jofe Posted March 3, 2010 Share #41 Posted March 3, 2010 Advertisement (gone after registration) Das ist doch völliger Unsinn, den du da erzählst. Wenn dein Pentacon-50er bei großen Blenden unscharfe Bilder liefert, dann liegt das nicht daran, daß es "vom Sensor überfordert" wird, sondern schlicht und einfach daran, daß es ein schwaches Objektiv ist. An einer 5-Megapixel-Kamera würde es ebenso weniger scharfe Bilder liefern als das hervorragende Zuiko Digital 1:2/50 mm, und an einer 1-MP-Kamera ebenso.. Zum Unsinn: Bernd Jähne, Digitale Bildverarbeitung, Kapitel 9, Abtastsysteme und Informationsverlust durch die Digitalisierung, Springer-Verlag, Heidelberg. Demnach ist völlig eindeutig, dass bei einer 1 Mpx-Kamera (ca 800*1200 Bildpunkte bei 24x36mm Fläche) die Auswirkung des Objektives in Relation zum Informationsverlustes durch die Digitalisierung sehr schnell vernachlässigt werden kann (ebenda, Kaptiel 9.2.2). 'Schärfe' - das, was die fotografischen Helden des letzten Jahrhunderts so heiß und innig liebten -, erreiche ich bei der digitalen Bildverarbeitung durch Kantendetektion und Kontrastverstärkung an der Kante, die zugehörigen Algorithmen liefert Bernd Jähne ebenfalls. Um auf die Eingangsfrage zurückzukommen: Die Erhöhung der Anzahl der lichtempfindlichen Elemente bei vorgegebener Grundfläche bedeutet geringere Beleuchtungsstärke pro Element und damit notwendige Signalverstärkung, wenn die gefühlte Empfndlichkeit des Gesamtsystemes für den Anwender sich nicht ändern soll. Technisch sind die 160Mpx auf dem KB-Sensor heute realisierbar, der Preis sind die den Kompaktkameras entsprechend aufbereiteten Bilddateien. Die Frage, ob die KB-Objektive das dazu notwendige Potential bieten, müsste im Einzelfall geprüft werden, wird aber wohl bei älteren Objektiven zu verneinen sein. Link to post Share on other sites More sharing options...
Advertisement Posted March 3, 2010 Posted March 3, 2010 Hi jofe, Take a look here Wo liegt die theoretische Auflösungsgrenze?. I'm sure you'll find what you were looking for!
Guest Land Posted March 3, 2010 Share #42 Posted March 3, 2010 Als User des Olympus-Systemes: Mit Hilfe eines M42 Adapters habe ich einige ältere Objektive auf meiner E410 montiert und kann dabei deutlich sehen, dass sie bei offener Blende nicht in der Lage sind, dem Sensor genuegend Auflösung bereit zu stellen. Ein Pentacon 1.8/50mm muss beispielsweise auf Blende 8 abgeblendet werden, um akzeptable Dateien im Vergleich mit dem Olympus 17.5-45mm Kitobjektiv zu liefern (akzeptabel heisst: ich will keine verwaschenen Bereiche in der Datei sehen). Vergleiche ich die Ergebnisse zum Olympus 2.0/50mm Objektiv, das bedient den FT-Sensor sehr gut, sind alle meine M42- Objektive Gurken. Im Umkehrschluss heisst dies, dass 40 MPx als Sensorgröße einer Leica M ein Wert sind, bei denen ältere Leica-Objektive im Randbereich überfordert sein werden. Die Qualität des 1,8/50 Pentacon ist aus dem Hause Carl Zeiss Jena - deren Abbildungsleistungen bekannt ist und weltweit von Fotografen eingesetzt wurde - nicht nur von Hobbyisten - begeistert immer wieder. Langlebigkeit - ohne Wartung sauberer Gang und sehr exaktes Fokusieren ist hier selbstverständlich, bei feinem Bokeh. Bei evtl. Abweichungen könnte Fungus, falsches Auflagenmaß oder der Adapter schuld sein- das Objektiv ist es mit Sicherheit nicht. Hier mal einen Scan vom 13x18cm Papierbild: Flickr Photo Download: N2 (Freihand, 1,8/50 Pentacon MTL3 1/125s f2,8 ASA200 Ferrania Solaris) Diese Objektive waren -hier im Westen- günstig, "billig" jedoch nie, sie wurden als Devisenbringer stark subventioniert, wie die Praktica-Modelle. Ich vergleiche sehr viel im Web und so konnte mich dieser 6 Linser immer wieder überzeugen- ganz besonders da, wo es um exakten Fokus bei schlechtem Licht geht. Das mußte unbedingt richtig gestellt werden, sonst kommt der Thread in ein falsches Licht. Vermutlich werden wir alle irgendwann mit einer mehrschichtigen Folienkonstruktion ablichten, die ganz frei von Beugungen und Verzerrungen, ja ganz ohne Linsen, Blenden und Verschluß arbeiten wird, damit stimme ich der Diskussion vollauf zu. Neue Zeiten bedeuten (hoffentlich) immer auch Fortschritt- somit bin ich dabei, wenn sich eine echte Verbesserung einfinden wird. Link to post Share on other sites More sharing options...
gerd_heuser Posted March 3, 2010 Share #43 Posted March 3, 2010 Ein wahrhaft gruseliges Bild. Schepp in der Landschaft, pixelig und den Schärferegler nach rechts gehauen bis es kracht. Link to post Share on other sites More sharing options...
mjh Posted March 3, 2010 Share #44 Posted March 3, 2010 man könnte (ich hab jetzt die tabellen nicht mehr im kopf, es gab im netz aber solche) mal ganz einfach für die objektive zur m die beugungsgrenze bestimmen und dann bezogen auf KB die höchstmögliche pixelzahl die z.b. das noctilux noch beugungsbegrenzt auflösen könnte. das noctilux deshalb, weil höhere lichtstärke kleinere beugungsscheibchen liefert. das wäre dann sozusagen (wenn man mal davon ausgeht, daß das aktuelle nocti z.z. das lichtstärkste objektiv für KB ist) die theoretisch wirklich höchstmögliche auflösungsgrenze, die man optisch überhaupt erreichen kann mit KB. In Ergänzung zu dem, was Gerd bereits geschrieben hat: Relevant ist hier nicht die offene Blende, sondern die kritische Blende des Objektivs. Blendet man gegenüber der kritischen Blende weiter auf, nimmt die Auflösung aufgrund von Abbildungsfehlern ab, blendet man hingegen weiter ab, leidet die Auflösung unter dem zunehmenden Einfluss der Beugung. Die kritische Blende ist das für die Auflösung relevante Optimum (im Gegensatz zur förderlichen Blende, die das Optimum für die Schärfentiefe wäre). Link to post Share on other sites More sharing options...
mjh Posted March 3, 2010 Share #45 Posted March 3, 2010 Meiner Erfahrung nach wird bei mehr Pixeln das Rauschen weniger wahrgenommen, eben weil es sich auf mehr Pixel verteilt (der Sensor hat gewissermassen feineres Korn ) Richtig; das ist eine Art nachträglichen Binnings, das unsere begrenzte Sehschärfe zum Bildgenuss beiträgt. Wenn ich nun aber statt, sagen wir mal, die vierfache Zahl von Elektronen in einem viermal so großen Sensorpixel zu sammeln, die Ladungen aus vier kleineren Pixeln einzeln auslese, in Spannungen umwandle, verstärke und quantisiere, um dann die digitalen Werte entweder miteinander zu verrechnen oder bis zur Anzeige oder dem Druck eines Bildes durchzureichen, um sie von den Sehzellen unserer Augen verrechnen zu lassen, dann wird das Ergebnis nie so gut ausfallen wie das eines Sensors mit viermal so großen Pixeln. Wobei sich ja die Frage nach den Verlusten stellt. Wenn z.B. unter einer Microlinse (oder vielen mikrolinsen) ein Pixel ist, und die microlinse (theoretisch) keinen Spalt zur Nachbarmicrolinse hat, dann würden theoretisch alle Photonen aufgefangen, die auf die Kleinbildfläche fallen. Das zuende gedacht, sollte es dann keine Rolle mehr spielen (In Bezug auf das Rauschen), ob darunter jetzt einige grosse Töpfe sitzen, oder viele kleine. Leider doch. Das Pixelraster eines Sensors teilt dessen Fläche in Millionen quadratischer Felder, die von jeweils einer Fotodiode bestellt werden. Die Fotodiode deckt aber nicht die gesamte Fläche ab, sodass einige Photonen in die Lücken fallen und nicht berücksichtigt werden. Wenn man nun vor jedes Pixel eine Mikrolinse setzt, wird im Idealfall jedes Photon, das auf ein Pixelquadrat fällt, von dieser Mikrolinse auf die Fotodiode gelenkt. Was aber ändert sich dadurch? Zunächst einmal nur die Effizienz des Pixels, denn bei gleicher Helligkeit werden nun mehr Elektronen erzeugt und gespeichert. Das bedeutet konkret, dass der ISO-Wert der Grundempfindlichkeit des Sensors steigt; typischerweise verdoppelt er sich, aber bei besonders wirksamen Mikrolinsen kann der Effekt sogar noch stärker sein. Was sich aber nicht ändert, sind der Rauschabstand und der Dynamikumfang bei der Grundempfindlichkeit des Sensors. Beide Größen hängen u.a. davon ab, wie viele Photonen registriert werden können, was der Zahl der Elektronen entspricht, die ein Pixel speichern kann. Die Elektronen sind die Striche, die ein Pixel macht, um Photonen zu zählen, und wenn es keinen Platz für weitere Striche gibt, ist Schluss. Das dank seiner Mikrolinse effizientere Pixel ist mit seiner Strichliste schneller fertig, kann also kürzer belichtet werden; eben das drückt der höhere ISO-Wert der Grundempfindlichkeit aus. Aber am Ende haben wir genauso viele Elektronen wie zuvor. Eine Effizienzsteigerung, sei es durch Mikrolinsen, von der Rückseite her belichtete Sensoren (BSI) oder schwarzes Silizium, steigert die Grundempfindlichkeit und verbessert das Rauschverhalten und den Dynamikumfang bei hohen ISO-Werten, weil man den ISO-Wert nicht mehr so weit über die Grundempfindlichkeit steigern muss. Aber wenn ich einen Sensor mit einer Grundempfindlichkeit von ISO 100 mit einem anderen Sensor vergleiche, der dank diverser technologischer Fortschritte eine Grundempfindlichkeit von, sagen wir, ISO 400 hat, aber genauso viele Elektronen speichern kann, dann werden sie bei ihrer jeweiligen Grundempfindlichkeit absolut vergleichbare Resultate liefern. Der effizientere Sensor läge allerdings bei ISO 400 vorne, weil das seine Grundempfindlichkeit ist und er seinen Ladungsspeicher voll nutzen kann, der ISO-100-Sensor den seinen aber nur zu einem Viertel. Bei ISO 100 hätte dann wiederum der ISO-400-Sensor Probleme, denn die Reduzierung des ISO-Werts auf einen Wert unterhalb der Grundempfindlichkeit würde zwei Blendenstufen an Dynamikumfang kosten. Link to post Share on other sites More sharing options...
mjh Posted March 3, 2010 Share #46 Posted March 3, 2010 Die pauschale Aussage, daß das bessere Objektiv im Vergleich zu einem schlechteren an jedem Sensor das bessere sein wird, ist sehr wohl möglich. So wie reich und gesund immer besser als arm und krank ist. Im Bereich des Trivialen sind freilich pauschale Aussagen möglich. Aber weil ein höhere Ortsfrequenzen auflösendes Objektiv eben nicht pauschal „besser“ ist, muss man entweder Antialiasingfilter zum Herausfiltern hoher Ortsfrequenzen einsetzen oder sich damit beschäftigen, wie man Moiré per Software herausfiltern kann. Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest Land Posted March 3, 2010 Share #47 Posted March 3, 2010 Advertisement (gone after registration) Danke mjh - das war doch mal ein sachlicher Beitrag, zudem verständlich geschrieben. Prima. Link to post Share on other sites More sharing options...
feuervogel69 Posted March 3, 2010 Share #48 Posted March 3, 2010 gerd und mjh: ich hatte mich bezüglich des noctis nicht korrekt ausgedrückt. selbstverständlich ist das nocti bei blende o,95 nicht beugeungsbegrenzt. mir ging es aber darum, anzunehmen, daß eine größere blendenöffnung als 1,0 mit sicherheit nie im KB-bereich vorkommen wird und das als äußerste grenze gesetzt, wäre enfach mal ein absoluter fakt, von wo man einen wert ableiten könnte, ab welcher pixelgröße die beugung die auflösung reduziert aus optischen gründen. der thread krankt ja daran, daß einige denken, man kann alles auch immer noch etwas kleiner machen. ich wollte nur mal zeigen, daß man schon rein optisch durch die beugung eine grenze-eben die beugungsgrenze hat, unter der einfach nicht mehr auflösung drin ist. so wies aussieht liegt die ja aktuell bei m8/m9 bei ca. blende 8 (oder 9?) d.h. mn könnte zumindest optisch mehr auflösung rausholen, als der gegenwärtige pixelpitch zuläßt. kurz nur zum pancolar 1,8 50: ich habe diese objektiv an der sd10 und war letztens doch erstaunt, daß das 1,8 anscheinend mehr licht durchläßt wie ein neues 1,4 (30mm). ein feines stück. Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest tadakuni Posted March 3, 2010 Share #49 Posted March 3, 2010 ich wollte nur mal zeigen, daß man schon rein optisch durch die beugung eine grenze-eben die beugungsgrenze hat, unter der einfach nicht mehr auflösung drin ist. so wies aussieht liegt die ja aktuell bei m8/m9 bei ca. blende 8 (oder 9?) d.h. mn könnte zumindest optisch mehr auflösung rausholen, als der gegenwärtige pixelpitch zuläßt. Kannst Du bitte noch einmal erläutern, was Du in dem oben Zitierten genau meinst. Ich verstehe gerade nur Bahnhof: Beispiele für mein Unverständnis: Wer oder was ist das "man" in der ersten Zeile, das die Beugungsgrenze hat? Inwiefern und warum meinst Du, dass M8 und M9 eine Beugungsgrenze haben? Aus was genau soll mehr Auflösung herausgeholt werden, als der gegenwärtige "pixelpitch" zulässt? Grüße Achim Link to post Share on other sites More sharing options...
mjh Posted March 3, 2010 Share #50 Posted March 3, 2010 so wies aussieht liegt die ja aktuell bei m8/m9 bei ca. blende 8 (oder 9?) d.h. mn könnte zumindest optisch mehr auflösung rausholen, als der gegenwärtige pixelpitch zuläßt. Das scheint mir ein non sequitur zu sein. Die Beugungsunschärfe ist doch ein optisches Phänomen; wie sollte der Pixelabstand des Sensors einen Einfluss darauf haben, wie viel Auflösung durch Beugung verloren geht? Der Schaden ist schon angerichtet, bevor der Sensor das Bild abtastet. Link to post Share on other sites More sharing options...
feuervogel69 Posted March 3, 2010 Share #51 Posted March 3, 2010 ?.... der thread hier ging um die theoretisch höchstmöglichste auflösung. in der folge wurde das aufgrund des pixelpitches diskutiert. da kann man für und iwder einbringen und kommt nur bedingt auf einen grünen zweig. mein ansatz war deshalb einfach noch mal ins gedächtnis oder bewußtsein zu holen, daß die beugung schon rein optisch eine grenze setzt. diese ist abhängig von der fläche (hier KB-format) und der maximalen öffnung (hier lichtstärke 1,0 als oberstes maximum angesetzt...) (ideale beugungsbegrenzte korrektur der objektive mal angenommen ;-))). wir hatten das schon mal bei ähnlichen diskussionen über kleine sensorformate, wo jetzt schon die beugungsgrenze z.t. die auflösung begrenzt. immer auch im verhältnis zu praktikablen lichtstärken der objektive. so-hab jetzt noch mal nach dem artikel gegoogelt: Do Sensors “Outresolve” Lenses? hier steht im prinzip alles. mehr auflösung geht nicht. wenn man überhaupt diesen kleinen pixelpitch jemals sinnvol erreicht. im prinzip kann man in der letzten tabelle gut sehen, daß die m9 fast schon im roten farbbereich (ich lasse jetzt mal interpolation etc. außen vor) bei blende 8 beugungsbegrenzt arbeitet. (19mpix ist hier als beugungsgrenze angegebn (2 pixel für ein airy-scheibchen)! einfach nur ein gedankenanstoß meinerseits, daß man die auflösung bei KB wirklich sinnvoll nicht unbedingt jetzt unbegrenzt steigern kann. die frage wäre ja auch bei welcher blende leicas objektive beugungsbegrenzt sind. mein noctilux muß ich insofern zurücknehmen, daß da die beugungsbegrenzten werte doch so hoch sind, daß man sagen muß, so klein wird der pixelpitch nie werden....und natürlich wird es auch kein beugungsbegrenztes 1,0 objektiv geben ;-) lg matthias Link to post Share on other sites More sharing options...
01af Posted March 3, 2010 Share #52 Posted March 3, 2010 Demnach ist völlig eindeutig, dass bei einer 1-MP-Kamera (ca. 800 × 1200 Bildpunkte bei 24 × 36 mm Fläche) die Auswirkung des Objektives in Relation zum Informationsverlustes durch die Digitalisierung sehr schnell vernachlässigt werden kann. Seufz ... "vernachlässigen können" ist aber nicht dasselbe wie "nicht vorhanden sein". Ich wiederhole zum dritten oder vierten Male: in der ursprünglichen Frage ging es um theoretische, also prinzipielle Grenzen, nicht um praktische. Um auf die Eingangsfrage zurückzukommen: Die Erhöhung der Anzahl der lichtempfindlichen Elemente bei vorgegebener Grundfläche bedeutet geringere Beleuchtungsstärke pro Element und damit notwendige Signalverstärkung ... Ähem ... wolltest du nicht gerade eben noch auf die Eingangsfrage zurückkommen? Da ging es nicht um Lichtempfindlichkeiten, Beleuchtungsstärken oder Signalverstärkungen. Sondern um Auflösungsgrenzen. Leute – hört doch endlich auf, tausend halbverstandene Wissensbruchstücke willenlos durcheinanderzuwürfeln! Relevant ist hier nicht die offene Blende, sondern die kritische Blende des Objektivs. Blendet man gegenüber der kritischen Blende weiter auf, nimmt die Auflösung aufgrund von Abbildungsfehlern ab, blendet man hingegen weiter ab, leidet die Auflösung unter dem zunehmenden Einfluss der Beugung. Die kritische Blende ist das für die Auflösung relevante Optimum (im Gegensatz zur förderlichen Blende, die das Optimum für die Schärfentiefe wäre). O je. Auch hier werden wieder einmal alle einschlägigen Fachbegriffe holterdipolter durcheinandergewürfelt. Aber von den Mitgliedern des fotoMAGAZIN-"Experten"-Teams ist man ja nichts anderes gewöhnt (endlich weiß ich, warum mir der Hußmann mitsamt seinem Avatar die ganze Zeit so bekannt vorgekommen ist). Die Blende, bei der die Leistung eines Objektives im Spannungsfeld zwischen Linsenfehlern und Beugung ihr Maximum erreicht, heißt "optimale Blende". Ihr Wert hängt allein vom der Konstruktion und der Fertigungspräzision des Objektives ab. Je besser das Objektiv, desto größer seine optimale Blende. Die "kritische Blende" ist die, bei der die Unschärfe durch Beugung ebenso groß ist wie der maximal zulässige Durchmesser des Streuscheibchens. Ihr Wert ist allein abhängig von diesem – und damit von Aufnahmeformat und Schärfeanspruch; sie ist und unabhängig von der Objektivqualität (außer evtl. bei extrem schlechten Objektiven). Damit ist die kritische Blende diejenige, die die maximal mögliche Schärfentiefe ermöglicht; blendet man weiter ab, so ist gar nichts mehr scharf – jedenfalls nach gegebener Definition von "noch scharf" per maximal zulässigem Streukreisdurchmesser. Die "förderliche Blende" schließlich ist eine Blende, die irgendwo inmitten dieses Spektrums liegt, das von der optimalen Blende an dem einen Ende und der kritischen Blende am anderen Ende aufgespannt wird. Klassischerweise wird sie definiert als "der bildmäßig zweckmäßigste Kompromiß aus Maximalschärfe und Schärfentiefe" und liegt somit mehr oder weniger auf halbem Wege zwischen optimaler und kritischer Blende. Nicht zufällig haben die allermeisten für die bildmäßige Fotografie vorgesehenen Objektive eine kleinste Blende, die mehr oder weniger grad der förderlichen Blende gemäß dieser Definition für das jeweilige Aufnahmeformat (im Fernbereich) entspricht. Doch der Begriff "förderlich" beinhaltet letztlich die Frage, förderlich wofür? Für die jeweilige Bildabsicht natürlich. In der Regel macht man sich über die förderliche Blende nur dann Gedanken, wenn man möglichst viel Schärfentiefe braucht, z. B. bei Landschafts- oder Architekturaufnahmen oder im Nah- und Makrobereich, und wo man aber andererseits nicht ungebremst in die Beugungsunschärfe poltern will. Übrigens rückt man gerade im Makrobereich, wo die Schärfetiefe mikroskopisch klein ist, oftmals bereitwillig an die kritische Blende heran – vermutlich rührt daher der weitverbreitete Irrtum, die förderliche mit der kritischen Blende gleichzusetzen. Doch im Fern- und gemäßigten Nahbereich sind förderliche und kritische Blende in aller Regel nicht dasselbe. Für die Arbeit mit selektiver Schärfe, also mit möglichst wenig Schärfentiefe, ist das Konzept der "förderlichen Blende" eigentlich nicht vorgesehen. Wollte man es dennoch in dieser Richtung erweitern – und im Prinzip spricht nichts dagegen –, dann kann die förderliche (lies: die die Bildabsicht fördernde) Blende auch einmal größer sein als die optimale. Link to post Share on other sites More sharing options...
schwarzweiss Posted March 3, 2010 Share #53 Posted March 3, 2010 Die Qualität des 1,8/50 Pentacon ist aus dem Hause Carl Zeiss Jena - deren Abbildungsleistungen bekannt ist und weltweit von Fotografen eingesetzt wurde - nicht nur von Hobbyisten - begeistert immer wieder. Bitte die Pentacon 50er nicht mit den Jenenser Pancolaren verwechseln! In der Praxis konnte bei meinen Versuchen bspw. ein Nikkor 2.0/24 an FT absolut nicht überzeugen - auch schon bei fünf MP an der E-1 nicht - ein Micro-Nikkor 3,5/50 aber durchaus auch bei mehr MP. Link to post Share on other sites More sharing options...
stephan_w Posted March 4, 2010 Author Share #54 Posted March 4, 2010 Wirklich interessante Beiträge, vielen Dank! Link to post Share on other sites More sharing options...
mjh Posted March 4, 2010 Share #55 Posted March 4, 2010 Wirklich interessante Beiträge, vielen Dank! Da hier auch über „theoretisch“ vs. „praktisch“ gestritten wurde: Du hattest zunächst nach der theoretischen Auflösungsgrenze des M-Systems gefragt, und zur Beantwortung dieser Frage müsste man vermutlich die Genauigkeit des Messsuchers betrachten, die hier eine Grenze setzt. Dann hattest Du aber konkret nach dem Auflösungsvermögen vorhandener M-Objektive gefragt, womit Deine Frage ungeachtet des Threadtitels vollends ins Praktische kippte: Die Auflösung dieser Objektive lässt sich nicht allein unter Bezugnahme auf die optische Theorie ermitteln; vielmehr muss man sie entweder aufgrund der konkreten Daten dieser Objektive berechnen oder messtechnisch ermitteln. Zur Berechnung fehlen uns allerdings die Daten und es hat sich hier auch niemand gemeldet, der die nötige Messtechnik bei sich herum stehen hätte, sodass sich die Frage mit unseren beschränkten Mitteln nicht genau beantworten lässt. Allerdings ließen sich einige andere Fragen in diesem Zusammenhang klären. Aus einigen Aussagen hier im Thread klang für mich ein Verdacht heraus, man besäße vielleicht eine Sammlung teurer Objektive, die irgendwie zu gut für diese Welt seien und von den aktuell verfügbaren Kameras gar nicht ausgereizt würden. Aber wer das befürchtet, den kann ich beruhigen. Die Objektive sind für die Anforderungen gerechnet, die bereits heute verfügbare Kameras an sie stellen; an den MTF-Kurven, mit denen Leica ihr Leistungsvermögen dokumentiert, kann man das ablesen. Dass die Objektive darüber hinaus noch einen gewissen Spielraum nach oben bieten, steht dieser Aussage nicht entgegen. Wenn man beispielsweise ein Auto baut, müssen das Fahrgestell, das Getriebe, die Reifen, die Bremsen und so weiter an die Motorleistung angepasst werden, damit die Kräfte auch übertragen und kontrolliert werden können und es das Fahrzeug nicht beim Erreichen der Höchstgeschwindigkeit zerlegt. Dabei wird ein Ingenieur immer einen Spielraum einplanen; man konstruiert nicht so, dass einem nach dem Einbau eines nur wenig stärkeren Motors oder bei einer etwas höheren als der spezifizierten Höchstgeschwindigkeit alles um die Ohren fliegt. Aus der Existenz solcher Sicherheitsmargen darf man aber nicht schließen, dass ein solches Auto in der Werksausstattung untermotorisiert wäre und man nicht den vollen Nutzen davon hätte, bevor man es nicht zum Tuner gebracht hätte. Ganz im Gegenteil. Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest Land Posted March 4, 2010 Share #56 Posted March 4, 2010 snip Wenn man beispielsweise ein Auto baut, müssen das Fahrgestell, das Getriebe, die Reifen, die Bremsen und so weiter an die Motorleistung angepasst werden, damit die Kräfte auch übertragen und kontrolliert werden können und es das Fahrzeug nicht beim Erreichen der Höchstgeschwindigkeit zerlegt. Dabei wird ein Ingenieur immer einen Spielraum einplanen; man konstruiert nicht so, dass einem nach dem Einbau eines nur wenig stärkeren Motors oder bei einer etwas höheren als der spezifizierten Höchstgeschwindigkeit alles um die Ohren fliegt. Aus der Existenz solcher Sicherheitsmargen darf man aber nicht schließen, dass ein solches Auto in der Werksausstattung untermotorisiert wäre und man nicht den vollen Nutzen davon hätte, bevor man es nicht zum Tuner gebracht hätte. Ganz im Gegenteil. Sehr interessanter Vergleich ! So manchesmal kommt mir unser fotografisches Tun dem Aussenstehenden, der nur mal eben ein "schönes" Bild sehen will, wie Sektierertum vor, wie ein heiliger Gral, den nur Eingeweihte betreten dürfen. Ganz nüchtern betrachtet, ist freilich für die allermeisten Leute, die normal große Aufnahmen machen, kaum ein Unterschied zwischen den Resultaten der Geräte feststellbar, wenn gewisse Mindeststandards an Sorgfalt eingehalten werden. Unsere Augen und die Datenträger oder Visualisierungshilfen sind eine Grenze, die man vermutlich überschreiten kann- ob sich das tatsächlich lohnt, wage ich zu bezweifeln. Um zu dem interessanten Vergleich zurückzukommen: Ein Opel Kadett von 1966 wäre heute immer noch ausreichend - was das Fahrwerk und die Geschwindigkeiten anbelangt.. (Stau's, Schlaglöcher, Tempolimits) Ich bin begeistert ob der schönen neuen Dinge, die uns die Techniker und Ingenieure gebracht haben - mit Sicherheit hätte ich die allermeisten Sachen nicht erfunden und erst recht nicht bauen können. Einfach nur Bilder machen, das reicht mir. Wie sagt der Schwabe? Nicht schwätze, mache! (Automatik-Fahrer, der nicht immer die Zündreihenfolge und die Zahl der Getriebezähne und ihre Schränkungsgrade abgefragt haben will...) Link to post Share on other sites More sharing options...
PwoS Posted March 4, 2010 Share #57 Posted March 4, 2010 ... Aber von den Mitgliedern des fotoMAGAZIN-"Experten"-Teams ist man ja nichts anderes gewöhnt (endlich weiß ich, warum mir der Hußmann mitsamt seinem Avatar die ganze Zeit so bekannt vorgekommen ist). ... 'Der Hußmann' erscheint mir hier schlechter Stil zu sein. Entweder sollte es 'der Michael' (wie in Internetforen oftmals üblich) oder 'der Herr Hußmann' lauten, finde ich. Im Übrigen habe ich den Herrn Hußmann gerade durch seine Beiträge hier im Forum und seine Artikel in der LFI als sehr kompetenten Experten (ohne Anführungszeichen) schätzen gelernt. Aber natürlich ist niemand in jeder hinsicht unfehlbar, und es gibt stets mindestens einen, der es besser weiß. Link to post Share on other sites More sharing options...
feuervogel69 Posted March 4, 2010 Share #58 Posted March 4, 2010 mjh hat hier zumindest sein fachwissen umfangreich eingebracht und damit das forum bereichert. das durcheinandergewürfelte halbwissen von 01af dagegen trollt mir mehr und mehr in den augen ;-)) bei soviel blendwerk könnte man ja evtl. von einem blender sprechen? Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest Land Posted March 5, 2010 Share #59 Posted March 5, 2010 Zum Thema Sinnfälligkeiten vom Wissen um Blenden und deren Wirkung, geschweige denn von tiergehenden Dingen, von denen oben im Thread die Rede ist, kommen mir immer schneller heftige Zweifel, wenn ich mir die Bilder in den allermeisten Foren anschaue und dann noch die Kommentare meiner Bekannten hinzuaddiere. Sodann komme ich zu einer mehr ganzheitlichen Betrachtung des BILDES - nicht der Aufnahme und schon gar nicht der Technik, welche hinter diesem steckte. Die Technik macht mit vielen Dingen "tabula rasa" und denkt ganz neue Sachen, die "alte Werte" frech hinterfragt. Um bei Leica zu bleiben: Wer von uns könnte - echte "Adleraugen" oder Großbildfreunde mal ausgenommen - den Unterschied zwischen dem Bild einer Digilux2 und einer M9 überhaupt sehen? (Ohne Exif-Daten) Irgendwo bei dieser Erkenntnis löst man sich von einigen Dingen, die für die allermeisten Bildbetrachter längst "sektiererisch" sind! (Ich habe mich öfter dabei ertappt, die Bilder unter einer Leuchtlupe anzusehen und immer unzufriedener zu werden- nun ist die Lupe im Keller gelandet und gut iss: Das Motiv muß im Vordergrund stehen, nicht das Ding, mit dem dieses abgelichtet werden soll - und vor allen Dingen einer der wichtigsten Gründe für die private Hobbyintention "Fotografie" überhaupt: Wir gehen in die Natur, an die frische Luft) Link to post Share on other sites More sharing options...
hverheyen Posted March 5, 2010 Share #60 Posted March 5, 2010 @Land, Du machst m.E. einen Denkfehler: - wenn man über Technik redet/diskutiert, sind Deine o.g. Ausführungen, obwohl nachvollziehbar und meist auch richtig, ein Totschlagargument und am Thema vorbei. es gibt nun mal Menschen, und dazu zähle ich mich auch, die ihre Freude an eleganter und perfekter Technik haben. Technikversessene, Technokraten, Technikfetischisten, technikverliebte Menschen usw. Alle haben wir einen an der Waffel. Aber immer noch besser als die Besessenen, die richtig Schaden an sich und der Menschheit anrichten. Denn einen an der Waffel haben, hat jeder Mensch - wer definiert denn, was normal ist? gerne wird in diesem Zusammenhang auch argumentiert: - der Mensch hinter der Kamera macht das Bild - ein Bild entsteht im Kopf - technische Qualität (Bildschärfe, Farbe usw) ist zweitrangig, es zählt die Bildaussage - die weltweit in Erinnerung gebliebenen Bilder sind meist technisch mangelhaft - usw, usf Link to post Share on other sites More sharing options...
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