John McClane Posted June 21, 2009 Share #521 Posted June 21, 2009 Advertisement (gone after registration) Autofokus brauche ich nicht, können meine R-Objektive auch nicht. Programm-Automatik und Blendenautomatik hab ich an der R8/R9 noch nie verwendet. Manuell und Zeitautomatik reichen mir völlig. Springblende und ein ordentlicher Sensor sind sehr wichtig. Kleinbildformat wäre schön, muss aber nicht unbedingt sein. Beim Sucher bin ich leidenschaftslos. Gezieltes Über- und Unterbelichten wäre schön, ebenso wie die Messmethoden der R9. Liebe Gertrud, genau weil Leica auf solche spartanischen Ansichten zu lange gehört hat, stehen sie jetzt da wo sie sind: Am Abgrund. Mit solchen Ansichten fängt man keine Neukunden! Neukunden, die ansonsten lieber beim Mitbewerber Produkte mit besserer Leistung zu einem geringeren Preis kaufen. Sogar ohne jahrelange Hinhaltetaktiken, ohne regelmäßige Besuche beim Service, ohne sektenartige Beschwörungsformeln in religiösen Foren mit (rosarotem) Brillenzwang und ohne verschrobene Mitstreiter, die das Fotografieren ala 50er Jahre zum Kult erheben, weil ihre bevorzugte Firma nichts besseres zu bieten hat. Theo Lingen hätte gesagt: traurig, traurig, traurig! Wovon soll Leica leben? Davon, dass die wenigen R-Anhänger woll doch länger leben als erwartet, weil die Pfelgedienst besser arbeiten als die hessische Wirtschaft? Wohl kaum. Leica baut seit Jahren beste Optiken, ohne Zweifel. Leider sind sie seit 40 Jahren zu blöd adäquate Kameras für Ihre Optiken zu bauen. Und mittlerweile hat sich der Markt auch bei den Optiken weiterentwickelt. Neuere Technologien wie Ultraschallantriebe kennt Leica doch nur vom Höhrensagen. Wenn die S2 nichts wird, und dazu braucht Leica einen Profiservice, können sie den Laden doch eigentlich auch dicht machen. Wie man sieht, reichen die milden Gaben eines reichen österreichischen Erben ohne wirkliche Ideen nicht aus, um das seit Jahrenzehnten dahinsichende Unternehmen zu retten. In den 70er Jahren ging es Leica schlecht, in den 80er Jahren ging es Leica schlecht, in den 90er Jahren ging es Leica schlecht, schlecht, schlecht, schlecht, schlecht und die letzten Jahren waren auch keine schöne Erfahrung. In welchem Jahrezehnt gab es den zuletzt mehrere Jahre mit positiven wirtschaftlichen Ergebnissen für Leica? Und da kommt einer daher, der sich auf die "alten Werte" des Unternehmens besinnen will. Welch wahnsinnig kreative Idee! Ich hätte nie gedacht, dass ein Unternehmen so lange sterben kann und damit länger überlebt als seine Kunden. Naja, dafür wird ja seit Jahren auch kräftig Geld verbrannt. Schön ist das nicht. Leica wird da enden, wo die restliche deutsche Kameraindustrie auch geendet hat. Es wird Zeit, sich nach Alternativen umzuschauen, viel zulange hat man diesen Irrsinn selbst mitgemacht. Gott sei dank bin ich aber nicht zu alt um mich mit Neuem auseinander zu setzen und nur das Alte zu verherrlichen. Starrsinnigkeit ala "früher war alles besser", wie man hier immer liest, liegt mir fern. Solche verwegenen Aussagen kann man auch nur treffen, wenn man selbst nicht mehr in der Lage ist sich weiter zu entwickeln. Siehe Leica. Ich versenke jedenfalls keinen müden Euro mehr in dieses Unternehmen. Andere Mütter haben seit langem schönere Töchter. Umgelabelte Panasonics brauch ich auch nicht mehr. Dann lieber das Original zum fairen Preis. Ich warte eigentlich täglich auf die Einstellung des M-Systems. Oder wäre es mit der Leica-Methode dann ein zu schnelles Ende? Link to post Share on other sites More sharing options...
Advertisement Posted June 21, 2009 Posted June 21, 2009 Hi John McClane, Take a look here Neuigkeiten zur R10. I'm sure you'll find what you were looking for!
John McClane Posted June 21, 2009 Share #522 Posted June 21, 2009 Bei so viel Optimismus, Einzigartigkeit, Präzision (kicher) und weltweiter Nachfrage ist es verwunderlich, warum Leica so vor sich hinmickert und Kaufmann (2008?) sechs Mio. Euro in dieses strahlende Unternehmen pumpen musste. Es fasziniert mich immer wieder, welch grenzenlose Träumerei hier im Forum herrscht. Würde man nicht träumen und hätte man nicht jahrelang so eine verquere Sicht der Dinge, wäre man auch schon längst hier weg, oder? Aber macht nichts, die heutigen Jugendlichen halten Leica für eine russische Marke, die bei den ersten Weltraumflügen mit an Board war. Link to post Share on other sites More sharing options...
fth Posted June 21, 2009 Share #523 Posted June 21, 2009 Das ist keine Frage des Glaubens; ich weiß ja, dass es so ist. Wenn jemand aber ein Unternehmen führt, dann muss er jeden Monat sehen, woher das Geld kommt, mit dem er die Gehälter zahlt und die Rechnungen der Lieferanten begleicht. Mit Sonntagsreden ist es dann nicht getan. ... oder mit schwülstigen Liebeserklärungen von Kunden an die angeblich so überlegenen Produkte eines Unternehmens. Wenn ein Unternehmen mit seinen Produkten nicht ausreichend Geld verdient, fehlt das Geld für Neuentwicklungen und es verschwindet vom Markt - auch Leica. Da mögen einige Forenten noch so sehr den Leica-Nimbus beschwören und wirtschaftliche Notwendigkeiten hartnäckig ausblenden, indem sie mal so nebenbei davon sprechen, dass "der Bilanzwert nicht alles ist". Eine seltsame Sicht von Erwachsenen. Link to post Share on other sites More sharing options...
Andreas_Kreuz Posted June 21, 2009 Share #524 Posted June 21, 2009 ... Aber macht nichts, die heutigen Jugendlichen halten Leica für eine russische Marke, die bei den ersten Weltraumflügen mit an Board war. Der Spruch ist gut und wahr; vor zwei Jahren hat mich in Suhl (Thüringen) auch einer gefragt "Das (R 3) ist doch 'ne russische Kamera, oder?" Link to post Share on other sites More sharing options...
John McClane Posted June 21, 2009 Share #525 Posted June 21, 2009 ... oder mit schwülstigen Liebeserklärungen von Kunden an die angeblich so überlegenen Produkte eines Unternehmens. Wenn ein Unternehmen mit seinen Produkten nicht ausreichend Geld verdient, fehlt das Geld für Neuentwicklungen und es verschwindet vom Markt - auch Leica. Da mögen einige Forenten noch so sehr den Leica-Nimbus beschwören und wirtschaftliche Notwendigkeiten hartnäckig ausblenden, indem sie mal so nebenbei davon sprechen, dass "der Bilanzwert nicht alles ist". Eine seltsame Sicht von Erwachsenen. Deine Sicht der Dinge paßt aber einfach nicht in das hier übliche Weltbild. Relaität und Fakten sind draußen, hier ist das Leica-Forum. Mit sowas machst Du Dich hier extrem unbeliebt. Denn, bedenke: Überleg mal wer zurückbleibt! Eben! Die Flexiblen sind wohl schon weg. Und selbst die weniger Flexiblen haben schon die Biege gemacht oder fahren zweigleisig. Wir sind beim Bodensatz angekommen. Und das erkennt man nicht zuletzt am immer wieder einsetzenden Beissreflex. Link to post Share on other sites More sharing options...
fth Posted June 21, 2009 Share #526 Posted June 21, 2009 Deine Sicht der Dinge paßt aber einfach nicht in das hier übliche Weltbild. Relaität und Fakten sind draußen, hier ist das Leica-Forum. Mit sowas machst Du Dich hier extrem unbeliebt. Ist mir klar, aber auch ziemlich egal. Genauso wie es mir egal ist, ob es Leica noch morgen gibt. Mein Spaß an der Fotografie hängt nicht an einer bestimmten Marke. Werde mich dennoch aus diesem fruchtlosen Thread zurückziehen. :-) Frank Link to post Share on other sites More sharing options...
gerd_heuser Posted June 21, 2009 Share #527 Posted June 21, 2009 Advertisement (gone after registration) die heutigen Jugendlichen halten Leica für eine russische Marke, die bei den ersten Weltraumflügen mit an Board war. Der Spruch ist gut und wahr; vor zwei Jahren hat mich in Suhl (Thüringen) auch einer gefragt "Das (R 3) ist doch 'ne russische Kamera, oder?" Manche Jugendliche halten den Carfreitag auch für einen autofreien Freitag. Link to post Share on other sites More sharing options...
gerd_heuser Posted June 21, 2009 Share #528 Posted June 21, 2009 Lieber Gerd, die von Dir genannten Linsen wurden ja noch nicht mal mehr bei Leica gebaut, sondern bei Kyocera und Schneider. Und gerade das 35-70 und das 80-200 waren sehr überteurte Scherben, gemessen an ihren optishen Leistungen. Gleiche Leistung konnte man im "japanischen Original" billiger haben. So gesehen, hat sich seit den 80er Jahren wirklich nicht mehr viel getan. Nur das 80-200 wurde bei Kyocera gebaut, die drei anderen sind reine Solmser Produkte. Wieso das 80-200 außerhalb des Leic-Preisrahmens gewesen sein soll, erschließt sich mir nicht, es ist übrigens ein exzellentes Objektiv. Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest Beagel Posted June 21, 2009 Share #529 Posted June 21, 2009 Das Problem des "Bodensatzes" ist das sie es sich nicht leisten können alle paar Jahre ein Haufen Geld in Kameraausrüstungen zu versenken. Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest Digiuser Posted June 21, 2009 Share #530 Posted June 21, 2009 Das Problem des "Bodensatzes" ist das sie es sich nicht leisten können alle paar Jahre ein Haufen Geld in Kameraausrüstungen zu versenken. Ich glaube Du unterschätzt die finanziellen Möglichkeiten des Bodensatzes gewaltig. Link to post Share on other sites More sharing options...
oriwo Posted June 21, 2009 Share #531 Posted June 21, 2009 ...Wenn wir eine Kamera kaufen, müssen wir zu allererst lernen mit diesem Gerät umzugehen. Das sind vor allem die verschiedenen Knöpfe und Hebel, deren diverse Bedeutungen sich zumeist durch das Lesen der Gebrauchsanweisung mehr oder minder aufschlußreich erschließen lassen. Das sind die Grundvoraussetzungen. In der nächsten Stufe geht es darum, das Gerät zu beherrschen. Wir testen aus, was kann die Kamera. Bei welchen Belichtungen, Blendeneinstellungen und Meßmethoden erhalte ich wann, wie und wo mit welchen Filmen welche Ergebnisse. Wir spielen gewissermassen alle Möglichkeiten durch. Wir sind aber immer noch im Stadium des Knipsens. Im Laufe der Zeit lernt man auf diese Weise, das Gerät zu beherrschen. Die Fotos werden nun, wie wir sie uns vor der Aufnahme vorgestellt haben. Nebenbei erlernen wir in diesem Stadium, diese neue Kamera sicher zu bedienen. Wir könnten dann auch mit verbundenen Augen die Bilder machen. Vielleicht ist der Vergleich albern: aber wir wachsen mit der Kamera zusammen. Jetzt erst haben wir so ganz allmählich die Stufe des Fotografierens erreicht. Ab jetzt können wir manchmal Fotografien herstellen. Im Laufe dieses Prozesses wächst der Fotograf also gewissermassen mit der Kamera zusammen. Er lernt ihre Eigenheiten aber auch ihre Macken kennen. Vom Design und der Produktion her mögen alle diese Geräte identisch geschaffen worden sein. Dennoch besitzen sie kleine, aber vorhandene, individuelle Unterschiede. Erst, wenn man die begriffen hat, beherrscht man das Arbeitsgerät wirklich. Sie mögen darüber lachen, lieber mjh. Aber es ist wirklich so. Glauben Sie mir. Bis zu diesem Zeitpunkt gibt es für den Fotografen zwischen den verschiedenen Kamerafirmen keinen Unterschied. Der Canon- und der Nikonfotograf durchlaufen die gleichen Lernprozesse wie der Leicaanwender. Das Arbeitsgerät selbst aber offenbart natürlich gewaltige Unterschiede. Wir knipsen seit einiger Zeit mit digitalen Canons. Nimmt man die Leica in die Hand und vergleicht sie mit der Canon so liegen Welten zwischen beiden. Hier offenbart sich eine ganz unterschiedliche Firmenphilosophie. ( Es ist ähnlich wie mit den schon zuvor angesprochenen Instrumenten aus TUT. Schon der Gebrauch einer einfachen Schere zeigt den gewaltigen Unterschied. Man muß sie einfach nur mal in die Hand nehmen. Tun Sie das ruhig mal!) Ich persönlich präferiere nach wie vor als Arbeitsgerät die Leica. Aber das Dia-Zeitalter ist einfach im Ausgehen begriffen. Nun gut, wie dem auch sei. Wir beherrschen jetzt also unsere Leicas. Und nun geht es in die freie Natur. Wir wollen ja schließlich Naturfotos machen. Und bei dieser Arbeit haben sich uns im Laufe vieler Jahre die R-Kameras als absolut zuverlässige Geräte erwiesen. Wir müssen uns bei dieser Tätigkeit vollständig auf die Fotoapparate verlassen können. Was das wirklich bedeutet, erlauben Sie mir bitte, an ein paar wenigen Beispielen zu verdeutlichen. Es gibt nur sehr wenige Fotos von freilebenden Przewalskipferden. Sie werden erst seit ein paar Jahren in der Mongolei wieder ausgewildert. Die Herden wachsen nur langsam. Wenn man diese Tiere fotografieren will, muß man sich in Gegenden fernab aller Zivilisation begeben. Den Tieren ist es dabei völlig egal, welche Kamera der Fotograf benutzt. Sie ziehen in der Steppe umher. Und der Fotograf muß mit. Er durchquert schlammige Wasserläufe, setzt sich dem Staub und großen Temperaturschwankungen aus, freut sich über einen kurzen, reinigenden Regenschauer und versucht dabei, ein paar Bilder zu machen. Die Kamera muß jetzt nur noch eines tun: absolut zuverlässig funktionieren. Den Tieren ist das alles egal. An den Iguazuwasserfällen in Brasilien leben Fahlsegler, die ihre Nester hinter den Wasserfällen haben und die elegant durch die herabschießenden Wassermassen mittenhindurch fliegen. Wer es nicht mit eigenen Augen gesehen hat, hält so etwas nicht für möglich. Das Klima dort ist eher als feucht zu beschreiben. In der Luft liegt ein ständiger Wasserschleier. Nicht nur der Fotograf selbst wird dabei klitschnaß. Auch der Fotoapparat leidet. Wenn man sich angeseilt hinter die Fälle begibt, muß man vor allem auf das Gelände achten, auf Felsen, auf Miniwasserfälle, auch etwas auf den Abgrund. Ist man endlich vor Ort, muß die Kamera jetzt nur noch eines tun: absolut zuverlässig funktionieren. Den Tieren ist das alles egal. Skuas sind große Raubmöwen in den subpolaren Regionen, die die unangenehme Angewohnheit haben, Eindringlinge, die in ihre Jagdgebiete kommen - Menschen sind immer Eindringlinge , zuerst mit Schnabelhieben zu attackieren und wenn das nicht so richtig fruchtet, sie aus einem Sturzflug heraus mit ihren ätzenden Exkrementen zu bedecken. Der Fotograf kann sich hier ganz gut selbst schützen. Die Kameraoptik ist dem Segen von oben dagegen reichlich ungeschützt ausgesetzt. Ist man endlich vor Ort, muß die Ausrüstung jetzt nur noch eines tun: absolut zuverlässig funktionieren. Den Tieren ist das alles egal. Unsere Leicas haben immer funktioniert. Sie sind von einer unglaublichen Robustheit. Andere Firmen kommen da einfach nicht mit. Wir hatten zuerst überhaupt kein Geld für so etwas wie eine Ersatzkamera. Diese Wortschöpfung habe ich erst bei der Lektüre von Fritz Pölking kennengelernt. Wir waren froh, daß wir uns überhaupt zwei Gehäuse leisten konnten. Wir haben sowas auch nie benötigt! Neuerdings denken wir aber ernsthaft über ein Ersatzgehäuse nach. Lieber mjh achten Sie einmal darauf, von welchen Tieren und Gegenden es nur wenige oder gar keine Fotos gibt. Und forschen Sie einmal nach, warum das so ist. Weshalb benutzt wohl ein sehr bekannter Tierfotograf, der sich auf Eisbären spezialisiert hat, Leicas zum Fotografieren? Von Löwen und Zebras in der Mara und Serengeti gibt es tausende von Fotos. Aber da fahre ich auch im Wagen mit Chauffeur und bin zum Dinner wieder in der Lodge. So entsteht über Jahre und Jahrzehnte der Ruf oder nennen Sie es den Mythos einer Firma und einer Marke. Das ist keine Frage von Public Relation und Werbestategien. Das ist eine Frage von Praxiserfahrung, von Erzählungen von Fotografen, von Beispielen. Leica hat es mit dem R-System leicht gehabt: ihre M-Kameras waren schon legendär. Eine Firma kann so etwas aber nicht aktiv steuern. (Auch wenn die Werbestrategen das gerne so hätten und oft genaug auch versuchen.) Das entwickelt sich von ganz alleine. Es dauert viele Jahre und Jahrzehnte. Das einzige, was die Firma dazu tun muß, ist es, ein Produktsystem, welches derartige Einsatzbereiche überhaupt erst erlaubt, herzustellen und es über einen sehr langen Zeitraum kontinuierlich zu pflegen und fortzuentwickeln. Und dazu gehört das, was Leica berühmt gemacht hat: Zuverlässigkeit, Präzision und kompromisslose Qualität. Das ist wirklich alles. Mehr bedarf es dazu nicht. Einen Mythos aber zerstört man nicht! Ich weiß absolut nicht, mit welch bedauernswerter Unkenntnis und bemitleidenswerter Ahnungslosigkeit der wackere Mangementjünger bei Leica geschlagen ist, der die Entscheidung traf, das R-System einzustampfen. Er mag von Wirtschaft etwas verstehen und sich in Zahlenkolonnen zurechtfinden. Vom Fotografieren mit R-Leicas versteht er ganz offensichtlich garnichts. Lieber mjh, wir sind Zeugen geworden, wie in Solms gerade eine neue Firmenphilosophie entstanden ist. Und die Kunden und Leicafreunde bemerken das. Schauen Sie einmal auf die Zugriffszahlen dieses Diskussionsthemas. Sie sind abenteuerlich hoch. Es geht bei dieser Entscheidung um weit mehr als um nackte Wirtschaftszahlen. ... an den Aussagen ist sicherlich einiges dran, was Wertigkeit, Solidität und Zuverlässigkeit angeht, auch wenn ich es mangels eigener Erfahrung in bspw. arktischen Extremgebieten nicht praktisch kenne und eher in gemässigten Klimazonen unterwegs bin. Ganz interessant in diesem Zusammenhang ggf. der folgende Artikel von Michael Reichmann's Antarktis-Reise mit einer Menge DSLR- und dMF-Equipment, wo sich erhebliche Unterschiede zeigten: Antarctica 2009 - What Worked Auffällig die recht hohe Ausfallquote bei Canon's 5D MKII (nicht gedichtet), während Nikon (gedichtet) und Sony a900 (nicht gedichtet) hier deutlich besser abschnitten. Ob solche Bedingungen wie dort jedoch auch nur ansatzweise Ihr Szenario erreichen kann ich natürlich nicht sagen? Viele Grüße oriwo Link to post Share on other sites More sharing options...
georg Posted June 21, 2009 Share #532 Posted June 21, 2009 Wenn Leica keine Produkte verkauft, werden sie nicht überleben - das hat hier niemand der "Träumer" bezweifelt, am Weg zur Profitabilität scheiden sich die Geister. Biliger und angepasster ist nicht unbedingt der ideale, wenn auch naheliegende Weg dorthin, daran sind schon viele große Marken gescheitert. Die S2 ist ein vielversprechender Schritt in eine andere Richtung, die nicht mit Know-How/Qualitätsverlust einher geht, abwarten! Leica ist einzigartig, Technologien und Montage-/Fertigungsverfahren aus dem High-End-Segment (hochwertigste Legierungen, Zerspanungstechnologien, Selektion, 100% Kontrolle und Adaption von Zentrierung/Schneckengänge, CNC-polierte Asphären etc.) bekommt man nur noch hier, selbst Zeiss behält sie wenigen Kleinoden und Cine-Optiken vor und speist die Photographen mit solider Durchschnittskost ab. Die z.B. bei den Ultra/Master Primes angewandten Technologien sickern nicht/kaum bis zum Consumer-Markt durch. Ein gutes Beispiel sind die 2,8/24-70, sie werden von drei mächtigen und eigentlich unabhängigen Konzernen angeboten (Canon, Nikon und Zeiss/Sony). Sie liegen jedoch nicht nur im Preis dicht beeinander, sondern auch in der Leistung. Gute Optiken, wer aber mehr für seine >7t€-20MP-Boliden haben möchte, finden auf dem Weltmarkt NICHTS! Leica würde diese Optik (z.B. als 3,5/30-90-S2-äquivalent) sicherlich nicht für 1500€ anbieten, aber auch die Leistung wird sich sicherlich unterscheiden. Da können sich die Leute noch so viel über 5t€-Summiluxe mockieren, günstigere Summarits/Elmars gibts als Alternative und billiger gibt es vergleichbare Qualität nirgends. @ John McClane Das S-System verwendet wegen des notwendigen Drehmoments ein Getriebe + Glockenankermotor. Ultraschallmotoren höchster Qualität gibt es in Deutschland (oder auch Schweiz) durchaus, USM ist allerdings kein Allheilmittel. Übrigens ist der Autofokus der S2-Protoypen für Optiken dieser Größe erstaunlich schnell und die MF-Funktionalität schon jetzt unerreicht. Link to post Share on other sites More sharing options...
Arkadin Posted June 21, 2009 Share #533 Posted June 21, 2009 Wir sind beim Bodensatz angekommen. Und das erkennt man nicht zuletzt am immer wieder einsetzenden Beissreflex. Deine Wortwahl erinnert mich stark an ZI-Freak und Plaubel. Zweitaccount? Link to post Share on other sites More sharing options...
exa1c Posted June 21, 2009 Share #534 Posted June 21, 2009 Ihr seit doch alle doof:D Ich dachte im Leicaforum gibts solche Diskussionen über Neuerungen nicht, weil so oder so klar ist, dass Innovation im dslr-segment nicht deren Stärke ist. Achso. Ich glaube, dass es viele neukunden gibt, die ne Leica zu adäquaten Preisen kaufen würden. Es ist mit Leica doch so wie mit der Marke "made in Germany". Alle denken die Qualität ist super, perfekt und es gibt keine Probleme mit diesen Kameras und Linsen. Sie sind halt nur unerschwinglich! So ist das zumindest für Außenstehende, die keine Forumsinsider sind. Ich glaub davon gibts so einige:D Leica muss nur mal endlich so eine Kamera produzieren egal wie sie heißt und sie ordentlich vermarkten... P.S. Ich schließe da von mir und meinem gesamten Bekantenkreis auf andere, bzw. auf das Gesagte. Ich kann mir nicht verkneifen zu schreiben, dass man häufig liest, dass das R System aus der Not heraus geboren wurde und irgendwie schon immer hinter den Mitkonkurrenten herhinkte. War es nicht also von Anfang an klar, dass das keine goldene Zukunft hat? Oder habe ich das nur falsch verstanden? Eigentlich sollte die Sache mit der Konkurrenzfähigkeit in dem Segment aber seit dem Aufkommen der digitalen Technik in den 90igern klar sein... Link to post Share on other sites More sharing options...
WernerB Posted June 21, 2009 Share #535 Posted June 21, 2009 Bei so viel Optimismus, Einzigartigkeit, Präzision (kicher) und weltweiter Nachfrage ist es verwunderlich, warum Leica so vor sich hinmickert und Kaufmann (2008?) sechs Mio. Euro in dieses strahlende Unternehmen pumpen musste. Es fasziniert mich immer wieder, welch grenzenlose Träumerei hier im Forum herrscht. Nun, das neoliberale Gesülze von Fertigung in Rumänien und China hat sich ja erledigt. Selbst Prof. (Un)Sinn hat begriffen, dass man dort keine hochpreisigen PRodukte verkaufen kann. Link to post Share on other sites More sharing options...
fth Posted June 24, 2009 Share #536 Posted June 24, 2009 Nun, das neoliberale Gesülze von Fertigung in Rumänien und China hat sich ja erledigt. Selbst Prof. (Un)Sinn hat begriffen, dass man dort keine hochpreisigen PRodukte verkaufen kann. Dann hat mich gestern der gute Mann bei Linhof in unserem netten Gespräch aber ziemlich an der Nase herumgeführt. Der hat doch glatt behauptet, dass China für das Unternehmen ein sehr wichtiger Markt ist. Airbus, Audi & Co. - ein klein wenig größer als Linhof - scheinen das ähnlich zu sehen. Link to post Share on other sites More sharing options...
WernerB Posted June 24, 2009 Share #537 Posted June 24, 2009 Dann hat mich gestern der gute Mann bei Linhof in unserem netten Gespräch aber ziemlich an der Nase herumgeführt. Der hat doch glatt behauptet, dass China für das Unternehmen ein sehr wichtiger Markt ist. Airbus, Audi & Co. - ein klein wenig größer als Linhof - scheinen das ähnlich zu sehen. Die Firmen werden es begreifen - viele sind gerade dabei. Zu Lasten der deutschen Arbeitnehmer. Link to post Share on other sites More sharing options...
georg Posted June 24, 2009 Share #538 Posted June 24, 2009 Markt ist nicht gleichbedeutend mit Ort der Wertschöpfung (Forschung, Entwicklung und Produktion), auch wenn gerade China durch Protektionismus diese Trennung auf dem heimischen Markt nicht gerne sieht. Wer sein Know-How im Haus behält, wird auch mit Chinesen belohnt, die trotz hoher Einfuhrzölle "Made in Germany" kaufen. Wer kurzsichtig agiert, endet wie Airbus (China wird mit aller Gewalt versuchen, mehr als nur die jetzige Endmontage zu etablieren, um mit dem Know-How von Airbus den Markt mit chinesischen Flugzeugen zu überschwemmen). Produktion ist nicht "dumm", sondern braucht motiviertes, hochqualifiziertes und langfristig orientiertes Fachpersonal um Qualität ökonomisch und ökologisch - sprich effizient - herstellen zu können. Jedem, der einmal das Vergnügen hatte in einem "internationalen Fertigungsverbund" zu arbeiten, wird klar sein, wieviel Know-How regelmäßig aus den Hochlohnstandorten/Stammwerken in die Billiglohnstandorte gepumpt werden muss, um auch nur den Anschein von Qualität aufrecht zu erhalten - billig ist anders. Wer hingegen 90% seiner Produkte an Metro, Wal-Mart und Co verhöckern "muss" und damit 10% geringere Erlöse pro Jahr erzielt oder der mit dünner Eigenkapitaldecke von Aktionären und Banken von einem Renditewachstumsrekord zum Nächsten eilen muss, während man die Investionen in Fertigung halbiert, dem muss China und Osteuropa wohl als gelobtes Land erscheinen - bis ein anderer es tatsächlich noch ein bisschen billiger und schlechter hinbekommt... Link to post Share on other sites More sharing options...
reuter Posted June 24, 2009 Share #539 Posted June 24, 2009 (Absatz-)Markt und lokale Fertgung sind natürlich nicht zwangsweise identisch. Politischer Druck erfordert jedoch in vielen Märkten ein "local content" der angebotenen Erzeugnisse. Damit muss - wer etas verkaufen will - unmäßige Importabgaben bezahlen - oder lokal fertigen. Und wer lokal fertigt, verliert Fertigungs-Know-how. Dies passiert zwangsläufig, in manchen Ländern politisch gewollt und gefördert. Die pauschalen Urteile einiger Forenten beschreiben das Dilemma nicht wirklich. LG Reuter Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest jung Posted June 25, 2009 Share #540 Posted June 25, 2009 Ich halte ja -nach derzeitigem Stand der Technik- nicht viel von EVIL aber diese Steinchen würde man ganz sicher sehen. Sichtbar ist das Steinchen durch den EVIL in jedem Fall. Die Frage ist nur, ob derartig kleine Details auch während der Bildkomposition per EVIL bereits (in diesem Fall störend) auffallen. Mir gehen per elektronischer Darstellung solche Kleinigkeiten oftmals viel eher "durch die Lappen" als mit einem optischen Sucher, der zumindest meine Wahrnehmung hinsichtlich einzelner Details insgesamt besser unterstützt. Link to post Share on other sites More sharing options...
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