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Leica II - Frage an die Experten


DDM

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Wir sehen zwei wackere Ladys aus dem Jahre 1932.

Beide Serien-Nummern liegen recht nahe beieinander :

7513X - 7596X

 

(die letzte Zahl der Serien-Nummern habe ich unkenntlich gepixelt...)

 

Abgesehen vom optischen Zustand, beide „Mädels“ haben gewiss

eine Menge erlebt, unterscheiden sich die beiden Gehäuse

gravierend voneinander.

Sinn und Zweck der Unterschiedlichkeit, sind mir nicht bekannt,

so dass ich vor einem Rätsel stehe und den Publikumsjoker

wähle.

 

Die 7513X habe ich bewusst als Vergleichskamera gewählt,

da sich ihr Vulkanit förmlich aufbläht und dabei auffällig verfärbt.

Ein interessanter Zustand.

 

Beide Kameras kenne ich seit über 30 Jahren, wobei zu bemerken ist,

dass sich der Zustand der 7513X in diesem Zeitraum nicht verändert hat.

 

Mir ist keine weitere Schraubkamera (aus der Serie !) mit dem besonderen Merkmal der

7596X bekannt. Obgleich das Zeitenrad ersetzt scheint, ist sie als solche

absolut original und stammt direkt aus dem Werk.

 

Über hinweisende und aufklärende Beiträge,

würde ich mich sehr freuen :)

 

 

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Als Vitrinist und Sammler, Horter unbenutzter Kameras,

Detailfetischist und „Verschluss-verharz-Lasser“,

wende ich mich im Unterforum „Sammler & Historica“

ausschliesslich an Gleichgesinnte.

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Wie sollten ausgrechnet wir einem absoluten Spezialisten und Besitzer der ausgefallensten und noch nie gesehenen Leitz-Sachen seine Cameras erklären? Aber raten dürfen wir? Ist das Gehäuse der in Frage stehenden Camera etwa aus Messing? Hätte das Sinn?

str.

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Lieber und geschätzter Stefan,

 

bei der Erklärung des Messing-Gehäuses,

bin ich in der Tat auf Unterstützung angewiesen.

Das Gehäuse ist aus dem "vollem" Messing gefräst.

So etwas macht Arbeit, kostet Geld

und ich kann mir nicht vorstellen, aus welchem Grund.

 

Schauen wir uns weitere Bilder an :

 

 

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Obgleich das Zeitenrad ersetzt scheint, ist sie als solche

absolut original und stammt direkt aus dem Werk.

 

es hat den Anschein, dass das Zeitenrad verchromt und nicht vernickelt ist, ist das so?

Interessanter scheint mir jedoch die Größe zu sein. Der Durchmesser ist deutlich geringer als der des "normalen" Rads der Leica II von 1932 (s. andere Kamera). Interessant ist zudem, dass es nach wie vor die ursprüngliche Gravur besitzt und es sich somit nicht um ein nachträglich aufgesetztes der Leica III handelt (wie bei dieser Kamera http://www.leicapages.org/pictures/Leica_II_2.jpg - Bedienelemente sind übrigens vernickelt).

 

Gruß nach Freising,

 

OLAF

 

PS. Normalerweise werden Handmuster und Prototyppen aus Messing gefräst, was bei dieser Kamera eigentlich keinen Sinn macht, es sei denn, sie ist nachträglich eingereiht worden.

Danke für die spannenden Bilder Dirk!

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Vielleicht hat man wirklich einfach den Gehäuserohling eines nicht mehr benötigten Prototypen verbaut ohne daß ein tieferer Grund ausschlaggebend war? Nach dem Motto "bevor man es wegwirft kann man es auch benutzen"? Einen technischen Grund kann ich mir auch nicht wirklich vorstellen.

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@Alex,

 

Die Kamera wurde im Werk verwendet.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass hier

ein Prototypen-Recycling vorliegt.

 

Gibt es denn technische Anwendungen,

die ein Messing-Gehäuse plausibel machen ?

 

Irgendwas mit Strahlen ?

Röntgen ?

 

Ich bin aufrichtig ratlos

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Beim Vergleich der beiden Cameras aus den ersten 3000 mit Entfernungsmesser fällt ja noch etwas weiteres auf, nicht nur, daß die mit niedrigeren Nummer noch ein unnumeriertes Elmar hat, was ja nichts besagt, sondern daß die mit der höheren Nummer nicht mehr das Kontrollfenster für die Justierung des Auflagemaßes hat. Nun weiß ich nicht, wann sich das genädert hat. Das kleine Fenster blieb noch nach der O-Ausrichtung um 1930 eine zeitlang. Allerdings kann man nicht ausschließen, daß bei der höher numerierten eine spätere neue Belederung das Fensterchen nur zugedeckt hat. Sonst könnte die Camera vielleicht dazu gedient haben, ein neues Verfahren zur Einrichtung des Auflagemaßes zu erproben?

Dirk, auf jeden Fall ist es eine interessante Camera. Und es freut uns, solche Abweichungen und Stücke, die vielleicht aus der Entwicklung stammen, zu sehen.

str.

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Guest Bernd Banken
@Alex,

 

Die Kamera wurde im Werk verwendet.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass hier

ein Prototypen-Recycling vorliegt.

 

Gibt es denn technische Anwendungen,

die ein Messing-Gehäuse plausibel machen ?

 

Irgendwas mit Strahlen ?

Röntgen ?

 

Ich bin aufrichtig ratlos

 

Vielleicht als Grund, eine Rolex als Milgauss zu bauen:

Unempfindlich gegen höheren Magnetismus - wobei ich nicht das Gehäusematerial einer "normalen" LII kenne.

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@Alex,

 

Die Kamera wurde im Werk verwendet.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass hier

ein Prototypen-Recycling vorliegt.

 

Gibt es denn technische Anwendungen,

die ein Messing-Gehäuse plausibel machen ?

 

Irgendwas mit Strahlen ?

Röntgen ?

 

Ich bin aufrichtig ratlos

 

An Röntgen habe ich auch schon mal gedacht, aber dann hätte man ja konsquenterweise besser das Gehäuse mit Bleiblech verkleidet. Außerdem ist mir nicht bekannt daß die Röntgen-Leicas ein Messinggehäuse gehabt hätten. Hast Du vielleicht von denen ein Exemplar in Deiner Sammlung, anhand dessen man das überprüfen könnte?

Andere technische Anwendungen fallen mir auch nicht ein. Messing dürfte weniger bruchgefährdet bei starker mechanischer Beanspruchung sein, aber ob das die Verwendung hier rechtfertigt? Wohl kaum...

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Hallo zusammen,

 

vielleicht ist das Gehäuse aus Messing ja ein Gesellenstück oder einfach nur eine Übungsaufgabe im Bereich Metallbearbeitung gewesen. Der Ersteller durfte sich dann die Kamera komplettieren mit vorhandenem Material. Die Nummer war Pflicht, da ja wohl jede Kamera Zwecks Rückverfolgbarkeit nummeriert wurde.

 

Der Vergleich der Gehäuse bzw. die Beurteilung der Übungsaufgabe ist einfacher, wenn Serienteile vorhanden sind.

 

Grüße

 

Möbi

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Ja...mir würde eine hochspezielle technische Erklärung,

verbunden mit mystischer Anwendung, vielleicht Bordkamera

eines Vril oder Haunebus, besser gefallen,

als die sehr schlüssige Vermutung von Möbi.

Dies würde auch den Hinweis von Stefan,

bezüglich des Kontrollfensters erklären.

 

Eine Antwort auf meine Anfrage werden wir hier nicht finden,

aber ich freue mich sehr über die Antworten

zu meinem Beitrag.

 

Fest steht, dass die Kamera im hier gezeigten Zustand,

das Stammwerk verlassen hat und danach keine technischen

Veränderungen an ihr vorgenommen wurden.

 

Fest steht, dass sich keine technische Notwendigkeit

für das Hauptmerkmal der Kamera erklärt.

 

Im Vergleich zu anderen „Lady-II`s“ aus der nummernverwanden

Serie, fehlt das Kontrollfenster und das Zeiteneinstellrad

passt nicht zum Ensemble.

 

Ich habe bisher nicht erwähnt, dass die Messing-Camera

einen ausziehbaren Rückspulknopf hat.

 

Das Messing-Gehäuse ist von feinster Machart,

hat aber im Bereich der Filmspule eine tiefe Einkerbung.

Ob diese durch die deutliche Benutzung entstanden ist,

oder beim Fräsen, lässt sich nicht beantworten.

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interessant!

 

könnte ein unterschiedlicher wäremausdehnungskoeffizient die gründe für die materialwahl darstellen? also mal ganz lax hier reinspekuliert eine kamera die schnelle und starke temperaturwechsel verkraften sollte und deshalb messing geeigneter ist??? seewasser? polarexpeditionsmodell?

 

vermeiden brüchiger filme? (durhc gute wärmeleitfähigkeit des messings -bei kamera im mantel) zumindest hat die bemerkung von vril eine reihe von tatsächlich stattgefundenen erinnerungen geweckt und damals wurde ja alles fotografiert...(walter frentz: das auge des führers" kann man nicht nur guten, sondern sogar sehr guten gewissens empfehlen!!! erstklassige aufarbeitung und gutes geschichtliches material!)

 

lg matthias

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@Bernd,

 

Magnetismus fällt als Ursache aus.

Beide Cameras reagieren relativ gleichmässig

auf einen Magneten.

 

Etwas Spinnerei :

Mit der Rolex bringst Du mich auf etwas...:D

Ein Schlitzverschlus mit Tourbillion-Komplikation,

zur Einhaltung digital genauer Belichtungszeiten am Nordpol.

Was passt besser zur Schraub/M, als eine Vintage 1945...?;)

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Die Kamera wurde im Auftrag Fritz Langs für den Film "Das Testament des Dr. Mabuse" gebaut.

 

Es sollten laut ursprünglichem Drehbuch (es kam anders, wie wir später sehen werden) damit die Kladden des Dr. Mabuse abfotografiert werden. Die Kamera sollte dann in einem Photogeschäft (man munkelt in Hamburg) mit dem vorbelichteten Film in die Auslage geschmuggelt werden, von wo sie Kent (einer der Verbrecher) herausholen sollte (daher zur Unterscheidung der abweichende Serienzustand). Kent sollte dann den Film nachts auf dem Etagenklo entwickeln und mittels Projektion an die gegenüberliegende Hauswand werfen. In den umliegenden Wohnungen warteten weitere Verbrecher auf diese frühe Form der Leicavision und sollten so ihre Befehle erhalten. Diese Einstellung wäre ein genialer Schachzug Langs und an Dramatik kaum zu übertreffen gewesen.

 

Leider kam alles anders. Aus Authentizitätsgründen (wer hatte DAMALS schon eine ganze Auslage voller Leicas in der Requisite?) drehte Lang in einem echten Photoladen mit Laiendarstellern und einer von ihnen entwendete aus wirtschaftlicher Not heraus diese Kamera (er hatte vermutlich auf eine frühe Form von Lehman-Brothers-Zertifikate gesetzt). Leitz konnte auf die Schnelle kein zweites Exemplar bauen. Lang, entsetzt über soviel kriminelle Energie am Set, musste diese Szene daher komplett umschreiben und liess Kent nun einige Filmminuten früher reumütig zu Kommissar Lohmann überlaufen, um weitere Verbrechen zu vereiteln.

 

Die Leica tauchte noch einmal 1938 kurz auf der Weltbühne auf, ein hochrangiger Mitarbeiter des Propagandaministeriums erwarb sie auf dem Schwarzmarkt und machte damit private Aufnahmen vom Duce (ein Foto fand später sogar seinen Weg in ein Einklebealbum des Winterhilfswerks). Sie entging wegen einer weisen Vorahnung übrigens nur knapp einer heute bei Fälschern allseits beliebten wertsteigernden Gravur:rolleyes: Danach verwischten sich ihre Spuren in den Kriegswirren.

 

Lang versuchte bis zu seinem Tode diese Kamera aufzuspüren, wollte er doch die nächtliche Hauswandszene unbedingt für einen erweiterten Schnitt nachfilmen. Vergebens, sie blieb bis heute verschollen.

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@Rona|d

 

D....fmann ;):D:)

nimm sofort diesen Beitrag zurück,

sonst gebe ich Dir bei unserem ersten Treffen leidenschaftliche Küsschen.

 

"ein Foto fand später sogar seinen Weg in ein Einklebealbum des Winterhilfswerks"

:rolleyes:

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