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Abends in Berlin M6 und M8ein Vergleich Teil 1


querstrommotor

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Liebe Forumsmitglieder,

 

das Wochenende stand ganz im Zeichen der Fotografie, 2 Tage in der Dämmerung, Abends und in der Nacht bin ich mit der M8 und der M6 losgezogen, hier mein Erfahrungsbericht:

 

Das Equipment:

Leica M6, Leica M8, 15mm Heliar, 28mm 1:2,8, 35mm 1:2, 50mm 1:2, 90mm 1:2, Leica Blitz, Stativ Gitzo Basalt GT1940 mit FLM Kugelkopf und Schnellwechselsystem.

 

Die Licht und Fotosituationen:

SA: in der Dämmerung bis zur Nacht, in den U-Bahnhöfen, Schaufenster und Passagen, Architektur, People.

SO: Klavierkonzert, Meilenwerk.

 

Die Ergebnisse:

Heute halte ich die Abzüge beider Kameras in den Händen, sowie die Scans der M6 im Rechner, ich vergleiche also einmal das digitalisierte Material der M6 mit den Files der M8, sowie andererseits Prints von der M6 mit den "Ausdrucken" der M8.

 

Bei all den Diskussionen der letzten Monate sollte man doch nie aus den Augen verlieren, dass die Kamera ja letztlich dazu da ist den Fotografen dabei zu unterstützen, gute oder sehr gute Bilder zu machen, das bedeutet, das Ergebnis zählt.

 

Ich fange mit der Betrachtung am Rechner an, alle Bilder beider Kameras werden auf nem 30" Display betrachtet, die Digitalisierung der M6 Materialien ist in einem Speziallabor erfolgt, die sich auf das Digitalisieren spezialisiert haben, ich gehe also von professionellem Scan Equipment aus, vermutlich in einer Liga angesiedelt, die sich unser einer niemals leisten kann....

 

Damit ich überhaupt irgendwas vergleichen kann, was auch vergleichbar ist, kam mir ein Umstand zu gute, den ich bislang aus finanziellen Gründen eher als kapitalen Nachteil gesehen habe, der Sensor der M8!

Warum dieses - nun, wenn man mit beiden Gehäusen unterwegs ist, so bekommt man annähernd die gleiche Perspektive abgelichtet ohne zwei Mal das gleich Objektiv besitzen zu müssen - ich meine, Du möchtest mit nem 35er fotografieren - bitte, an die M8 kommt das 28er und an die M6 das 35iger - das ist, wenn man über genügend Glas aus Solms verfügt ein echter Vorteil, man spart sich zig Objektivwechsel - sooo habe ich das erst am WE gesehen...

also sparen und Objektive kaufen....

 

Nun habe ich Euch genug auf die Folter gespannt - die Ergebnisse des Vergleichs:

 

Die M8 ist in allen Aspekten der technischen Bildbeurteilung bis zur Vergrösserung auf das mind. doppelte wenn nicht gar dreifache des Originals der M6 ebenbürtig - in einigen Teilaspekten sogar deutlich überlegen.

Was den Kontrastumfang angeht hat die M6 geladen mit modernen Emusionen von Fuji und Kodak, keine Chance, auch im Bereich Schärfe ist die M8 knapp in Führung, die Farbgestaltung geht auf Grund des noch nicht perfekten Weissabgleichs zuerst mal an die M6, mal sehen was da noch kommt - wenn man die Bilder nachbearbeitet ist dieser Nachteil relativ.

Im Bereich B/W sieht es gerade bei höheren Empfindlichkeiten für meinen Geschmack anders aus.

Hier ist das Korn des analogen Films deutlich ästhätischer, als die "Artefakte" der M8 in den beiden letzten Empfindlichkeitsstufen. Wenn man die Emulsion extrem niederempfindlich wählt ( M6) dann ist auch hier die Digitaltechnik noch nicht ganz soweit. Im normalen Iso Bereich von 100-400 steht es 1:0 für die M8.

Ich werde das weiter unten noch deutlich genauer spezifiziereen, denn es gibt ja auch noch den Weg zum Foto und den lasse ich hier absichtlich mal aussen vor, genauso betrachte ich hier noch nicht spezifische Eigenheiten beider Systeme - wie gesagt, ich gehe später drauf ein.

Lasst mich an der Stelle mal emotional werden - ist es nicht nach Jahren im digitalen Low-End, eine kleine Sensation mit einer M Kamera digital auf gleichem Level zu fotografieren, wie mit den analogenM´s - ich bin ehrlich gesagt sprachlos und überaus glücklich, dass Leica mir ein digitales Werkzeug an die Hand gibt, mit der ich meine geliebte Meßsucherfotografie auch in Zukunft auf allerhöchstem Qualitätslevel betreiben kann - DANKE!!!

 

Die Betrachtung der Abzüge:

 

Bei Farbabzügen geht der Vorteil der M8 beim Beurteilen der Files, sprich der "Entwicklung und Vergrösserung" am Rechner in ein Unentschieden beider Systeme über.

Offensichtlich sind wir (oder ich) noch nicht so weit, die existierende Qualität haptisch umzusetzen. M6 und M8 spielen hier auf einem ähnlichen Level.

Bei B/W ist die M6 klar im Vorteil, gibt es doch hier Materialien, die in der digitalen Printwelt nicht, oder noch nicht verfügbar sind - oder ich kenne sie noch nicht.

 

Der Weg zum Foto M8 versus M6:

 

Bei allem was nun folgt muss ich voraus schicken, dass es unglaublich ist, wie Leica es geschafft hat den klassischen M-"Workflow" in die digitale Welt zu verpflanzen - es ist atemberaubend!!!

 

Handling:

Die M6 ist griffiger, besser beledert und ich wage es kaum auszusprechen, die paar mm an Gehäusezuwachs merkt man im direkten Vergleich sofort und sie sind nicht positiv.

Es gibt jedoch eine Reihe von Dingen, die die M8 besser macht als die M6, als da wären:

1. Die Zeitautomatik (entfällt bei ner M7)

2. Das grössere Verschlusszeitenrad (entfällt bereits bei der M6TTL)

3. Der Motor (entfällt nur z.T., da es keinen motorischen Filmaufzug für die klassischen M´s gibt, der es mit der M8 aufnehmen kann.

 

Damit sind wir bei einer Domäne der M8, sie ist sauschnell, sie ist sicher, weil man das Bild sofort sehen kann, sie ist ne perfekte Schnappschusskamera. Ein Tipp, verwendet schnell bis ultraschnelle SD Karten, man kann damit bis zu 12 Bilder in Serie schiessen, bis die M8 das Denken anfängt (spielt natürlich in der Praxis keine Rolle, wer braucht ne Serie mit 12 Shots bei ner M???)

 

Der dickste Nachteil der M8 ist aber der fehlende Handaufzug.

Am SO beim Klavierkonzert habe ich genau ein Foto mit der M8 gemacht, dann drehten sich bereits die ersten Besucher nach mir um, mit der M6 habe ich einen ganzen Film belichtet und keiner empfand es als störend.

Das ist unglaublich schade, damit entfällt eine der Domänen der klassischen M, auch im Vergleich zu allen anderen Kameras am Markt - man kann mit einer M8 nicht in schallkritischen Situationen fotografieren. Und dabei spielt es keine Rolle, ob es durch die Bemühungen der Jungs aus Solms tatsächlich leiser ist als bei vielen Vergleichskameras - es ist immer noch zu laut!!!

Ich finde es deshalb schade, weil die Entscheidung auf den Hebel zu verzichten bestimmt nicht systemimmannent war - es ist für mich daher völlig unverständlich.

 

Ein weiterer Aspekt liegt aber in der Konstruktion bedingt, die geringe Tiefenschärfe bei Lichtriesen und deren Unnutzbarkeit.

Im Konzert (mein einziges Foto...) ist in B/W ISO 320 mit dem voll aufgerissenen 90iger entstanden, es ist unbrauchbar, weil die Tiefenschärfe so gering ist, dass der Pianist aussieht, wie abstrakte Kunst....gedenk der Tatsache dass das Korn bei den beiden letzten Einstellungen (und da könnte ich erst merklich abblenden)nicht schön ist, konststiere ich eine eingeschränkte Available Light Fähigkeit der M8 im Vergleich zur M6 in ganz kritischen Situationen.

 

Zum Handling kommt noch hinzu, dass der Auslöser der M8 in keinster Weise mit dem der M6 konkurrieren kann, eine Reihe von Aufnahmen habe ich verrissen, was mit der M6 nicht passiert ist - ein Softreleasebutton muss dringend her...

Ich habe mich schon beim Auslösen konzentriert, aber wenn es schnell gehen soll, ist es passiert - man verreisst, das liegt auch an der Dicke der Kamera, man bekommt einen anderen Winkel zum Auslöser und ich habe keine Teleskopfinger;-))))

 

Es sit ganz erstaunlich, was Leica mit der M3 seinerzeit für ein Industriedesign vorgelegt hat, wäre dem nicht so, würden ein paar mm und ein etwas anderer Auslöser nicht sofort ins Gewicht fallen - Hut ab!!!

 

Bis auf die oben genannten Handlinfdifferenzen kann man in wildem Wechsel zwischen M6 und M8 hin und herspringen und fühlt sich immer zu Hause - wieder Hut ab - das haben die Solmser ganz phantastisch hinbekommen.

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Der Sucher:

Ich finde den M8 Sucher besser als den der M6, er ist etwas heller, bekommt nicht das überblenden des Messfeldes, es lässt sich schneller scharf stellen.

 

Der Verschluss:

Die M6 ist auch ohne den Motor der M8 noch dezenter, dafür ist bei der mechanischen Kamera, das Fehlen der Zeitautomatij in Situationen, wo es auf Tempo ankommt, ein echter Mangel, wie lange habe ich auf eine M mit Zeitautomatik gewartet???? (klar es gibt die M7)

Das dickere Zeitenrad ist auch einfach mal um den Faktor 10 besser zu handhaben, das ist bei der M6(ohne TTL) ein echter Krampf, bei den älteren M´s ohne Leicameter ebenfalls.

Die schnellen Zeiten werde ich an der M8 wohl eher selten brauchen - das ist für mich ne reine Papierform...

 

Die Ausstattung:

Ok, das ist unfair, aber die M8 hat so manche Ausstattung, die einfach die M-fotografie auf eine neue Ebene hieft.

Ich kann, wie bei einer Hassi mit Magazinen zu jeder Zeit eine andere Empfindlichkeit einstellen, wenn es die Gegebenheit erfordert, schiesse mal B/W im JPAG oder Farbe im DNG Format, habe eine fast SLR Like Blitzausstattung und kann gerade bei letzterem sofort auf dem Display sehen, wie mein Licht sitzt. Gerade bei indirektem Blitz ist das von Vorteil, wenn man wie ich kein Studioprofi mit jahrelanger Bltzerfahrung ist - dieses Feature habe ich bereits mittels Pola Back bei meiner Hassi geliebt, man arbeitet nicht im luftleeren Raum.

Die Vergrösserbarkeit des Bildschirms an der M8 ist ebenfalls ein interessantes Ausstattungsmerkmal und es ist perfekt gelöst. So kann man schnell sehen ob, das, was man gerade abgelichtet hat auch wirklich nicht verrissen ist (bei kritischen Zeiten toll).

Auch der Motor ist gut, wenn man nicht gerade im Konzert sitzt, ich weiss nicht, wie es Euch geht, aber ich konnte mit den elektrischen M Motoren nie was anfangen. Nun mag einer sagen, die M braucht keinen Motor - nun, wenn man wie an der M8 einen hat, dann merkt man schnell, wie gerade bei People die Hand die Schärfe mitzieht und man trotzdem schussbereit ist.

 

Auf dem Stativ

 

Lange bin ich in den Fotoläden Berlins um sie herumgelaufen, bin mit ihnen schwanger gegangen und seit letzter WE habe ich nun eins - ein Gitzo Basalt.

Ich habe mich in den letzten Jahren so oft über ein fehlendes Stativ geärgert, dass ich dies nun abstellen wollte.

Eine Digilux2 bei sehr langen Zeiten macht wenig Sinn, da die Ergebnisse derartig rauschen, dass man alles, was nicht aus der Hand geht, einfach abhaken kann.

Bei der M8 ist das anders und wer will schon eine so kleine und relativ leichet Kamera und dann ein Berlebach schleppen. Das Basalt passt zur M8, es ist nicht der Weissheit letzter Schluss, was Stabilität ungeachtet des Gewichts angeht, aber es ist besser als gar kein Stativ und es ist für sein Gewicht unglaublich stabil.

Wie oft gibt es gerade in den interessanten Lichtstimmungen am Morgen oder in der Dämmerung gerade kein Vorsprung, Türrahmen oder Geländer???

Und nun ziehe ich das Gitzo aus der Tasche, es lässt sich unglaublich klein packen, wiegt mit Kopf etwas mehr als ein 90iger und ist in windeseile aufgebaut.

Auch der FLM Kopf mit dem kleinen Schnellwechselsystem passt irgendwie zur M, wer will schon Adapterplatten unter so ein Gehäuse schrauben. Die einstellbare Friktion, die Verarbeitung und das smoothe Handling sind unglaublich gut - ich bin happy damit!!

 

So, und die Ergebnisse bei langen Zeiten an der M8 sind atemberaubend, ok, um den Preis der langen (manchmal 12sec) Rechenzeit nach dem Schuss, aber es ist beeindruckend.

Es ist so beeindruckend, dass der Film keine Chance hat, hier kippen die Farben (Schwarzschild), die M8 macht da sogar bei Weissabgleich auf AUTO eine unglaublich gute Figur.

Gerade wenn man nun Tiefenschärfe (Sensorproblematik) braucht ist dieses Verhalten von unschätzbarem Wert - Hut ab!!!

 

Was bleibt unter dem Strich??

Die M8 ist für mich eine grandiose Ergänzung zum bestehenden M-System. Sie hat ihre Vorteile da, wo die M6 ihre Nachteile hat und andersherum.

Der alte Streit analog gegen digital sollte bei beiden Kameras beigelegt sein, die Domänen des analogen Bildes, die noch kein Äquivalent im digitalen Bereich haben, sind bestimm ne Frage der Zeit.

Es ist geradezu phantastisch, dass uns Leica diese Ergänzung gegeben hat, schliesslich sind wir eine kleine Nische im Kameramarkt und spielen im grossen Zirkus eine untergeordnete Rolle. Ich habe durch das Produktverhalten von Leica nun die Möglichkeit mit eier Meßsucherkamera, die fast alle wesentlichen Gene ihrer berühmten Vorfahren hat, 2007 in das digitale Bild einzusteigen und gleich auf einem Qualitätslevel, der einer M würdig ist.

Heute muss ich nicht mehr sagen, will ich Qualität, nehme ich die M6, will ich ein problemloses Handling und die Annehmlichkeit der Digitalfotografie (sofortige Verfügbarkeit des Bildes), dann muss ich auf Qualität verzichten.

In 80% aller Fälle kann ich die Entscheidung meinen Vorliebe überlassen, in den rstlichen 20% gibt es nach wie vor Präferenzen für die eine oder die andere Kamera.

Für diejenigen, die auf diese 20% keinen Wert legen ist die Sache klar, man kann seinen analogen Body verkaufen, er wird eh mehr oder weniger ein Vitrinenstück (ich hasse Vitrinenstücke;-))). Wen allerdings diese 20% reizen und es sind reizvolle 20%, der sollte den Teufel tun und sich von seiner analogen M trennen. Nein er sollte die M8 als Ergänzung und Erweiterung betrachten oder aber die analoge als solches zur bestehenden digitalen.

Es ist der Bereich Blitzfotografie, Geschwindigkeit, Available Light, hochöffnende Optiken und ihre Bildwirkung, Fotografie in schalltechnisch kritischen Situationen, Fotografie mit langen Zeiten auf dem Stativ.

 

Bei mir haben beide Systeme ihre Berechtigung - mich hat die M8 dazu gebracht die M6 mit anderen Augen zu sehen. Und mich hat die M6 dazu gebracht mir eine M8 zu kaufen - beide werden nun ihren Platz in der Fototasche finden und in ihrem jeweiligen Revier sind sie Aussnahmeerscheinungen!!!

Wie sagte Elliot Erwitt bei der Vorstellung von Snaps in einer Galerie in Berlin, auf die Frage, wie diese unglaublich guten Schnappschüsse entstehen:

"You don´t have to use artillery" - der Fragende hatte 2 Nikon F5 Bodies um den hals hängen mit Kanonenartigen Linsen....

In diesem Sinne

viel Spass mit Euren M6, M7, MP (und nicht zu vergessen die M3, M2, M4, M4-2, M4p)in friedlicher Koexistenz mit DER digitalen Ergänzung M8!!!!!

Liebe Grüsse

Ekki

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Guest Fiete

Das ist ja ein sehr interessanter Vergleich.

 

Ich hab da aber noch eine Frage zu der Schärfentiefe. Hier im Forum lese ich immer wieder, dass das Thema Schärfe und das genaue Einstellen bei der M8 sehr wichtig ist. Nun ist es aber doch so (wurde auch schonmal in einer LFI Ausgabe thematisiert), dass kleinere Sensoren eine größere Schärfentiefe haben. Nun ist ja der Sensor kleiner als der Film. Wie deckt sich das? Oder ist der Sensor kritischer als analog? Dann müsste ja ein Vollformatsensor ja noch kritischer sein?!

 

Dann noch eine Frage, wie hast Du die B/W Bilder gemacht? Erst Farbe und dann die Kanäle in PS verändert oder gleich mit der Kamera (kann die das überhaupt?) Weil hier liegt für mich der Vorteil der Digitaltechnik, dass man hier im nachhinein schön das Thema Rot-, Gelb-, Orange- Grünfilter unterschiedlich bearbeiten kann.

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Guest menze_as

Hallo Ekkehard,

 

das Photoforum wäre doch nun der geeignete Ort, solche Vergleichsbilder mal einzustellen!

 

Gruß, Astrid

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Hallo Ekki,

 

vielen Dank für Deinen ausführlichen und ergebnisorientierten Bericht.

 

Du sprichst mir damit in den meisten Punkten aus der Seele, auch wenn ich aus einer ganz anderen Ecke komme (bei mir war Analog für Jahre in der Versenkung verschwunden, die Contax G2 stand in der Vitrine - und steht da leider immer noch... anderes Thema).

 

Nach jetzt knapp einer Woche mit meiner M8 (und davor drei Monaten M7, die eigentlich nur als Lückenbüßer gedacht war und in Kürze 'zur Bucht' sollte :o ) kann ich Deine Aussagen sehr gut nachvollziehen:

 

Korn bleibt Korn, da hilft kein PS PlugIn. Insbesondere bei S/W ist der Film für den speziellen Look nicht zu ersetzen, wenn man ihn denn will. Im hybriden Weg ist die Scannerei manchmal ziemlich figellinsch, besonders wenn man Einschränkungen bei der Apparatur in Kauf nehmen muss.

 

Digital, speziell bei dem m.E. exorbitant gut gelungenen Sensor der M8, ist einfach 'sauberer' und erleichtert dadurch große Formate. (Und bitte bitte bitte jetzt nicht schon wieder das Geseier über die ach so viel bessere 5D - ist mir wurscht!)

 

Meine - zur Zeit - einzige Klage über die M8 ist das Auslösegeräusch. Gaaaaanz schlimm. Da ist meine Olympus E1 wesentlich unaufdringlicher (weil m.E. leiser, auch wenn mir das Fotofachhandel mehrfach bestritten hat, und insbesondere viel kürzer).

Ich würde mich sofort einer Petition anschließen, die den Aufzugshebel an eine M8.1 oder M9 zurückholt.

 

Mit dem Auslöseknopf habe ich keine Probleme, obwohl er eine etwas andere Haptik hat als der von der M7. Aber vielleicht habe ich andere Finger... ;)

 

Fazit auch für mich: M7 und M8 bleiben!

 

I'm a happy camper...

Christian

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Guest adlerw
(...) Was bleibt unter dem Strich?? (...)

 

Für mich bleibt zu sagen: Chapeau! Das war ein schöner Bericht, großartig zu lesen, saftig-praktisch-anschaulich, so dass selbst ich als SLR-Fotograf die M-Leicas in den Händen spürte. :) Vielen Dank und viel Freude weiterhin!

 

Beste Grüße, W.

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Ekki,

 

das geht genauso wie ein normaler Beitrag. Wenn Du ein bißchen nach unten scrollst kommt die Abteilung 'Additional Options' und in der zweiten Box ein Knopf 'Manage Attachments'. Von da aus sollte es kein Problem sein.

 

Aber poste die Bilder doch bitte hier in den Fred.

 

Im Photoforum musst Du Dir sonst nur die 'qualifizierten' Ergüsse über die Bildgestaltung anhören, um die es bei dem Vergleich ja nicht geht.

Wenn's schöne Bilder sind, werden wir uns auch hier an ihnen freuen können (und müssen nicht suchen).

 

Grüße,

Christian

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Gib mir mal nen Tip, in welcher Grösse Ihr das so macht - sorry, wenn ich mich grad anstelle wie der letzte Idi, aber in Originalgrösse wird das ziemlich fett...könnt Ihr was mit ner runtergerechneten Datei anfangen???

Grüsse

und Danke für den Nachhilfeunterricht - ich bin ja soooo blind, bei dem Wort nach unten scrollen war mir als wäre da was gewesen;-)))))

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ja, die Dateien müssen natürlich heruntergerechnet werden, bzw. einen Auschnitt in 100%.

 

"Bilder im Leica Forum müssen mit Leica Equipment fotografiert worden sein oder direkt mit dem Thema Leica zu tun haben. Sie dürfen die Maße 640 x 960 Pixel und eine Dateigröße von 250 kB nicht überschreiten" - Auszug aus Forumsregeln

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Zu den Bildanhängen:

Keines der Bilder ist nachbearbeitet worden.

Die krassen Farben sind der Schaufensterbeleuchtung zu verdanken, ebenso die teilweise harten Kontraste.

Fotografiert wurde jeweils durch das Schaufenster mit möglicht wenig Reflexionen oder Störlicht von aussen.

 

Wenn ich meine Festplatte am Start habe (liegt zu Hause) dann kommen noch bessere Vergleiche, habe ne Weile lang immer das gleiche mit beiden Kameras fotografiert.

Dauert aber etwas, da ich heute Abend für 3 Tage nach Mainhattan fahren muss.

 

Hoffe ich hab alles richtig gemacht, die Bilder sind nun auf mail Grösse zusammengedampft - schade!!!

 

 

 

Bild 1 Zeigt mal wunderbar die nutzbare Tiefenschärfe der M8 - hier 90mm aufgeblendet auf 2 60igstel aus der Hand.

Der Mund und Kinn ist scharf (auf den eingedampften JPAG´s vielleicht nicht so gut zu sehen..), bereits ab der Nase wird es kritisch und die Augen verschwimmen bereits richtig krass...ISO160

 

Bild2 M6 400 ASA gleiche Optik, genauso aufgeblendet, erst bei den Haaren wird es unscharf - Thema Kontrast - Augen saufen ab, Haare sind ausgefressen.

 

Bild3 Wieder M6, 100ASA Fuji 90mm ebenfalls voll aufgerissen, Abstand an der Naheinstellgrenze.Aufnahme auf Stativ 1/2sec.

 

Bild4 M8 ebenfalls Stativ etwa 1sec, 90mm voll aufgeblendet, ISO160, auch hier wieder die geringe nutzbare Tiegenschärfe - ich bilde mir auch ein, der Übergang von scharf zu unscharf ist heftiger, die Haare um den Mund sind wenige Zentimeter vom Kopf weg....!!!! - Wenn ich mal gelernt habe damit umzugehen, dann kann das auch klasse sein.

Das ist eigentlich das Foto mit dem krassesten Licht gewesen - die M8 hat das super verdaut - die Lady war im Halbdunklen von links kam ein Spot - isgesamt sehr duster, aber mit herbem Kontrast, durch das Schaufenster war die Dame eher schemenhaft zu erahnen.

 

Hoffe man kann die Dinge sehen

Grüsse

Ekki

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@Fiete

Die Kamera kann B/W, dann selbstredend aber JPAG - finde ich nicht schlimm, sie sind von ausgezeichneter Qualität, entgegen so manch anderem Statement hier.

Du musst im Fast Edit Mode (hi, hi und das bei ner M...) von DNG auf JPAF fine, dann kannst Du im Menu (Knopf re oben) die Farbsättigung auf B/W stellen.

Beides hat seine Vor und Nachteile, fotografierst Du in Farbe DNG, hast Du später alle Möglichkeiten.

Ich stehe mehr auf direktes B/W, kann dann gleich sehen was Phase ist und man schiesst sich besser ein - finde zumindest ich...

 

Das mit dem Sensor ist ne Zweigeteilte Sache, beim 4/3 System ist das richti, was Du sagst, hier haben wir aber KB Optiken an einem kleineren Sensor und da ist ein 90iger fast ein 120iger usw..

120 mit Blende 2 sind ne Ansage...

Liebe Grüsse

Ekki

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Ekkehard, Dein Bericht ist erstklassig!

Heute habe ich meine schwarze M8 in der Fasanenstraße abgeholt und bin ganz unruhig, weil meine Optik noch zum Codieren in Solms ist. Nächste Woche müsste ich sie erhalten.

 

Manfred

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@meberliner - Glückwunsch, na dann werden wir uns bestimmt mal da begegnen, ich brauch noch ein paar Optiken und Kleinkram...

 

Willkommen im Club - lass und Berlin mit dem genialen Teil unsicher machen...hier gibt es soooooo tolle Motive!!!!

 

Liebe Grüsse

Ekki

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Ich hab da aber noch eine Frage zu der Schärfentiefe. Hier im Forum lese ich immer wieder, dass das Thema Schärfe und das genaue Einstellen bei der M8 sehr wichtig ist. Nun ist es aber doch so (wurde auch schonmal in einer LFI Ausgabe thematisiert), dass kleinere Sensoren eine größere Schärfentiefe haben. Nun ist ja der Sensor kleiner als der Film. Wie deckt sich das? Oder ist der Sensor kritischer als analog? Dann müsste ja ein Vollformatsensor ja noch kritischer sein?!

 

 

Moin moin Fiete,

das 'Problem' der Schärfegenauigkeit liegt nicht an der Sensorgröße. (Für die Experten: im Folgenden lasse ich Feinheiten wie Bildkreis, Beugung, usw. mal außen vor)

 

Die Sensorgröße spielt eine Rolle beim Vergleich von Brennweiten und Bildwinkeln.

Ein, sagen wir mal 50er, hat beim Kleinbildfilm einen Bildwinkel von 46,8° (diagonal), bei einem APS-C Sensor (1,5x) sowas um die 30° [ich hab grade keine genaue Tabelle gefunden] und damit die Bildwirkung eines 75er bei Kleinbild, also wie ein leichtes Tele, mithin eine gefällige Portaitbrennweite.

Im Mittelformat ist es genau andersherum - bei z.B. 4,5x6cm, dem kleinsten Mittelformat, ist ein 50er um oder bei der Bildwirkung eines 35ers, eher ein bißchen 'kürzer'. Für eine 9x12cm Fachkamera ist ein 50er schon ein 'Ultraweitwinkel'.

 

Praktischerweise lassen sich die Brennweiten mit den sogenannten 'Crop-Faktor' Werten ziemlich genau umrechnen und bei der M8 wird aus dem 35er ein 50er...

 

HALT! FALSCH!

 

Ein 35er ist ein 35er und bleibt ein 35er. Die Bildwirkung, also der abgebildete Ausschnitt, ist an der M8 die eines 50er bei einer M1-7. Ansonsten ist ein 35er ein 35er.

 

Tataaa: Die Tiefenschärfe der Schärfentiefe betritt die Bühne...

 

Letzteren Begriff bevorzugend (obwohl auch der nicht 100% zutreffend ist), stellt sich die Frage 'wat isn dat?'

Unabhängig vom aufnehmenden Medium (Film oder Sensor), insbesondere dessen Größe, hat jedes Objektiv eine optische Vergrößerungs- bzw. Verkleinerungsfunktion, die letztlich durch die Brennweite ausgedrückt wird [For the Experts: über drei Ecken, aber lass doch jetzt mal...]

Diese Größenfunktion bestimmt die Bündelung von Lichtstrahlen in einem Brennpunkt (deswegen Brenn-weite) und damit auch den Grad der Zerstreuung der Lichtstrahlen bei Abweichung vom Brennpunkt. Das Ganze funktioniert relativ zur Objektentfernung und wird dankenswerterweise über das drehen am Schärfering geregelt (innerhalb bestimmter Grenzen).

Die Blende, die, wie die physische Brennweite, unabhängig ist von der Sensor/Filmfläche, führt, vereinfacht gesagt, zu einer stärkeren Bündelung der Lichtstrahlen und damit zu einen kleineren Zerstreuungskreis (englisch: Circle of Confusion - Gruppe von Fotografen, sie Schärfentiefe diskutieren - kleiner Spass am Rande).

 

Solange der Zerstreuungskreis kleiner ist als das Auflösungsvermögen des Menschlichen Auges bei einer bestimmten Vergrößerungsstufe, empfinden wir das Bild als 'scharf'.

 

 

Täräää: Von oben links flattert der Digitalsensor auf die Bühne und lacht sich eins über seinen leicht ergrauten Kumpel, den Film.

 

So ein Film, egal wie sehr man liebt oder wie bei der guten alten Contax RTS ansaugt, ist nicht plan. Ist aber auch nicht so furchtbar wichtig, weil die Emulsion an sich auch nicht wirklich flach ist (sondern nämlich eine Schichtstärke hat).

Und wenn der Film erstmal durch die Suppe gezogen ist und schön altmodisch vergrößert wird, sind wir wieder beim relativ kleinen Circle of Confusion und dem daraus resultierenden Schärfeeindruck.

 

Der Sensor, nun, dieser schnöseliche Jungspund, der ist sowas von plan und hat auch keine Schichtstärke wie der Film. Nee, er wird auf riesigen Monitoren mit 100% betrachtet und sagt dann ganz salopp: Na, Alter - haste nich scharf gestellt?

 

Der gescannte Film versteckt seine Fältchen, pardon: Unschärfen, tendenziell im Korn, wenn er genauso ungalant behandelt wird.

 

Darüber hinaus gibt es noch ungefähr 200 Detailgründe warum digitales Scharfstellen mit der M trickreich ist - aber aus meiner Sicht ist das der Hauptgrund (der durch die 200 anderen Gemeinheiten nur noch verstärkt wird).

 

Tja Fiete, klingt komisch, ist aber so... ;)

 

Ich hoffe, das kommt einer Antwort auf Deine Frage möglichst nahe.

 

Grüße,

Christian

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