Jump to content

Preda


Guest

Recommended Posts

x

Und was ist nun dran an dem Bild @WuN ?

 

Herr str ist ein alter Forent und hat schon viele feine und schöne Bilder gezeigt. Leider kann ich mit dem Bild rein gar nix anfangen, ich würde es bei der ersten Durchsicht der Photos von der Speicherkarte mehr oder minder kommentarlos lösen.

 

Ausser das in dem Zugwaggon goldig eloxierte Fensterrahmeneinfassungen verbaut sind kommt bei mir nix weiter rüber. Eine sich entfernende Tunnelöffnung - die leider unscharf ist und nicht ins Blickfeld stehend wirkt.

 

Oder wird hier eine für Aussenstehende geheime Botschaft übermittelt?

Link to post
Share on other sites

... geheime Botschaft ...

 

Dieses Bild sagt uns, dass es draussen geregnet hat. Es sagt uns auch, dass str den Stehplatz im hintersten Wagen besetzen konnte, wenn auch vielleicht nur während kurzer Zeit.

Link to post
Share on other sites

Goldig allemal.

Ich mag die beiden Personen rechts hinten, eng umschlungen und sich leidenschaftlich kuessend. Fast schon ein wenig obzoen. Und dann der Hund, der dem Zug nachzulaufen scheint, in Realitaet aber einfach nur `Maennchen` macht. Zusammen mit der Putzfrau, die hektisch und engagiert ihre Putzutensilien schwingt und sich im noch verdreckten Fenster unten links spiegelt, ergibt sich ein spannendes Beziehungsdreieck. Die sich in der Unschaerfe verlierenden Gleise verbinden all die genannten Protagonisten.

Und ansonsten mag ich das Bild einfach und sehe es nicht so verbissen.

 

Gruss

WuN

Link to post
Share on other sites

Advertisement (gone after registration)

Ausser das in dem Zugwaggon goldig eloxierte Fensterrahmeneinfassungen verbaut sind kommt bei mir nix weiter rüber.


Da muß ich leider etwas zurechtrücken: Die Rahmen der Türe sind nicht golden eloxiert, sondern silberfarbenes Leichtmetall. Der Farbschimmer entsteht durch den Weißabgleich der Camera. Nimmt man ihn weg, wird das Licht im Tunneleingang blau.

str.

Link to post
Share on other sites

Guest user23877
Goldig allemal.

Ich mag die beiden Personen rechts hinten, eng umschlungen und sich leidenschaftlich kuessend. Fast schon ein wenig obzoen. Und dann der Hund, der dem Zug nachzulaufen scheint, in Realitaet aber einfach nur `Maennchen` macht. Zusammen mit der Putzfrau, die hektisch und engagiert ihre Putzutensilien schwingt und sich im noch verdreckten Fenster unten links spiegelt, ergibt sich ein spannendes Beziehungsdreieck. Die sich in der Unschaerfe verlierenden Gleise verbinden all die genannten Protagonisten.

Und ansonsten mag ich das Bild einfach und sehe es nicht so verbissen.

 

Gruss

WuN

 

Wozu braucht es das benannte Foto, wenn du jenes auch alles ohne dieses siehst? Was der Fotograf als authentisch und nicht fantasierend empfunden haben mag, ist nicht beschrieben. Was wir erfahren, ist der Hinweis, dass das Goldene nicht der Realität entspricht. Es ist Ergebnis einer Manipulation, anders beschrieben passt dieses Gestaltungselement farblich in seiner Wärme eher zum Gesamten als das ursprünglich Silberne. Aber auch das bleibt eher Spekulation, bevor nicht die andere Variante gesehen werden kann. Zumindest gelingt es ihm bei dir, einige beschriebene Emotionen zu entlocken. Ob genau dies die Motivation war, bleibt ungewiss.

Link to post
Share on other sites

Ich seh das Bild so: Der Blick zurück wird immer unklarer - man ahnt nur noch, wie die Weichen gestellt waren -, immer getrübter und beengter.

Aber es schiebt sich auch Neues, anheimelnd Warmes in das Gesichtsfeld, beleuchtet von einer neuen Lichtquelle.

Also: Tod und Übergang in ein anderes Leben.

Link to post
Share on other sites

Ich seh das Bild so: Der Blick zurück wird immer unklarer - man ahnt nur noch, wie die Weichen gestellt waren -, immer getrübter und beengter.

Aber es schiebt sich auch Neues, anheimelnd Warmes in das Gesichtsfeld, beleuchtet von einer neuen Lichtquelle.

Also: Tod und Übergang in ein anderes Leben.

 

Eine interessante Interpretation. Ich finde es immer wieder spannend, was andere Betrachter zu sehen vermögen. Mir gelingt es bei diesem Bild nicht, was ich schade finde, denn der Genuss des Bilder-"Sehens" ist etwas sehr Schönes.

 

__________

Gruß sinope

Link to post
Share on other sites

Keiner wird bei einem Bild mehr sehen, als er mitbringt. Der Techniker sieht mit Sicherheit den grünen Streifen, ein bekanntes Phänomen, das der Sensor bei harten Lichtgegensätzen hervorbringt, er sieht ebenso die Unmöglichkeit durchgängiger Schärfe und Farbtreue.

Ein anderer sieht einfach Formen und Farben, Linien und Flächen, Ordnung und ihre Auflösung.

Der ruhige Beobachter sieht, daß der hintere Stehplatz im Zug von mir besetzt ist, leider, wie ich zufügen darf, kampflos, da der Vorbesetzer soeben in Bergün ausgestiegen ist.

Der innige Betrachter sieht den statisch gewordenen Wechsel von Nähe und Ferne, Licht und Finsternis, der sich wieder verändern wird.

Vielleicht sieht auch so ein Bild jemand an, sieht in ihn hinein und bringt mehr hervor, als er zuvor geahnt oder gewußt hat, vielleicht bei dem am meisten, der am wenigsten zu sehen meint.

str.

Link to post
Share on other sites

Ein guter Fotograf nimmt den Betrachter sanft an die Hand und führt ihn subtil zur Aussage/Empfinden, die er sich bei der Aufnahme gedacht hat.

 

Sigmund Freud nahm Tintenkleckse und wollte das genaue Gegenteil.

 

War es das, was Du mit dem Bild wolltest? Tintenkleckse oder nicht, ist hier die Frage :)

Link to post
Share on other sites

Ein guter Fotograf nimmt den Betrachter sanft an die Hand und führt ihn subtil zur Aussage/Empfinden, die er sich bei der Aufnahme gedacht hat.


Nicht daß die gezeigte Aufnahme ein gutes Bild wäre, aber ein gutes Bild senkt sich langsam in den Photographen und sagt ihm im Lauf der Zeit, doch blitzartig, was er noch nie gesehen und gewußt hat.

str.

Link to post
Share on other sites

 

Vielleicht sieht auch so ein Bild jemand an, sieht in ihn hinein und bringt mehr hervor, als er zuvor geahnt oder gewußt hat, vielleicht bei dem am meisten, der am wenigsten zu sehen meint.

 

 

 

Ein wundervoller Satz.

Link to post
Share on other sites

ich sehe da maximal, daß der geneigte fotograf seine bilder gesichtet hat und dann: die guten an die wand, die ..... ins LUF.

aber schön darüber metaphysische ergüsse zu verlieren und in bedeutung zu schwelgen. :D

 

 

 

p.s. irgendwohin müssen die bilder ja, seitdem die tonne als requisite fest verplant ist.

Link to post
Share on other sites

Archived

This topic is now archived and is closed to further replies.

  • Recently Browsing   0 members

    • No registered users viewing this page.
×
×
  • Create New...