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kleine Quizfrage zum Sonntag


sonnar

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carl zeiss jena.

 

hieß das nicht auch sonar? erinnere mich nur dunkel an die tausenden fälschungen, die es von diesem teil wohl gibt. (bzw. den CZJ-objektiven für m39)

 

kleine anmerkungen dazu: die sowjets haben dann nach kriegsende die kompletten (?) anlagen von CZJ zu sich geholt. so erklären sich dann viele fälschungen, ähnliche konstruktionen und überhaupt ein optischer standard.

 

lg matthias

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bin auch grad wieder verunsichert, da ja zeiss eigentlich explizit ausgeschlossen wird und zeiss war ja damals jena .... ;-(

 

meyer görlitz- haben die in der tat für m39 gekuppelte objektive gebaut? für was denn für kamera eigentlich?

 

gibts eigentlich über die deutsche vorkriegskameraindustrie gute bücher? mich würden insbesondere (die kameras kann man ja oft im netz ergooglen) die werkstätten (also auch fotos davon) interessieren und ihre verbindung zu stadt bzw. die tradition in der stadt.

 

für einzelne werke oder städte gibts das ja, aber faßt ein buch hier mal sowas zusammen?

 

lg matthias

 

p.s. ebenso interessant (und noch keine nennenswerte literatur zuhause): diedarstellung der optischen entwicklung, also wer rechnete wann welche breühmte objektiv, auflösungs und schärfeentwicklung,etc.

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Es war das Kino-Plasmat, und Hugo Meyer&Co, Görlitz i. Schlesien hiess die Firma, oder kurz: Meyer Optik. Später nur: Meyer, Görlitz. Nachfolger des hier gesuchten Objektivs war das Primoplan, das lichtstärkste Objektiv zur Exakta vor und nach dem Krieg (1.9/58). In der DDR-Zeit verblasste der Ruhm dann.

 

LEICAISM.NET - I Love Classic Camera - Hugo Meyer Kino Plasmat 50mm F1.5 for LTM

 

Das schöne Stück dürfte etwa um 1930 gebaut worden sein und hat eine ziemlich Baulänge. Hugo Meyer baute vorwiegend Objektive für Kinocameras, und das Kino-Plasmat ist eigentlich auch ein solches. Wurde aber offenbar von Meyer selbst in Leica Schraubfassung mit Messucherkupplung gebaut. Heutzutage ist es natürlich Mode die alten Kinoobjektive (von denen es vermutlich viel mehr gab) in Leicafassungen umzubauen um ihren Wert zu steigern; dann sehen sie von hinten wie ein Elmar oder Summitar aus.

 

Den Erfinder, Dr.Paul Rudolph, kennt u.a. man als Erfinder des Protar (von dem das Kino-Plasmat abgeleitet ist), des Planar, Tessar u.a.. Nach dem 1. Weltkrieg verließ er Zeiss und ging zu Meyer. 1924 berechnete er das Kino-Plasmat mit der Lichtstärke f/2, 1926 schaffte er es, es auf f/1.5 zu steigern. Beide Versionen hatten denselben optischen Aufbau. Als Kinoobjektiv brauchte es nur einen geringeren Lichtkreis auszuzeichnen, daher kann man kaum erwarten dass bei 24x36mm am Bildrand noch etwas scharf ist. Es dürfte daher weder dem Zeiss Sonnar noch dem Leitz/ Schneider Xenon das Wasser reichen können. Aber es war eben "früher da"...

 

Diagramm hier: http://www.taunusreiter.de/cameras/Kino-Plasmat_dia.jpg

 

Auch ich habe erst vor kurzem von der Existenz dieses Objektivs überhaupt erfahren, obwohl ich mich mit der Thematik lichtstarker Objektive ja schon eine Weile beschäftige.

 

Hier noch ein Link zu einer Seite mit einem Beispielbild mit ziemlich wildem "Bokeh", wahrscheinlich hervorgerufen durch heftige Bildfeldwölbung:

 

Hugo Meyer Kino Plasmat 50mm F1.5 for Leica | LEICAISM.NET

 

"Schneider Kreuznach" war auch kein schlechter Tip weil Tronnier für Schneider 1929 auch ein Xenon mit der Lichtstärke f/1.5 gerechnet hat. Das ging aber nicht in Serie, sondern später das (auf einer Entwicklung von Lee/ Taylor, Taylor und Hobson beruhende) Schneider "Leitz" Xenon, in der Nachkriegszeit von Leitz patentfrei als Summarit weitergebaut. Bis auf eine kleine Serie Noktone und Ultrone in der Nachkriegszeit hat Voigtländer fast keine, Schneider gar keine "Fremdobjektive" für Leica hergestellt, weil (wie mir Tronnier jun. schrieb) "man damals so etwas einfach nicht machte" (vielleicht aber auch, weil sowohl Leitz wie auch Zeiss ziemlich scharfe Anwälte beschäftigten die sich um so etwas kümmerten: vermutlich auch die Leica-Fassungen der Meyer Kino-Plasmate...)

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Leider finde ich die Annoncen, die ich vor Augen habe, zu den Hugo Meyer (leider,

CBrancusi, habe ich an die Otto Mayer Hütte bei Gimpel und Flüh gedacht) Objektiven

für die Leica gerade nicht, meine mich aber zu erinnern, daß das 1.5/50 zunächst

für die Camera mit nicht auswechelbaren, zumindet nicht standardisierten Objektiven

angezeigt war. Später gab es zashlreiche Meyer- Objektive, die mit dem

Entfernungsmesser gekuppelt haben.

 

str.

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... meine mich aber zu erinnern, daß das 1.5/50 zunächst

für die Camera mit nicht auswechelbaren, zumindet nicht standardisierten Objektiven

angezeigt war.

 

Richtig erinnert! :)

(Lausch schreibt es auch so.)

 

Peter

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Die Annonce habe ich wieder gefunden, sie findet sich bei Laney, 2nd Edition, p. 51:

Abgebildet ist eine Leica I mit einem Plasmat 1.5. Die Anzeige ist von 1928 und

erklärt auf Englisch, daß man auf Kinofilm 36 Aufnahmen machen könne etc. Die

Firma Leitz und die Benennung der Camera mit Leica werden nicht erwähnt! Der

Preis ist inklusive 3 gefüllten Spulen mit 39 Pfund angegeben.

 

Lager I, p. 28 bildet eine Leica I, aber ursprünglich mit festeingebautem Ofjektiv

ab. Das Objektiv ist durch ein Kino-Plasmat 2.5 2 inch. ersetzt. Lager sagt, es

sei das einzige Exemplar, das er habe finden können.

 

Schließlich fand ich in Leica Manuel von Morgan und Lester. 3rd Edion, New York

1938 auf S. 547 folgende Annonce:

 

 

 

 

str.

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Mein Frau "erstaunt" es auch, aber nicht nur die Leica-Litaratur. Ich erkläre ihr,

daß Bücher lärm- und vor allem wärmedämmend wirken.

 

str.

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Abgebildet ist eine Leica I mit einem Plasmat 1.5. Die Anzeige ist von 1928 und

erklärt auf Englisch, daß man auf Kinofilm 36 Aufnahmen machen könne etc. Die

Firma Leitz und die Benennung der Camera mit Leica werden nicht erwähnt! Der

Preis ist inklusive 3 gefüllten Spulen mit 39 Pfund angegeben.

 

Kann es nicht sein dass E.Leitz die Bemühungen anderer Hersteller, "Fremdobjektive" zu verkaufen (selbst solche die sie gar nicht im Angebot hatten) nicht so furchtbar gern sahen, und H.Meyer schlicht Angst vor den Patentanwälten von E.Leitz hatten?? Sogar wenn wie hier Meyer Optik die Leica zum Objektiv gleich mitverkaufte?

 

Vielleicht findet sich ja deshalb im H.Meyer-Prospekt von 1930 kein Hinweis darauf, wie der Schraubanschluss genau beschaffen war, weil solche Bestellungen nur "auf Anfrage" ausgeführt wurden? 85 Mark für das 1.5/50 "mit Feinfokussierung" waren ja vergleichsweise wenig (selbst wenn man für den Leica-RF-Cam noch einen geringen Zuschlag zubilligen wollte)

 

- Frank -

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