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Hallo Clemens,

vor 8 Stunden schrieb nocti lux:

... die Öde des Hohen Venns kommt sehr gut rüber.

vielen Dank. Ein kurzer Abstecher zur Baraque Michel. Mehr durch Zufall als geplant. Es war recht viel los. und für das eine oder andere Bild musste ich etwas warten. Licht und Wetter spielten mit. Erst Sonne, zuletzt einsetzender Regen. Vennwetter! Ich war lange nicht mehr dort. Umso erstaunter war ich, dass man vor Ort recht viel umgebaut hat. 

Gruß
Thomas

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...schönes Fotos Thomas. Für einen Kurzbesuch doch eine gute Ausbeute. Ich habe nur erst wegen des Titels gestutzt - aber es ist ja wie vermutet das Hohe Venn.

Mir fällt aber auf, dass deine Bilder seit Verwendung der SL2 (+Vario-Elmarit) sehr viel kontrastreicher und die Farben deutlich gesättigter sind.

Der Bildeindruck ist ausgesprochen gut, aber ich bin mir noch nicht schlüssig, ob es nicht zu viel des Guten ist.

Aber gute, moderne Kameras tragen wohl durchgängig recht dick auf.

Viele Grüße,

Jens

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Hallo Jens,

vielen Dank für die differenzierte Betrachtung und Deine, damit verbundenen, Eindrücke.

vor 11 Minuten schrieb jensthoes:

Mir fällt aber auf, dass deine Bilder seit Verwendung der SL2 (+Vario-Elmarit) sehr viel kontrastreicher und die Farben deutlich gesättigter sind.

Du hast recht und ist beabsichtigt. Daher keine Rechtfertigung, aber der Versuch einer Erklärung:

Was hatte ich beim Dia? Das Licht, die Stimmung, den Moment und die Szenerie. Als Gestaltungsmittel vor Ort maximal eine halbe Blende rauf und runter und die individuelle Farbabstimmung des jeweils verwendeten Filmmaterials. Quasi muss alles vor Ort geschehen. Oftmals habe ich die Kamera wieder verpackt, war ein wesentlicher Teil der vorgenannten Attribute nicht gegeben. Das lag daran, dass ich primär für Leinwand fotografierte und ich an dieser, bis auf die Lichtausbeute am Projektor im Wesentlichen, nichts steuern konnte. Wie sagt man heute neudeutsch? "Out of the cam."

Genau so gehe ich auch die Digitalfotografie an. Eine Aufnahme entsteht für mich in erster Linie vor Ort. Eine missglückte Aufnahme ist schwer bis nicht möglich in eine gute zu verwandeln und auch mit nachträglichen Ausschnittveränderungen tue ich mich bei meinen Bildern schwer. Die Diafotografie prägt mich in dieser Hinsicht noch heute. 

Aber im Gegensatz zur Diafotografie, mit Sitz vor der Leinwand, sehe ich mich bei der digitalen Fotografie eher in der Dunkelkammer vor einem Vergrößerer. Ich habe nicht, wie Eingangs beschrieben, nur die halbe Blende rauf oder runter oder eine besondere Farbabstimmung des verwendeten Films. Vielmehr sitze ich vor einem Negativ im Vergrößerer, arbeite mit der Gradation und den Farbmischern, wedele ab oder belichte nach. Ich versuche "mein Bild" zu machen und nicht "die Vorlage".

 

vor 45 Minuten schrieb jensthoes:

Der Bildeindruck ist ausgesprochen gut, aber ich bin mir noch nicht schlüssig, ob es nicht zu viel des Guten ist.

Das ist eben die Frage, die ich anhand des ersten Bildes etwas erläutern möchte.

Ich möchte einmal behaupten, der Wahrheit etwas nachgeholfen zu haben, trotzdem ist alles gegeben, das das Motiv wiedergibt und ausmacht. Die dunkle Wolkenbank, das Licht, die Witterung und die sich daraus ergebene vorherrschende Stimmung. Eigentlich ist die hier gezeigte erste Aufnahme, die letztgemachte vor Ort und kurz danach fing es recht heftig an zu regnen. Der Himmel zog sich immer weiter dramatisch zu und eben diese Stimmung galt es für mich zu transportieren wobei ich behaupten möchte, dass eben diese Stimmung auch auf Diafilm, mit einer viertel oder halben Blende Unterbelichtung unter Verwendung möglich gewesen wäre. 

Wie schon an anderer Stelle hier im Forum erwähnt, habe ich mich anfangs sehr schwer mit der Bearbeitung digital aufgenommener Dateien getan, obwohl Bildbearbeitung am Rechner keine große Unbekannte für mich war. Nach dem Scan des Dias stand eine Bearbeitung an, die dem Eindruck auf der Leinwand möglichst nahekam. Etwas Tiefen/Lichter hier, etwas Korrektur von Kontrast Tonwerten, Farben dort, vielleicht eine etwas steilere oder flachere Gradation, skalieren, schärfen und fertig.

Aber hier sitze ich, wie gesagt, "vor dem Vergrößerer" und habe kein originales Dia neben mir zum Vergleich und zur Abstimmung liegen. Vielmehr spiele ich hier mit Empfindungen, denke ich. Als sich die Blockade im Kopf löste, ging es weitaus vieles für mich einfacher von der Hand.

 

vor einer Stunde schrieb jensthoes:

Aber gute, moderne Kameras tragen wohl durchgängig recht dick auf.

Weiß ich nicht und es geht ja auch bekanntlich auch anders. 

Ein Teil für die Entscheidung zum SL-System machte für mich die Farbabstimmung aus. Für den Rest sorgen, wie so oft, persönliche Vorlieben.

Gruß
Thomas

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Hallo Thomas,

Danke für die Darstellung deiner Überlegungen.

Wir sind uns sehe einig, dass die Diafotografie eine ganz andere Herangehensweise erfordert und andere Ergebnisse bringt. Meist steht die Entscheidung an, was wichtiger ist - die Schatten oder die Lichter.

Un diese Entscheidung steht schon beim Druck auf den Auslöser an.

Wenn das Motiv passt, kann auch ein Dia die gesehene und empfundene Sitution sehr ansprechend wiedergeben.

Deine Bilder sind sehr schön, haben aber schon eine nicht zu übersehende Anmutung einer "verbesserten" Realität. So kraftvoll und dramatisch ist das Hohe Venn (und andere Orte) nur wirklich selten - ich bin oft in den luxemburger und belgischen Ardennen unterwegs.

Wenn es deiner Bildidee bei Fotografieren entspricht ist das gut. Es ist aber eben eine ganz andere Art der Fotografie.

Und die Farben digitaler Leicas und entsprechender Objektive ist natürlich der wesentliche Grund, diese sundhaft teure Ausrüstung zu benutzen.

Viele Grüße,

Jens

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Am 7.10.2024 um 17:53 schrieb thowi:

Was hatte ich beim Dia? Das Licht, die Stimmung, den Moment und die Szenerie. Als Gestaltungsmittel vor Ort maximal eine halbe Blende rauf und runter und die individuelle Farbabstimmung des jeweils verwendeten Filmmaterials.

Auch aus eingefleischter Diafotografensicht unwidersprochen.

Ich grüble momentan über die für Digitalfotografen komplett anachronistische Frage, ob ich für trübe Wintertage neben meinem Ektachrome-Gehäuse noch eines mit Fujichrome Velvia 50 lade 🙊 😂

Das ist halt eine der vielen Kröten, die man schlucken muß. Aber...

Am 7.10.2024 um 17:53 schrieb thowi:

Das lag daran, dass ich primär für Leinwand fotografierte

... dito bis heute hier 😋. Ein paar Minuten mit meinem alten Pradovit C2500 reichen schon, und das Vergnügen ist wieder voll da. (Der C2500 scheint übrigens tatsächlich noch einen Ticken besser zu sein als der RA150)

Am 7.10.2024 um 17:53 schrieb thowi:

im Gegensatz zur Diafotografie, mit Sitz vor der Leinwand, sehe ich mich bei der digitalen Fotografie eher in der Dunkelkammer vor einem Vergrößerer.

Guter Vergleich (finde ich). 👍 Hätte ich vor 30 Jahren mehr Vergnügen an Dunkelkammerarbeit gehabt, wäre ich wahrscheinlich auch vor einer ganzen Weile schon flugs an den Rechner gewechselt.

Am 7.10.2024 um 17:53 schrieb thowi:

Ein Teil für die Entscheidung zum SL-System machte für mich die Farbabstimmung aus.

Als Leitz-Laie bzw. Leitz-Nostalgiker mußte ich im ersten Moment bei der Bildunterschrift stutzen: Diese gestochen scharfen Bilder sollen mit der [Leicaflex] SL2 gemacht sein?? 🤣 Nein, es ist schon klar, eine kurze Internetsuche beseitigte die letzten Unklarheiten.

Aber die Hautes-Fagnes (vive le langue francaise) stehen auch schon länger auf meiner Möchte-mal-mit-Fotosachen-hin-Liste. Thomas, deine Bilder machen das Vorhaben noch reizvoller. 😎👍

Michael

Edited by LeicaIIIfContaxIIa
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Hallo,

Am 8.10.2024 um 11:36 schrieb cl@usinho:

... hat ein wenig von der Lüneburger Heide in der Umgebung des Naturschutzgebietes "Pietzmoor".  

vielen Dank für den Hinweis.

Eben nachgeschaut. Schöne Gegend. Parallelen sind durchaus gegeben. Beides Hochmoore und von Menschenhand geschaffen.

Gruß
Thomas

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Hallo Jens,

einmal mehr bedanke ich mich für Deine Schilderungen und möchte mich gerne einmal um Antworten bemühen.

Am 8.10.2024 um 08:22 schrieb jensthoes:

Wir sind uns sehe einig, dass die Diafotografie eine ganz andere Herangehensweise erfordert und andere Ergebnisse bringt. Meist steht die Entscheidung an, was wichtiger ist - die Schatten oder die Lichter. ...

Man hat schon andere Überlegungen im Kopf, wie bei digital. Überlegungen, die  in erster Linie für mich jedoch der späteren Verwendung geschuldet sind. Was für mich gleich bleibt ist, wenn Motiv oder Licht nicht stimmig sind oder nicht meinen Vorstellungen an dem Resultat entsprechen, bleibt der Finger gerade. Bisher konnte ich mich davor bewahren, zu fotografieren nur des Fotografierens willen. Es muss ein gewisser Moment, eine Stimmung, vorhanden sein.
 

Am 8.10.2024 um 08:22 schrieb jensthoes:

... Un diese Entscheidung steht schon beim Druck auf den Auslöser an. ...

Stimmt!
 

Am 8.10.2024 um 08:22 schrieb jensthoes:

... Wenn das Motiv passt, kann auch ein Dia die gesehene und empfundene Sitution sehr ansprechend wiedergeben. ...

Durchaus und ich denke, diesen Effekt mit einem knapper belichteten Ektachrome oder mit einem 50er Velvia, eventuell auch unter Verwendung eines Verlauffilters, nahezu erlangen zu können.

Apropos Velvia: Ich kann mich noch gut an die Leica-Vision "Die Wüsten der Erde" von Michael Martin erinnern. Michael Martin fotografierte damals vorwiegend auf Fuji Velvia 50. Die Farben explodierten förmlich in den Dias. Wobei ich immer noch schelmisch behaupte, dass der Velvia Farben zaubert, die gibt es nicht gibt. Im Ernst: Ein grandioser Film nicht für alles, aber für gewisse Momente.

Ich rede bewusst nur von den Farben. Die hier gezeigte Bildanmutung möchte ich hier einmal außen vor lassen.

 

Am 8.10.2024 um 08:22 schrieb jensthoes:

... Deine Bilder sind sehr schön, haben aber schon eine nicht zu übersehende Anmutung einer "verbesserten" Realität. ...

Sicher, aber zeigen wir nicht fast alle diese "verbesserte Realität"? Ob durch ein besonderes Licht, der gewählten Tageszeit, die vorherrschende Witterung, den gewählten Bildausschnitt, die Gestaltung allgemein, die Betonung durch gezielte Über-oder Unterbelichtung, Schwarzweiß oder Farbe, die Wahl des passenden Filmmaterials? Zeigen wir in unseren Bildern immer die neutrale Wahrheit und dokumentieren nur? Ich denke nicht und Ausnahmen bestätigen die Regel. Fotografie ist bekanntlich nicht nur Technik, sondern hat vielmehr mit Gefühl zu tun. Von daher gebe ich gerne zu, in vielen meiner Bilder zu romantisieren und meine eigene Realität zu zeigen.

 

Am 8.10.2024 um 08:22 schrieb jensthoes:

... So kraftvoll und dramatisch ist das Hohe Venn (und andere Orte) nur wirklich selten - ich bin oft in den luxemburger und belgischen Ardennen unterwegs. ...

Dem widerspreche ich nicht. Unweit der Nordeifel wohnend kenne ich die Gegend recht gut. Ich hatte hier Glück. Stellenweise tiefhängende und regenlastige Wolken, Wind , die Temperaturen gemäßigt kühl und die Sonne weit über ihren Zenit hinaus. April! Das begünstigte natürlich. Das Venn kenne ich hingegen auch so wie Du es beschreibst. Weniger dramatisch, weniger kraftvoll. 
 

Am 8.10.2024 um 08:22 schrieb jensthoes:

... Wenn es deiner Bildidee bei Fotografieren entspricht ist das gut. ...

So ist das und wie gesagt: Dunkelkammer, Leinwand sowie, wie oben erwähnt, das Gefühl und das was man wiedergeben möchte. Und doch bleibt die Herangehensweise an ein Motiv für mich gleich. 

Am 8.10.2024 um 08:22 schrieb jensthoes:

... Es ist aber eben eine ganz andere Art der Fotografie. ...

Großartig anders ist für mich, abgesehen von technischen Abläufen, nicht die Art der Fotografie, sondern vielmehr der Nutzen des Endproduktes. Und hier sehe ich eine Datei näher am Negativfilm, als am Dia.

Davon abgesehen: Digital macht vieles möglich, kann aber noch nicht alles. 

Gruß
Thomas

Edited by thowi
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vor 13 Stunden schrieb thowi:

Durchaus und ich denke, diesen Effekt mit einem knapper belichteten Ektachrome oder mit einem 50er Velvia, eventuell auch unter Verwendung eines Verlauffilters, nahezu erlangen zu können.

Apropos Velvia: Ich kann mich noch gut an die Leica-Vision "Die Wüsten der Erde" von Michael Martin erinnern. Michael Martin fotografierte damals vorwiegend auf Fuji Velvia 50. Die Farben explodierten förmlich in den Dias. Wobei ich immer noch schelmisch behaupte, dass der Velvia Farben zaubert, die gibt es nicht gibt. Im Ernst: Ein grandioser Film nicht für alles, aber für gewisse Momente.

Ich rede bewusst nur von den Farben. Die hier gezeigte Bildanmutung möchte ich hier einmal außen vor lassen.

...sehr schön und Danke.

Gerade der Velvia 50 ist ein schönes Beispiel für das, was ich meine.

Ja, er ist beeindruckend scharf und erzeugt sehr, sehr gesättigte Farben. Mich haben die Ergebnisse immer abgestoßen - nie habe ich ein Velvia 50-Foto am Ende gerahmt. Einfach "too much".

Du hast offensichtlich einen dir sehr zusagenden Weg für Farbbilder in der Nach-Dia-Zeit gefunden. Ich denke, zu diesem Ergebnis waren wir an anderer Stelle in diesem Forum schon einmal gekommen.

Das ist sehr gut. Aber da sucht sich jeder einen anderen Weg.

Dennoch sind deine "neuen" Bilder wirklich überzeugend - also weiterhin viel Freude damit.

Ich selbst hatte und habe immer weniger Freude an digitalen Bildern und ziehe mich gerne wieder überwiegend auf meine Schwarz-Weiß-Insel und die Nutzung mechanischer Kameras (keine Elektronik außer für die Belichtungsmessung - wenn überhaupt) zurück - Dias solange das noch geht auf expliziten Wunsch meiner Frau auf unseren Reisen. Das macht mir selbst mehr Spass.

VG,

Jens

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Hallo Jens,

vor 3 Stunden schrieb jensthoes:

...sehr schön und Danke. (...)

sehr gerne.

Den 50er Velvia habe ich aus den gleichen Gründen fast nie genutzt. Ebenso wenig farbgesättigten Ekta- oder Elitechromes von Koda. Was ich hingegen ab und an mochte war der Ektachrome 100 GX, der etwas wärmer zum 100 G abgestimmt war. Lieber habe ich meist die besagte viertel- oder halbe Blende unterbelichtet um Farben und Kontraste zu intensivieren. Hin und wieder habe ich auch, wenn es das Motiv hergab, ein Dia für die Projektion und eins für die Weiterverarbeitung gemacht. 

Man hat mir einmal gesagt, dass ich ohnehin zur knapperen Belichtung neige. Eine Eigenschaft die ich mir bis heute, somit auch digital, erhalten habe.

Vielleicht hätte der 50er Velvia hier und dort für das eine oder andere Motiv bei mir besser gepasst. Der Nachteil war, dass eine Rolle bekanntlich aus 36 Bildern besteht und für die Farbintensivität und Dichte zu anderen Aufnahmen eventuell nicht so gut passte.

Du hast recht. Für meine Farbbilder glaube ich im Moment meinen Weg gefunden zu haben. Vielleicht ist dieser Weg morgen aber wieder ein ganz anderer und ich entwickele die Bilder, zum Beispiel, etwas flacher? Die Dunkelkammer ist vielfältig. Aber ich freue mich zu lesen, dass die Art zusagt. Herzlichen Dank dafür wie auch Deine mitgeteilten Erfahrungen, die mich weiterbringen.

Ich schrieb in meiner letzten Antwort, dass die digitale Fotografie vieles möglich macht, aber noch nicht alles kann. Ich ergänze gerne um "anders darstellt".

Ein Beispiel ist zum Beispiel bei frontaler Sonne im Bild. Hier bildete Film viel homogener ab, finde ich. Bei digital habe ich mir hier abgewöhnt, die Sonne ,wenn es machbar ist, aus dem Bild hinaus zu lassen. Oder Schwarzweiß. Ja, man kann etwas daraus machen, aber eine Ausentwicklung ist für mich etwas gänzlich anderes. 

Technisch hingegen mag ich die "neu erlangte Freiheit" wie an anderer Stelle hier im Form einmal erwähnt. Ein Stativ ist, dank Stabilisator, nicht mehr die oberste Pflicht und 1/4 Sekunde mit 50 ASA ist ohne weiteres drin wenn es sein muss. Da ist die Möglichkeit mit hohen Empfindlichkeiten zu arbeiten. Oder die Bildwirkung direkt im Sucher zu sehen. 

Was ich damit zum Ausdruck bringen möchte ist das, was ich schon vor vielen Jahren gesagt habe und wovon ich mich nun auch praktisch überzeugen kann: Es gibt kein besser oder schlechter, sondern allenfalls ein anders. 

Obwohl die digitale Fotografie bei mir zur Zeit mehr als überwiegt, versuche ich das beste aus beiden Welten für mich auszuloten. Das R-System liegt nicht weit entfernt und in der R9 ist ein Film eigespult. Natürlich ein Diafilm!

Gruß
Thomas

 

Edited by thowi
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Hallo Michael.

vielen Dank auch Dir für Deine Ergänzungen.

vor 20 Stunden schrieb LeicaIIIfContaxIIa:

... Ich grüble momentan über die für Digitalfotografen komplett anachronistische Frage, ob ich für trübe Wintertage neben meinem Ektachrome-Gehäuse noch eines mit Fujichrome Velvia 50 lade 🙊 😂

Das ist halt eine der vielen Kröten, die man schlucken muß. Aber...

sarkastisch könnte man sagen, dass diese anachronistische Frage auch neuerdings auch Besitzer einer Q3 43 und Q3 28 stellen müssen. Nimm ich die eine, nimm ich die andere, nimm ich beide? 😉

Aber im Ernst: Meine groben Einschätzungen habe ich in Beitrag #12 wiedergegeben. Ein Zweitgehäuse bietet sich hier durchaus an. 

 

vor 20 Stunden schrieb LeicaIIIfContaxIIa:

... dito bis heute hier 😋. Ein paar Minuten mit meinem alten Pradovit C2500 reichen schon, und das Vergnügen ist wieder voll da. (Der C2500 scheint übrigens tatsächlich noch einen Ticken besser zu sein als der RA150) ...

Das mache ich ebenfalls gerne. Zwei Magazine, ein Glas Wein, etwas Käse, zum Thema passende Musik. Zeit die Seele baumeln zu lassen, sich zurücklehnen, das sonore Lüftergeräusch und den Diawechsel zu vernehmen, genießen. Etwas ganz anderes als vor dem Rechner zu sitzen. 

Zu Deinen Projektoren kann ich nicht viel sagen. Ich nutze einen Pradovit IR und als Backup besitze ich noch einen Pradovit P300 und Zett Royal.

 

vor 21 Stunden schrieb LeicaIIIfContaxIIa:

... Als Leitz-Laie bzw. Leitz-Nostalgiker mußte ich im ersten Moment bei der Bildunterschrift stutzen: Diese gestochen scharfen Bilder sollen mit der [Leicaflex] SL2 gemacht sein?? 🤣 Nein, es ist schon klar, eine kurze Internetsuche beseitigte die letzten Unklarheiten. ...

Nun ja, zwar besitze ich keine Leicaflexen, aber über Bilder mit dem R-System möchte und kann ich mich bis zum heutigen Tag nicht beschweren. Die Objektive nutze ich zur Zufriedenheit bis heute an der digitalen SL. Hinzu kommen, jedoch das nur am Rande erwähnt, die kompakten Abmessungen dieser Optiken. 

Aber wie schon so oft an anderen Stellen hier im Forum erwähnt: Es gibt auch eine bildmäßige Fotografie.

 

vor 21 Stunden schrieb LeicaIIIfContaxIIa:

Aber die Hautes-Fagnes (vive le langue francaise) stehen auch schon länger auf meiner Möchte-mal-mit-Fotosachen-hin-Liste. Thomas, deine Bilder machen das Vorhaben noch reizvoller. 😎👍

Es ist ein großes Kompliment Bilder zu zeigen, die jemanden dazu animieren etwas zu tun. Herzlichen Dank dafür.

Das Venn ist für mich Frühjahr, Herbst und Winter. Im Sommer halte ich mich dort ungerne auf, da die Landschaft durch das vorherrschende Licht und meist hohe Temperaturen oftmals flach wirkt. Ferner sind mir zu dieser Jahreszeit im Venn zu viele Leute unterwegs. 

Eine der faszinierenden Jahreszeiten ist der Herbst und hier besonders der November. Nebel und Nieselregen können dann fast an der Tagesordnung sein. Anfang der 2000er Jahre hatte ich einmal ein Forumstreffen im Venn organisiert. Im November! Es nieselte, der Westwind war zu spüren und das Venn lag im dichten Nebel. Unter einer Führung war ein Geisterwald namens Noire Floray.

Durch Vennbrände übrig gebliebene einzelne Bäume, verkohlte Baumräste und verwachsendes Geäst. Es Die Äste ragten wie aus dem Nichts auf uns zu. Schaurig schön. 

Ich bin in der Regel gerne am frühen Morgen oder am späteren Nachmittag dort. im Winter stampft man, wo keine Stege errichtet sind, durch knietiefen Schnee, im Frühjahr zeigt sich das Venn zunehmend wasserreich, im Sommer trocken und heiß und der Herbst bietet ein Lichtermeer oder, wie beschrieben, dichte Nebel, die der ohnehin ruhigen Landschaft eine besondere Stille geben.

Und ja, es ist niemand aus der damaligen Fotogruppe zurückgeblieben und fristet dort seitdem sein weiteres Dasein als Moorgeist mit umgehängter Leica. 😉

Gruß
Thomas

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vor 23 Stunden schrieb thowi:

Wobei ich immer noch schelmisch behaupte, dass der Velvia Farben zaubert, die gibt es nicht gibt. Im Ernst: Ein grandioser Film nicht für alles, aber für gewisse Momente.

👍 Deckt sich mit meiner Erfahrung: Gut für vieles, aber eher bei bedecktem Himmel als bei Sonne - auf jeden Fall sehe ich den von dir beschriebenen Effekt bei Landschaften in der Sonne: das ist ein einziges Farb-Gebrate. Eine meiner Nachmittagsaufnahmen mit einem grünem Wiesen-Hügel und wolkenlosen Himmel erinnerte mich sofort an die Standard-Hintergrundbilder von Windows XP 😆.

vor 6 Stunden schrieb thowi:

Lieber habe ich meist die besagte viertel- oder halbe Blende unterbelichtet um Farben und Kontraste zu intensivieren.

Mein Mittel der Wahl bei Kodachrome 25 und Ektachrome 400... 😎 es war ein Fest. Wie sich Velvia und heutige Ektachromes dabei verhalten, habe ich noch nicht so ganz rausgekriegt

vor 5 Stunden schrieb thowi:

Eine der faszinierenden Jahreszeiten ist der Herbst und hier besonders der November. Nebel und Nieselregen können dann fast an der Tagesordnung sein. [...] der Herbst bietet ein Lichtermeer oder, wie beschrieben, dichte Nebel, die der ohnehin ruhigen Landschaft eine besondere Stille geben.

Perfekter Tip - und ermutigend, daß man aus dem Venn offenbar bei so unterschiedlichen Wetterlagen etwas machen kann. Dann geht man kein so großes Risiko ein mit der Fahrerei.

Michael

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Hallo Michael,

Am 10.10.2024 um 18:24 schrieb LeicaIIIfContaxIIa:

... Eine meiner Nachmittagsaufnahmen mit einem grünem Wiesen-Hügel und wolkenlosen Himmel erinnerte mich sofort an die Standard-Hintergrundbilder von Windows XP 😆.

das hat sich jetzt bei mir eingebrannt. 😁

Am 10.10.2024 um 18:24 schrieb LeicaIIIfContaxIIa:

... Perfekter Tip - und ermutigend, daß man aus dem Venn offenbar bei so unterschiedlichen Wetterlagen etwas machen kann. Dann geht man kein so großes Risiko ein mit der Fahrerei. ...

alles ist möglich, vieles ist machbar. Angepasste Kleidung an, sich darauf einlassen und los geht es. Ansonsten hat die Region rundherum einiges zu bieten. Im Notfall in Baraque Michel bei Trappistenbier aussitzen. Dann ist jedes Wetter schön. 😉

Gruß
Thomas

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Hallo Michael,

Am 12.10.2024 um 23:28 schrieb LeicaIIIfContaxIIa:

das macht einen doch neugierig 🤓 : Gibt es Orte, die sich als Startpunkte für Foto-Wanderungen empfehlen - oder bestimmte reizvolle Regionen innerhalb des Venn? Ist ja evtl. auch für andere Leser interessant, die dort mal hinwollen.

das ist eine vielfältig zu beantwortende Frage und nicht in zwei Sätzen zu beantworten. Vorweg: Das Venn erstreckt sich sowohl auf belgischer- und auf deutscher Seite, wobei, redet man von Venn, eher der belgische Teil gemeint ist.

Was ist für mich typisch für das Venn? Einzelstehende Bäume, hier und da wieder aufgeforstete Wälder, Sträucher, Wasser und besonders das Wollgras, wie in den Bildern gezeigt. Ebenso sind die an zahlreichen ländlichen Höfen und nach Westen ausgerichteten Hecken typisch für die Nordeifel.

Die hier gezeigten Bilder sind im "klassischen Venn" bei Baraque Michel in Belgien entstanden. Einer alten Station in der seit Jahrzehnten ein Restaurant untergebracht ist. Du kannst auf dem zentralen Parkplatz parken. Genau gegenüber befindet sich der Eingang zum Venn und wenn Du nach wenigen Metern rechts und links schaust, wird sich das eine oder andere hier gezeigte Motiv schon zeigen. Achte besonders linker Hand auf ein, inzwischen halbverdecktes Kreuz, wovon es übrigens einige im Venn gibt. So u.a. das Kreuz der Verlobten, das Fliegerkreuz u.s.w.

Unweit von Baraque Michel liegt Signal de Botrange mit seinem Naturparkzentrum. Dort wirst Du viel wissenswertes über das Venn erfahren oder Führungen buchen können. Bitte besorge Dir, solltest Du alleine unterwegs sein, eine Karte. Du wirst sehen das diese besonders dann hilft, wenn Wegweiser fehlen und die Stege im Nichts aufhören.

Auf deutscher Seite breitet sich zwischen Konzen und Mützenich das Hatzevenn aus. In Mützenich, einem netten Eifeldorf, findet man übrigens "Kaiser Karls Bettstatt" Einer Sage nach legte sich hier Kaiser Karl, eine Hüne von Mensch, auf einem riesigen Felsen zur Ruhe, als ein Diener ihm seine Mütze reichen wollte. Kaiser Karl antwortete darauf: "Nein, Mütze nicht". So entstand, dieser Sage nach der Ort Mützenich(t). Die Sage wird hier und da auch anders erzählt, aber ich mag diese Version.

Nicht weit von Mützenich liegt Kalterherberg mit seinem sogenannten "Dom im Venn". Ich behaupte immer das dies die Gegend ist, wo es Mitte Juni noch frieren kann.

Wiederum nicht unweit findet man das Kreuz im Venn. Nicht eben klein, wurde es auf einem begehbaren Felsen errichtet. Darunter befindet sich eine Mariengrotte.

Und dann komme ich einmal zu den größeren Städten in der Region, wozu besonders mein alter Wohnort Monschau sowie in Belgien, Eupen und Malmedy gehören. Ebenfalls erwähnenswert ist Verviers und ebenso Raeren, mit historischen Bahnhofsgebäude, Stellwerk und alten Eisenbahnen. Malmedy, u.a. bekannt durch die Rennstrecke Spa-Francochamps, und Eupen zählen zum deutschsprachigen Teil Belgiens, jedoch eine gänzlich andere Welt, trotz der Nähe zu Deutschland.

Spezieller, sind die beiden großen amerikanischen Soldatenfriedhöfe Henri-Chapelle (B) und Margraten (NL). Ebenfalls ganz in der Nähe. 

Wie Du siehst, eine ganze Menge, wobei das nur ganz grob beschrieben ist. Zur Vereinfachung habe ich die hier aufgezählten wesentlichen Orten mit verschiedenen Verlinkungen hinterlegt. 

Solltest noch Fragen haben, nur zu. Jedenfalls wünsche ich viel Spaß beim lesen, stöbern und planen.

Gruß
Thomas

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Hallo zusammen,

ich darf mich nochmals für die Klicks aufs Knöpfchen, die erhaltenen privaten Nachrichten und den Erfahrungsaustausch unter den Bildern hier bedanken. 

Zur Region und insbesondere zum Hohen Venn wurde bereits viel geschrieben, womit ich vorwiegend noch etwas zu den Bildern erzählen möchte. An dem Tag aus Monschau in der Eifel kommend, war das Wetter Ende April recht vielversprechend und somit sollte es kurzfristig noch einmal zum nahegelegenen belgischen Teil des Hohen Venn gehen. 

Nicht viel Zeit zeichnete das Licht die Landschaft durch die Nachmittagssonne ansehlich aus. Dazu dunkle, durch den Wind aufgebrochene, Wolken und überlegt, wie man einige wesentliche Elemente dieser Landschaft wiedergeben könnte. 

Genau genommen ist das hier gezeigte letzte Bild die erste Aufnahme und das zuerst gezeigte Bild die letzte Aufnahme. Innerhalb einer guten Stunde schlug das Wetter um. Venn eben, wie gesagt, aber immer ein Erlebnis.

Vielen Dank.

Gruß
Thomas

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