georg Posted November 27, 2006 Share #21 Posted November 27, 2006 Advertisement (gone after registration) Man muss erst einmal zwei Kameragruppen unterscheiden: 1. Die, die von der Randstrahlenproblematik NICHT betroffen sind. Sprich ihre Sensoren sind so klein und/oder so weit von der Optik entfernt, dass auch Randstrahlen relativ steil auf den Sensor auftreffen. 2. Die, die von der Randstrahlenproblematik BETROFFEN sind. Hierbei ist das Verhältnis Sensorgröße->Objektivabstand derart, dass die Randstrahlenproblematik mit normaler Technik auftritt. Dies betrifft relativ wenige Digitalkameras, z.B. die RD-1 (trotz des sehr kleinen Sensors), die Alpa mit ihren "echten" Weitwinkeln in Verbindung mit Digitalrückteilen (also auch Großformatkameras an sich und die SWC mit ihrem Biogon). Diese beiden Kategorien müssen wir gleich zu Beginn strikt trennen, die Probleme der einen Gattung haben nicht unbedingt etwas mit denen der anderen zu tun - Argumente wie "Hersteller X hat es mit Produkt Y doch auch geschafft" sind ungültig. Das erklärt z.B. warum das DMR, trotz Verwandtschaft zur M8, kein IR-Problem hat. Ein dickeres Sensor-Deckglas (0,74mm) mit stärkerer IR-Sperrwirkung bereitet hier keine Probleme, da die Randstrahlen nicht so stark wie bei zweiterer Gattung einfallen. Jedes Glas erzeugt durch die Übergänge von einem optisch dünnerem (i.d.R. Luft) in das optisch dickere Medium (Glas) und zurück Lichtbrechungen. Jedem Aquarien-Besucher wird dies spätestens beim Hindurchblicken durch Zentimeter-starkes Panzerglas auffallen. Lichtstrahlen, welche senkrecht auf die Oberfläche auftreffen, werden naturgemäß nicht gebrochen, egal wie dick das Glas ist. Nun muss man sich verdeutlichen, dass wir hier von extremen Dimensionen reden, ein Pixel ist nur 0,068x0,068mm groß, ein auf 18x27mm Snsorfläche projiziertes Bild wird am Ende häufig auf das hundert- oder zweihundertfach vergrößert. Da machen die 0,74mm des DMR-Deckglases und die 0,24mm weniger bei der M8 durchaus einen Unterschied... Nun der Bereich, wo ich mich mit meinem Wissen auf dünnes Eis begebe, falls nicht korrekt, bitte korrigieren: Es gibt zwei gängige Möglichkeiten um eine IR-Sperrwirkung hervorzurufen. Die eine erfordert eine gewisse Materialstärke in Abhängigkeit des gewünschten Sperreffekts, die andere ist abhängig von dem Einfallswinkel der Lichtstrahlen. Erstere wird für die Sensoren benutzt, weshalb es schlicht noch kein 0,5mm dickes Deckglas mit notwendiger Sperrwirkung gibt (wir reden hier von einem optisch sensiblen System, ich denke gängige Wärmedämmungsmaßnahmen z.B. aus dem Automobilbau eignen sich nicht). Letzterer Effekt zeigt sich bei den Sperrfilern VOR dem Objektiv. Werden schräg einfallende Strahlen aufgenommen (WW <35mm) verändert sich die Absorptionswirkung des Filters, es kommt in den Ecken zu einer Cyan-Verschiebung. Anders ausgedrückt: in Abhängigkeit vom Blickwinkel kommt es durch die Filter zu einer Farbverfälschung. Zurück zur Praxis: Es gibt schlichtweg derzeit keine optimale Lösung. Glasspezialisten (Kyocera und Schott) haben seit langer Zeit IR-Sperrlösungen im Programm und das ist der derzeitige Stand der Technik! Ich denke nicht, dass Leica dort einfach aus dem Stehgrei eine ultimative Lösung aus dem Hut zaubern konnte, noch dass selbst Branchenriesen ohne dieses Spezial-Know-How der Glasspezis auskommen. Man hat vier Möglichkeiten: 1. Die Farbverfälschungen softwareseitig zu korrigieren. Dies wird durchaus gemacht (sicherlich in Kürze auch von Leica offiziell), ist aber nicht perfekt. Was ist nun tatsächlich Magenta und was erscheint nur so, oder richtiger: was sieht das menschliche Auge? 2. Die IR-Strahlung vor dem Sensor zu filtern Bei dem derzeitigem Stand der Technik ein Spießrutenlauf. Entweder man handelt sich Farbverschiebungen ein (anders als bei der Optikfilter-Lösungen permanent) oder man erhöht die Stärke des Deckglases und Lichtbrechungen werden ein Problem. 3. Den Sensor IR-unempfindlich zu machen Davon habe ich nichts gehört/gelesen. Es scheint prinzipiell in der Halbleiter-Photo-Technik eine erhöhte IR-Sensitivität zu geben. 4. Die Filterlösung vor dem Objektiv. Dies ist der Weg seit vielen Jahren (z.B. auch bei der S1). Nachteilig ist natürlich der Kauf der Filter und etwaige Qualitätsminderungen. Beides wird von Leica minimiert, durch finanzielle (2 Filter kostenlos) und qualitative (die besten Filter von B+W - welche mit den gefürchteten und mythenbildenen Flaschenböden wenig gemein haben) Maßnahmen. Vorteil ist das Ausweichen optischer, irreparabler Probleme (z.B. Abberationen) und Erhaltung der IR-Fähigkeit für Sonderanwendungen. Langfristig wird es eine bessere Lösung geben, ich denke nicht, dass dieses Problem so substanziell physikalischer Natur ist, als dass die Menschheit daran Jahrzehnte zu knabbern hätte. Um es noch einmal klarzustellen: Es gibt nicht die optimale Lösung, welche Leica versäumt oder eingespart hätte! Auch eine nochmalige Neukonstruktion der M hätte daran nichts geändert. Man hat mit der Mikrolinsen-Verschiebung schon Neuland betreten und allein dies hat di digitale M bis 2006 hinausgezögert, während andere sie schon als 10 Jahre zu spät ansehen!? NIEMAND sonst hat sich überhaupt mit der Adaption von Digitaltechnik unter optimalen Optikgesichtspunkten (im Zweifelsfall eine geringe Schnittweite) gekümmert. Entweder man hat das Problem ausgesessen (z.B. RD-1, welche trotz ihres winzigen Sensors mit WW kaum nutzbar ist) oder mit einem hohen Preis umgangen (manche Digitalrückteile haben keine Mikrolinsen, der flachere Aufbau reduziert die Randstrahlenproblematik aber leider auch die Empfindlichkeit dramatisch). Perfekt scharfe Alpa-WW-Großabzüge - mit 25-50ASA - sind das Ergebnis. Die geringe Schnittweite des M-Systems ist auch kein Nachteil oder ein Relikt aus vergangener Analog-Technik. Ein Teil der optischen Qualitäten und die Kompaktheit der M-Optiken beruht darauf. Unterhalb von 50mm Brennweite (wahrlich kein exotischer Bereich ;-) greift bereits die M-Schnittweite. Grandiose und dabei geradezu winzige Optiken. Das neue 16-21 ist z.B. laut MTF-Diagrammen dem fast doppelt so teurem und mehrfach so großem 15er aus dem R-System überlegen. Ein 1,4/35, welches schon bei offener Blende (ich habe einen Vergleich ins englische Forum gestellt) bis in die Ecken scharfe Aufnahmen liefert - alles Vorteile, welche für viele Photographen sicherlich schwerer wiegen als die Verwendung eines Filters. Währenddessen arbeitet man an einer besseren Lösung, aber sie wird sicherlich nicht innerhalb kurzer Zeit (mein Tipp: M9) noch von Cosina/Epson (dort schreckte man nicht einmal vor einem 0815-Sensor zurück) kommen. Probleme abseits WB und Magenta-Verfärbung konnte ich durch IR nicht feststellen, Schärfegewinn durch IR-Sperrfilter erscheint mir schwer vorstellbar. Die M8 IST professionell nutzbar - für manche ohne Filter, für andere nur mit. Ich denke man muss Vor-/und Nachteile der jeweiligen Systeme abwägen. Müsste ich spontan und in hoher Geschwindigkeit Aufträge abwickeln, würde ich dies nie mit einem DMR oder einer M8 tun, sie hat ganz andere Vorzüge, welche wir gerade WEGEN der Filterdiskussion herausstellen sollten. 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Advertisement Posted November 27, 2006 Posted November 27, 2006 Hi georg, Take a look here wer kann mir erklären was das mit Filter auf sich hat . I'm sure you'll find what you were looking for!
flyboy Posted November 27, 2006 Share #22 Posted November 27, 2006 Danke Georg, Du triffst den Nagel auf den Kopf - und das auch noch in einer sachlichen, argumenatativen Art und Weise. Das ist sehr selten hier im Forum und sehr wohltuend. Gruß Christof P.S. Im englischen Forum kann man anhand der Aufnahmen von Guy Mancuso erahnen zu welcher Leistung die M8 im Stande ist. Hier hat man manchmal den Eindruck, die M8 wäre annhähernd unbrauchbar. Link to post Share on other sites More sharing options...
Micha67 Posted November 27, 2006 Share #23 Posted November 27, 2006 Man hat mit der Mikrolinsen-Verschiebung schon Neuland betreten ...Hmm, war ich vor zweieinhalb Jahren etwa mit hellseherischen Fähigkeiten ausgestattet? Link zu einem Beitrag von mir in einem Nachbarforum: DFORUM - Einzelnen Beitrag anzeigen - Canon D-SLR mit 16Megapixeln Microlens shift ist eine ältere Geschichte, die bei dem KAF-10500 nur noch in stärkerer Form angewendet worden sein dürfte (relativ gutmütig bis ca. 33°-Winkelabweichung von der Senkrechten). Da die Lage der Austrittspupille und der Öffnungswinkel des zum Sensor hin konvergierenden Strahlenbüschels auch bei KB-Format-Sensoren und hoch lichtstarken Normalobjektiven kritische Winkelverhältnisse erzeugen, ist von einem Microlens-shift in den meisten grossformatigen Sensoren auszugehen. F/T hat ja vielleicht entsprechend der Konzept-Philosophie keinen microlens shift, dafür aber halt andere Probleme. Link to post Share on other sites More sharing options...
feuervogel69 Posted November 27, 2006 Share #24 Posted November 27, 2006 nein georg: man kann alle obigen probleme umgehen, wenn der ir-filter gleichzeitig genial als staubschutz zwar in der kamera, aber nicht auf dem sensor sitzt! da hier die lichtbrechung nicht im fokus der optik passiert, sind die glasdicken zu vernachlässigen und es kann ein vernünftiger filter gewählt werden. die frage bei m-schnittweite ist halt, wo der denn sitzen soll. das man das nicht nachträglich jetzt in die serienfertigung der m8 hineinschmuggeln kann ist klar, aber ich denke eine neukonstruktion könnte das so lösen. gegebenenfalls sind dann nicht alle linsen kompatibel, weil nicht so viel platz nach hinten ist, aber das wäre professioneller als filter aufschrauben. auch als staubschutz finde ichs genial, weil der staub auch nicht im fokus liegt und damit nicht punktgenau sichtbar ist. der verschluß muß auch noch wo hin und belichtung muß auch gemessen werden, ich weiß, aber dazu sind konstrukteure da :-) nur das als jetzigen stand der technik und unlösbar hinzustellen: no, niente!! unlösbar im moment für die seriengefertigte m8 vielleicht, aber nicht generell für dieses system! lg matthias Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest chris_h Posted November 27, 2006 Share #25 Posted November 27, 2006 P.S. Im englischen Forum kann man anhand der Aufnahmen von Guy Mancuso erahnen zu welcher Leistung die M8 im Stande ist. Hier hat man manchmal den Eindruck, die M8 wäre annhähernd unbrauchbar. Den Verweis auf's englische Forum würd' ich mir im Moment eher verkneifen ... Link to post Share on other sites More sharing options...
alexander Posted November 27, 2006 Author Share #26 Posted November 27, 2006 P.S. Im englischen Forum kann man anhand der Aufnahmen von Guy Mancuso erahnen zu welcher Leistung die M8 im Stande ist. Hier hat man manchmal den Eindruck, die M8 wäre annhähernd unbrauchbar. wo finde ich die? http://www.??? Danke LG Link to post Share on other sites More sharing options...
georg Posted November 27, 2006 Share #27 Posted November 27, 2006 Advertisement (gone after registration) Der Morgen danach und man hat ja nichts besseres zu tun... ;-) Um es ein wenig wissenschaftlicher zu machen: die beiden erwähnten IR-Sperrtechnologien beruhen bei ersterer auf Absorption (quasi die Aufnahme der IR-Anteile IM Glas -> Abhängigkeit von der Dicke) bei zweiterer auf Interferenz-Effekte (also die gegenseitige Beeinflussung der Lichtwellen -> Winkelabhängigkeit). @feuervogel69 Nur damit ich dies richtig verstehe: Um die Probleme zu umgehen, welche schon bei einem <1mm starken Deckglas auftreten, soll zwischen Optik und Sensor ein komplexes optisches Element gesetzt werden, welches den gesamten Brennpunkt verschiebt und dies in der Hoffnung, WENIGER Probleme zu bekommen!? Wo wurde dieses Prinzip (Lichtleiter!?) angewandt? Bei Polaroid-Rückteilen? Hmm, ich bin kein Optik-Spezialist, aber meine technische Intuition kann den ganzen Haufen der möglichen Probleme schon förmlich riechen - wenn es da nur bei Einschränkungen in der Optikwahl bleibt ;-) Das Problem ist nicht unlösbar, aber in der Praxis ist eigentlich jede eine Lösung auf einem gewissen Niveau ein Kompromiss, die IR-Sperrfilter scheinen dabei die meisten Vorteile mit den wenigsten Nachteilen zu verbinden. Mich wundert, dass so viele der Griff zu einem "klaren" Filter (welcher sogar kostenlos ist) stört, während unbrauchbare Bildqualität außerhalb der Bildmitte schon fast zum guten Ruf gehört... Wohl eine Frage der Gewöhnung. Ein Filter im Tausch gegen einmalig ebenmäßige Bildqualität unabhängig vom Bildwinkel? Ein fairer Tausch, zumindest für mich. Nun muss ich aber für meine M8-Finanzierungs-Rate arbeiten :-) Link to post Share on other sites More sharing options...
hverheyen Posted November 27, 2006 Share #28 Posted November 27, 2006 nein georg: man kann alle obigen probleme umgehen, wenn der ir-filter gleichzeitig genial als staubschutz zwar in der kamera, aber nicht auf dem sensor sitzt! da hier die lichtbrechung nicht im fokus der optik passiert, sind die glasdicken zu vernachlässigen und es kann ein vernünftiger filter gewählt werden. die frage bei m-schnittweite ist halt, wo der denn sitzen soll. das man das nicht nachträglich jetzt in die serienfertigung der m8 hineinschmuggeln kann ist klar, aber ich denke eine neukonstruktion könnte das so lösen. gegebenenfalls sind dann nicht alle linsen kompatibel, weil nicht so viel platz nach hinten ist, aber das wäre professioneller als filter aufschrauben. auch als staubschutz finde ichs genial, weil der staub auch nicht im fokus liegt und damit nicht punktgenau sichtbar ist. der verschluß muß auch noch wo hin und belichtung muß auch gemessen werden, ich weiß, aber dazu sind konstrukteure da :-) nur das als jetzigen stand der technik und unlösbar hinzustellen: no, niente!! unlösbar im moment für die seriengefertigte m8 vielleicht, aber nicht generell für dieses system! lg matthias bei den schrägen Lichtstrahlen der M-Optiken wird dies nicht realisierbar sein, denn - die Lichtbrechung hast Du auf jeden Fall - diese Lichtbrechung ist bei den verschiedenen Optiken auch unterschiedlich - ist sie ggf auch noch abhängig von der Wellenlänge (CA's) Ein optisches Element (Kondensorlinse/system, oder Lichtwellenleiter zu einem System zusammgebacken) wirft ggf andere Probleme auf. BTW: Sigma hat diesen Staubschutz, aber es ist kein Filter, sondern dünnes Glas. Und ausserdem haben SLR-Optiken eine Schnittweite, die dieses Vorgehen noch tolerieren. Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest leicageek Posted November 27, 2006 Share #29 Posted November 27, 2006 bei den schrägen Lichtstrahlen der M-Optiken wird dies nicht realisierbar sein, denn - die Lichtbrechung hast Du auf jeden Fall - diese Lichtbrechung ist bei den verschiedenen Optiken auch unterschiedlich - ist sie ggf auch noch abhängig von der Wellenlänge (CA's) Ein optisches Element (Kondensorlinse/system, oder Lichtwellenleiter zu einem System zusammgebacken) wirft ggf andere Probleme auf. BTW: Sigma hat diesen Staubschutz, aber es ist kein Filter, sondern dünnes Glas. Und ausserdem haben SLR-Optiken eine Schnittweite, die dieses Vorgehen noch tolerieren. Gab es nicht mal eine SLR-Kamera, die relativ weit vorne einen Filter hatte (Fuji?). Jens Link to post Share on other sites More sharing options...
gerd_heuser Posted November 27, 2006 Share #30 Posted November 27, 2006 Ein planes Filter verschiebt einen Lichtstrahl parallel zu sich selbst in Abhängigkeit des Einfallswinkels. Da ein Lichtbündel im Regelfall sagittal und tangential einen anderen Einfallswinkel aufweist ergibt sich dadurch zwangsläufig Astigmatismus. Diesen muß ein Optikentwickler minimieren. Da das nicht in Kombination mit den abbildenden Eigenschaften schon vorhandener Objektive geht, muß man ihn also minimieren. Mit den bekannten Zwängen.Insbesondere bei Meßsucherkameras mit ihren schrägen Lichtbündeln. Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest chris_h Posted November 27, 2006 Share #31 Posted November 27, 2006 Gab es nicht mal eine SLR-Kamera, die relativ weit vorne einen Filter hatte (Fuji?). Jens Jens, die Sigma hatte und hat einen Filter - sogar vor dem Spiegel. Ob der allerdings zu mehr als zum Staubschutz verwendet wird (das einzige System bislang übrigens, dessen - einfache - Lösung mich überzeugt), vermag ich nicht sicher zu beantworten. Link to post Share on other sites More sharing options...
hverheyen Posted November 27, 2006 Share #32 Posted November 27, 2006 Jens, die Sigma hatte und hat einen Filter - sogar vor dem Spiegel. Ob der allerdings zu mehr als zum Staubschutz verwendet wird (das einzige System bislang übrigens, dessen - einfache - Lösung mich überzeugt), vermag ich nicht sicher zu beantworten. meines Wissens nach ist dieser "Filter" ein mechanischer Filter - nur gegen Staub. Ich meine mich zu erinnern, dass kurz nach Einführung der SD 9 auch es einen Hinweis auf optisches Tuning durch Entfernung des Filters von Seiten Sigmas gab. Ob er eine Verschlechterung im auffälligen Bereich hervorruft, wie es theoretisch sein müsste, weiss ich allerdings nicht. Link to post Share on other sites More sharing options...
Leica(at)Palatinate Posted November 27, 2006 Share #33 Posted November 27, 2006 ... Bei schlecht korrigierten Objektiven, was hier bei Leica nicht der Fall ist, kann es ausserdem zu Unschärfen kommen, da der Schärfepunkt für das sichtbare und für das infrarote Licht nicht übereinstimmen ... Es ist ueberhaupt die Frage, ob apochromatisch (d.h. fuer mindestens 3 Farben) optimal korrigierte Objektive, die ja Rot (und vermutlich auch IR) schaerfer abbilden koennen als einfach korrigierte (d.h. nur "zweimal", d.h. fuer zwei Farben korrigierte), den Magenta-Effekt verbessern oder verschlimmern. ?? Frage der Brennweite, bei Tele mehr/weniger ?? Dazu kommt: Bei Tele treffen die Strahlen "achsparalleler", d.h. nicht so schraeg, auf den Filter-vor-dem-Sensor. Gruss, Hermann Link to post Share on other sites More sharing options...
mjh Posted November 27, 2006 Share #34 Posted November 27, 2006 Es ist ueberhaupt die Frage, ob apochromatisch (d.h. fuer mindestens 3 Farben) optimal korrigierte Objektive, die ja Rot (und vermutlich auch IR) schaerfer abbilden koennen als einfach korrigierte (d.h. nur "zweimal", d.h. fuer zwei Farben korrigierte), den Magenta-Effekt verbessern oder verschlimmern. ??Weder noch. Das Einzige, das eine Korrektur für drei Wellenlängen des sichtbaren Lichts (mehr geht sowieso nicht) bringt, ist, die Bilder für diese drei Wellenlängen perfekt und für die übrigen Wellenlängen so halbwegs zur Deckung zu bringen. Eine Korrektur, die auch noch das nahe Infrarot mit einbezieht, wäre nicht sehr nützlich, denn dafür müßte man die Korrektur für eine Wellenlänge des sichtbaren Lichts aufgeben – wie gesagt: mehr als drei geht nun mal nicht. Und selbst wenn es ginge, würde das nur die Schärfe verbessern, aber nichts an den Farbverfälschungen ändern, die dadurch entstehen, daß die nominell für Rot und Blau (und in einem geringeren Maße auch die für Grün) empfindlichen Sensorzellen auch auf das nahe Infrarot reagieren. Link to post Share on other sites More sharing options...
Leica(at)Palatinate Posted November 27, 2006 Share #35 Posted November 27, 2006 Weder noch. Das Einzige, das eine Korrektur für drei Wellenlängen des sichtbaren Lichts (mehr geht sowieso nicht) bringt, ist, die Bilder für diese drei Wellenlängen perfekt und für die übrigen Wellenlängen so halbwegs zur Deckung zu bringen. Eine Korrektur, die auch noch das nahe Infrarot mit einbezieht, wäre nicht sehr nützlich, denn dafür müßte man die Korrektur für eine Wellenlänge des sichtbaren Lichts aufgeben – wie gesagt: mehr als drei geht nun mal nicht. Und selbst wenn es ginge, würde das nur die Schärfe verbessern, aber nichts an den Farbverfälschungen ändern, die dadurch entstehen, daß die nominell für Rot und Blau (und in einem geringeren Maße auch die für Grün) empfindlichen Sensorzellen auch auf das nahe Infrarot reagieren. Na ja, ich kann mir jedoch vorstellen, dass die Kurve der Fokusdifferenz ueber die Wellenlaenge, die bei apo fuer nahe-Rot wohl durch Null geht, dadurch auch fuer den benachbarten IR-Bereich heruntergezogen wird. Und dann ist es die Frage, ob ein dadurch schaerferer Magenta-Schleier (apo) oder ein unschaerferer Magenta-Schleier (nicht apo) besser wirkt oder nicht. Gruss, Hermann Link to post Share on other sites More sharing options...
hverheyen Posted November 27, 2006 Share #36 Posted November 27, 2006 Weder noch. Das Einzige, das eine Korrektur für drei Wellenlängen des sichtbaren Lichts (mehr geht sowieso nicht) bringt, ist, die Bilder für diese drei Wellenlängen perfekt und für die übrigen Wellenlängen so halbwegs zur Deckung zu bringen. Eine Korrektur, die auch noch das nahe Infrarot mit einbezieht, wäre nicht sehr nützlich, denn dafür müßte man die Korrektur für eine Wellenlänge des sichtbaren Lichts aufgeben – wie gesagt: mehr als drei geht nun mal nicht. Und selbst wenn es ginge, würde das nur die Schärfe verbessern, aber nichts an den Farbverfälschungen ändern, die dadurch entstehen, daß die nominell für Rot und Blau (und in einem geringeren Maße auch die für Grün) empfindlichen Sensorzellen auch auf das nahe Infrarot reagieren. leichter Einspruch Die Übergänge sind fliessend. Aus diesem Grunde sind APO-Rechnungen erst ab mittlerer Brennweite sinnvoll. Und Leica rechnet die APO's so, dass eine IR- Korrektur der Entfernungseinstellung NICHT erforderlich ist. Ob dann der IR- Bereich EXAKT im Fokus liegt, oder so gerade noch in der Tiefenschärfe bei Offenblende ist unerheblich. Aber, das sehe ich auch so, ist es letztlich unerheblich, ob der IR- Bereich in der Schärfe liegt oder leicht unscharf abgebildet wird, farbverfälschend scheint er mir doch. Link to post Share on other sites More sharing options...
Helio Posted November 27, 2006 Share #37 Posted November 27, 2006 Der Transmissionsgrad bereits vorhandener Filter des Kodak-KAF-10500 Sensor liegt zwischen 340 und 700 nm Lichtwellenlänge. Es währe ansehnlich, wenn der angekündigte Filter ziemlich genau diesen und nicht den gesamten Spektrum absorbieren konnte. Eine Doppelfilterung unterhalb 340, oberhalb 700 währe weniger schön! Welcome, dear visitor! As registered member you'd see an image here… Simply register for free here – We are always happy to welcome new members! Link to post Share on other sites Simply register for free here – We are always happy to welcome new members! ' data-webShareUrl='https://www.l-camera-forum.com/topic/10091-wer-kann-mir-erkl%C3%A4ren-was-das-mit-filter-auf-sich-hat/?do=findComment&comment=105054'>More sharing options...
hverheyen Posted November 27, 2006 Share #38 Posted November 27, 2006 Der Transmissionsgrad bereits vorhandener Filter des Kodak-KAF-10500 Sensor liegt zwischen 340 und 700 nm Lichtwellenlänge. Es währe ansehnlich, wenn der angekündigte Filter ziemlich genau diesen und nicht den gesamten Spektrum absorbieren konnte. Eine Doppelfilterung unterhalb 340, oberhalb 700 währe weniger schön! und wo ist dann bei einer Doppelfilterung der Schaden? Meines Erachtens schnurzpiepegal Was nicht mehr da ist kann auch nicht mehr stören, OK aber der Versuch schadet auch nicht. Es sei denn, der Filter wäre dann preiswerter im Sinne von weniger Geld für das Teil. Den Preis wird es wohl wert sein Link to post Share on other sites More sharing options...
Helio Posted November 27, 2006 Share #39 Posted November 27, 2006 @Holger Der Slogan, immer noch mit Film unterwegs, gefehlt mir! Klingt klassisch, Altbewährt und Anspruchsvoll. Ab Feb. 07 musste er dann aber heißen: Immer nur mit Filter unterwegs? Gruß Sadat Link to post Share on other sites More sharing options...
mjh Posted November 27, 2006 Share #40 Posted November 27, 2006 Der Transmissionsgrad bereits vorhandener Filter des Kodak-KAF-10500 Sensor liegt zwischen 340 und 700 nm Lichtwellenlänge. Es währe ansehnlich, wenn der angekündigte Filter ziemlich genau diesen und nicht den gesamten Spektrum absorbieren konnte. Eine Doppelfilterung unterhalb 340, oberhalb 700 währe weniger schön!Na ja, was wäre die Alternative? Was unterhalb von 340 nm passiert, spielt sicher keine Rolle, aber Wellenlängen > 700 nm muß das Filter nun mal blockieren, wenn es seinen Zweck erfüllen soll – und zwar tunlicht mit einer steileren Kennlinie, wie sie für dichroitische Filter charakteristisch ist. Link to post Share on other sites More sharing options...
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