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Ganz selten!


elanger

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... und doch erwischt :)

 

schön

 

Ja, eher zufällig gefunden muß man sagen. Das Bild ist eher dokumentarisch zu verstehen.

Gerne würde ich ja ein wenig über die Ökologie dieser Orchidee schwärmen. Passt aber vielleicht nicht ganz hierher.

 

Beste Grüße

Ewald

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Guest Motivfindender

wer so ein gutes Bild postet, der darf das nicht nur, sondern sollte das sogar... ;)

 

es tut doch immer gut, über den Tellerrand zu schauen - also los.... ;)

 

Gruß

Dirk

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wer so ein gutes Bild postet, der darf das nicht nur, sondern sollte das sogar... ;)

 

es tut doch immer gut, über den Tellerrand zu schauen - also los.... ;)

 

Gruß

Dirk

 

Also: Diese Bienenragwurz ist ja ne Orchidee. Alle Orchideen haben einen höchst merkwürdigen Bestäubungsmechanismus, der immer bestimmte Insektenarten, oder in den Tropen, manchmal sogar Kolibris, als Pollenüberträger braucht. Der Pollen wird nämlich nicht als Staub, wie bei den meisten insektenbestäubten Blütenpflanzen, übertragen, sondern als Pollenpakete. Die heissen Pollinien und werden dem Bestäuber mittels klebriger Haftscheibchen auf die Stirn geklebt. Wenn man glück hat kann man Wildbienen mit diesen 2 Hornförmigen Pollinien am Kopf sogar beobachten. Beim nächsten Orchideenblütenbesuch werden die nach vorne gerichteten Pollinien direkt auf die Narbe (das weibliche Blütenempfängnisorgan) gedrückt und die Betäubung ist perfekt.

 

Und jetzt kommts: Bei der Bienenragwurz wie auch bei anderen Ragwurzen wird die Betäubung nur durch ganz bestimmte Wildbienen- oder Hummelarten gemacht. Und zwar nur von den Männchen. Diese werden durch das Aussehen der Orchideenblüten (ahmt ein Bieneweibchen nach) und deren nachgemachten Sexuallockstoff (Feromon) angelockt. Das Bienenmännchen besucht die Orchideenblüte also nicht zur Nektaraufnahme, sondern zur Begattung:D .

 

Dieses Exemplar, das ich hier zeige steht auf einem Halbtrockenrasen (Naturschutzgebiet) bei Kassel und ist nur alle paar Jahre zu finden. Aber immer an verschiedenen Stellen und nur ein einziges Exemplar. Sehr merkwürdig....

 

Vielleicht hängt das damit zusammen, dass die Vermehrungsrate der Orchideen in Natur äusserst gering ist. Orchideensamen sind nämlich so klein wie Staub und benötigen zum Keimen die Symbiose mit einem Pilz, meist aus den Familien der Tulasnellaceae oder Sebacinaceae.

 

Jetzt wirds aber glaube ich zu speziell. Auf jeden Fall haben die meisten Orchideen sehr spezielle Umweltansprüche, sind also an spezielle Habitate angewiesen, und deshalb so selten.

 

Alles klar?

Beste Grüße

Ewald

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dem möchte ich mich anschliessen.

 

Wieder etwas dazugelernt.

 

Auch wenn ich mit Blumen eher wenig anfangen kann, staune ich gerne.

 

Das Bild ist auch schön und mit den Infos noch schöner geworden.

 

PS: wie groß ist diese Blüte ca?

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Guest Motivfindender

Hallo Ewald,

 

besten Dank für die Informationen, als Nicht-Biologe, speziell als Großstädter ( straferschwerender Tatbestand) ist man ja fast schon eine Art Analphabet... :rolleyes: in solchen Sachen, auch in vielen Dingen, die für Jemandem auf dem Lande Standardwissen darstellt. :(

 

Ich persönlich würde mich extrem freuen, öfters solche spannenden Informationen zu bekommen - dazu noch aus hochqualifizierter erster hand, wie ich dem hochgradig amüsanten Doktorenaustausch-Thread indirekt erfuhr. Ich mag übrigens das, was Du nicht magst, ebenfalls nicht ;) .

 

Erklärungen natürlich nur, wenn es Dir die Mühe wert ist das Mitlesen ist es allemal - und macht großen Spaß.

 

Mir hat mal vor Jahren ein leider bereits verstorbener Dpl-Biologe, der von einem Amt mit entsprechenden Aufgaben jahre unterwegs war, erzählt, daß in der Eifel eine der größten Orchideenvielfalt Europas bestände, was bis vor 10-15 Jahren so unbekannt war. Fand ich spannend, weil man das der Eifel mit ihrem rauehn Klima als Laie garnicht zutrauen würde. Da denkt man immer an exotische Länder. Kannst Du das bestätigen?

Er berichtete, daß seine Fachkollegen ihm das hinsichtlich der Existenz einiger Arten zunächst nicht so recht glauben wollten und erst nach einsatz vieler Filme die Skepsis wich.

 

Ich vermute, seine Erkundungen "von Amts wegen" hatten mit der mittlerweile ja teilvollendeten Errichtung des Naturparks Eifel zu tun, würde zeitlich in Etwa hinkommen.

 

Beste Grüße

Dirk

 

(lebenslang wissenshungrig)

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Mach ich doch gern, Dirk,

 

soweit es mir möglich ist. Zoologisch (das sind ja die interessanteren Bilder) bin ich leider nicht so gut bewandert.

Ich kenne die Eifel nicht gut. Dort gibt es übrigens sogar neuerdings einen Nationalpark, wie hier bei Kassel, der Nationalpark Kellerwald-Edersee. Beide NLPs sind sogenannte "saure Buchenwälder" auf nährstoffarmen Boden und in der Krautschicht raltiv Artenarm. Aber die seit der Bronzezeit genutzten Halbtrockenrasen (Schafe- und Ziegenweide): die haben es in sich. Da gibt es sehr viele Pflanzen- und Tierarten, die besondere Ansprüche an ihre Umwelt haben.

 

Bis morgen

Ewald

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dem möchte ich mich anschliessen.

 

Wieder etwas dazugelernt.

 

Auch wenn ich mit Blumen eher wenig anfangen kann, staune ich gerne.

 

Das Bild ist auch schön und mit den Infos noch schöner geworden.

 

PS: wie groß ist diese Blüte ca?

 

Hallo Holger,

 

die ist ungefähr 2 cm hoch,

 

Gruß

Ewald

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