Jump to content

Früherer Leica-Sanierer Lee fordert nach Rauswurf Millionen


rohi

Recommended Posts

Advertisement (gone after registration)

ROUNDUP: Früherer Leica-Sanierer Lee fordert nach Rauswurf Millionen | Nachrichten |

Nachrichten

 

LIMBURG (dpa-AFX) - Der Rauswurf des Chefsanierers Steven K. Lee beim lange schwächelnden Kamerahersteller Leica hat ein millionenschweres Nachspiel. Lee verlange vom Leica-Mehrheitseigner, der österreichischen ACM Projektentwicklung GmbH, bis zu vier Millionen Euro, fasste das Landgericht Limburg am Freitag zum Auftakt eines Prozesses den Stand des Streites zusammen.

In Limburg wird die Klage des US-Managers verhandelt, seine Abberufung als Vorstandsvorsitzender des Optikunternehmens für nichtig zu erklären. Der Leica-Aufsichtsrat hatte die Entlassung damit begründet, dass Lee Mitarbeiter beleidigt, ein schlechtes Betriebsklima geschaffen und Reisekosten falsch abgerechnet habe. Beide Seiten lehnten vor Gericht eine gütliche Einigung ab. Am 12. September soll der Prozess fortgesetzt werden.

Bei dem Verfahren vor dem Landgericht gehe es Lee vor allem darum, in der kleinen Kamerabranche seine Reputation wiederherzustellen, erklärten seine Anwälte. Er wolle dem Traditionsunternehmen mit Sitz im mittelhessischen Solms, in dessen Vorstand er 2006 eingetreten war, nicht finanziell schaden. Lee persönlich war vor Gericht nicht anwesend.

 

Unter Lees Führung hatte Leica im Geschäftsjahr 2006/2007 erstmals wieder einen Gewinn erzielt, nachdem der Pionier der Kleinbildfotografie zuvor den Einstieg in das digitale Zeitalter verpasst hatte und eine Krise geraten war.

 

Vorstände von Aktiengesellschaften dürfen laut Gesetz nur aus gewichtigen Gründen entlassen werden. Lees Anwälte nannten die Vorwürfe gegen ihren Mandanten konstruiert. Die Beschwerden über angebliche Beleidigungen seien vor allem aus den Abteilungen Marketing und Vertrieb gekommen, die von der Sanierung besonders betroffen waren.

 

Neben dem vergleichsweise niedrig dotierten Vertrag mit Leica hatte der Manager nach Angaben vor Gericht eine Übereinkunft mit ACM, um sein höheres US-Gehalt auszugleichen. Darin seien ihm für den Erfolgsfall bis zu fünf Prozent Leica-Aktien zugesichert worden. Nach dem Rauswurf hatte ACM-Geschäftsführer Andreas Kaufmann den Vorstandsvorsitz bei Leica übernommen. Leica hatte am Mittwoch für das Geschäftsjahr 2007/2008 (31.3.) einen leichten Zuwachs bei Umsatz und Gewinn ausgewiesen, erwartet aber für das laufende Geschäftsjahr wieder rote Zahlen. /fk/DP/sb

Link to post
Share on other sites

  • Replies 58
  • Created
  • Last Reply
Guest Colt Seavers

Wenn er seine 5% Aktienanteil bekäme, dürfte man "Leica-Mitinhaber Lee" zu ihm sagen:cool: Aber hat er nicht auch die M8 voreilig zum Verkauf abgesegnet? Damit wäre seine "Reputation in der Branche" für immer futsch, kann er Leica eigentlich deswegen auf Schadenersatz verklagen? :rolleyes:

Link to post
Share on other sites

Für vier Millionen kann ich wie oft die komplette aktuelle Leica-Produktpalette erwerben (das Bonbon-Döschen ausgenommen)?

Link to post
Share on other sites

Advertisement (gone after registration)

Bei diesem Herrn geht einem das Messer in der Tasche auf. Vier Millionen EUR (nicht $) Schadenersatz wären das richtige Urteil, dass Mr. Lee an Leica zu entrichten hätte. Das, was sich dieser amerikanisch-chinesiche Einzelhandelsverkäufer bei Leica geleistet hat war in der Geschichte dieser Firma in der Tat einmalig.

Es würde mich nicht wundern (und ich würde es auch für richtig halten), wenn die ganzen betroffenen Mitarbeiter ihrerseits eine Sammelklage gegen Mr. Lee bezgl. ihrer menschenverachtenden Behandlung anstrengen würden.

 

Marc

Link to post
Share on other sites

Ich lese nur Beleidigung, schlechtes Betriebsklima und falsche Reisekostenabrechnungen und nichts von Fehlentscheidungen oder schlechter Strategie. Nach den Inhalten, die man diversen Forumsdiskussionen entnehmen konnte hätte ich eher letzteres erwartet.

 

Formal der härteste Vorwurf sind womöglich die Reisekosten. Ob das reicht?

 

Am meisten erstaunt bin ich über die geforderte Summe von 4 Mio. Zumindest könnte man daraus ungefähre Rückschlüsse auf das Gehalt ziehen, das dann wohl weit überdurchschnittlich für einen Mittelständler war, auch wenn es nach der Meldung von ACM teils direkt gezahlt wurde.

 

Da müssen in Solms auf engstem Raum Vertreter völlig unterschiedlicher Welten zusammengearbeitet haben. Schade, dass das nicht funktioniert hat. Vielleicht war Lee gar kein so schlechter Manager (bei 4 Mio und den damit verbundenen Erwartungen könnte man das annehmen) sondern war ganz einfach nur in Solms am falschen Ort.

Link to post
Share on other sites

Guest Digiknipser
Bei diesem Herrn geht einem das Messer in der Tasche auf. Vier Millionen EUR (nicht $) Schadenersatz wären das richtige Urteil, dass Mr. Lee an Leica zu entrichten hätte. Das, was sich dieser amerikanisch-chinesiche Einzelhandelsverkäufer bei Leica geleistet hat war in der Geschichte dieser Firma in der Tat einmalig.

 

Mr. Lee ist doch noch harmlos, im Vergleich zu den wirklich großen Abzockern.

 

Nachdem Charles Prince innerhalb der Finanzkrise Abschreibungen in Höhe von 23,9 Milliarden $ (Stand April 2008) bei der Citygroup zu verantworten hatte, bekam er als Dankeschön für diese Glanzleistung

die $-Millionen noch haufenweise als Abfindung hinterhergeschmissen und er ist kein Einzelfall. :cool:

 

Verantwortlich ist sowieso nie einer von diesen Herren:

 

 

US-BANKMANAGER - Wie sich die Milliarden-Vernichter rausreden

 

 

Gegen diese angerichteten Schäden, läuft Mr. Lee doch noch unter "Peanuts". :p

Link to post
Share on other sites

Guest s.m.e.p.

Wenn Lee die M8 nicht auf den Markt geworfen hätte wäre LEICA heute Pleite.

 

Niemand musste das unfertige überteuerte Teil kaufen. Trotzdem wurde es LEICA aus den Händen gerissen.

 

Wo bleibt die Dankbarkeit gegenüber Lee dafür???

Link to post
Share on other sites

Was regt Ihr Euch auf, das ist doch üblich heute in Politik und Wirtschaft!?

 

Aber irgendjemand mußte ihn doch auch mal unbedingt haben, oder?!

 

Doch bei einer Firma, die auch schon mal Möbelverkäufer und Unternehmensberater als Vorstände hatte muß man sich doch nicht wirklich wundern - wie fast überall in unserer Wirtschaft :-))

 

Gruß

 

Oliver

Link to post
Share on other sites

Der Leica-Aufsichtsrat hatte die Entlassung damit begründet, dass Lee Mitarbeiter beleidigt, ein schlechtes Betriebsklima geschaffen und Reisekosten falsch abgerechnet habe.

 

hört sich ein bischen dünn an :eek: , Reisekosten - prima Argument :cool: .

NO

Link to post
Share on other sites

Guest Digiknipser
hört sich ein bischen dünn an :eek: , Reisekosten - prima Argument :cool:

 

Noch viel schärfer wäre der Vorwurf, er hätte die Kaffemaschine beim CS sabotiert! :D

Link to post
Share on other sites

hört sich ein bischen dünn an :eek: , Reisekosten - prima Argument :cool: .

NO

 

Warum? Das Thema Reisekosten hat bei VW auch einigen Betriebsratmitgliedern das Genick gebrochen....

 

Wir kenne die Vorwürfe ja nur aus den Medien. Da liegt mit Sicherheit was stichhaltiges vor. Ich glaube kaum, dass der Aufsichtsrat sowas mal eben aus der Hüfte schießt,,

Link to post
Share on other sites

Guest Digiknipser
Ich glaube kaum, dass der Aufsichtsrat sowas mal eben aus der Hüfte schießt,,

 

Und ich glaube, daß man heutzutage gar nichts mehr glauben kann, aber stattdessen alles vermuten und dabei stets das Schlimmste annehmen muß. :cool:

Link to post
Share on other sites

Wenn Lee die M8 nicht auf den Markt geworfen hätte wäre LEICA heute Pleite.

 

Niemand musste das unfertige überteuerte Teil kaufen. Trotzdem wurde es LEICA aus den Händen gerissen.

 

Wo bleibt die Dankbarkeit gegenüber Lee dafür???

 

 

Das ist bitte sehr nicht richtig. Die M8 war schon lange in Planung bevor Mr. Lee überhaupt wusste wo Solms liegt. Ebenso ist es unrichtig, dass Mr. Lee einen ersten Gewinn zu verantworten hat. Die Grundlage dafür ist bei ACM, Hermez und den Sanieren mit und um Dr. Spichtig zu suchen. Mr Lee kam dazu nur wie die Jungfrau zum Kind. :(

 

Marc

Link to post
Share on other sites

Guest findwolfhard

Hallo!

Klingt irgendwie nach den guten alten Marx-Brothers!

Zum Beispiel: "Eine Nacht in Solms"!

Der Bösewicht ist schon klar besetzt! Peter Lorre natürlich.

Die Guten?

Ich bremse mich hier mal ab, ....

Grüße Wolfhard

Link to post
Share on other sites

Hallo,

ich sehe wenig Sinn darin, hier ein laufendes Arbeitsgerichtsverfahren in Details zu diskutieren, von denen wir zwangsläufig zuwenig wissen. Das hat weder Herr Lee verdient, noch ist es für Leica gut. Wie schwierig und kompliziert solche Verfahren (mit Führungspersonen) sind, kenne ich aus eigener Erfahrung. Da ist immer viel Gefeilsche und es geht um viel Geld. Es sollte doch reichen, die entsprechenden Zeitungsartikel zu verfolgen.

Viele Grüße

Nils

Link to post
Share on other sites

Archived

This topic is now archived and is closed to further replies.

  • Recently Browsing   0 members

    • No registered users viewing this page.
×
×
  • Create New...