Jump to content

Jägerlatein


Guest

Recommended Posts

  • Replies 67
  • Created
  • Last Reply
Guest Wolfgang Sch
Nun, dass es - auch bei Leica Objektiven - Toleranzen gibt, die dazu führen, dass manche Exemplare desselben Typs besser sind als andere, ist kein Geheimnis. Ich würde deshalb die Äußerungen des Verkäufers nicht gleich in Bausch und Bogen verdammen. Natürlich ist die Blendendifferenz Resultat der optischen Konstruktion einer Optik, aber sind wir uns hier wirklich sicher, dass sie sich unabhängig von beispielsweise der Einbaulage der einzelnen Linsen eines einzelnen Objektivs bei allen Objektiven desselben Typs gleich auswirkt? Ich würde dazu gerne eine Antwort von Herrn Karbe hören, dem würde ich glauben.

 

Grüße,

 

Andreas

 

Eine echte Fokusverschiebung bei unterschiedlichen Blenden kann es meiner Meinung nach überhaupt nicht geben. Wenn ich mit großen Blenden fotografiere wird doch nicht der Bereich der kleinen Blenden unsichtbar. Lediglich durch den stärkeren Anteil der Lichtintensität des äußeren Bereich dürfte dann eine "Verschiebung" beobachtet werden, es ist dann mehr eine Streckung der Strahlenbündelung. Stimmt das, was ich schreiben, dann müssten Objektive mit starkem "Focusshift" bei allen Blenden schlechter sein als Objektive, bei denen das minimiert ist.

Link to post
Share on other sites

Vorsicht. Die Strahlen aus der Mite und den Rändern bündeln sich, wenn nicht extra korrigiert, nicht an der gleichen Stelle. Bei voll geöffneter Blende eines hochgeöffneten Objektivs heißt das, daß der Punkt mit den meisten gebündelten Strahlen, nämlich die vom Rand, der ja mehr Fläche hat, als die Mitte, an einer andern Stelle sitzt als die Strahlen aus der Mitte. Beim Abblenden bleiben nur die Stahlen aus der Mitte, also sitzt der Schärfepunkt an anderer Stelle. Die Randstrahlen tragen ja durchs Abblenden nichts mehr bei.

Von einer weiter geschlossenen Blende an wird aber diese Differenz durch die Tiefenschärfe ausgeglichen, wobei freilich die erwartete Tiefenschärfe etwas anders liegt, als wenn keine Fokusfdifferenz vorläge.

Die neue LFI macht das im Artikel über das Thambar halb klar durch eine Zeichnung. Für mein Verständnis allerdings ist die Zeichnung ungenau. Die Strahlen bei kleinerer Blende müßten weiter vorne zusammenkommen als im Bild zu sehen.

str.

Link to post
Share on other sites

Stimmt das, was ich schreibe, dann müssten Objektive mit starkem "Focusshift" bei allen Blenden schlechter sein als Objektive, bei denen das minimiert ist.

Nicht bei allen Blenden, sondern nur bei großen und mittleren. Und ja, genau so ist es. Je besser das Objektiv auskorrigiert ist, desto geringer ist seine Blendendifferenz (wie focus shift auf deutsch heißt). Aber auch: desto klarer tritt selbst eine geringe Blendendifferenz zutage.

 

Was du schreibst, stimmt trotzdem nicht, denn eine Blendendifferenz gibt's wirklich, und sie führt wirklich und wahrhaftig zu einer tatsächlichen Verschiebung der Fokuslage.

Link to post
Share on other sites

Greift in die Problematik nicht noch ein anderer Punkt gewichtig hinein?

 

Aus einem Wikipedia-Artikel, in dem es um Farbfilm geht:

Er besteht aus drei übereinander liegenden lichtempfindlichen Gelatineschichten mit den darin (...) eingelagerten Farbkupplern. Die drei Schichten sind (von oben nach unten) für Blau, Grün und Rot sensibilisiert.

 

Ich bitte um Richtigstellung, wenn ich da etwas falsch in Erinnerung oder falsch verstanden habe.

Einem Artikel zu Folge, den ich schon vor Jahren einmal gelesen habe, resultierte die Anordnung der Schichten beim Farbfilm aus der Fokusabweichung auf der Filmebene durch die unterschiedliche Wellenlänge der Lichtfarben. Weiterhin wurde dort beschrieben, daß der Schärfeeindruck hauptsächlich durch den Grünkanal bestimmt wird, und die Sensorlage - weil der Sensor keine Farbschichten kennt - deshalb so ist, daß die Sensorebene quasi auf der ehemaligen Grünebene zu liegen kommt.

 

Wie gesagt. Aus der Erinnerung heraus.

 

Aber wenn das stimmt, und wenn man sich vor Augen hält wie dünn Film ist, und auf dem das Licht sozusagen schon in 3 Ebenen gleichzeitig auftraf, wird leicht vorstellbar, daß alte Objektivrechnungen zwangsläufig problematisch sind, und unproblematischer werden, sobald abgeblendet wird.

Link to post
Share on other sites

Lediglich durch den stärkeren Anteil der Lichtintensität des äußeren Bereich dürfte dann eine "Verschiebung" beobachtet werden, es ist dann mehr eine Streckung der Strahlenbündelung.

Die betroffenen Objektive sind solche mit unterkorrigierter sphärischer Aberration. Aufgrund der sphärischen Aberration gibt es keinen eindeutigen Brennpunkt, weil sich die Strahlen in unterschiedlichen Punkten schneiden, je nachdem, an welcher Stelle sie auf das Objektiv treffen. Statt eines Brennpunkts gibt es nur einen Punkt auf der optischen Achse, auf dessen Höhe das Bündel aller Strahlen die geringste Dicke hat. Diese Engstelle wandert nach hinten, wenn man die Blende schließt.

 

Stimmt das, was ich schreiben, dann müssten Objektive mit starkem "Focusshift" bei allen Blenden schlechter sein als Objektive, bei denen das minimiert ist.

Das ist korrekt. Eine stärkere Korrektur der sphärischen Aberration, wie man sie beispielsweise beim aktuellen Noctilux gegenüber seinem Vorgänger beobachten kann, verringert nicht nur die Fokusverschiebung, sondern verbessert auch generell die Schärfe. Das geht allerdings teilweise zu Lasten des Bokeh, denn das Hintergrund-Bokeh eines unterkorrigierten Objektivs wird generell als angenehmer als das eines überkorrigierten Objektivs empfunden (beim Vordergrund-Bokeh ist es umgekehrt, aber meist legt man ja auf das Hintergrund-Bokeh den größeren Wert).

Link to post
Share on other sites

Advertisement (gone after registration)

Eine echte Fokusverschiebung bei unterschiedlichen Blenden kann es meiner Meinung nach überhaupt nicht geben...

 

Man kann im liveView-Modus mit Lupe bei DSLR oder Systemkameras und adaptierten, besonders älteren hochlichtstarken Objektiven schon beobachten, daß beim Abblenden zunächst eben nicht nur die Schärfentiefe zunimmt, sondern sich auch der Fokus zu verschieben scheint.

Link to post
Share on other sites

Guest Wolfgang Sch
Die betroffenen Objektive sind solche mit unterkorrigierter sphärischer Aberration. Aufgrund der sphärischen Aberration gibt es keinen eindeutigen Brennpunkt, weil sich die Strahlen in unterschiedlichen Punkten schneiden, je nachdem, an welcher Stelle sie auf das Objektiv treffen.

 

 

So wollte ich das verstanden wissen.

 

Teilt man das Objektiv in konzentrische dünne Ringe ein, dann hat jeder Ring einen eigenen Fokus. Fasst man nun von innen nach Außen die Ringe zusammen, so gibt es quasi einen immer länger werdenden Fokusstrich auf der optischen Achse je mehr Ringe man zusammenfasst. Da aber die äußeren Ringe mehr Fläche haben (bei gleicher Breite nimmt die Fläche proportional zum Radius des Rings zu), und damit mehr Licht durchlassen, nimmt an den entsprechenden Stellen des "Fokustrichs" die Intensität zu und es erscheint (!) (es wird beobachtet) so als würde sich der Fokus insgesamt verschieben, weil man nur die hellen Bereiche im Bild wahrnimmt. Die weniger hellen Bereiche der kleinen Ringe (Blenden) bewirken damit eine Verschlechterung der Schärfe. Dabei habe ich angenommen, dass die "Verschiebung" in einer Richtung erfolgt und nicht durch irgendwelche Tricks (asphärische Linsen) umgekehrt wird.

Link to post
Share on other sites

Na, na. Die Fläche nimmt nicht einfach proportional zum Radius zu oder ab. Die Verschiebung in der Bildmitte nach hinten erfolgt mit kleiner werdender Blende. Und dann sollten nicht nur die Punkte auf der optischen Achse betrachtet werden, sondern im ganzen Bildfeld, davon abgesehen, daß auf der optischen Achse selbst gar kein bildgebender Zerstreukreis entstehen kann, denn die optische Achse hat in der zweiten und dritten Dimension keine Ausdehnung.

str.

Link to post
Share on other sites

Guest Wolfgang Sch
Na, na. Die Fläche nimmt nicht einfach proportional zum Radius zu oder ab. Die Verschiebung in der Bildmitte nach hinten erfolgt mit kleiner werdender Blende. Und dann sollten nicht nur die Punkte auf der optischen Achse betrachtet werden, sondern im ganzen Bildfeld, davon abgesehen, daß auf der optischen Achse selbst gar kein bildgebender Zerstreukreis entstehen kann, denn die optische Achse hat in der zweiten und dritten Dimension keine Ausdehnung.

 

str.

 

 

Ich meine die Fläche der gedachten Ringe auf der (vereinfacht) Linse. Haben die Ringe eine Breite von d ergibt sich die Fläche mit. 2*r * Pi *d !

Link to post
Share on other sites

Guest Wolfgang Sch
Wenn du's einfach nicht verstehen willst ... :rolleyes:

 

 

Man könnte schreiben: "Wenn du es nicht verstehen kannstt" aber du hast tatsächlich Recht, ich will es nicht verstehen, den in deinen Beiträgen finden sich keine Argumente, sondern lediglich Behauptungen.

Link to post
Share on other sites

Mensch hier macht einer Werbung für sein Ware, na und etwas holprig, wer Leica vertraut dem kann das doch egal sein. Und in der Tat gibt es Serienstreuungen, warum er das verkauft ist doch dessen Sache. Blende hin oder her, geht noch jemand fotografieren ?

Link to post
Share on other sites

Guest Wolfgang Sch
Du meinst eher dies: π*(r2-r1)²

 

Sicher ist meine Angabe vereinfacht, ich hatte ja von schmalen Ringen gesprochen und wenn du das Binom entwickelst, dann kann man bei d << r d^2 vernachlässigen.

 

Das ist eigentlich eine gebräuchliche Näherung und beschreibt den disktierten Sachverhalt ausreichend, genauso wie eine Lamellenblende durch eine Kreisblende genähert werden kann.

 

Natürlich hätte ich das erwähnen müssen, denn wer ich eine Klassenarbeit meine Formel nimmt wird Punktabzug bekommen.

Link to post
Share on other sites

Archived

This topic is now archived and is closed to further replies.

  • Recently Browsing   0 members

    • No registered users viewing this page.
×
×
  • Create New...