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@ Veraikon und Michael: Selbstverständlich ist Beides richtig.

 

 

Wer erinnert sich noch an den Ausdruck *Mannschäßterhose* (schreibe wie du sprichst) für eine Cordhose?

 

Ich selbstverständlich! Ich (Jahrgang 37, kein Hitlerjunge mehr) habe die damals als Junge gern getragen, die hielten ordentlich was aus. Galten aber nicht als fein; deshalb gab es zusätzlich eine Sonntagshose aus Tuch oder Feinstrick.= für mich ganz schrecklich, hab mich in der Bleyle-Hose immer geschämt. Nach dem Krieg bekam ich von meiner Mutter aus umgefärbten alten Militärhosen die Hose genäht. Manschester gab es nicht, bzw. nur auf dem schwarzen Markt.

Und natürlich auch alle Jungen die unter Hitler in die HJ gingen, fast mussten, aber viel mehr gern gingen. Da gehörte die kurze Manchesterhose mit Koppel-ähnlichem Gürtel und noch so ein schräg über eine Schulter getragener Lederriemen, hellem Hemd und noch ein Halstuch zur Standard-Kleidung der Jungen.... ich denke so ab 14 Jahren, spätestens.

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Guest user23877
.... Galten aber nicht als fein; deshalb gab es zusätzlich eine Sonntagshose aus Tuch oder Feinstrick.= für mich ganz schrecklich, hab mich in der Bleyle-Hose immer geschämt. s.

 

Lodenmantel, Cordhose, Bleyle- und Lederhose (natürlich die kurze, eine aus Wildleder, eine aus glattem Leder; die für sonntags), ... an der Sprache sollt ihr die Generationen erkennen :)

 

Dass Stoffe und Mode im Übrigen der häufigere Anlass zur Rebellion war und keineswegs die Schriften von Marx und Engels, Adorno oder Horkheimer, ist eine der unbeachteten und unterschätzten Argumente... ;)

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Guest user23877
Ich trage noch heute Hosen aus diesem Material und bei uns heisst das umgangssprachlich noch immer "Manchester".

 

Mit Feincord bezogen gab es auch Sitzgelegenheiten - die Trends machten auch früher schon vor keinem Gegenstand einen Umweg. Dass die "Besetzung" der Kleidung als Ausdruck einer Denk- und Handlungsweise missbraucht werden kann, ist immer wieder nachvollziehbar. Unbedacht einem modischen Trend folgen, kann durchaus für unangenehme Überraschungen sorgen.

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In der Schweiz habe ich noch nie von solchen Themen gehört. Manchester-Anzüge gehörten in den Siebziger Jahren hier offenbar zur Standard-Bekleidung von Lehrern, zu denen ich mich allerdings nie gezählt habe. Das war mein erster definitiver Berufsentscheid: egal welches Fach aber niemals Lehrer.

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Manchester-Anzüge gehörten in den Siebziger Jahren hier offenbar zur Standard-Bekleidung von Lehrern, zu denen ich mich allerdings nie gezählt habe. Das war mein erster definitiver Berufsentscheid: egal welches Fach aber niemals Lehrer.

Irgendwo, vermutlich so gut vor den Blicken Unbefugter geschützt wie Harry Potters Diagon Alley, muss es eine Einkaufsstraße nur für Lehrer geben.

 

Entweder das, oder sie halten sich an die Altkleidersammlung.

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Vielleicht liegt hier eine Verwirrung zwischen Marken- und Gattungsnamen vor? In der Schweiz bezeichnen viele Leute die Cord-Stoffe als "Manchester", unabhängig von Herkunft und Webart, und Hosen und Jacken aus diesem Stoff sind hier nach wie vor im Handel erhältlich.

 

Hosen aus richtigem Manchester (mit der vorgeschriebenen Verschlingung) hat's bis vor wenigen Jahren noch bei Manufactum gegeben. Ich habe sie nicht bequem genug gefunden.

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„Manchester“ ist in diesem Zusammenhang einfach ein anderer Name für Cord, abgeleitet von der Stadt, die für die Herstellung dieser Stoffe bekannt war. Dieser Name wurde in vielen Ländern Kontinentaleuropas gebraucht; in Großbritannien selbst wohl weniger.

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„Manchester“ ist in diesem Zusammenhang einfach ein anderer Name für Cord, abgeleitet von der Stadt, die für die Herstellung dieser Stoffe bekannt war. Dieser Name wurde in vielen Ländern Kontinentaleuropas gebraucht; in Großbritannien selbst wohl weniger.

 

Ich habe soeben meine Frau gefragt, die sich in Textilien auskennt. Der Name "Manchester" verlangt eine bestimmte Webart, wenn die Bezeichnung korrekt verwendet werden soll. Diese Webart ist es auch, die den Stoff so robust macht. Die Umgangssprache schert sich natürlich kein Deut um solche Definitionen

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Das wäre dann aber schon zu Zeiten Heinrich Heines Teil der Umgangssprache gewesen, denn der schrieb im sechsten Kapitel seiner Memoiren: „Es trägt dieser Kleidungsstoff auch den Namen "Manchester" nach der gleichnamigen Fabrikstadt, wo derselbe zuerst fabriziert wurde.“ Heines Vaters handelte damit und importierte den Stoff aus England.

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Guest Wolfgang Sch
Das wäre dann aber schon zu Zeiten Heinrich Heines Teil der Umgangssprache gewesen, denn der schrieb im sechsten Kapitel seiner Memoiren: „Es trägt dieser Kleidungsstoff auch den Namen "Manchester" nach der gleichnamigen Fabrikstadt, wo derselbe zuerst fabriziert wurde.“ Heines Vaters handelte damit und importierte den Stoff aus England.

 

Wenn ihr so weitermacht, legt Leica eine Sonderserie der neuen S mit Cordbezug auf, die sogenannte Manchesterline.

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na ja, die M-Nutzer sind schon besonders gestrickt. Wenn nun der Bezug noch besonders gewebt werden muss, muss nur noch der Trageriemen besonders geflochten und besonders verknotet werden, schon ist die Sonderserie "M geflochten und gewebt für den besonders Gestrickten Fotografen" für 20 k€ in Omas Nähkästchen fertig.

 

:cool:

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