Jump to content

Wieviel M8 werden produziert?


ErichF

Recommended Posts

  • Replies 70
  • Created
  • Last Reply

Top Posters In This Topic

Top Posters In This Topic

Guest L-Format
Na, wir werden's erleben, wie es im Leica-Preisrennen weitergeht.

 

Man kann auch mit einem Marathonlauf Geschichte schreiben. Nur konsequent dranbleiben muss man ...

Link to post
Share on other sites

Dies sind relativ große Stückzahlen, oder nicht? Hieß es bei den analogen Kameras nicht je ~30 Stück/Tag für M und R?

 

Bzgl. Produktionsstandort:

 

Leica hat schon sehr lange keine hohe Fertigungstiefe mehr. Dies sehe ich kritisch, da man sich in hohe Abhängigkeit gibt, das mag mit bewährten Zulieferern nur begrenzt ein Problem sein (man wechselt und schröpft diese ja auch nicht wie in der Massenproduktion), mit neuen Zulieferern für neue Produkte ist es dagegen immer wieder problematisch, besonders bei in ihrer Qualität (außer dem obligatorischem Funktionstest zum Zeitpunkt des Einbaus) kaum kontrollierbaren Komponenten.

 

Man bearbeitet in Solms Linsen, Schneckengänge und montiert/verfeinert/justiert/testet die Komponenten zum Endprodukt (Kameras, Objektive, größere Ferngläser/Spektive etc.).

Portugal montiert M-Verschlüsse/Sucher und besitzt meines Wissens nach eine Fertigung für Gussteile/Zubehör, zudem werden die kleinen Ferngläser und je nach Auslastung von Solms auch R-Gehäuse montiert.

 

Die KomponentenFERTIGUNG findet größtenteils bei Zulieferern statt, welche sicherlich bei fast allen Produkten deutlich über 50% der Wertschöpfung ausmachen. Dreh/Frästeile, Oberflächenbehandlung (eloxieren/verchromen), Elektronikplatinen etc.

Mit Ausnahme des Verschlusses (Japan), Sensor (USA) und einigen ICs befinden sich diese Zulieferer auch für die M8 fast durchgängig in Deutschland.

 

Bei der R8 wurde der Wertschöpfungsanteil in D offiziell mit >70% angeben - daran wird sich auch bei den aktuellen Gehäusen kaum etwas geändert haben.

Link to post
Share on other sites

Advertisement (gone after registration)

Das sind wirklich große Stückzahlen, zumindest mehr, als hier immer geschätzt wurde.

 

Diese länderübergreifende Arbeitsaufteilung ist schon seit dem Ende der Gastarbeiterzeit mit dem Zuzugsverbot bei uns in immer stärkeren Maße praktiziert worden, in den 60ern und 70ern beginnend mit der Textilindustrie, den Autozulieferern, zunehmend die ganze Platinen-Elektronik usw. Statt der Leute zu uns kam die Arbeit zu denen. Das hat ja auch alles seinen Sinn, nur so können die Preise sinken oder stabil bleiben.

Was soll es denn auch mit "Made in Germany", wenn z.B. bei Ford in Köln am Band fast nur Türken arbeiten, weil auch die Vorarbeiter und Meister Türken sind und deshalb ein Sprachproblenm vermieden werden kann? Die Auto-Industrie hat längst schon reagiert, da heißt es z.B. "Made by Ford" usw.

Das einzige Problem ist das Wettbewerbsrecht, das bei einem Fremdanteil von mehr als 50% Auslandsfertigung greift; aber das hält Leica ein, darauf achten schon die Wettbewerber.

Allerdings hat dabei auch die EU ein Tätigkeitsfeld entdeckt, demnächst soll es heißen "Made in EU", gegen den erbitterten Widerstand der deutschen Wirtschaft im übrigen.

 

Und, um nochmal zu Leica zu kommen, wie wird denn der Arbeitsanteil berechnet, wenn, wie in Portugal, praktisch alle leitenden Angestellten Deutsche sind? Hauptsache das Produkt ist in Ordnung, so wie bei der M8 ;) .

 

Gruß

Erich

Link to post
Share on other sites

Ein letztes Mal, nur damit die Standortfrage niemand in den falschen Hals bekommt:

 

Es geht nicht um die Nationalität an sich, es geht um die aus historischem Kontext entsprungenen Unterschiede in Mentalität, Infrastruktur, Ausbildungssystem, Arbeitsbedigungen, Bezahlung etc. - wären diese Aspekte (welche natürlich auch untereinander verknüpft sind) überall auf der Welt gleich, würde die Herkunft keine Rolle spielen.

Allerdings gibt es selbst in internationalen Fertigungsverbänden sogenannter weltmarktführender Global-Player mit dem theoretischen Willen zur Standardisierung große Standortunterschiede, welche selbstverständlich nie offiziell zugeben werden, die Bezahlung, die Arbeitsbedingungen und selbst die Maschinen sind mal mehr mal weniger unterschiedlich, meist in abnehmender Qualität von der "Unternehmensheimat" ausgehend. Diesen Unterschieden wird durch verschiedene Management-Methodiken mit dem Versuch der Kombination der Vorteile beider "Systeme" (Hochlohn vs. Billiglohn) durch Leitwerke etc. in Hochlohnländern begegnet - dennoch werden selbst in der Automobilindustrie (welche die Ingenieursorientierung schon vor einiger Zeit den Aktienkursen geopfert hat) z.B. mit den Zulieferern standortverbindliche Verträge geschlossen.

 

Die Standortfrage ist gerade WEGEN der Globalisierung eine wichtige. Da Leica die Wertschöpfung in Portugal nicht erhöht hat und die Entstehung dieses Werkes einer vergangenen Philosophie zuzuordnen ist, sehe ich die Sache gelassen - ich hoffe daran ändert sich nichts. Die Massenhersteller stürzen sich bekanntlich regelrecht in das Off-Shoring/Outsourcing und bezahlen dafür langfristig einen hohen Preis - Canon/Panasonic haben mit einer Rückbesinnung auf ihre Heimat eine langfristigere und jetzt schon erfolgreichere Strategie angewandt, selbiges gilt hoffentlich auch für die Nischenanbieter (Leica, Rollei etc.) , welche alle schon harte Erfahrungen mit Billigstandorten sammeln mussten...

 

Verzeihung

Zurück zur M8, bitte!

Link to post
Share on other sites

Nach der Preiserhöhung hätte sich demnach die Produktion auf ein Drittel reduziert. Interessant.

Und: Wieviel Prozent der Wertschöpfung reichen inzwischen für ein 'made in Germany'?

 

Also bei der Bekleidungsindustrie darf der Wertmäßige Anteil der Wertschöpfung in der EU 85% nicht unterschreiten, damit das Produkt noch Zollfrei in die EU eingeführt werden darf und die EU als "Ursprungsland" gilt. Somit kann ich Gewebe in China abweben, in Deutschland färben, in Tunesien konfektionieren lassen und habe immer noch ein Bekleidungsstück welches EU Ursprung hat (da das Färben halt Wertmäßig bei Deutschen Löhnen höher ist, als das Weben in China und Nähen in Tunesien).

Link to post
Share on other sites

Guest who_rdmr
Ich liebe solche Eigentor-Beiträge. Mich wundert nur, dass einige Menschen die eigenen Einschüsse weder hören noch spüren.

 

Wo steht das Tor? Ich sehe es nicht.

Im übrigen finde grossen Gefallen an denen, die das Spiel beherrschen!

 

vergiß es - ich glaube der merkt nicht einmal mehr, wie er mit jedem Beitrag tendenzieller wird. Anfangs war ich darüber verwundert, jetzt find' ich's nur noch blöd.

 

Das tut mir sehr leid, das Du das blöd findest.

Die Tendenz ist steigend! Wäre gut wenn Du mir sagen könntest in welche Richtung...

 

Nach der Preiserhöhung hätte sich demnach die Produktion auf ein Drittel reduziert. Interessant.

Und: Wieviel Prozent der Wertschöpfung reichen inzwischen für ein 'made in Germany'?

 

Sehr hoch kann es nicht sein...Ich hörte mal 30%, aber das scheint mir sehr wenig..

 

Werner, erst denken und informieren, dann schreiben!

 

Vielleicht solltest Du dich einfach mal mit dem Begriff "Ursprungszeugnis" in Bezug auf technische Produkte auseinandersetzen. Könnte durchaus auch für Dich interessant sein.

 

Diese Art der Montage, Vorfertigung in Portugal und Endmontage in Solms gibt es übrigen schon sehr lange.

 

Auf meiner R4 steht Made by Leitz in Portugal! Die funktioniert noch hervorragend.

 

Mein Problem ist eher, dass ich zuviel denke und mich zuviel informiert habe; daher weiss ich ja den ganzen...über 20 Jahre High End Kameratechnik gehen nicht spurlos an einem vorrüber...;)

 

Ich habe einmal nicht gedacht. Nämlich als ich auf das DMR aufspringen wollte.

 

Im übrigen brauche ich mir über den Begriff "Ursprungszeugnis" keine Gedanken machen. Ich Produziere ja nichts.

 

Gruss

WHO

Link to post
Share on other sites

Sehr hoch kann es nicht sein...Ich hörte mal 30%, aber das scheint mir sehr wenig..

Gruss

WHO

 

Hi,

der Begriff "made in Germany" hat nichts mit Zollrechtlichen Ursprungszeugnissen zu tun.

 

Ursprungszeugnisse ob für die Einfuhr oder Ausfuhr regeln im Empfängerland anfallenden

Zollkosten und hängen von den in der Ware verwendeten Teilen ab.

Eine sehr komplexe Sache, die hier sicher keinen interessiert.

 

Das " made in Germany " ist ein reiner Überbegriff und er soll eigentlich nur darauf hinweisen, dass ein wichtiger Anteil der Arbeit in Germany geleistet wurde.

Ein Prozentualer Anteil ist hierbei nicht vorgeschrieben.

 

In den offiziellen Anweisungen heißt es nur , " das ein dem Produkt maßgeblicher Arbeitsvorgang " in Germany zu erfolgen hat.

 

Dass währe bezogen auf "M" oder "R" Kameras ein erheblich kleinerer Arbeitsanteil

als es LEICA in Wirklichkeit tut.

 

Da dies auf alle Waren zutrifft, ist das "made in Germany" ( jetzt nicht auf LEICA bezogen,

die die hier viel mehr als nötig im Lande machen ) nicht mehr dass was es bei dessen Einführung einmal sein sollte.

 

Gruß

Horst

Link to post
Share on other sites

Leica hat nun seit drei Jahrzehnten einen Produktionsstandort in Portugal; daß diese Debatte bis heute geführt wird, finde ich schon ein wenig seltsam. Von den Diskutanten der ersten Stunde werden einige schon gar nicht mehr am Leben sein …

Link to post
Share on other sites

Guest user9293
Made in Germany: ....nicht mehr dass was es bei dessen Einführung einmal sein sollte.

<KLUGSCHEISSERMODUS>

Den Begriff haben die Briten Ende des vorletzten Jahrhunderts eingeführt als Schmähbegriff um ihre eigenen Waren und Märkte zu schützen. Zum Qualitätsbegriff im heutigen Sinne wurde der erst viel später.

</KLUGSCHEISSERMODUS>

Link to post
Share on other sites

Auch K-Modus

 

Leica Camera AG - M-System

 

 

?????????

Verstehe ich jetzt nicht, die Seite ist doch sicher keinem neu - oder?

 

Ein Sharan oder damals Galaxy wurde ebenfalls in Portugal gefertigt und zwar im selben (nicht dem gleichen) Werk auf dem selben (nicht dem gleichen) Band. Nur Motor, Leuchtensatz und Kleinigkeiten waren unterschiedlich. Als die Steuervorteile des portugiesischen Standorts nach Neugründung und Arbeitsplatzbeschaffung ausgeschöpft waren, stellte Ford die Produktion dort ein und überließ VW den Standort.

 

Trotzdem gilt ein Sharan oder Galaxy als "Made in Germany", es ist eben kein geschützter oder mit Auflagen versehener Begriff, wie Horst ja auch schreibt.

Und viele Sharan-Besitzer, die stolz darauf sind ein deutsches Auto zu fahren, wissen sicher nicht einmal um die Entstehungsgeschichte ihres Vehikels.

Mein K-FZ, ebenfalls unter dem Begriff "Made in Germany" fahrend, hat mit Sicherheit mehr als 50% Teile aus dem Ausland.

 

Grüße

Gert

Link to post
Share on other sites

Guest who_rdmr
?????????

Verstehe ich jetzt nicht, die Seite ist doch sicher keinem neu - oder?

 

Ein Sharan oder damals Galaxy wurde ebenfalls in Portugal gefertigt und zwar im selben (nicht dem gleichen) Werk auf dem selben (nicht dem gleichen) Band. Nur Motor, Leuchtensatz und Kleinigkeiten waren unterschiedlich. Als die Steuervorteile des portugiesischen Standorts nach Neugründung und Arbeitsplatzbeschaffung ausgeschöpft waren, stellte Ford die Produktion dort ein und überließ VW den Standort.

 

Trotzdem gilt ein Sharan oder Galaxy als "Made in Germany", es ist eben kein geschützter oder mit Auflagen versehener Begriff, wie Horst ja auch schreibt.

Und viele Sharan-Besitzer, die stolz darauf sind ein deutsches Auto zu fahren, wissen sicher nicht einmal um die Entstehungsgeschichte ihres Vehikels.

Mein K-FZ, ebenfalls unter dem Begriff "Made in Germany" fahrend, hat mit Sicherheit mehr als 50% Teile aus dem Ausland.

 

Grüße

Gert

 

Danke, ist mir alles bekannt. Habe nichts, aber auch garnichts gegen andere Länder und deren Fertigungsstätten.

 

Was suggeriet denn der Begriff? Er ist doch immerhin auf der allseits bekannten Seite sogar durch Anführungszeichen hervorgehoben.

 

Gruss

WHO

Link to post
Share on other sites

Zu lesen, daß Leica Manager Unterhosen von Calvin Klein tragen, anstatt unsere guten deutschen Trigema Produkte, schockiert einen ja schon nicht mehr.

 

Aber allen , die die M8 nur kaufen, weil sie Arbeitsplätze in Deutschland sichern

wollen , gebe ich den Tip , anstatt neuer Leicas, lieber warme Unterhosen von Trigema zu sammeln.

Link to post
Share on other sites

@Georg,

 

Da Leica die Wertschöpfung in Portugal nicht erhöht hat und die Entstehung dieses Werkes einer vergangenen Philosophie zuzuordnen ist, sehe ich die Sache gelassen - ich hoffe daran ändert sich nichts.

 

Meinem Eindruck nach will Mr.Lee die Werte weniger im Ausland, dafür mehr in Deutschland, sprich Wetzlar schöpfen.

Und LEICA wird (endlich) auch wieder mit mehr Fertigungstiefe arbeiten. Nicht umsonst holt Herr Kaufmann einige Zulieferbetriebe in die Nähe von LEICA zum LEITZ-Park in Wetzlar.

Link to post
Share on other sites

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.
Note: Your post will require moderator approval before it will be visible.

Guest
Reply to this topic...

×   Pasted as rich text.   Paste as plain text instead

  Only 75 emoji are allowed.

×   Your link has been automatically embedded.   Display as a link instead

×   Your previous content has been restored.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.

×
×
  • Create New...