Ausstellung Ruhr Museum: Chargesheimer. Die Entdeckung des Ruhrgebiets

[thowi]

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Hallo zuammen,

 

vom 27.Oktober 2014 bis zum 18. Januar 2015 zeigt das Ruhr Museum Essen (Zeche Zollverein) die Sonderausstellung "Chargesheimer. Die Entdeckung des Ruhrgebiets".

 

1958 erschien der aufsehenerregende, mit alten Sehgewohnheiten brechende Bildband »Im Ruhrgebiet« von Heinrich Böll und dem Fotografen Chargesheimer. Die Ausstellung zeigt neben den Aufnahmen des Buches über 100 bisher noch nie veröffentlichte Bilder, die in diesem Zusammenhang entstanden sind.

 

Nähere Informationen gibt es hier: Sonderausstellung Chargesheimer - Die Entdeckung des Ruhrgebiets

 

 

Anbei noch ein Artikel aus der "Welt" zum Bildband "Das Ruhrgebiet" Fotos Chargesheimer / Text Böll) mit einer Bildstrecke.

 

Chargesheimer-Schau : Diese Fotos lösten einen Skandal im Ruhrgebiet aus - Nachrichten Regionales - Köln - DIE WELT

 

Bekannt sind die Stellungnahmen des damaligen Oberbürgermeisters aus Essen zum o.g. Bildband.

 

Essens Oberbürgermeister Wilhelm Nieswandt: In einem offenen Brief machte er seinem Unmut Luft: "Die Ruhrgebietsstädte sind es gründlich leid, von Außenseitern in einer Weise dargestellt zu werden, die nicht einmal mit der Realität der Gründerjahre übereinstimmt, geschweige denn mit der Gegenwart."

 

Gruß

Thomas

[wpo]

Moin,

 

nachdem ich mich mit der Bestenallerehefrauen 4,5 Stunden im Auto durch die Lande geschaukelt habe um diese Ausstellung anzuschauen, kann ich sagen: Sie ist jede einzelne der gut 270 Minuten und auch die Rückfahrt (die allerdings mangels Staus und ganz ohne versehentliche Umwege ganz wesentlich kürzer ausfiel) wert!

 

Wenn damals die Kommentare zu den Bildern nicht so positiv waren, muss ich doch sagen: genau so war es! In dieser Umgebung bin ich aufgewachsen und es war ein tolle Kindheit. Dreckig zwar aber unglaublich interessant gestaltet durch ein liebevolles Elternhaus und Lehrern/innen in der Schule, die uns die Augen öffneten für unsere Umgebung. Ich war noch vor meinem 10ten Lebensjahr in den Stollen einer Zeche, auf der Hütte beim Hochofenabstich, in der Kokerei (natürlich alles in gebührender Entfernung, aber doch mit eigenen Augen zu sehen) und ich weiß nicht, was wir sonst noch alles besucht haben. Heimatkunde live eben! Manchmal denke ich, dass die Kinder heute bemitleidenswert sind, dass sie nicht im Rauch der Dampfloks der Umgehungsbahn verstecken spielen können und zu Hause geschimpft werden, weil alles nach Qualm mieft. Aber genau das zeigen diese Bilder. Es war eine Reise in meine eigene Kindheit. Meinen Dank an die Initiatoren der Ausstellung.

 

Nebenbei auch noch ein paar ganz liebe Leute kennengelernt mit dem Ergebnis, dass wir schon bald wieder in diese Richtung aufbrechen werden. Besonders erfreut über mein Kommen wird auch die Bedienung im Buchladen der Zeche gewesen sein.

 

Freundliche Grüße zur Nacht

 

Wolfgang