Jump to content

Auslösetechnik


mchb

Recommended Posts

Advertisement (gone after registration)

Ich habe festgestellt, dass meine Auslösetechnik wohl nicht die beste ist.

Leider neige ich dazu die Aufnahmen beim Auslösen zu verwackeln.

Mit Stativ möchte ich allerdings auch nicht ständig rumlaufen.

Mich würde interssieren, was andere unternehmen um verwackelungsfreie Aufnahmen zu bekommen.

Für Ratschläge wäre ich dankbar

 

Gruß

Christoph

Link to post
Share on other sites

Hallo,

 

auf meine Technik muss ich dann mal genau achten.

Spontane Antwort:

Aber sobald ich merke, es wird knapp -> Luft anhalten und volle Konzentration, wirklich nur den Finger zu bewegen ;-)

Nicht alle Aufnahmen werden dadurch gerettet, aber doch einige.

Allgemein mag ich daher schwere Kameras und solche, bei denen auch noch der rechte Handballen zu einem Teil unter das Gehäuse passt.

Viel Erfolg

TS

Link to post
Share on other sites

Guest L-Format

Ich verwende dafür einen Bildstabilisator. Und das meine ich noch nicht einmal lustig.

 

Ein bewußtes Ja zu moderner, hilfreicher Technik!

 

Wolfgang

 

Einatmen und Luft anhalten und an sich selbst abstützen geht natürlich auch ...

Link to post
Share on other sites

Einatmen und Luft anhalten und an sich selbst abstützen geht natürlich auch ...

 

... Günstiger ist es jedoch, ein bis zwei Züge etwas tiefer Luft zu holen, dann normal auszuatmen und DANN die Luft anzuhalten, Gewehr und auch Kamera halten sich entschieden ruhiger, als wenn die Lunge voll ist und jeder Pulsschlag bis zur Kamera dringt.

 

Ferner benutze ich manchmal eine Stativschraube, welche im Knebel 90° zur Schraubachse durchbohrt ist. Daran befestigt (durch das Loch gezogen) eine Kordel von ca. 1,80m Länge. Unten in das Stativgewinde des Gehäuses geschraubt und auf das freie Ende auf dem Boden getreten, lässt sich die Schnur spannen und so das verwackeln zumindest in einer Richtung vermeiden. Sehr hilfreich ist auch der "Bohnensack" mit allerdings relativ hohem Eigengewicht, besonders bei der Verwendung längerer Brennweiten. Ich habe eine kleine Ausgabe meistens in der Phototasche dabei.

 

Gruß

 

...auch Wolfgang :)

Link to post
Share on other sites

es kann auch helfen, nicht mit der Fingerspitze auszulösen, sondern mit dem ersten Fingerglied. Der Zeigefinger braucht dann eigentlich nur noch gestreckt zu werden.

Schwer zu beschreiben, einfach zu tun.

Wichtig ist auch, dass die dem Auslöser gegenüberliegende Seite des Kamerabodens Halt bekommt.

Ich nehme dazu immer den kleinen Finger der linken Hand.

Link to post
Share on other sites

Ich habe festgestellt, dass meine Auslösetechnik wohl nicht die beste ist.

Leider neige ich dazu die Aufnahmen beim Auslösen zu verwackeln.

Mit Stativ möchte ich allerdings auch nicht ständig rumlaufen.

Mich würde interssieren, was andere unternehmen um verwackelungsfreie Aufnahmen zu bekommen.

Für Ratschläge wäre ich dankbar

 

Gruß

Christoph

 

 

 

 

Hallo Christoph,

 

wirklich verwackelungsfreie und "knackscharfe" Fotos sind nicht so einfach herzustellen.

 

Die Atemtechnik ist hilfreich. Wenn wir tief einatmen und langsam (!!!) ausatmen, wird unser Pulsschlag langsamer. In der Medizin nennt man das die sogenannte respiratorische Arrythmie. Die Pulswelle verursacht im gesamten Körper eine kurze Vibration. Wir reden hier von ein paar tausendstel mm. Wenn man nun eine schnelle Belichtungszeit hat, - kürzer als eine 60stel Sekunde - nimmt die Verwackelung ab. (Die 60stel Sekunde hängt mit der elektrischen Repolarisationszeit des Herzmuskels zusammen.) Aber das ist wirklich nur akademisch und wahrscheinlich nicht sehr hilfreich.

 

Die Hauptursache für Verwackelungen ist und bleibt der Spiegelschlag. Er verursacht winzige Vibrationen, die sich bei großen Vergrößerungen als Unschärfe doch bemerkbar machen.

 

Entschuldigen Sie bitte, aber wenn Sie die Hand zum Auslösen nehmen, wird es kaum klappen, wirklich knackscharfe Fotos zu erzeugen.

 

Also: erste Vorbedingung ist leider ein vibrationsarmes Stativ. Hier kommen nur Carbon oder Holz als Materialien in Frage. Aluminium und Metalle haben eine Schallgeschwindigkeit von sehr grob 5000 m/sec. Die Mikroschwingungen durch den Auslösevorgang produziert jagen durch die Stativbeine und reflektieren an den Bodenstützen und Außenwänden; jagen wieder zurück und treffen just in dem Moment auf die Kamera, wenn der Spiegel hochgeklappt und der Verschluß offen ist. Hier verursachen sie Unschärfen. (Wir reden natürlich wieder von ein paar 1000stel mm.)

 

Versuchen Sie mal folgendes Vorgehen: Schwingungsarmes Stativ. Großer, schwerer Kugelkopf (Linhof; Arca Swiss; FLM; jeweils die Modelle für schwerste Ausrüstungen. Je größer die Schwingungsmasse um so träger reagiert sie und um so weniger Vibrationen leitet sie weiter).

Wir legen zusätzlich zwischen Kugelkopf und Kamera und zwischen Kugelkopf und Stativ dünne Lagen von Waschleder zur Vibrationsdämpfung.

Immer Spiegelvorauslösung. Immer elektrische Verschlußauslösung; entweder über den elektrischen Auslöser am Drive oder aber über den Selbstauslöser der Kamera. Beim Kabelauslöser ganz vorsichtig drücken und Auslöserlänge nicht unter 50 cm. (Verwackelungen durch Bewegungen des Auslösedrahtes). Ebenso wichtig: kürzest mögliche Verschlußzeit. Hier sind nach unseren Erfahrungen alle Zeiten länger als ein 500stel Sekunde verwackelungsanfällig. Sehr hilfreich ist für Einzelheiten die Webseite von dem Naturfotographen Fritz Pölking. Er vermittelte wirklich ehrlich Erkenntnisse, die er in den langen Jahren seiner Berufsfotographie gewonnen hatte.

 

Achten Sie bitte auch auf äußere Bedingungen. Fotos in Gebäuden neigen oft durch die Eigenschwingungen des Bauwerkes zu leichten Unschärfen. Wenn Sie große Telelinsen benutzen, die weite Strecken überbrücken, kommen temperaturbedingte Luftschwingungen und Spiegelungen zum Tragen. Fotografieren Sie bei stärkerem Wind, drohen von dieser Seite Unschärfegefahren.

 

Mit all diesen Vorkehrungen sollten aber wirklich knackscharfe Fotos gelingen. Natürlich nicht immer! Aber doch in einem vertretbaren Rahmen.

Sie werden erstaunt sein, welche winzigen Details und Einzelheiten sie auf dem Bild noch ausmachen können. Sie begreifen sofort den Unterschied zwischen einer apochromatisch korrigierten Linse und einem nicht apochromatischen Objektiv. Und Sie werden die Vorzüge der Leicalinsen gegenüber anderen Herstellern erkennen. Und wenn Sie dann noch feinstkörnige Filme (Adox-Monolayer) verwenden, werden Sie Strukturen sehen, die Sie zuvor bei der Aufnahme gar nicht entdeckt haben!! Außerdem begreifen Sie, wie grob unsere Digitalsensoren mit 10 oder 15 MP wirklich sind. Das ist kein Märchen, sondern fast 30 Jahre Knipserei-Erfahrung mit dem R-System.

 

Experimentieren Sie einfach mal!! Es gibt Testbilder in jedem Fotohandel mit immer feineren Strukturen. Fotografieren Sie die Dinger und schauen Sie sich die Resultate an. Sie erkennen jede kleinste, einzelne Unschärfe ganz exakt.

 

Es ist einfach so: vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt.

 

In diesem Sinne, wir wünschen viel Erfolg!!

Schönes Wochenende und gut Licht!

dikdik

Link to post
Share on other sites

Viele Wege führen zu verwacklungsarmen Fotos! Folgende Kombinationen wende ich je nach Situation und verlangter Großdruck-Qualität an:

 

- Kurze Belichtungszeiten

- Spiegelvorauslösung + elektrischer Fernauslöser

- Abstützen mit dem Ellenbogen an Mauern, Laternen, etc.

- Einbeinstativ (Monostat + Linhof Kugelkopf) + seitlicher Ellenbogen-Abstützung an Mauern, Laternen, etc.

- Bei Nachtaufnahmen und in dunklen Kirchen, Museen, Fabriken angelehntes Einbein + elektrischer Fernauslöser

- Outdoor-Nahaufnahmen mit Kamera auf Knie + abgewinkeltes Einbein als Stützmasse und Verwacklungsschutz

- Schweres Carbon-Dreibein (Gitzo GT5560SGT) + Kugelkopf RRS BH-55 für dokumentarische HDR-Fotos in schwierigen Innenräumen

- Überschweres Holzstativ (Berlebach UNI) ohne Beinauszug für extreme Tele-Fotos (ab 800 mm) ohne Kugelkopf, aber mit schwingungsfreier Eigenbau-Auflage

 

Welche der Methoden und deren Kombination ich anwende, hängt entscheidend von der verlangten Bildqualität ab. Jedenfalls ist IMMER ein Stativ dabei, mindestens das Einbein, auch auf Fernreisen! Freihandfotos sind nicht mein Ding...

 

Für Urlaubsfotos für Tante Emma brauche ich den obigen Aufwand nicht...

Link to post
Share on other sites

Barry Thornton hat in seinem Buch Edge of Darkness auf Seite 65 eine Serie von 28 kleine Briefmarkenbilder die zeigen wie gross die Bewegungsunschärfe bei verschienen Verschlusszeiten (125-60-30-15-8-4-tel Sekunde und halbe und volle Sekunde) bei verschiedene Aufnahmesituationen (freihand, leichtes und schweres Stativ und schweres Stativ mit Spiegelvorauslösung ist. Das Motiv dabei ist eine punktförmige Lichtquelle, alles andere ist schwarz.

 

1/15 Sekunde ging noch ohne Hilfsmittel, ist aber deutlich verwackelter als mit schwerem Stativ. Ein leichtes Stativ hat bis dann nicht viel geholfen

 

ein leichtes Stativ bringt immer wesentlich weniger als ein schweres Stativ

 

bei 1/2 Sekunde hatte auch das schwere Stativ eine Grenze gefunden

 

Spiegelvorauslösung brachte nur bis 1/60 Sekunde eine deutliche Verbesserung, bei längen Zeiten nicht viel.

Link to post
Share on other sites

Archived

This topic is now archived and is closed to further replies.

  • Recently Browsing   0 members

    • No registered users viewing this page.
×
×
  • Create New...