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Frage zum Fotorecht


leicam62003

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Zug, Heimfahrt von der Kina, ich 2er Sitz, vor mir 4er Sitz, Familie, 2 Kinder, ca.13 und 15 Jahre.

 

Eines von ihnen, sehr interessanter Typ, schaute verträumt aus dem Fenster, wärend sich die restliche Familie unterhalten hat. Völlig abwesend schaute er an seinem Bruder vorbei.

Leichtes Seitenlicht von der senkenden Sonne.

 

M gespannt, im Hochformat durch die Spalte der Lehnen "Klick", einfach aus der Hand.

 

"Mama, der hat ein Foto von mir gemacht"

"Wer?"

"Der Mann hinter dir"

 

Ich: Schluck, würg.

 

Haben sie ein Bild von den Jungs gemacht?

 

Ich habe ein Fotoapparat dabei, jedoch verschlossen in der BT. - Oder haben sie etwas gehört? (Schei...)

 

Nein.

 

Sehen sie? - Ist auch keine Digi, man muss alles von Hand einstellen, wie soll das gehen.? - Sie dreht sich um und murrt vor sich hin......

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

 

Die neben mir sitzende hat selbstverständlich alles beobachtet, ich zückte schon meine Geldbörse um das Schweigegeld zu zücken.

 

Wie verhält es sich in solchen Situationen mit dem Recht der Menschen am eigenen Bild?

Links dazu?

 

Und vor allem:

 

Was habt ihr so erlebt?

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Guest lykoudos
Warum fotografierst Du auch heimlich fremde Menschen :D

Macht man doch nicht. ;)

 

Der Moralist: weder barsch noch laut. Wohlerzogen verabscheut er seinen Nächsten mit Eleganz.

 

LYKOUDOS

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Guest lykoudos
Zug, Heimfahrt von der Kina, ich 2er Sitz, vor mir 4er Sitz, Familie, 2 Kinder, ca.13 und 15 Jahre.

 

Eines von ihnen, sehr interessanter Typ, schaute verträumt aus dem Fenster, wärend sich die restliche Familie unterhalten hat. Völlig abwesend schaute er an seinem Bruder vorbei.

Leichtes Seitenlicht von der senkenden Sonne.

 

M gespannt, im Hochformat durch die Spalte der Lehnen "Klick", einfach aus der Hand.

 

"Mama, der hat ein Foto von mir gemacht"

"Wer?"

"Der Mann hinter dir"

 

Ich: Schluck, würg.

 

Haben sie ein Bild von den Jungs gemacht?

 

Ich habe ein Fotoapparat dabei, jedoch verschlossen in der BT. - Oder haben sie etwas gehört? (Schei...)

 

Nein.

 

Sehen sie? - Ist auch keine Digi, man muss alles von Hand einstellen, wie soll das gehen.? - Sie dreht sich um und murrt vor sich hin......

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

 

Die neben mir sitzende hat selbstverständlich alles beobachtet, ich zückte schon meine Geldbörse um das Schweigegeld zu zücken.

 

Wie verhält es sich in solchen Situationen mit dem Recht der Menschen am eigenen Bild?

Links dazu?

 

Und vor allem:

 

Was habt ihr so erlebt?

 

Hallo,

 

Das ist wohl indertat ein sehr kompliziertes Problem. Ein Fachanwalt kann Dir da sicher besseren Rat geben. Die praktische Seite hingegen macht’s natürlich auch nicht besser, egal nun was die justitiable Seite auch immer hergibt. Als Bilderjäger bewegt man sich auch hier zwischen allen Stühlen. Egal, ob entweder vorher um Erlaubnis gefragt wird - damit ist natürlich der Schnappschuss kein spontanes Ereignis mehr - versuch mal nicht an einen Hunderteuroschein zu denken - oder ob man sich hinterher auf langwierige Diskussionen um Persönlichkeitsrechte einlässt. Mein bescheidener Rat dazu wäre, es tatsächlich, und da geben mir die über unsere lange Fotogeschichte hin in hervorragender Qualität tausendfach ausdrucksstark geschossenen Bilder einfach recht: es diskret, unprätentiös und möglichst unter Ausschluss einer beobachtenden Menschheit zu versuchen. Fall dies schief geht und das ist mir auch schon einige Male passiert, wenigstens den Versuch zu unternehmen, wiewohl in Begeisterung über das belichtete Objekt der Familie - hier sollen natürlich der Fantasie keine Grenzen gesetzt sein - als auch mit einer allgemeinen Begeisterung zur Fotografie, ein Sympathiefeld zu erreichen. Ich keinem meiner Fälle habe ich jedoch mein lüsternes Schauen durch den Sucher meiner Leica MP abzustreiten unternommen. Bis auf einmal, wo ich angeboten hatte, den Herrschaften meinen kompletten Film sogleich zu überlassen - was diese dann doch nicht von mir verlangen wollten - ist das bis dato gut gegangen. Fotografie ist eben auch keine stumme Sache, sondern eine beredte Angelegenheit; besonders die Fotografie mit einer Leica M, da sie ja vom Jäger verlangt, mit einem Auge die nun eben nicht mehr virtuelle Umgebung im Augenschein zu behalten; insbesondere dann, wenn diese jatzt recht lebendig geworden mit uns in materiellen Kontakt zu treten wünscht. Anders natürlich die Spiegelreflexerei. Aber wem sage ich das.

 

Herzliche Grüße

 

LYKOUDOS

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wenn ich darauf angesprochen werde, sage ich (ruhig bleiben), dass ich fotografiert habe, erkläre, warum ("mir gefiel der blick, das licht in den augen, etc. etc."), dass es nur für privaten und nicht gewerblichen gebrauch ist und biete einen abzug an.

 

hatte neulich in madrid so einen fall: in einem café spielte eine oma mit ihrem enkel, die mutter schaute zu, ich draussen auf der strasse. habe bestimmt 7 oder 8 bilder gemacht, bis mich die mutter (feurige und emotionale gitanofrau) bemerkt hat und wutentbrannt aus dem café geschossen kommt, samt oma. hat mich natürlich zur rede gestellt, und ich habe ihnen alles erklärt. sie hat gesagt, dass ich doch gefälligst um erlaubnis bitten soll, ich habe geantwortet, dass dann der reiz und die spontaneität des bildes weg ist. den angebotenen abzug wollten sie nicht haben, vielleicht aus der angst, ihre adresse verraten zu müssen. am ende waren sie vollkommen beruhigt und sehr freundlich, und man hat ihr angemerkt, dass sie verstehen wollte, warum man fotos von wildfremden menschen im café macht, aber sie schaffte es einfach nicht. so in etwa wie wenn man versucht, die quantenmechanik zu verstehen, dies jedoch aus verschiedenen gründen nicht klappen will :)

 

streetfotografie ist geil und solche geschichten gehören dazu.

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Wie verhält es sich in solchen Situationen mit dem Recht der Menschen am eigenen Bild?

Links dazu?

Wenn man die genaue Schritte folgen würde, wäre das Foto niemals möglich gewesen. :D

Aber solange das Kind nicht erkennbar ist und keine Veröffentlichung erfolgt...

 

Hier ein Link der nützlich sein könnte :

Foto-Recht Spezial - neunteiliges Tutorial: Fotografie

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Guest gugnie

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Na ja, so einfach scheint mir die Geschichte nicht. Wenn das Foto privat bleibt, wird sicher nichts passieren, aber z.B. eine Veröffentlichung hier im Forum und ein Blick der Betroffenen ins Forum könnte schon sehr unangenehm für den

Autor werden, zumal sogar ein Gespräch mit den Fotografierten stattgefunden hat, in dem vom Fotografen unwahre Angaben gemacht wurden.

Also da würde ich von einer Veröffentlichung des Fotos unbedingt Abstand nehmen.

 

Da gibt es gerade in der letzten Photonews (die großformatige SW-Fotozeitung) einen sehr interessanten Artikel über die Rechte von Fotografen.... danach sind sogar ganz typische, oder besondere, oder auffällige Stadtansichten nach Meinung einiger Richter durchaus als "geschützt" anzusehen.

Als Beispiel werden 2, praktisch gleiche Ansichten des Kölner Doms in der Abendsonne, von einer Brücke aus fotografiert mit 2 Personen im abendlichen Gegenlicht (klein nur als Silhouette zu sehen) von zwei Fotografen unabhängig von einander, fotografiert. Das Gericht sprach, wenn ich mich recht erinnere dem Erstfotografen, der Erstveröffentlichung ein Recht für dieses Bild zu, das zweite Bild galt als Nachahmung (obwohl es ja nicht so war) einer ungewöhnlichen, besonderen Bild/Lichtsituation/Motivwahl, die nicht zulässig sei. Umstritten, aber gab es schon mehrfach, obwohl sich das für einen "normalen" Fotografen als abwegig darstellt. Wenn man einen markannten Baum unter dem ein Bergbauer auf der Bank sitzt fotografiert.... dann wäre dieses Bild in dieser Konstellation, auch mit einem anderen Bergbauern, geschützt?!

(die Daten aus der Zeitung Photonews habe ich leider nicht mehr, schon in der Papiertonne)

Gruß Gerd

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>>Als Beispiel werden 2, praktisch gleiche Ansichten des Kölner Doms in der Abendsonne, von einer Brücke aus fotografiert mit 2 Personen im abendlichen Gegenlicht (klein nur als Silhouette zu sehen) von zwei Fotografen unabhängig von einander, fotografiert. Das Gericht sprach, wenn ich mich recht erinnere dem Erstfotografen, der Erstveröffentlichung ein Recht für dieses Bild zu, das zweite Bild galt als Nachahmung (obwohl es ja nicht so war) einer ungewöhnlichen, besonderen Bild/Lichtsituation/Motivwahl, die nicht zulässig sei.

 

 

es ist schon etwas beunruhigend, weswegen leute vor den kadi rennen...

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80er Jahre: Ich fotografiere, wie Leute eine Straßenbahn verlassen. Ein alter grimmiger Mann schreit: haben sie überhaupt ne Erlaubnis? Er kommt zu mir und will den Film.

Ich sage so ruhig wie möglich : Fürs Fotografieren brauche keine Erlaubnis, und den Film behalte ich. Er trollt sich grummelnd von dannen.

Laßt die Leute doch meckern, solange ihr nichts veröffentlicht, kann Euch kaum einer was.

 

Fotografieren ist noch nicht verboten, aber die besseren Bilder gelingen sowieso meist, wenn man fragt und die Aufnahmen etwas stellt.

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Guest BaldHeadLightning
Wie verhält es sich in solchen Situationen mit dem Recht der Menschen am eigenen Bild?

Und vor allem: Was habt ihr so erlebt?

Die klassische rechtliche Beurteilung, die allgemein gilt, ist im Fall des Fotografierens von einzelnen Personen oder einer kleinen Gruppe, Fotografieren ja - veröffentlichen Nein.

Doch es kommen einige Gesichtspunkte hinzu

1. Es war eine "intime" Situation, in einem Zugabteil

2. Du hast die Unwahrheit gesagt.

Das "gesellschaftliche" Bewußtsein hat sich bezüglich der "Schlüssellochfotografie" seit den Digi-Kameras und der massenweisen unkontrollierten Verbreitung im Internet deutlich gewandelt.

Man sieht schon beim fotografieren die Konsequenzen der uferlosen Veröffentlichung.

Das war zu Zeiten ohne Internet noch ganz anders.

Ein Foto im Familienkreis oder unter Kumpanen gezeigt - davon hatten die Betroffenen in der Regel keinen Nachteil. Veröffentlichungen in "der Tages-Presse" lebten nur 1 Tage, und wanderten dann in die Tonne. Zudem waren sie die Ausnahme.

Ich würde die von Dir geschilderte Situation schon heute als riskant ansehen, da Dein Verhalten dem allgemeinen Verständnis von Anstand widerspricht.

1. In den Intimbereich anderer Menschen dringt man nicht weiter ein, als es ein Zugabteil sowieso schon nötigt.

2. Man sagt nicht die Unwahrheit.

Vermutlich wird dieser Vorgang heute für einen Rechtstreit noch nicht reichen, aber es muß nur 1 Gesichtspunkt hinzu kommen, den Du bei der Aufnahme nicht überblickst, und es könnte auch rechtlich unangenehm für Dich werden.

Das Gesellschaftliche Bewußtsein hat sich geändert, das Recht, ggf. durch die Rechtsprechung, wird dem folgen.

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Gerd, das ist ja ein interessantes Beispiel. Da ist der Analogknipser im Nachteil, der nicht nachweisen kann, daß er das Bild "zuerst" machte ;-)

 

Ich kenne da einen anderen (etwas fiesen) Fall. Teures Model und Visagistin für ein (Outdoor-) Werbeshooting gebucht. Plötzlich kam so ein Hobbyknipser und fängt an, wie wild Bilder zu machen, gibt dem Model sogar Posing-Anweisungen (auf die es natürlich nicht reagierte). Darauf angesprochen, daß Bildaufbau und Model für ein Werbefoto seien, sagte er, daß er alle Rechte an dem hat, was er vor die Linse bekommt.

 

Nach einem viertel Jahr rief eine Bildagentur an, wie könne man deren Foto für eine Werbekampagne nutzen, ohne die Bilder gekauft zu haben? Wiiiiiie bitttttte?

 

Da hat der Hobbyknisper doch glatt seine ganze Ausbeute an eine Bildagentur verkauft.

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Guest BaldHeadLightning
sondern eine beredte Angelegenheit; besonders die Fotografie mit einer Leica M, da sie ja vom Jäger verlangt, mit einem Auge die nun eben nicht mehr virtuelle Umgebung im Augenschein zu behalten; insbesondere dann, wenn diese jatzt recht lebendig geworden mit uns in materiellen Kontakt zu treten wünscht.

Du beschreibst sehr genau die Situation Jäger und Opfer.Eine solche Situation wird in einer zivilisierten Gesellschaft nicht geduldet.

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Guest Bernd Banken

auf der Photokina letzte Woche passierte mir Folgendes:

 

Nach dem Besuch bei Leica trabte ich mit platten Füßen Richtung Nikon und setzte mich auf die Kante der leeren Actionbühne. Ziemlich groggy wurden ein paar Prospekte sortiert, bis ich merkte, daß auf der anderen Seite des Ganges;) vor der Imbißecke ein junger Mann sein Nikon-Tele auf mich gerichtet hatte und wahrscheinlich ein paar Fotos des älteren Herrn gemacht hatte.

 

Es ging mir runter wie Öl:D

 

Mit mürrischem Gesichtsausdruck wuchtete ich mich hoch und schoß auf ihn zu, er wurde ganz blaß.

"Keine Angst junger Mann, bisher habe ich immer Menschen fotografiert, nun bin ich selbst ein "lohnendes"?? Objekt."

Mein einziges Mißfallen war die Tatsache, daß er ein Tele verwandte, das wäre unsportlich, klärte ich ihn auf.

 

Tja, so wird aus dem Jäger ein Gejagter...

 

Gruß

Bernd

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Guest BaldHeadLightning
angesprochen, daß Bildaufbau und Model für ein Werbefoto seien, sagte er, daß er alle Rechte an dem hat, was er vor die Linse bekommt.

Nach einem viertel Jahr rief eine Bildagentur an, wie könne man deren Foto für eine Werbekampagne nutzen, ohne die Bilder gekauft zu haben? Wiiiiiie bitttttte?Da hat der Hobbyknisper doch glatt seine ganze Ausbeute an eine Bildagentur verkauft.

Wie ist es ausgegangen?

Ich will es rechtlich nicht im einzelnen abarbeiten - aber es geht im Recht auch um eine "Bildidee" - und die hatte der Hobbyfotograf nicht, die hat er nachweislich geklaut.

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Guest gugnie

Ich muss noch etwas nachtragen, ich habe die Seite der Photonews noch wiedergefunden..... es ist nicht der Kölner Dom, sondern das Feiburger Münster.

Ich hätte die beiden Bilder/Scan auch verfügbar, weiß aber, dass ich sie ohne Genehmigung der Zeitung hier nicht zeigen darf.

Aber ich denke, man kann sich eine solche Situation: nahezu identische Kirchen-Silhouette mit 2 Personen im Gegenlicht auch so vorstellen.

Gruß Gerd (nicht beteiligt und nicht "verwandt" mit der Zeitschrift PHOTONEWS, die ich aber trotzdem für gut halte)

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faß ohne boden..... BHL bringt es am besten auf den punkt. dank fotohandy und zuviel voyeuristischem rumgeknipse denkt heutzutage jeder sofort an "unrechte" vermarktung etc.

 

in dem zusammenhang erinnere ich mich, daß gerade mit der r-d1 (die m8 wird das dann ja auch ermöglichen) von vielen fotografen hervorgehoben wurde, daß das sofortige bilderzeigenkönnen sehr oft beruhigt und vertrauen hergestellt hat.

 

lg matthias

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..................... aber die besseren Bilder gelingen sowieso meist, wenn man fragt und die Aufnahmen etwas stellt.

 

Ich soll als Mücke fragen, ob ich sie stechen darf?

 

Niemals - Niemals

 

Für mich undenkbar - Straße - gestellte Aufnahmen !

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