DDM Posted November 9, 2008 Share #1 Posted November 9, 2008 Advertisement (gone after registration) Wir sehen zwei wackere Ladys aus dem Jahre 1932. Beide Serien-Nummern liegen recht nahe beieinander : 7513X - 7596X (die letzte Zahl der Serien-Nummern habe ich unkenntlich gepixelt...) Abgesehen vom optischen Zustand, beide „Mädels“ haben gewiss eine Menge erlebt, unterscheiden sich die beiden Gehäuse gravierend voneinander. Sinn und Zweck der Unterschiedlichkeit, sind mir nicht bekannt, so dass ich vor einem Rätsel stehe und den Publikumsjoker wähle. Die 7513X habe ich bewusst als Vergleichskamera gewählt, da sich ihr Vulkanit förmlich aufbläht und dabei auffällig verfärbt. Ein interessanter Zustand. Beide Kameras kenne ich seit über 30 Jahren, wobei zu bemerken ist, dass sich der Zustand der 7513X in diesem Zeitraum nicht verändert hat. Mir ist keine weitere Schraubkamera (aus der Serie !) mit dem besonderen Merkmal der 7596X bekannt. Obgleich das Zeitenrad ersetzt scheint, ist sie als solche absolut original und stammt direkt aus dem Werk. Über hinweisende und aufklärende Beiträge, würde ich mich sehr freuen Welcome, dear visitor! As registered member you'd see an image here… Simply register for free here – We are always happy to welcome new members! Als Vitrinist und Sammler, Horter unbenutzter Kameras, Detailfetischist und „Verschluss-verharz-Lasser“, wende ich mich im Unterforum „Sammler & Historica“ ausschliesslich an Gleichgesinnte. Link to post Share on other sites Simply register for free here – We are always happy to welcome new members! Als Vitrinist und Sammler, Horter unbenutzter Kameras, Detailfetischist und „Verschluss-verharz-Lasser“, wende ich mich im Unterforum „Sammler & Historica“ ausschliesslich an Gleichgesinnte. ' data-webShareUrl='https://www.l-camera-forum.com/topic/67953-leica-ii-frage-an-die-experten/?do=findComment&comment=710062'>More sharing options...
Advertisement Posted November 9, 2008 Posted November 9, 2008 Hi DDM, Take a look here Leica II - Frage an die Experten. I'm sure you'll find what you were looking for!
Guest Posted November 9, 2008 Share #2 Posted November 9, 2008 Wie sollten ausgrechnet wir einem absoluten Spezialisten und Besitzer der ausgefallensten und noch nie gesehenen Leitz-Sachen seine Cameras erklären? Aber raten dürfen wir? Ist das Gehäuse der in Frage stehenden Camera etwa aus Messing? Hätte das Sinn?str. Link to post Share on other sites More sharing options...
DDM Posted November 9, 2008 Author Share #3 Posted November 9, 2008 Lieber und geschätzter Stefan, bei der Erklärung des Messing-Gehäuses, bin ich in der Tat auf Unterstützung angewiesen. Das Gehäuse ist aus dem "vollem" Messing gefräst. So etwas macht Arbeit, kostet Geld und ich kann mir nicht vorstellen, aus welchem Grund. Schauen wir uns weitere Bilder an : Welcome, dear visitor! As registered member you'd see an image here… Simply register for free here – We are always happy to welcome new members! Link to post Share on other sites Simply register for free here – We are always happy to welcome new members! ' data-webShareUrl='https://www.l-camera-forum.com/topic/67953-leica-ii-frage-an-die-experten/?do=findComment&comment=710109'>More sharing options...
Dr. No Posted November 9, 2008 Share #4 Posted November 9, 2008 Obgleich das Zeitenrad ersetzt scheint, ist sie als solcheabsolut original und stammt direkt aus dem Werk. es hat den Anschein, dass das Zeitenrad verchromt und nicht vernickelt ist, ist das so? Interessanter scheint mir jedoch die Größe zu sein. Der Durchmesser ist deutlich geringer als der des "normalen" Rads der Leica II von 1932 (s. andere Kamera). Interessant ist zudem, dass es nach wie vor die ursprüngliche Gravur besitzt und es sich somit nicht um ein nachträglich aufgesetztes der Leica III handelt (wie bei dieser Kamera http://www.leicapages.org/pictures/Leica_II_2.jpg - Bedienelemente sind übrigens vernickelt). Gruß nach Freising, OLAF PS. Normalerweise werden Handmuster und Prototyppen aus Messing gefräst, was bei dieser Kamera eigentlich keinen Sinn macht, es sei denn, sie ist nachträglich eingereiht worden. Danke für die spannenden Bilder Dirk! Link to post Share on other sites More sharing options...
DDM Posted November 9, 2008 Author Share #5 Posted November 9, 2008 Hallo Olaf, das Zeitenrad ist gewiss später ausgetauscht worden. Ich sehe keine Hoffnung, den Grund dafür ausfindig machen zu können. Bleibt die Grundfrage ob des Gehäusematerials. Link to post Share on other sites More sharing options...
Dr. No Posted November 9, 2008 Share #6 Posted November 9, 2008 das Zeitenrad ist gewiss später ausgetauscht worden. welches Material ist es denn? OLAF Link to post Share on other sites More sharing options...
DDM Posted November 9, 2008 Author Share #7 Posted November 9, 2008 Advertisement (gone after registration) @Olaf, der Schlitzverschlußknopf ist verchromt, demnach deutlich später, als der Rest der Camera. Link to post Share on other sites More sharing options...
ALUX Posted November 9, 2008 Share #8 Posted November 9, 2008 Vielleicht hat man wirklich einfach den Gehäuserohling eines nicht mehr benötigten Prototypen verbaut ohne daß ein tieferer Grund ausschlaggebend war? Nach dem Motto "bevor man es wegwirft kann man es auch benutzen"? Einen technischen Grund kann ich mir auch nicht wirklich vorstellen. Link to post Share on other sites More sharing options...
DDM Posted November 9, 2008 Author Share #9 Posted November 9, 2008 @Alex, Die Kamera wurde im Werk verwendet. Ich kann mir nicht vorstellen, dass hier ein Prototypen-Recycling vorliegt. Gibt es denn technische Anwendungen, die ein Messing-Gehäuse plausibel machen ? Irgendwas mit Strahlen ? Röntgen ? Ich bin aufrichtig ratlos Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest Posted November 10, 2008 Share #10 Posted November 10, 2008 Beim Vergleich der beiden Cameras aus den ersten 3000 mit Entfernungsmesser fällt ja noch etwas weiteres auf, nicht nur, daß die mit niedrigeren Nummer noch ein unnumeriertes Elmar hat, was ja nichts besagt, sondern daß die mit der höheren Nummer nicht mehr das Kontrollfenster für die Justierung des Auflagemaßes hat. Nun weiß ich nicht, wann sich das genädert hat. Das kleine Fenster blieb noch nach der O-Ausrichtung um 1930 eine zeitlang. Allerdings kann man nicht ausschließen, daß bei der höher numerierten eine spätere neue Belederung das Fensterchen nur zugedeckt hat. Sonst könnte die Camera vielleicht dazu gedient haben, ein neues Verfahren zur Einrichtung des Auflagemaßes zu erproben?Dirk, auf jeden Fall ist es eine interessante Camera. Und es freut uns, solche Abweichungen und Stücke, die vielleicht aus der Entwicklung stammen, zu sehen.str. Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest Bernd Banken Posted November 10, 2008 Share #11 Posted November 10, 2008 @Alex, Die Kamera wurde im Werk verwendet. Ich kann mir nicht vorstellen, dass hier ein Prototypen-Recycling vorliegt. Gibt es denn technische Anwendungen, die ein Messing-Gehäuse plausibel machen ? Irgendwas mit Strahlen ? Röntgen ? Ich bin aufrichtig ratlos Vielleicht als Grund, eine Rolex als Milgauss zu bauen: Unempfindlich gegen höheren Magnetismus - wobei ich nicht das Gehäusematerial einer "normalen" LII kenne. Link to post Share on other sites More sharing options...
ALUX Posted November 10, 2008 Share #12 Posted November 10, 2008 @Alex, Die Kamera wurde im Werk verwendet. Ich kann mir nicht vorstellen, dass hier ein Prototypen-Recycling vorliegt. Gibt es denn technische Anwendungen, die ein Messing-Gehäuse plausibel machen ? Irgendwas mit Strahlen ? Röntgen ? Ich bin aufrichtig ratlos An Röntgen habe ich auch schon mal gedacht, aber dann hätte man ja konsquenterweise besser das Gehäuse mit Bleiblech verkleidet. Außerdem ist mir nicht bekannt daß die Röntgen-Leicas ein Messinggehäuse gehabt hätten. Hast Du vielleicht von denen ein Exemplar in Deiner Sammlung, anhand dessen man das überprüfen könnte? Andere technische Anwendungen fallen mir auch nicht ein. Messing dürfte weniger bruchgefährdet bei starker mechanischer Beanspruchung sein, aber ob das die Verwendung hier rechtfertigt? Wohl kaum... Link to post Share on other sites More sharing options...
Möbi Posted November 10, 2008 Share #13 Posted November 10, 2008 Hallo zusammen, vielleicht ist das Gehäuse aus Messing ja ein Gesellenstück oder einfach nur eine Übungsaufgabe im Bereich Metallbearbeitung gewesen. Der Ersteller durfte sich dann die Kamera komplettieren mit vorhandenem Material. Die Nummer war Pflicht, da ja wohl jede Kamera Zwecks Rückverfolgbarkeit nummeriert wurde. Der Vergleich der Gehäuse bzw. die Beurteilung der Übungsaufgabe ist einfacher, wenn Serienteile vorhanden sind. Grüße Möbi Link to post Share on other sites More sharing options...
ALUX Posted November 10, 2008 Share #14 Posted November 10, 2008 Stimmt, das klingt recht plausibel. Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest Posted November 10, 2008 Share #15 Posted November 10, 2008 Ja, gut möglich. str. Link to post Share on other sites More sharing options...
DDM Posted November 10, 2008 Author Share #16 Posted November 10, 2008 Ja...mir würde eine hochspezielle technische Erklärung, verbunden mit mystischer Anwendung, vielleicht Bordkamera eines Vril oder Haunebus, besser gefallen, als die sehr schlüssige Vermutung von Möbi. Dies würde auch den Hinweis von Stefan, bezüglich des Kontrollfensters erklären. Eine Antwort auf meine Anfrage werden wir hier nicht finden, aber ich freue mich sehr über die Antworten zu meinem Beitrag. Fest steht, dass die Kamera im hier gezeigten Zustand, das Stammwerk verlassen hat und danach keine technischen Veränderungen an ihr vorgenommen wurden. Fest steht, dass sich keine technische Notwendigkeit für das Hauptmerkmal der Kamera erklärt. Im Vergleich zu anderen „Lady-II`s“ aus der nummernverwanden Serie, fehlt das Kontrollfenster und das Zeiteneinstellrad passt nicht zum Ensemble. Ich habe bisher nicht erwähnt, dass die Messing-Camera einen ausziehbaren Rückspulknopf hat. Das Messing-Gehäuse ist von feinster Machart, hat aber im Bereich der Filmspule eine tiefe Einkerbung. Ob diese durch die deutliche Benutzung entstanden ist, oder beim Fräsen, lässt sich nicht beantworten. Link to post Share on other sites More sharing options...
feuervogel69 Posted November 10, 2008 Share #17 Posted November 10, 2008 interessant! könnte ein unterschiedlicher wäremausdehnungskoeffizient die gründe für die materialwahl darstellen? also mal ganz lax hier reinspekuliert eine kamera die schnelle und starke temperaturwechsel verkraften sollte und deshalb messing geeigneter ist??? seewasser? polarexpeditionsmodell? vermeiden brüchiger filme? (durhc gute wärmeleitfähigkeit des messings -bei kamera im mantel) zumindest hat die bemerkung von vril eine reihe von tatsächlich stattgefundenen erinnerungen geweckt und damals wurde ja alles fotografiert...(walter frentz: das auge des führers" kann man nicht nur guten, sondern sogar sehr guten gewissens empfehlen!!! erstklassige aufarbeitung und gutes geschichtliches material!) lg matthias Link to post Share on other sites More sharing options...
DDM Posted November 10, 2008 Author Share #18 Posted November 10, 2008 @Bernd, Magnetismus fällt als Ursache aus. Beide Cameras reagieren relativ gleichmässig auf einen Magneten. Etwas Spinnerei : Mit der Rolex bringst Du mich auf etwas... Ein Schlitzverschlus mit Tourbillion-Komplikation, zur Einhaltung digital genauer Belichtungszeiten am Nordpol. Was passt besser zur Schraub/M, als eine Vintage 1945...? Link to post Share on other sites More sharing options...
Rona!d Posted November 10, 2008 Share #19 Posted November 10, 2008 Die Kamera wurde im Auftrag Fritz Langs für den Film "Das Testament des Dr. Mabuse" gebaut. Es sollten laut ursprünglichem Drehbuch (es kam anders, wie wir später sehen werden) damit die Kladden des Dr. Mabuse abfotografiert werden. Die Kamera sollte dann in einem Photogeschäft (man munkelt in Hamburg) mit dem vorbelichteten Film in die Auslage geschmuggelt werden, von wo sie Kent (einer der Verbrecher) herausholen sollte (daher zur Unterscheidung der abweichende Serienzustand). Kent sollte dann den Film nachts auf dem Etagenklo entwickeln und mittels Projektion an die gegenüberliegende Hauswand werfen. In den umliegenden Wohnungen warteten weitere Verbrecher auf diese frühe Form der Leicavision und sollten so ihre Befehle erhalten. Diese Einstellung wäre ein genialer Schachzug Langs und an Dramatik kaum zu übertreffen gewesen. Leider kam alles anders. Aus Authentizitätsgründen (wer hatte DAMALS schon eine ganze Auslage voller Leicas in der Requisite?) drehte Lang in einem echten Photoladen mit Laiendarstellern und einer von ihnen entwendete aus wirtschaftlicher Not heraus diese Kamera (er hatte vermutlich auf eine frühe Form von Lehman-Brothers-Zertifikate gesetzt). Leitz konnte auf die Schnelle kein zweites Exemplar bauen. Lang, entsetzt über soviel kriminelle Energie am Set, musste diese Szene daher komplett umschreiben und liess Kent nun einige Filmminuten früher reumütig zu Kommissar Lohmann überlaufen, um weitere Verbrechen zu vereiteln. Die Leica tauchte noch einmal 1938 kurz auf der Weltbühne auf, ein hochrangiger Mitarbeiter des Propagandaministeriums erwarb sie auf dem Schwarzmarkt und machte damit private Aufnahmen vom Duce (ein Foto fand später sogar seinen Weg in ein Einklebealbum des Winterhilfswerks). Sie entging wegen einer weisen Vorahnung übrigens nur knapp einer heute bei Fälschern allseits beliebten wertsteigernden Gravur:rolleyes: Danach verwischten sich ihre Spuren in den Kriegswirren. Lang versuchte bis zu seinem Tode diese Kamera aufzuspüren, wollte er doch die nächtliche Hauswandszene unbedingt für einen erweiterten Schnitt nachfilmen. Vergebens, sie blieb bis heute verschollen. Link to post Share on other sites More sharing options...
DDM Posted November 10, 2008 Author Share #20 Posted November 10, 2008 @Rona|d D....fmann nimm sofort diesen Beitrag zurück, sonst gebe ich Dir bei unserem ersten Treffen leidenschaftliche Küsschen. "ein Foto fand später sogar seinen Weg in ein Einklebealbum des Winterhilfswerks" Link to post Share on other sites More sharing options...
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