kologeros Posted October 11, 2009 Share #21 Posted October 11, 2009 Advertisement (gone after registration) Zitat III "PS: Glaubt mir, als Fernsehjournalist ist es mir manchmal gar nicht so einfach, ein korrektes Sprechdeutsch zu schreiben, ohne dass es antiquiert klingt. Respekt vor aller Spracheleganz, aber gerade in meinem Fall ist Sprache auch themenabhängig. Ich kann beispielsweise nicht mit der gleichen Sprechsprache über einen Jugendprotest berichten wie über einen Instrumentenbauer." Hallo Friedhelm, mit Verlaub: Gerade Sie als Journalist könnten vermutlich sprachlich viel bewirken, wenn Sie sich nicht, so zu sagen in vorauseilendem Gehorsam, an den oftmals reduzierten Sprachformen der anvisierten Klientel orientierten, sondern - umgekehrt - Ihre Leser behutsam auf ein höheres sprachliches Niveau führten. Um paradigmatisch vorzugehen: M.E. ist es falsch, den Konjunktiv nur deswegen mit "würde" zu bilden oder sogar ganz wegzulassen, nur weil er antiquiert klingt, oder aus den gleichen Gründen den Genitiv mehr und mehr durch den Dativ zu ersetzen nach dem Motto: "Man gewöhnt sich an allem, sogar am Dativ". Vielmehr sollte man eine Gesellschaft, die immer weniger liest, der also zunehmend die für das Erlernen richtiger Formen wichtigen (ikonographischen) Wort- und Satzbilder abhanden (ge-)kommen (sind), mit elaborierten Wort- und Schriftbeiträgen intellektuell stärker fordern, anstatt restringierten Code zu verwenden, nur weil das "besser ankommt". Ob dann Anglizismen verwendet werden oder nicht, ist vergleichsweise unwichtig, solange sie den Regeln unterworfen werden, die für das Deutsche gelten. @ juerg Vermutlich leben Sie in der Schweiz und sprechen Schwizerdütsch (ich weiß nicht, ob man das so schreibt), das man als eigenständige Sprache mir eigenen Gesetzen begreifen muss. Auf diese Sprache die Gesetze des Hochdeutschen anzuwenden und die Richtigkeit ihres Gebrauches an diesen Gesetzen zu messen, halte ich für problematisch, wenngleich die Nähe beider Sprachen dazu verführt. MfG. Gerd Link to post Share on other sites More sharing options...
Advertisement Posted October 11, 2009 Posted October 11, 2009 Hi kologeros, Take a look here D-Englisch Diskussion aus "Vorschläge zu einer digitalen R". I'm sure you'll find what you were looking for!
pop Posted October 11, 2009 Share #22 Posted October 11, 2009 ... Ihre Leser behutsam auf ein höheres sprachliches Niveau führten. ... Vielmehr sollte man eine Gesellschaft, die immer weniger liest, der also zunehmend die für das Erlernen richtiger Formen wichtigen (ikonographischen) Wort- und Satzbilder abhanden (ge-)kommen (sind), mit elaborierten Wort- und Schriftbeiträgen intellektuell stärker fordern, anstatt restringierten Code zu verwenden, nur weil das "besser ankommt". Aha. Dann ist das wohl ein Beispiel eines höheren sprachlichen Niwos mit den richtigen Wort- und Satzbildern, auf das wir behutsam zu führen sind. Link to post Share on other sites More sharing options...
monsieur nobs Posted October 11, 2009 Share #23 Posted October 11, 2009 "Gerade den ersten Diafilm aus Gera zurück. Ich hasse diesen Velvia 100F! Aber einem geschenkten Gaul..." Link to post Share on other sites More sharing options...
philippflettner Posted October 11, 2009 Share #24 Posted October 11, 2009 Hallo Phillip... Das mit der französisch-sprachigen Lehrerin ist aber sehr zweideutig: Was alles konnte sie nicht? ... Also, wie das mit der Französischlehrerin war, täte mich schon noch interessieren. Grüsse von Juerg Moin Juerg ! Es waren 2 Kolleginnen (Lehrerinnen aus der französischen Schweiz), eine davon war eine Chinesin die außer Französisch auch Englisch konnte. Die "original" Schweizerin aus der Romandie konnte kein Deutsch und kein Englisch. Wir waren Camping Nachbarn; ich wollte ihnen überzähligen Fisch aus dem Silvaplanasee schenken, und die Chinesin hat dann mein Englisch ins Französische übersetzt und umgekehrt, weil mein Französisch so schlecht ist. Vielleicht konnte sie Italienisch oder Arabisch, oder war eine gute Mathematikerin, wer weiß? Es war sehr nett und originell, daß eine Chinesin zwischen einem Deutschsprachigen und einer Schweizerin vermittelte. Gruß, Philipp Link to post Share on other sites More sharing options...
wizard Posted October 12, 2009 Share #25 Posted October 12, 2009 Dagegen fördert Italien die Eigensprachlichkeit deutlich mehr, zB. Zweisprachige Schilder in den ladinischen Dolomiten usw. Hmm, das mit den zweisprachigen Schildern scheint mir - ohne dass ich es überprüft habe - auf einer EU-Regelung zu beruhen, die vermutlich für zweisprachige Regionen solche zweisprachigen Schilder vorschreibt. Jedenfalls gibt es das, so ist mir aufgefallen, jetzt überall in Europa (früher hingegen nur in ganz bestimmten Regionen, z.B. der autonomen Provinz Südtirol). Mir sind diese zweisprachigen Schilder aufgefallen in der Bretagne, im spanischen Baskenland, im französisch katalanischen Grenzgebiet, in Österreich (Burgenland) im grenznahen Gebiet zu Ungarn sowie im Grenzgebiet zu Slowenien, in Südwest-Slowenien im Grenzgebiet zu Italien, in England in Gebieten, in denen noch Gälisch gesprochen wird, und es würde mich nicht wundern, wenn es bei uns im Norden in dem an Dänemark angrenzenden Gebiet und im Osten Deutschlands in dem Gebiet, in dem die Sorben leben, auch solche zweisprachigen Schilder gäbe. Grüße, Andreas Link to post Share on other sites More sharing options...
PeterL Posted October 12, 2009 Share #26 Posted October 12, 2009 Schön auch, wie englische Wörter im Radio oder Fernsehen umgedeutet werden: am Wochenende fand ja mal wieder auf Hawaii der sogenannte Ironman statt; auf allen Kanälen wird der erste Teil des Wortes so augesprochen, als stecke Ironie drin und nicht Eisen, das sich im Englischen auf Lyon reimt. Link to post Share on other sites More sharing options...
pop Posted October 12, 2009 Share #27 Posted October 12, 2009 Advertisement (gone after registration) ... Ironman ... , das sich im Englischen auf Lyon reimt. "iron" reimt sich auf den Namen der Französischen Stadt Lyon? Achso, ich bin hier der Ironie aufgesessen. Link to post Share on other sites More sharing options...
UliWer Posted October 12, 2009 Share #28 Posted October 12, 2009 Ich bin mal gespannt, wer hier - als "User" - wie schreiben wird, wenn es demnächst einen "Faden" über eine "Aufdatierung" (????) der "Firmenware" geben sollte. Ganz abgesehen davon wäre zu überlegen, ob nicht wenigstens im deutschen Teil dieses "Marktplatzes" das bisherige "Foto-Forum" in "Lichtbild-Untermarktplatz" umbenannt werden sollte und wir statt von einer "Kamera" nicht doch angemessener von einem "Lichtbildempfangsgehäuse" sprechen sollten. Vorbilder gäbe es: Sprachgesellschaft ? Wikipedia (Was aber alles nicht rechtfertigt, dass es inzwischen kaum noch Kinder gibt, sondern fast nur noch "Kids" und kaum jemand mehr einen Beruf ausübt, sondern einen "Job" hat, oder eine Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, auf der für den öffentlichen Dienst in Deutschland ausgebildet wird, in "University for Public Services" umbenannt wird...). Edit (sic!): Sorry (sic!)... ich habe noch einmal nachgesehen: es heißt natürlich nicht "University for Public Services" sondern es ist nur ein Fachbereich der University for Applied Sciences, muss also korrekt heißen: "Department Public Management". Link to post Share on other sites More sharing options...
wizard Posted October 12, 2009 Share #29 Posted October 12, 2009 Ich bin mal gespannt, wer hier - als "User" - wie schreiben wird, wenn es demnächst einen "Faden" über eine "Aufdatierung" (????) der "Firmenware" geben sollte. Nun, mit etwas Nachdenken fallen mir für die meisten der genannten Begriffe schon durchaus passende und nicht antiquiert wirkende Ausdrücke ein: "User" = Verwender, Anwender, Benutzer, je nachdem, was gerade "geused" wird "Faden" = Beitragsserie, Beitragsfolge "Aufdatierung" = Aktualisierung Probleme habe ich mit der "Firmware", da fällt mir nix Passendes ein, aber das ist auch nicht so mein Gebiet. Dass sich die Fachhochschulen heutzutage "University of Applied Scienes" nennen ist in meinen Augen ein Treppenwitz. Als ob die Universitäten oder Technischen Hochschulen ihre Studenten nicht zur Anwendung des Gelehrten ausbilden würden ... Grüße, Andreas Link to post Share on other sites More sharing options...
pop Posted October 12, 2009 Share #30 Posted October 12, 2009 "Faden" = Beitragsserie, Beitragsfolge Probleme habe ich mit der "Firmware" Dass sich die Fachhochschulen heutzutage "University of Applied Scienes" nennen ist in meinen Augen ein Treppenwitz. "Faden" heisst hier in diesem Versammlungsraum "Thema". Die "Firmware" ist ja nichts anderes als "eingebaute Programme". Was eine "Firmenware" sein soll, kann ich nicht sagen. Die "Applied Sciences" werden schon seit langer Zeit so bezeichnet, um den Unterschied zu den Naturwissenschaften zu betonen. Da sich nun halt in den meisten Gebieten der Wissenschaft andere Sprachen als Deutsch durchgesetzt haben, scheint es mir nicht unsinnig, einer Institution einen Namen zu geben, der auch international verständlich ist. Die Leute, die dort arbeiten, lehren oder lernen werden ja eh schon wissen, was dort gelehrt oder gelernt wird. Link to post Share on other sites More sharing options...
PeterL Posted October 12, 2009 Share #31 Posted October 12, 2009 "iron" reimt sich auf den Namen der Französischen Stadt Lyon? Achso, ich bin hier der Ironie aufgesessen. Ist mir doch der Löwe von der Schippe gesprungen:) Link to post Share on other sites More sharing options...
gerd_heuser Posted October 12, 2009 Author Share #32 Posted October 12, 2009 Ich habe jetzt erstmal die Inhalte dieses Threads zur Archivierung gedownloadet. :-) Link to post Share on other sites More sharing options...
UliWer Posted October 12, 2009 Share #33 Posted October 12, 2009 Ich habe jetzt erstmal die Inhalte dieses Threads zur Archivierung gedownloadet. :-) Gut so! Hauptsache Du erinnerst sie, wenn es mal ein follow up gibt. Link to post Share on other sites More sharing options...
macos Posted October 12, 2009 Share #34 Posted October 12, 2009 Dass sich die Fachhochschulen heutzutage "University of Applied Scienes" nennen ist in meinen Augen ein Treppenwitz. Als ob die Universitäten oder Technischen Hochschulen ihre Studenten nicht zur Anwendung des Gelehrten ausbilden würden ... Das eigentliche Ärgernis ist in meinen Augen eher, daß sich die FHs das Etikett "University" anhängen (dürfen). Und daß an den Universitäten das denglische Bachelor- und Mastersystem eingeführt wurde, womit wir wieder beim Thema wären. Link to post Share on other sites More sharing options...
Dr. No Posted October 12, 2009 Share #35 Posted October 12, 2009 "komm se bei mich bei" sagt man da, wo ich jetzt wohnen tu Gruß No Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest maxmurx Posted October 13, 2009 Share #36 Posted October 13, 2009 ...Lehrerinnen aus der französischen Schweiz...Die "original" Schweizerin aus der Romandie konnte kein Deutsch und kein Englisch. Wir waren Camping Nachbarn; ich wollte ihnen überzähligen Fisch aus dem Silvaplanasee schenken, Hallo Phillip Die Geschichte mit dem Fisch aus dem Silvaplanersee finde ich lustig. Und ja es ist ein sehr schöner Ort zum Campieren. Die Lehrerin aus der französischsprachigen Schweiz hat spätestens ab 11-jährig in der Schule deutsch gelernt und zwar nicht weniger als 4 Lektionen pro Woche und musste auch im Lehrerseminar regelmässig in den Deutschunterricht (nicht weniger als 3 Lektionen pro Woche). Sie hat also während ca. 9 Jahren regelmässig Woche für Woche Deutsch gelernt. Wenn die in den Ferien so tat, als könnte sie kein Deutsch, dann hatte das mit Sicherheit einen anderen Grund. Die Romands grenzen sich ein wenig sehr von der Deutschschweiz ab. Auch Deutschschweizer reden so gut wie möglich und wann immer möglich kein Hochdeutsch. Sie erinnern die Zeiten nicht gerne, als der Alte Schicklgruber mit seinem ganzen grossen Kanton der Schweiz beitreten wollte. Herzlicher Gruss von Juerg Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest andre56 Posted October 13, 2009 Share #37 Posted October 13, 2009 "komm se bei mich bei" sagt man da, wo ich jetzt wohnen tu Gruß No Hat es den gleichen Sinn wie das in Norddeutschland vermutlich daraus abzuleitende "beigehen" ?? :D Gruß André PS: Altkanzler Schmidt benutzt auch sehr gern das "Ich erinnere ...", nachzulesen in den zahllosen Zeitmagazinen unter dem Stichwort "Auf eine Zigarette"; wenn ich recht erinnere Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest XXXX Posted October 13, 2009 Share #38 Posted October 13, 2009 Hat es den gleichen Sinn wie das in Norddeutschland vermutlich daraus abzuleitende "beigehen" ?? :D Gruß André das heißt beidrehen ;-) Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest andre56 Posted October 13, 2009 Share #39 Posted October 13, 2009 das heißt beidrehen ;-) Da hast Du was falsch verstanden :D:D:D geht aber zur Not auch :-) :-) Gruß André Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest JWB. Posted October 13, 2009 Share #40 Posted October 13, 2009 Ich erinnere mich an die Sprachvergewaltigung der: Jil Sander, Modeschöpferin aus Hamburg "Ich habe vielleicht etwas Weltverbesserndes. Mein Leben ist eine giving-story. Ich habe verstanden, daß man contemporary sein muß, das future-Denken haben muß. Meine Idee war, die hand-tailored-Geschichte mit neuen Technologien zu verbinden. Und für den Erfolg war mein coordinated concept entscheidend, die Idee, daß man viele Teile einer collection miteinander combinen kann. Aber die audience hat das alles von Anfang an auch supported. Der problembewußte Mensch von heute kann diese Sachen, diese refined Qualitäten mit spirit eben auch appreciaten. Allerdings geht unser voice auch auf bestimmte Zielgruppen. Wer Ladyisches will, searcht nicht bei Jil Sander. Man muß Sinn haben für das effortless, das magic meines Stils." (im Magazin der FAZ, 1996) An die Aussage dazu von "Dirty-Harry" alias Harald Schmidt - sei erinnert: "Fuck, Jil, was soll das bedeuten...?" Verhunzen ist wohl die richtige sprachliche Zuordnung zu einem solchen Elaborat. Link to post Share on other sites More sharing options...
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