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Proximeter-II


DDM

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Ja, für Voigtländer gab es das Proximeter ganz speziell als Voigtländer-Proximeter.

 

Ich vermute stark, daß das Proximeter mit der großen Linsenscheibe eher für Kameras/Objetive gedacht ist, bei denen sich das ganze Objektiv (also auch das vordere Einschraubteil) bei Entfernungseinstellung mitdreht - wie bei der Schraubleica z.B..

 

Grüße, Nils

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Das denke ich auch. Wobei mich dabei interessiert, wie es mit dem notwendigen Prismenkeil für den E-Messer gelöst ist. Separates Vorsatzteil für ein E-Messer-Fenster?

 

Bei der Vitessa geht das ja relativ einfach: Der Keil ist zusammen mit der Linse vor den Sucher/E-Messer montiert. Bei der Kamera dreht die Frontlinse beim Fokussieren ja nicht mit, hier wird der komplette Balgeneinsatz zum Fokussieren verschoben.

 

Beste Grüße,

Franz

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Hallo Franz,

 

so genau habe ich auch keine Erinnerungen mehr, leider !

 

Vor mehr als 20 Jahren hatte ich mal so ein "Scheiben"-Proxi an meinem Robot Royal.

 

Das Sucherfester sitzt beim Robot ja nicht senkrecht über dem Objektiv, ganz ähnlich wie bei Deiner Vitessa.

 

Ich erinnere mich aber, das Sucherbild wurde durch die große Scheibe keineswegs perfekt "versetzt", sondern ich mußte vielmehr den umlaufenden schwarzen Rand der Proxi-Scheibe als Bildbegrenzung beachten.

Zwar habe ich noch den Robot, aber leider nicht mehr das Proximeter...

 

Sonntägliche Grüße,

Nils

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Hallo Nils, hallo Gerd,

 

@Nils: Zur Funktion des E-Messers ist eigentlich ein Prismenkeil zwingend nötig. Deshalb frage ich mich, wie dies mit einer mitdrehenden runden Linse gelöst werden kann.

 

@Gerd: Ich auch. Aber trotzdem kräuselten sich mir die Fußnägel, nachdem ich das Bild eingestellt hatte.

 

Beste Grüße,

Franz

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Die Firma Schneider hat für eine ganze Reihe von Kameramodellen entsprechende Proximeter angeboten - z. B. außer für die Voigtländer Vitessa meiner Erinnerung nach etwa auch für die Vitomatic: Das Prinzip bei allen diesen Geräten war das Gleiche: die Vorsatzlinse für Nahaufnahmen wurde am Objektiv befestigt, der viereckige Teil daran lenkte den Blick durch den Kamerasucher ab und musste groß genug sein, dass man mittels des Entferungsmessers die Entfernung einstellen konnte.

 

Die Dinger waren an sich recht praktisch: im Vergleich mit einer Vorsatzlinse allein ersparte man sich das Abmessen der Entfernung zwischen Filmebene und Motiv (das ist der wirkliche Sinn der Markierung der Filmebene auf vielen, vor allem japanischen Kameras) und man musste sich nicht mit Fragen der Parallaxe herumschlagen.

 

Nachteil aller dieser Lösungen war ja bekanntlich a) die Notwendigkeit, das Objektiv auf 8 oder 11 abzublenden, kein Problem bei heute üblichen Filmempfindlichkeiten, bei 17/10 Grad DIN-Filmen aber schon, sowie B) wirkliche Nahaufnahmen (Maßstab 1:1 etwa) waren nicht drin. Aber für die Aufnahmen von Blumen auf einer Wiese beim Sonntagsspaziergang waren die Proximeter recht praktisch. Siehe auch die Beschreibung des Proximeters bei http://www.agfa-karat.de unter <Zubehör>

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  • 1 month later...
  • 1 year later...

Die Firma „Hermann Schneider & Co, Optik-Gesellschaft, Hamburg“ bestand zwischen 1951 und 1961. Im Mittelpunkt ihres Sortimentes standen die Proximeter-Nahaufnahmevorsätze für Sucherkameras mit Mischbildentfernungsmesser. Das Thema Nahaufnahmen war in den 50er Jahren im Amateurfotobereich sehr gefragt. Entsprechend groß war das Angebot, die Nachfrage und die weltweiten Absatzzahlen der Proximeter-Vorsätze. Das Produkt verlor ab Ende der 50er Jahre an Bedeutung. Einerseits durch das Aufkommen der Elektronenblitzgeräte, die den Fokus auf andere Einsatzgebiete lenkten. Andererseits durch den Rückgang der Sucher-System-Kameras zugunsten der einäugigen Spiegelreflexkameras. Und wer hauptsächlich an Nahaufnahmen interessiert war, war dann ohnehin mit einer SLR und einem billigen Zwischenringsatz besser bedient. Wenn nicht schon das Normalobjektiv in den Bereich von 100 bis 35 cm vorstieß.

 

 

Die Proximeter wurden von Schneider einerseits unter dem eigenen Markennamen vermarket, andererseits an eine Reihe von namhaften Kameraherstellern geliefert, die diese dann unter dem eigenen Label, aber immer mit der Bezeichnung Proximeter anboten. Agfa war der erste Hersteller, der dies 1952 tat, Voigtländer Mitte der 60er Jahre der letzte. Nach Auflösung der Optik-Gesellschaft hat ISCO-Göttingen, vorher schon neben Rodenstock Lieferant der Linsen, das Sortiment noch zwei oder drei Jahre angeboten.

Drei Firmen beteiligten sich nicht an der Zusammenarbeit und untersagten offenbar auch Schneider die Benutzung ihrer Markennamen: Zeiss-Ikon, Kodak und Leitz. Deshalb sind die Proximeter für Kameras dieser Marken schwer(er) identifizierbar, weil es keine entsprechende Gravur gibt. Lediglich die beiden letzten Proximeter-Versionen für Leitz waren mit „Modell M3“ bzw. „Mod. IIIg“ graviert.

 

Das Funktionsprinzip ist simpel: Man stelle sich einfach vor, vor der Kamera befindet sich eine so große Nahlinse, daß sowohl das Objektiv als auch der Sucher mit dem Mischbildentfernungsmesser durch diese Linse hindurch das Objekt aufnimmt. Um Glas zu sparen, wurde diese „große“ Linse aufgeteilt in eine keilförmige Linse vor dem Suchersystem, die gleichzeitig auch die Korrektur der Parallaxe übernahm und die eigentliche Nahlinse vor dem Objektiv. Diese „klassischen“ Proximeter mit vier- oder fünfeckigen Keillinsen und fest montierter Nahlinse funktionieren bei allen Sucherkameras, deren Objektivfiltergewinde sich nicht beim Fokussieren mitdreht.

Für alle Kameras, bei denen das der Fall war bzw. ist, dazu gehören auch Kameras mit Frontlinsenfokussierung, gab es die Zirkular- oder Rund-Proximeter im Durchmesser von 98 mm (praktisch nur für Schraub-Leicas, mit verschiedenen Filteradaptern für die unterschiedlichen Leica-Objektive) und 128 mm (für M3 und eine Reihe von anderen Kameras (Robot, Regula usw.), zum Teil auch mit Adapterringen).

 

Natürlich waren die Rundproximeter extrem unhandlich. Schon 1953 kam daher die dritte zweiteilige Baureihe mit getrennten Keillinsen, die auf unterschiedliche Art und Weise im Aufsteckschuh der Kamera befestigt wurden und einer „losen“ Nahlinse, die sich im Filtergewinde mitdrehen konnten, auf den Markt. Zuerst für die Zeiss-Ikon Contessa. Trotzdem (warum auch immer) wurden die Rundproximeter bis ca. 1962 weiter angeboten. Leitz brachte Anfang der 60er Jahre dann eine eigene zweiteilige Version für die IIIg auf den Markt, auf die hier im Forum bereits hingewiesen wurde..

 

Wenn man von den Rundproximetern einmal absieht, ist die Arbeit mit einem Proximeter genial einfach. Das Proximeter „koppelt optisch“ mit dem Suchersystem der Kamera, wie es der Hersteller beschrieb. Für Brillenträger sind keine Korrekturlinsen notwendig, die Adaption des Auges reicht. Es ist eigentlich unglaublich, wie "unpräzise" die Zusammenarbeit Kamera und Proximeter funktioniert. Aus der Hand, ohne Maßband, Stäbchengerät usw. sind – mit etwas Übung und guter Beleuchtung - auch Nahaufnahmen von bewegten Objekten, z.B. Insekten möglich. Insbesondere mit den heutigen empfindlicheren Filmen.

 

 

Ein kompletter Proximeter-Satz, der aus zwei Vorsätzen I und II bestand und fast immer zu III kombiniert werden konnte, war nicht billig! 40% des Kamerapreises wurden leicht erreicht. Je nach Version kostete ein Proximeter ca. 40 bis 100 DM.

 

 

In Japan wurden "Proximeter" als auto-up's noch bis in die 70er Jahre, z.B. von Konica und Yashica, produziert.

 

 

Wer, insbesondere zum Thema Proximeter & Leica, weitere Fragen hat, kann sich gerne an mich wenden.

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schön, entspricht noch eher dem ADVOO für die IIIg

 

Gruß OLAF

 

Ganz richtig. Allerdings entspricht eher der ADVOO dem Proximeter, denn die Fa. Schneider hat sozusagen den Proximeter erfunden und für allerlei Kameras angeboten - z. B. auch für die Vitomatic und andere Kleinbildkameras mit Entfernungsmesser; Leitz dürfte das Ding gekauft und umbenannt haben.

 

In den 50er-Jahren ist in Fotozeitschriften allenthalben für den Proximeter geworben worden - offenkundig wurde er ja auch gekauft, bis die SLRs die Geschäftsidee beseitigt haben.

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  • 3 years later...

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