektiven aufgenommen wird. Eine Bogensekunde gilt (nicht zuletzt aufgrund der Luftunruhe) als der kleinste abbildbare Abstand. Kleinere Oberflächendetails sind nur bei optimalen Bedingungen überhaupt auf den Chip zu bannen. Die Öffnung bleibt bei Teleskopen gleich, die Brennweite kann ich mit Barlow-Linsen etc. variieren. Sie sollte so bemessen sein, dass diese Bogensekunde genau die Pixel derart ausleuchtet, dass weder zu viele Pixel belichtet werden (Belichtungszeit geht umsonst verloren) noch ein Pixel mehr als diese Bogensekunde abbildet (Details gehen verloren). So gesehen mag das auch als kritische Blende bezeichnet werden - hier besser kritische Brennweite. Die hängt bei gegebener Öffnung alleine vom Pixelabstand ab. Wenn - wie bei Knipsen - die Pixel enger aneinander liegen, kann ich mit weniger Brennweite auskommen und damit kürzer belichten (aufgrund der geringen Sensorfläche mussich gfs ein Mosaik machen). Das habe ich gemeint, war gfs mißverständlich ausgedrückt. Könnte man mit mehr Öffnung beliebig kleinere Details auflösen, sähe es anderes aus. Wir gesagt, das böse, böse Seeing ... Beispiele folgen, eben hat das mit dem hochladen der Bilder nicht wie gewünscht geklappt. @feuervogel: Danke für #76, ich muss meine Dp1 wohl auch mal darauf ansetzen. Großer Vorteil: Durch den Foveon kann die "volle" Auflösung nutzen. Beim Bayer-Pattern kann man für sw getrost um wurzel(2) runterskalieren. Aber was erzähl ich alles, ein Mitforent hat da ein sehr gutes Buch drüber geschrieben... In dem Sinne CLEAR SKIES Torsten Link to post Share on other sites More sharing options...
SoFi-Chaser Posted June 1, 2010 Share #83 Posted June 1, 2010 So, nun nochmal ein Versuch mit Beispielbildern. Allesamt mit einer NikonD3 ( man möge es mir nachsehen), zum Teil aber auch mit Leica-Optiken. Alle Bilder ooc, also direkt aus RAW ins JPG umgewandelt (nur auf 90%-Quali wegen Web). Als erstes ein Bild von meinem ersten Versuch mit Foto-Equipment: 280/2.8Apo mit Apo2x-Extender und 1.4-Extender. Fokus mit LiveView, SVA. Dank eines ruhigen Moments ist relativ viel zu erkennen. Der Mond muss in der Phase aber etwa 5 Blenden länger belichtet werden, als halb oder voll. So gesehen bin ich gar nicht so unzufrieden. Das Bild wurde im DX, also mit Crop1.5 aufgenommen. Viel mehr geht mit reinem Fotoobjektiv kaum. Als nächstes ein Bild, das zuammen mit ErichF am Tag der Astronomie in Trebur entstand. 11 Zoll MakNewton (super-Optik, nebenbei) bei etwa F/6 (ist eine Selbstnbau-optik, die Brennweite habe ich nie genau ausgemessen). Das Bild ist im KB-format. Der Mond ist noch ziemlich klein. Aus diesem Bild ein 100%-Crop der Region um den Krater Kopernikus (Mitte des Terminators). Kopernikus hat die Größe Berlins und erscheint uns mit gut 40 Bogensekunden. 1/40 seines Durchmessers ist also die theoretische Grenze. Man erkennt deutlich, dass hier die Pixel zu groß sind, mehr Brennweite wäre nötig gewesen: Als Vergleich ein Bild mit dem T1T und mittels Baader-FFC verlängerter Brennweite zu circa F/40. als einziges der hier gezeigten Bilder In S/W konvertiert und auf 70% runterskaliert. Das Bild ist kein Crop! Ausser, dass ich wegen der parallenen Lichtstrahlen jeden Fussel auf dem Sensor sehe, meine ich, minimal mehr Details auszumachen. Nicht viel mehr, weil durch die hohen Isos des letzten Bildes (3200 im Gegensatz zu 200) das Rauschen einiges verschluckt und auch keine SVA verwendet wurde. Aber im Kraterrand ist m.E. ansatzweise zu erkennen, was möglich wäre, wenn ich mich wirklich angestrengt hätte. In dem Sinne wünsche ich noch viele klare Nächte, es gibt immer noch Ansporn, _das_ Bild zu machen. Grüße Torsten Link to post Share on other sites More sharing options...
01af Posted June 1, 2010 Share #84 Posted June 1, 2010 In #71 reden wir vermutlich aneinander vorbei, was aber auch daran liegen kann, dass der Mond öfter mit Teleskopen als mit Foto-Objektiven aufgenommen wird. Den Eindruck, wir würden aneinander vorbei reden, habe ich eigentlich nicht. ... die Brennweite [...] sollte so bemessen sein, dass diese Bogensekunde genau die Pixel derart ausleuchtet, dass weder zu viele Pixel belichtet werden (Belichtungszeit geht umsonst verloren) noch ein Pixel mehr als diese Bogensekunde abbildet (Details gehen verloren). Richtig ist, daß wegen der begrenzten Sichtverhältnisse die Brennweite nicht beliebig verlängert werden kann (oder könnte schon, aber es bringt nicht viel). Falsch ist aber die Milchmädchenrechnung, daß alles sinnlos sei, was über ein Pixel pro Bogensekunde hinausginge. Wir hatten dieses Thema an anderer Stelle hier im Forum schon einmal ... Wie dem auch sei – für die Öffnung eines Teleskopes gilt stets: je größer, desto besser. Das hat mit der Pixelgröße gar nichts zu tun, und mit der Brennweite auch nicht. Wenn [...] die Pixel enger aneinander liegen, kann ich mit weniger Brennweite auskommen und damit kürzer belichten [...]. Das ist zwar richtig, hat aber weder mit der optimalen noch mit der kritischen Blende irgend etwas zu tun. Ich habe zunehmend den Eindruck, du redest an dir selber vorbei ... Aber mach dir nichts draus – im aktuellen fotoMAGAZIN (Ausgabe 6/2010) hat sich sogar unser Mitforent und fM-Redaktionsmitglied Michael J. Hußmann beim Versuch verhoben, die kritische Blende zu erklären ... ein furchtbarer Artikel. Die Zeiten, wo Fachartikel von Fachleuten geschrieben wurden, sind leider lange vorbei. Du bist also in guter Gesellschaft Könnte man mit mehr Öffnung beliebig kleinere Details auflösen, sähe es anderes aus. Wie gesagt, das böse, böse Seeing ... Man kann mit größerer Öffnung nicht beliebig kleine Details auflösen. Aber man kann fast immer mehr (und niemals weniger) Details auflösen als mit kleinerer – egal, wie mies das Seeing ist und wie groß oder klein der Pixelabstand ist. Link to post Share on other sites More sharing options...
feuervogel69 Posted June 1, 2010 Share #85 Posted June 1, 2010 welch weisheitsborn hier im forum.... oh, 01af lass noch einen strahl, deiner weisheit fließen...(frei nach j.s.bach) bei soviel exorbitant vollmundigem wissen, sollte es doch ein kleines sein, anstelle von vielen worten einfach mal- wie erich- hier ne kleine mondfotografie einzustellen. nur zu- wir sind gespannt. Link to post Share on other sites More sharing options...
MAX Posted June 1, 2010 Share #86 Posted June 1, 2010 ...wo ist denn jetzt das NASA Mondauto und die schicke Fahne ? Link to post Share on other sites More sharing options...
SoFi-Chaser Posted June 2, 2010 Share #87 Posted June 2, 2010 Advertisement (gone after registration) Man kann mit größerer Öffnung nicht beliebig kleine Details auflösen. Aber man kann fast immer mehr (und niemals weniger) Details auflösen als mit kleinerer – egal, wie mies das Seeing ist und wie groß oder klein der Pixelabstand ist. Na, dann komm' doch einfach mal bei uns vorbei und versuche es mit dem hier: T1T. Ich kann das aus der Praxis jedenfalls nicht 100%ig unterschreiben. Bis es mir jemand nachweist, bleibe ich dabei: Die Optimale oder kritische Blende hängt nicht von der Öffnung ab, sondern von dem Pixel-Abstand des Sensors. CLEAR SKIES Torsten Link to post Share on other sites More sharing options...
ErichF Posted June 2, 2010 Share #88 Posted June 2, 2010 Vielen Dank, Torsten, zu Deinem NASA-Link. Ist ja unglaublich (und war mir bislang nicht bekannt), wie stark der Mond um unsere Erde taumelt. Die Präzessionsbewegungen der Mond- und Erdachse sind doch viel langsamer, woher kommen denn dieses Taumeln? Liegt das daran, daß das Baryzentrum von Erde + Mond nicht mit dem Erdmittelpunkt gemeinsam ist? Link to post Share on other sites More sharing options...
01af Posted June 2, 2010 Share #89 Posted June 2, 2010 Bis es mir jemand nachweist, bleibe ich dabei:Die optimale oder kritische Blende hängt nicht von der Öffnung ab, sondern von dem Pixel-Abstand des Sensors. Das ist ja schon rein sprachlich kompletter Unfug ... etwa wie: "Das Tempo eines Autos hängt nicht von der Geschwindigkeit ab, sondern vom Gewicht." Wenn du mit "Öffnung", wie unter Astronomen üblich, die absolute meinst (und nicht, wie in Fotografenkreisen üblich, die relative), dann existiert keine optimale. Denn hier gilt: je größer, desto besser. Meinst du aber die relative Öffnung, dann gibt es wohl ein unter anderem vom Pixelabstand abhängiges Optimum, das aber nicht zwangsläufig dann erreicht ist, wenn das kleinste abbildbare Detail gleich dem Pixelabstand ist. Welche Brennweite und damit welche relative Öffnung bei gegebener absoluter Öffnung und gegebenem Pixelabstand optimal ist, hängt von mehreren Faktoren ab, darunter das Seeing, die Präzision der Nachführung sowie der Kontrast und die Helligkeit der abzubildenden Objekte. Link to post Share on other sites More sharing options...
SoFi-Chaser Posted June 2, 2010 Share #90 Posted June 2, 2010 Hallo Erich, die Mondbahn wird von sehr, sehr vielen Faktoren beeinflußt. Sogar einen jüngeren Einschlag (also vor ein paar Millionen Jahren) kann man angeblich noch nachweisen - das habe ich aber bisher nicht überprüfen können, glaube es aber gerne. Wichtigstes Stichwort ist hier die Libration: Astronomie.de Bibliothek - Libration Libration – Wikipedia und der amtaeurastronomische Aspekt - die Seite meiner Kollegen: http://iota-es.de/ Ganz grob ein Versuch zur Anschauung: Der Mond torkelt um uns wie ein um etwa 5° schräg stehendes Kettenkarussell, nur dass eine Rotation der Schaukeln um den Platz einen Monat dauert (auch davon gibt es mehrere Definitionen) und die "tiefste" Stelle über dem Boden ca. 18,6 Jahre braucht. Daher gibt es auch nicht jeden Monat eine Sonnen-Finsternis (seufz). Meist wandert der Neumond ober- / unterhalb der Sonne vorbei. Allerdings einen Unterschied zum Karussell gibt es: Die Bahn ist elliptisch. Daher ist der Mond mal schneller, mal langsamer um die Erde unterwegs, wodurch wir am West- und Ost-rand immer wieder mal "hinter den Horizont" blicken können. Die Pole können wir wegen der Neigung von 5° sehen. Ist allerdings auch mit gutem Atlas gar nicht so einfach. Die Bahn von Jupiter ist rund 1000 mal genauer bekannt, als die des Mondes. Auch darum sind Sonnenfinsternisse und Sternbedeckungen ein wichtiges amateurastronomisches Betätigungsfeld (große Sternwarten kann man halt schlecht transportieren). Bei Sternbedeckungen werden eben diese Librationsgebiete des Mondes vermessen. Ich hatte ienmal das Erlebnis, dass meine Station gerade am Gipfle eines vorhergesagten Mondberges war. Wäer bei mir der Stern für 1/10 Sekunde weg gewesen, hätte man auf 100m genau die Höhe des Mondberges vermessen können. Aber der Stern war durchgehend da. Kann passieren. Also ist der Berg kleiner als vorhergesagt. Allerdings hat die Summe aller Messungen anderer Stationen ergeben, dass der Berg gar nicht zu sehen war. Das hat für ganz schön Wirbel in der Szene gesorgt. Auf der IOTA-Seite als beispiel zu sehen: Regulus graze So ähnlich war's. Es gibt halt immer was zu gucken. Grüße T. Link to post Share on other sites More sharing options...
huhni Posted July 5, 2010 Share #91 Posted July 5, 2010 Mond am 3.7.10 mit 2,8-400er 1,4 und 2 x Extender am DMR. Immer wieder faszinierend. Welcome, dear visitor! As registered member you'd see an image here… Simply register for free here – We are always happy to welcome new members! Link to post Share on other sites Simply register for free here – We are always happy to welcome new members! ' data-webShareUrl='https://www.l-camera-forum.com/topic/118390-mond-bei-nacht-aufnehmen/?do=findComment&comment=1370682'>More sharing options...
Guest nafpie Posted July 5, 2010 Share #92 Posted July 5, 2010 Da hätte ich auch noch eins: Mondsichel Kein Mosaik. Ein Schuss und fertig. Scrollen nicht vergessen. Stefan Link to post Share on other sites More sharing options...
huhni Posted July 5, 2010 Share #93 Posted July 5, 2010 Da hätte ich auch noch eins: Mondsichel Kein Mosaik. Ein Schuss und fertig. Scrollen nicht vergessen. Stefan Fotohandy ? :) Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest nafpie Posted July 5, 2010 Share #94 Posted July 5, 2010 Fotohandy ? Gewusst oder geraten? Link to post Share on other sites More sharing options...
huhni Posted July 5, 2010 Share #95 Posted July 5, 2010 Gewusst oder geraten? beeindruckend Link to post Share on other sites More sharing options...
SoFi-Chaser Posted July 6, 2010 Share #96 Posted July 6, 2010 Da hätte ich auch noch eins: Mondsichel Kein Mosaik. Ein Schuss und fertig. Scrollen nicht vergessen. Stefan respekt! Link to post Share on other sites More sharing options...
ErichF Posted July 7, 2010 Share #97 Posted July 7, 2010 Da hätte ich auch noch eins: Mondsichel Kein Mosaik. Ein Schuss und fertig. Scrollen nicht vergessen. Stefan Das ist jenseits von den üblichen Foto-Utensilien. Phantastische Details. Also, jetzt mal raus mit den Aufnahmedaten . Link to post Share on other sites More sharing options...
pop Posted July 7, 2010 Share #98 Posted July 7, 2010 Das ist jenseits von den üblichen Foto-Utensilien.Phantastische Details. Also, jetzt mal raus mit den Aufnahmedaten . Das scheint ein Kontaktabzug zu sein. Link to post Share on other sites More sharing options...
krabat Posted July 7, 2010 Share #99 Posted July 7, 2010 Da hätte ich auch noch eins: Mondsichel Kein Mosaik. Ein Schuss und fertig. Scrollen nicht vergessen. Stefan Hm... Bestimmt Photoplatte am mitgeführten Spiegelteleskop.... Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest nafpie Posted July 7, 2010 Share #100 Posted July 7, 2010 Hm... Bestimmt Photoplatte am mitgeführten Spiegelteleskop.... Weder noch. 21 MP DSLR und apochromatisches Linsenteleskop (f=3.560mm, F/14). Grüße Stefan Link to post Share on other sites More sharing options...
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