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Szenario 1


Prosper Duprees

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Marc. :-) Die Antwort gibt er sich doch selbst:- Zitat:- "Die Datenmengen nehmen so überhand, dass nur noch derjenige überlebt, der beständig neues Material anliefern kann, ...". Das ist fuer ihn scheinbar auch Motivation genug, hier seinen geistigen 'Erguss' einzustellen.

 

Ich wuensche mir eine Art der digitalen 'selektiven Wahrnehmung' am Browser.

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Leica prosperiert auch mit dem Tafelsilber, den Objektiven nicht, gleich ob analog oder digital draufgeschnallt, da Bildqualität vollkommen ersetzt ist durch Quantität und Rasanz.

Drei Entwicklungen:

1. Pressedienste bedienen sich beim Amateur, der die Katastrophe vor Ort mit Handyknipse ablichtet, Bilddateien sofort ins Netz stellt, die der Redakteur praktisch simultan abruft und verwertet. Die Netzkunden sind sozusagen live dabei, liver geht es überhaupt nicht mehr. Wozu also noch einen Bildreporter mit Equipment und Spesenrechnung anreisen lassen, wenn man aus Tausenden von jpegs auswählen kann und eines wird schon dabei sein, das auch ein Fotokünstler nicht besser hinkriegen könnte, schon allein deshalb, weil er nicht vor Ort ist. Eine Leica brauchts hierfür nicht.

2. Jugend fotografiert nicht, sie knipst, mailt und löscht. Für die heute 20-jährigen ist ein Foto kein Foto, sondern eine visuelle Botschaft mit einer Halbwertszeit von fünf Sekunden, dann kommt schon das nächste herein, und all das ist ein momentaner Reiz, der im nächsten Moment vom nächsten Reiz überflügelt werden soll, immer im stream sein, immer online sein, das ist der hype, content jagt content, goil ist es und megagoil alles, was das ureigene Aufnahmevermögen so verdreht, als zöge man im flow überirdisch ungebremst und weit über Merkelscher Regierungskunst dahin. Hier das Bild des Fotografen heraufzubeschwören, der sich noch um Bildausschnitt, Motiv und Belichtung kümmert, der um jedes Bild mit sich ringt, der für ein Foto zwei Stunden braucht, weil er Positionen ausprobieren will, Aufnahmewinkel oder Sonnenstände: das ist so obsolet wie der Schnauferlfahrer, der Sonntags mit rotem Kennzeichen seinen Oldtimer ausfährt. Nett, aber unzurechnungsfähig.

Eine Leica braucht diese Jugend nicht, lächerlich, sich mit einem DMR auf die Straße zu wagen. Le style de la vie sürpasses la vie en style. Auf deutsch : Jugend integriert und rezipiert Fotografie wie Tiefkühlkost, fertig zubereitet und beliebig austauschbar wie alle Beziehungsmodi, deren Fluktuation in Redundanz gründet.

3. Die Datenmengen nehmen so überhand, dass nur noch derjenige überlebt, der beständig neues Material anliefern kann, sozusagen ständig auf Sendung ist und sein Klientel blogweise zu bedienen imstande ist. Der Gelegenheitsfotograf und Sonntagsknipser hat keinerlei gesellschaftliche Relevanz, seine Erzeugnisse sind bedeutungslos. Das gleiche gilt für den Amateur, s/w oder color, der es nicht vermag, sich in den stream einzuklinken. Was heißt, dass Fotografie künftig nur noch im Verbund mit umfassender online-Präsenz funktionieren wird und hierfür ist Leica-Qualität so vonnöten, wie ein Pickel auf der Nase. Rot, aber fehl am Platz. Und das heißt auch, dass es die Art von Fotografie wie bisher gehandhabt, einschließlich ihrer Inhalte nicht mehr geben wird und es bedarf auch der Apparate hierzu nicht mehr. Digital ändert alles und das depperte Argument, digital wäre nur ein anderer Weg, Bilder aufzunehmen und zu verarbeiten, sozusagen analog, aber verbessert, gehört zu den billigen Täuschungsmanövern der Ahnungslosen, den Totengräbern der humanoiden Ablichtung. Im Supermarkt gibt es noch einen Anteil von genau 3 % an halbwegs natürlichen, also gewachsenen Nahrungsmitteln und das sind Obst und Gemüse. 97% haben einen industriellen Herstellungsprozess hinter sich. Diese 3 % werden die Schnauferlfotografen sein, die sich ihrer antiquierten Leidenschaft nicht entsagen können. Man wird sie belächeln und sagen: Spinner, aber harmlos.

"si tacuisses philosophus mansisses" Vale manni

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Sag mal Prosper,

du hast ja fast die ganze Welt erklärt,

mehr oder weniger.

Ich blicke zwar bei vielen Sätzen nicht durch,

und daher die Frage:

Was ist dein ANLIEGEN?

Leica ja oder nein?

Hendrik

Deiner Meinung, Hendrik, kann ich nur beipflichten und hinzufügen: " si tacuissis philosophus mansisses", denn mir fehlt auch der "Durchblick" Vale manni

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Ich habe in meiner Arbeit als Fernsehjournalist noch nicht einen BILD-Bericht erlebt, der bei gründlicher Nachrecherche nicht deutlich sein Gesicht gewandelt hätte, um es mal diplomatisch auszudrücken. Unbestritten ist aber, dass dieses Blatt mit diesen Berichten wirkt - und das leider breiter und nachhaltiger als viele seriöse Medien.

 

Soviel nur dazu.

Friedhelm

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Holger,

dieser Aussage stimme ich nicht zu!

1. Das Datum ändert sich andauernd und

2. der Preis auch.

Sorry, habe das Tagesdatum überlesen.

Springen wir alle hoch, yuppey!

Hendrik

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