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Preispolitik


MAX

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Guest Bernd Banken

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Amen amen dazu, mit dem Werkzeug. Wesentlich billigere Kameras liefern deutlich bessere Dateien.

So langsam wird es mir peinlich, zur LEICA-Gemeinde zu gehören. Swarovski und Vitton? Nicht meine Kultur.

 

Dirk,

 

tu mir das nicht an. Gerade streichle ich samtschwarzen Lack, Schichtdicke 0,72.....

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Guest user10847

Momentan tun die mir nur noch leid. Ich weiß, keiner will mein Mitleid, aber ich meine das überhaupt nicht herablassend. Solidarität mit den M8-Anwendern.

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Guest user10847

Che Guevara hat seine Sonderausgabe, die dem Sohn feierlich überreicht wurde. Freue mich schon auf das Modell 140 Jahre Lenin, hahaha

Letztes Jahr haben sie eine gute Gelegenheit verpasst: 100 Jahre Erich Mielke. Und noch ist Zeit für 190 Jahre Karl Marx. Lassen wir uns also überraschen. Leica, heraus zu neuen Taten!

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Hallo an die Forenten,

 

nachdem hier ständig die Preispolitik von LEICA im Focus steht,

ist es an der Zeit mal einen Ideen-/Vorschlagsfred diesbezüglich zu eröffnen..............

............................................................

Um es vorweg zu nehmen:

damit nehmen wir mit Sicherheit den verantwortlichen bei LEICA nicht die Arbeit ab !.

Dennoch wird vielleicht der eine oder andere Denkansatz dabei sein :).

................................................. ............................................

PS: das 300 € Angebot von LEICA bezügl. der Objektive ist doch schon mal

ein Ansatz.

 

 

 

 

 

Hallo MBI

 

Eine sehr interessante Frage und eine Idee, die einen gewissen Reiz ausübt!

 

Auf geht's!!

 

Die Preispolitik von Leica hat sich in den letzten Jahren außerordentlich gewandelt!

 

Es sei mir erlaubt, kurz vorab zu erwähnen, daß wir, meine Frau und ich, zu den R-Knipsern gehören. Die M-Reihen haben uns nie wirklich interessiert, weil wir für diese Kameras keinen Verwendungszweck haben. Sie sind für unsere Zwecke der Natur-und Wissenschaftsfotographie ungeeignet.

Vielleicht ist es interessant zu erzählen, daß wir 1983/1984 Leicaknipser wurden, weil wir eine von der Firma zur Verfügung gestellte R4 mit dem 2.8/60er Macro während einer längeren Expedition ausgiebig testen konnten und die Zuverlässigkeit und die publikationsreifen Bildergebnisse uns einfach überzeugt hatten.

Die R-Reihe hat uns in den folgenden Jahren bis heute niemals im Stich gelassen. (Daß wir uns notgedrungen seit der Photokina 2008 mit den elektronisch überladenen Pixelboliden eines Wettbewerbers ausgestattet haben, wurde von uns schon an anderer Stelle begründet und soll hier nicht weiter zur Diskussion stehen.)

 

Zur Sache:

 

Entscheidend für den Erfolg einer Firma ist und bleibt der Verkauf der Produkte. Die Entwicklung der R-Reihe brachte offensichtlich für die Firma einen deutlichen Verkaufsschub.

Das Handbuch von Laney/Puts (7. Auflage) gibt darüber erkleckliche und detaillierte Auskunft. Ich gehe im Folgenden davon aus, daß die Produktionszahlen gleich Verkaufszahlen sein sollen. Die Preise entstammen den von den Händlern seinerzeit verteilten Preislisten.

 

Der Kameraverkauf hatte sich durch die Entwicklung der R-Reihe in den Jahren 1980 bis 1999 praktisch verdoppelt. Im Zeitraum von 1980 bis 1999 wurden 163 190 M- Kameras verkauft und zwar die Modelle M4-2, MD-2, M4-P und M6.

Deutlich höher lag der Verkauf in der R-Reihe mit den Modellen R4, R4-S,R4-S MOD, R5, R6, R6.2, R-E und R7 bis 1996. Für die R8 ab 1996 habe ich leider keine Zahlen zur Verfügung. Leica produzierte in diesen Jahren laut oben genanntem Handbuch 204 908 R-Kameras.

In den Jahren 1980 bis 1986 verkaufte Leica von der R4 laut Handbuch alleine 99165 Stück incl. 1000 goldener Exemplare.

 

Dabei lag das jährliche Produktionsmaximum in der R-Serie bei 36200 Stück der R4 im Jahre 1982. Bei den M-Kameras war der Gipfel mit 14070 Stück der M6 im Jahre 1986 erreicht.

 

Auch die Preisgestaltung ist interessant:

 

Die Leica M 4-P wurde von 1981 bis 1987 gebaut und in dieser Zeit verkaufte Leica davon 22444 Stück. 1984 lag der Preis einer M4-P bei 2504,44 DM. 1987 waren die Zahlen entsprechend: 2896,-DM.

Die Leica M 6 wurde von 1984 bis 1999 gebaut. In dieser Zeit wurden insgesamt 132454 Stück verkauft.

1987 betrug der Preis 3196,-DM; 1990: 3898,-DM; 1995: 4398,-DM und für das Jahr 2000 zeigt die Preisliste: 4698,-DM allerdings für die neue M6 TTL 0,72. Die TTL 0,85 kostete gleich viel.

 

Die Leica R4 wurde von 1980 bis 1986 gebaut. Ihr Preis lag 1984 bei etwa 2532,- DM und 1987 bei 2596,- DM.

1990 mußte man für eine R5 3598,- DM aufwenden, für eine R6 4198,-. 1995 lag der Preis für eine R7 bei 4198,- und die R6.2 kostete dasselbe. Die R8 kostete 1999 3999,-DM. Eine R6.2 konnte man für 4398,- DM erwerben.

 

Ich weiß leider nicht, welche Preise die anderen Kamerahersteller zu dieser Zeit für ihre Modelle verlangten. Vielleicht hat ja ein Forent die Daten von Canon, Nikon, Minolta oder Olympus aus dieser Zeit parat und kann sie hier eventuell einstellen.

 

Anhand der von Laney/Puts publizierten Zahlen zusammen mit den Preisprospekten lassen sich zwei Dinge offensichtlich sehr schön erkennen. Erstens: das erfolgreichste Modell Leicas war die R4. Die Produktionszahlen der weiteren R-Kameras lagen alle deutlich darunter und zweitens: Leicas waren immer teuer!

 

Seinerzeit waren die R-Kameras nicht unbedingt modernst ausgestattet. Aber sie galten als unverwüstlich. Das R-System trug zum Ruhm der Firma einen entscheidenden Teil bei. R-Leicas wurden zur bevorzugten Kameraausstattung von Expeditionen unter den widrigsten Verhältnissen. Wir selbst haben uns vom Wahrheitsgehalt dieser Aussage überzeugen können. Unsere erste R4 war nach dreieinhalb Monaten Expedition die einzige Knipse, die noch problemlos funktionierte. Alle anderen Fabrikate waren dem Dauereinsatz nicht gewachsen gewesen. Der Ruhm Leicas wurde durch die R-Reihe in diesen Jahren festgezimmert.

 

Meiner Meinung nach hat Leica sich in den folgenden Zeiträumen zu sehr auf diesem Erfolg ausgeruht. Sie verpassten den Anschluß mit dem Autofokus und neuerdings den digitalen Wandel im R-System.

 

Ich bin ja gerne bereit, wieder eine digitale R-Leica zu kaufen. Aber ich muß einen vernünftigen Grund dafür sehen.

Derzeit ist der Wandel in den Kameras selbst lokalisiert. Waren früher neue Objektivrechnungen mit besseren Abbildungsleistungen der Anreiz, seine Fotoausrüstung „up zu daten“, so sind es heute größere Pixelzahlen und neuere elektronische Möglichkeiten in den Bodies. Die Objektive sind praktisch ausgereizt.

 

Eine Möglichkeit wäre zum Beispiel, das Konzept des DMR konsequent zu verfolgen und eine digitale R modular aufzubauen. Bei Bedarf kann ich dann zum Beispiel lediglich den alten gegen einen neuen Chip-Sensor austauschen. Das würde erstens Geld sparen und zweitens kann Leica auch im digitalen Zeitalter wieder Kameras bauen, die Jahrzehnte halten und unverwüstlich sind. Über die Tiefe der Modularität kann die Firma ja in aller Ruhe selbst nachdenken. Das wäre aber zumindest endlich etwas wirklich Neues! Ich als Knipser würde erkennen, daß Leica wieder den Fotographen im Blickfeld hätte und nicht so sehr ihre Bilanzen. Die erholen sich dann schon von selbst.

 

Eine modular aufgebaute R-Kamera würde sofort mein Interesse wecken. Eine solche Kamera darf auch deutlich mehr kosten als vergleichbare Produkte anderer Hersteller, weil ich weiß, daß ich in den Folgejahren Geld sparen kann. Natürlich muß der Preis angemessen sein. Er darf nicht abschreckend sein. Die Firma hat sich bislang im Service als ungemein zuverlässig erwiesen. Wenn ich also 2010 oder 2011 eine digitale, modulare R10 erstehe, kann ich darauf bauen, daß ich auch noch im Jahre 2020 den modernsten Chip anflanschen und die neueste Software aufspielen kann. Das hätte was!

 

Derzeit versuchen die Verantwortlichen offensichtlich, im R-System durch mathematisch regelhaft steigende Preise - leider für unveränderte Produkte - mehr Geld einzunehmen – ein Versuch, der meiner Meinung nach scheitern wird.

Ich persönlich habe es für falsch gehalten, mit dem S-System ein neues Modell auf den Markt zu bringen aber gleichzeitig die langjährigen und wie wir oben gesehen haben sehr zahlreichen R-User im Regen stehen zu lassen und sie von moderner Technik abzukoppeln. Denen bleibt ja gar nichts anderes übrig – wollen sie auf der Höhe der Zeit bleiben – als zum Wettbewerber zu laufen. Vielleicht ist das ja auch einer der Gründe, weswegen die Firma sich vor ein paar Monaten von ihrem Chef getrennt hat.

 

Ja, mehr weiß ich auch nicht dazu zusagen. Es tut mit leid, wenn es wieder ein etwas langatmiger Vortrag geworden ist. Aber manche Dinge erfordern einfach ein wenig Vertiefung.

 

In diesem Sinne, lieber MBI: wir hoffen mal auf eine modulare und bezahlbare R10 im Jahre 2010 oder auch 2011.

 

Herzlichst

 

Ihr Dikdik ;):)

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Hallo DikDik,

 

zunächst vielen Dank für die ausführliche und sehr informative Auseinandersetzung mit meiner Eingangsfrage.

 

In der Tat lassen die von Dir aufgezeigten Abverkaufszahlen laut 7. Taschenbuch

diesen Schluß bezügl. des R-Systems zu. Ich habe beim "überfliegen" der

prodzierten ( vorausgesetzt auch verkauften ) Stückzahlen die gleiche Feststellung

machen können - aber erst seit Deiner Erwähnung nachträglich realisiert.

 

Das modulare System wäre für beide Systeme der Verkaufsschlager.

Da ambitionierte Fotografen sich einen Baukasten ungeahnten Ausmaßes

für die jeweiligen Einsatzgebiete zusammenstellen könnten.

Des öfteren habe ich auch auf ein Modulares Digitales System bezügl. des

M-Systems hingewiesen. Diese zeitlose und vor allem auch aufrüstbare Variante

wäre unschlagbar und nahezu Konkurenzlos.

 

Während sich Käufer von Kameras des Wettbewerbs CundN, für Ihre Ansprüche

alle 2 - ... Jahre ein fast neues System kaufen müssen ( und dafür das alte

mit Verlust verkaufen müssen ), könnten Leica Nutzer souverän und mit der

Zeitlosigkeit des Systems ( Kamera(s) !, DMR, Objektive etc ) sich auf den Kauf von Zubehör bzw. der Erweiterung des Objektivparks konzentrieren. Bei entsprechendem Preis natürlich dann auch Neuware und nicht wie so oft Aufgrund finanzieller Grenzen

den Zweitmarkt anzapfen. Davon hat Leica leider nichts. :(

 

Aber das mit dem DMR ist ein anderes Thema ;)

 

Das Leica Kameras nach Richtlinie der Bilanzen baut :) , sehe ich nicht so.

Die Konzeption ist doch immer noch sehr robust und Bedienerfreundlich.

Ich denke daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern. Ob diese Wertigkeit

aber exorbitante Preise früher wie heute rechtfertigt muß jeder für sich selbst entscheiden.

 

Michael Hußmann schrieb weiter vorne daß für höhere Stückzahlen natürlich

auch die Kosten der Fertigung steigen würden. Womit er natürlich recht hat.

Und genaus das ist der Knackpunkt. Das Risiko zwischen dem Absatz und Fertigung ohne Vorbestellungen und lange Wartezeiten. Um den Markt zeitnah bedienen zu können.

 

Deiner Meinung nach würde das R-System das M-system finanzieren. Vielleicht ist es

so. Aber ganz ehrlich, darüber möchte ich mir nicht den Kopf zerbrechen. :)

 

Festzuhalten gilt auch: Wenn man Neukunden für die beiden Systeme gewinnen will

muß sich was am Preis drehen ( siehe im Fred weiter vorne )

 

Naja, warten wir es ab.

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lch glaube, viele von uns machen immer wieder den gleichen Fehler.... wir schließen von uns auf Andere.

Wir hier im Forum sind aber die Ausnahmen und unsere Käufe werden Leica nicht erhalten können und wir stellen auch nicht annähernd einen Durchschnitts- Foto-Kunden dar.

Die Schar der Leica-Besitzer ist über die "75 Jahre Leica" insgesamt sicher größer geworden und wird womöglich (siehe die Verkäufe der geerbten Kameras) etwas kleiner, weil sich heutzutage mehrere Leicas bei einem Besitzer zusammenfinden.

Es kommt darauf an, wie sich die zukünftigen Kunden zur Leica einstellen...... endlich die Kamera die sie immer schon unbedingt wollten und auch über viele, viele Jahre behalten wollen, wie wir , wie unsere Opas und unsere Väter?

Ich kann mir das nur schwer vorstellen... das Prinzip kaufen und vor dem nächsten Urlaub die neue Kamera (weil mehr Pixel und damit ja bessere Bilder :-)) - läßt sich doch mit Leica nicht realisieren. So leben (wenigstens bisher) aber doch viele der sogenannten Hauptziel-Gruppen des Handels.

Aber ich hoffe natürlich auf ein Erstarken von Leica und viele schöne, wenn auch für mich nicht immer erreichbare Neuigkeiten und Überraschungen.

 

PS. Ich bin in einem Fotoclub mit fast 40 Mitgliedern (ich mit 72 der Älteste bis runter zu 20 Jahren). In dieser Gruppe fotografieren 2 Personen mit Leica und niemand weiterer spielt mit dem Gedanken sich eine Leica zu kaufen. Und die Mitglieder eines Fotoclubs sind ja schon "Ausnahme", wo man erwarten könnte, dass ein größeres Interesse für Leica bestünde.

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In diesem Thread wurde sinngemäß irgendwo geschrieben, dass die derzeitige LEICA-Klientel vergleichsweise alt ist und der Absatz von LEICA-Produkten zusammen mit der Kundschaft abstirbt, wenn keine neuen LEICA-Enthusiasten nachkommen.

 

Ich selbst war kurz davor eine MP zu kaufen. Im Laden war ich fast dahingeschmolzen als ich den Aufzugshebel bedient und die Kamera ausgelöst habe.

Bei mir ist aber eine starker Hang zu handwerklich perfekter Mechanik und zu bedächtigerem Fotografieren vorhanden, so dass ich "sehr gefährdet" bin, von LEICA eines Tages eingefangen zu werden.

 

Ich habe aber den starken Verdacht, dass analoges Fotografieren mit Technik, die eigentlich hinter den aktuellen technischen Möglichkeiten (ich meine nicht die tolle aus dem Stück gefeilte Mechanik) hinterherhinkt, nicht die erste Entscheidung einer Einsteigergeneration ist.

Wie Gerd schon sagte, wird von der "jungen Generation" durchaus eine Menge Geld für schnelllebigen Quatsch ausgegeben.

Eine MP, M6, M5, M3, IIIg, IIIf ... ist kein schnelllebiges Produkt, wird aber in seiner Beständigkeit heutzutage nur von wenigen geschätzt.

Es muss erst wieder hip sein, analog zu fotografieren und auf die Entwicklung des Films zu warten oder es gleich selbst zu tun. Dass dies jemals in Massen bei 20-30jähriger Kundschaft der Fall sein wird, wage ich zu bezweifeln.

 

Wie gesagt.... ich war kurz davor, mir eine MP + 35er Summilux nach einiger Ansparzeit zu kaufen, habe aber dann doch entschieden : Wenn schon "Dampfradio" (meine ich nicht böse), dann richtig und habe mir eine Schraub-Leica von 1953 eingefangen und bin mit dieser + Belichtungsmesser losgezogen.

Ich freue mich nun ebenso über ein Stück guter LEICA-Wertarbeit, habe aber erheblich mehr Geld auf dem Konto zurückbehalten.

 

Sollte die LEICA Camera AG in 5 Jahren noch existieren und dann noch so etwas wie die MP + Summilux 35/1.4 asph. herstellen, schlage ich dann vielleicht zu.

 

In dem Zusammenhang ergeben sich mir noch Fragen:

Wie lange kann man eigentlich noch den LEICA-Kundenservice nutzen, sollte in Solms das Licht mal ausgehen ?

Wer repariert mir in 30 Jahren eine MP, wenn doch womöglich auch fähige Fotomechaniker dann sehr viel seltener geworden sein werden ?

 

Ich kann mir im übrigen nicht so recht vorstellen, dass in 55 Jahren noch jemand eine im Jahr 2008 produzierte M8.2 benutzt, so wie ich es jetzt mit der IIIf heute tue.

Digital ist wahrscheinlich automatisch schnelllebig, da allein schon der Sensor brutal von neueren Lösungen binnen 2-3 Jahren in die Gruft verbannt wird.

 

Gruß,

Jens

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Hallo Jens,

 

erstmal gehe ich nicht davon aus, daß es Leica in einigen Jahren nicht mehr gibt. Die Firma steht ja schon fast traditionell seit Jahrzehnten am Abgrund und schafft es nicht über die Klippe:D

 

Von daher wird ein mögliches Reparaturproblem nicht existent sein. Falls doch, dann wäre es gut, wenn ausscheidende Kameramechaniker ihre Wartungsunterlagen dann veröffentlichen. Damit sollte jeder Feinmechaniker/Uhrmacher (wenn er denn so grobes Werkzeug hat) eine M oder LTM wieder hinkriegen.

 

Zurück zum Thema: Preispolitik. In den letzten Jahren habe ich einige Kollegen und Freunde angefixt. Alle haben sie Spaß an perfekter Mechanik, nahmen meine M in die Hand und hatten dieses "auch haben wollen" in den Augen leuchten.

Keiner hat sich jedoch (ich ja auch nicht) bei der Neuware bedient, alle (ich ja auch) haben gebraucht gekauft. Zwei in der Runde haben neue Objektive erworben (einer bin ich): 21/50 von Voigtländer (ich) und CV-21/50er Cron.

Warum? Ganz einfach. Selbst für nicht unordentlich verdienende Ingenieure ist eine neue M mit Objektiv schon ein echter finanzieller Klotz, wenn die Hütte abbezahlt werden muß, die Frau Schuhe kaufen will und im Hintergrund die Kinder schreien.

 

Trotzdem finde ich Leicas Beschränkung auf die obere Preisklasse richtig! Man braucht etwas, das schön hoch hängt und somit erstrebenswert ist. So wird der "Nimbus" der Marke erhalten und letztlich mittelbar das Überleben gesichert. Perfektionismus und kostengünstige Massengüter passen nunmal nicht zusammen. Unsere Bandologen können sich auch keine S-Klasse leisten, finden sie jedoch erstrebenswert.

Bis dahin bleibt für die weniger bemittelten der Gebrauchtmarkt (das schöne daran ist ja, daß eine Leica annähernd unkaputtbar ist - das neulich hier verlinkte Beispiel von Herrn Netopil mal ausgenommen) und weiterhin das erstrebenswerte Neuprodukt.

 

Bei mir ist das allerdings erstmal eine neue Rolleiflex. Danach kommt ein 35er Lux dran, das ich deshalb bewußt nicht im Gebrauchtmarkt beobachte.

 

Beste Grüße,

Franz

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Die Leica R4 wurde von 1980 bis 1986 gebaut. Ihr Preis lag 1984 bei etwa 2532,- DM und 1987 bei 2596,- DM.

1990 mußte man für eine R5 3598,- DM aufwenden, für eine R6 4198,-. 1995 lag der Preis für eine R7 bei 4198,- und die R6.2 kostete dasselbe. Die R8 kostete 1999 3999,-DM. Eine R6.2 konnte man für 4398,- DM erwerben.

 

Ich weiß leider nicht, welche Preise die anderen Kamerahersteller zu dieser Zeit für ihre Modelle verlangten. Vielleicht hat ja ein Forent die Daten von Canon, Nikon, Minolta oder Olympus aus dieser Zeit parat und kann sie hier eventuell einstellen.

 

 

Für meine R4 mit Summicron 50 (alte Ausführung) habe ich im Februar 83

2450,- DM bezahlt, eine Nikon F3 hätte 1900,- gekostet und eine Canon New F1

1920,-, jeweils mit 1,8/50. Canon A1 ca 1000,-, die OM2 und XD7 waren entwas

billiger.

 

Interessanterweise war die R8 beinMarkteinführung billiger als die R7.

Am Materialeinsatz kanns jedenfalls nicht gelegen haben. :D

 

 

 

 

Seinerzeit waren die R-Kameras nicht unbedingt modernst ausgestattet. Aber sie galten als unverwüstlich. Das R-System trug zum Ruhm der Firma einen entscheidenden Teil bei. R-Leicas wurden zur bevorzugten Kameraausstattung von Expeditionen unter den widrigsten Verhältnissen. Wir selbst haben uns vom Wahrheitsgehalt dieser Aussage überzeugen können. Unsere erste R4 war nach dreieinhalb Monaten Expedition die einzige Knipse, die noch problemlos funktionierte. Alle anderen Fabrikate waren dem Dauereinsatz nicht gewachsen gewesen. Der Ruhm Leicas wurde durch die R-Reihe in diesen Jahren festgezimmert.

 

 

Die R4 war jedenfalls zu ihrer Zeit die modernste Kamera am Markt, umschaltbare

Messcharakteristik hatte damals keine andere, dazu steuerbare Mehrfachautomatik,

Motoranschluss, Fernsteueranschluss mit Rückmeldung der Auslösung, einfach

bedienbarer Messwertspeicher, vollständige Sucheranzeigen, Override und vieles mehr.

Lediglich TTL-Blitzmessung fehlte. Kein anderer Hersteller bot diese Menge an

Features.

 

Leider hatte Leitz das Pech einen Chip für die Steuerung bei Ferranti fertigen

zu lassen, dieses Teil war für die Ausfälle der ersten Produktionschargen

verantwortlich. Ist wie bei Citroen, da gibt es seit mehr als 50 Jahren

Hydropneumatik und die ersten 1-2 Jahre machte die Probleme. Eigenartigerweise

heisst es ein halbes Jahrhundert später immer noch Citroen hätte Hydraulik-

Probleme. Bei der R4 ist es genauso, kein Thread mit der Frage welche R

ohne dass pauschal und ohne Hintergrundwissen von der R4 wegen der

angeblich unzuverlässigen Elektronik abgeraten wird. :mad:

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Vielleicht sollte sich Leica überlegen, den Service für die zum Teil über 50 Jahre alten Geräte, soweit sie tatsächlich noch Ersatzteile verteilen, schlichtweg einzustellen und sagen wir mal... nur noch für eine M6 oder M7 Service bieten. Schluss... und wer dann immer noch mit einer alten Leica fotografieren will, der soll sich die Teile selber schnitzen oder in privaten Werkstätten schnitzen lassen.

Die übrigen Leica-Anhänger kaufen sich notgedrungen neue, aktuelle Kameras und bringen endlich mal Umsatz in die Firma und nicht nur Lobesbriefe weil wieder jemand stolz einen Dachbodenfund von vor 40 Jahren präsentiert und um Service, Ersatzteile bittet und sich anschließend über die Reparatur-Kosten beklagt. Aber dann die nächsten 20 Jahre immer noch keine neue Kamera kauft, weil seine III g immer noch sensationell leise auslöst und das Objektiv samtige Bilder mit unvergleichlichem Bokeh liefert; einzig Sorgen macht sich der Leica-Fan über die Verfügbarkeit von Film und natürlich über den Bestand der Firma Leica. :-))

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Danke, sehe ich auch so. Die R4 bot damals von der Ausstattung her schon ne Menge und brauchte sich überhaupt nicht zu verstecken. Sie war neben der M meine damalige (unerreichbar hoch hängende) Lieblingsfrucht. Auch das Design war klasse.

 

Bei Citroen bin ich nicht ganz so optimistisch, als die Hydro halbwegs entlaust war, kamen einfach die andere Sorgen auf die linientreuen Besitzer zu;)

 

Ich glaube, ich schaue mich mal nach ner guten R4 um ;)

 

Die R4 war jedenfalls zu ihrer Zeit die modernste Kamera am Markt, umschaltbare

Messcharakteristik hatte damals keine andere, dazu steuerbare Mehrfachautomatik,

Motoranschluss, Fernsteueranschluss mit Rückmeldung der Auslösung, einfach

bedienbarer Messwertspeicher, vollständige Sucheranzeigen, Override und vieles mehr.

Lediglich TTL-Blitzmessung fehlte. Kein anderer Hersteller bot diese Menge an

Features.

 

Leider hatte Leitz das Pech einen Chip für die Steuerung bei Ferranti fertigen

zu lassen, dieses Teil war für die Ausfälle der ersten Produktionschargen

verantwortlich. Ist wie bei Citroen, da gibt es seit mehr als 50 Jahren

Hydropneumatik und die ersten 1-2 Jahre machte die Probleme. Eigenartigerweise

heisst es ein halbes Jahrhundert später immer noch Citroen hätte Hydraulik-

Probleme. Bei der R4 ist es genauso, kein Thread mit der Frage welche R

ohne dass pauschal und ohne Hintergrundwissen von der R4 wegen der

angeblich unzuverlässigen Elektronik abgeraten wird. :mad:

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@ Dikdik:

Vielen Dank für den ausführlichen Beitrag.

Ein paar Anmerkungen meinerseits:

 

Zitat Didik:

„Derzeit ist der Wandel in den Kameras selbst lokalisiert. Waren früher neue Objektivrechnungen mit besseren Abbildungsleistungen der Anreiz, seine Fotoausrüstung „up zu daten“, so sind es heute größere Pixelzahlen und neuere elektronische Möglichkeiten in den Bodies. Die Objektive sind praktisch ausgereizt.“

 

Das sehe ich, mit Verlaub, etwas anders. Bei den Kompaktknipsen zeigt sich doch schon eine Zeit lang, daß die neuen Modelle mit 10 – 12 Mio Pixeln eine SCHLECHTERE Bildqualität haben, als deren Vorgänger und Rauschen wie ein Blätterwald.

 

Bei C’s Topmodell sind die (ich glaube) 21 Megapix schön und gut, nur die meisten Optiken kommen nicht mit.

 

Und je weiter die Sensortechnologie fortschreitet, desto mehr wird sich zeigen, daß die Optiken der Flaschenhals sind.

 

Nächstes Zitat:

„Derzeit versuchen die Verantwortlichen offensichtlich, im R-System durch mathematisch regelhaft steigende Preise - leider für unveränderte Produkte - mehr Geld einzunehmen – ein Versuch, der meiner Meinung nach scheitern wird.“

 

Ohne momentan Preislisten zur Hand zu haben kostet meines Wissens die R9 doch seit Jahren unverändert 2.995 €.

Und die Preise für die Optiken stiegen auch nur moderat. Ich denke, das liegt daran, daß das R-System, weil nicht digital, ohnehin zur Zeit ziemlich tot ist.

 

Hingegen stiegen die Preise im M-System in den letzten Jahren recht happig.

 

@ Arkadin:

Ich erwarb 1986 eine R4s Mod. 2 neu.

Bis heute null Ausfälle.

 

@ Jens Hoffmann:

1. Die Wahrscheinlichkeit, daß bei Leica demnächst die Lichter ausgehen, halte ich für so gering wie seit 20 Jahren nicht mehr.

 

2. Als langjähriger Besitzer (neben R4s) einer Leica III sowie M7 kann ich nur sagen, daß die III sicher ein faszinierendes Stück feinmechanischer Kamerageschichte ist.

 

Allerdings bei mir (fast) nur in der Vitrine. Das Gefummel mit externem Beli, kleinem Sucher, separater Einblicköffnung zum Scharfstellen, fummliger Blendenverstellung tue ich mir nicht an.

Die M7 ist, wie ich finde, genauso wertig, aber mit Zeitautomatik tollem Sucher, super Objektiven einfach viel alltagstauglich und sogar für Schnappschüsse geeignet. Meine absolute „Lieblingsleica“ Würde ich mir mal anschauen und notfalls einen Gebrauchte zulegen.

 

Gruß,

th

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Guest user10847

Guter Tipp! Achte bei einer Gebrauchten drauf, dass sie die neue DX-Codierung hat. Meine M7 hatte das nicht, funktionierte völlig unzuverlässig, hab ich nach vier Wochen gegen eine MP getauscht.

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Die M7 ist, wie ich finde, genauso wertig, aber mit Zeitautomatik tollem Sucher, super Objektiven einfach viel alltagstauglich und sogar für Schnappschüsse geeignet. Meine absolute „Lieblingsleica“ Würde ich mir mal anschauen und notfalls einen Gebrauchte zulegen.

 

 

Klasse Kamera:

 

Keupstrasse

 

Summicron dran und drauf!

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