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Marinedenkmal-Laboe


Guest Wolfgang Sch

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Guest Wolfgang Sch

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M9, 50mm

 

Den Schatten der Glocke hÀtte ich gerne getrennt von der Glocke selbst, aber ich reise ja nicht um zu fotografieren.

Das Mahnmal macht auf mich eher den Eindruck einer NS-WeihestÀtte.

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Guest Wolfgang Sch
Interessante! Könnte ich mir auch gut in S/W vorstellen...

 

Gruß

Volker

 

 

Hatte ich ausprobiert. ich habe aber schon lĂ€nger Probleme die Farbe wegzulassen und kann mich selten zu s/w entschließen.

Ende Januar mache ich einen s/w-Workshop, dann bin ich hoffentlich farbenblind ;-)

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M9, 50mm

 

Den Schatten der Glocke hÀtte ich gerne getrennt von der Glocke selbst, aber ich reise ja nicht um zu fotografieren.

Das Mahnmal macht auf mich eher den Eindruck einer NS-WeihestÀtte.

 

Bei diffusem Licht (gÀnzlich ohne Schatten) wÀre es vielleicht noch besser. Aber wie Du schon geschrieben hast, das Licht war nun mal so als Du vor Ort warst.

 

Der Trauerrand gefÀllt mir weniger :rolleyes:

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M9, 50mm

 

(...)

Das Mahnmal macht auf mich eher den Eindruck einer NS-WeihestÀtte.

 

Ich bitte Sie höflich, Ihren gewonnenen "Eindruck einer NS-WeihestÀtte" nÀher darzulegen.

 

Nichts ist mir entfernter, als das Gedankengut der Nationalsozialisten!

 

Nahe bei Laboe wohnend, sind meine Familie und ich oft selbst in der Freizeit dort am Strand und fĂŒhren auch unseren auswĂ€rtigen Besuch regelmĂ€ĂŸig dorthin, d.h. zum Marine-Ehrenmal (nicht Mahnmal!), zum gegenĂŒberliegenden Technischen Museum U 995 (Uboot) sowie ins Ostseebad Laboe selbst. Auch ins nahegelegene U-Boot-Ehrenmal Möltenort. Noch nie haben unsere BesuchsgĂ€ste oder wir selbst in Laboe den von Ihnen geschilderten "Eindruck einer NS-WeihestĂ€tte" gewinnen mĂŒssen. Umso erstaunter bin ich, hier im LUF Ihre Schilderung ĂŒber Ihr Empfinden zu lesen.

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Guest Wolfgang Sch

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Ich bitte Sie höflich, Ihren gewonnenen "Eindruck einer NS-WeihestÀtte" nÀher darzulegen.

 

Nichts ist mir entfernter, als das Gedankengut der Nationalsozialisten!

 

 

Ich versuche es Mal, soweit ich mich noch erinnere.

Den ganzen Außenbereich empfand ich schon als ĂŒberdimensioniert (ich spreche nicht vom Kiosk und Turm), wie ein Aufmarschfeld, was die kahle Sachlichkeit, die sich sowohl in der Geometrie als auch in den OberflĂ€chen ausdrĂŒckt, noch unterstĂŒtzt. Die Nazis haben gerne ihre Flaggen in torartige Rahmen gehĂ€ngt (zum Beispiel NĂŒrnberg) Die offenen Torbogensektoren an beiden Seiten des Turms laden zu so was gerade ein.

Wie Turm und Platz verbunden sind, weist es auf sakrale Bauten hin. Zusammen mit der strengen AusfĂŒhrung und dem militĂ€rischen Bezug könne es durchaus von Albert Speer entworfen sein, zumal die Wahl des Kreises noch auf eine in der NS-Zeit beliebte, vorchristliche Symbolik hinweist.

An die Gestaltung der InnenrĂ€ume erinnere ich mich nicht mehr im Detail, ich bin nur den Turm hinaufgeklettert um die Aussicht zu genießen.

Bestimmt lĂ€sst sich die GedenkstĂ€tte auch nicht so eng und eindeutig bezogen lesen. Aber ein Denkmal, das sich auf die Opfer der deutschen Kriege im 20. Jahrhundert bezieht, sollte sich aus meiner Sicht deutlicher von dem abheben, was die Sybolik der Kriegstreiber darstellt und solche BezĂŒge garnicht zulassen,

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Wahrscheinlich erwarten viele heute eher Mahnmale und finden Ehrenmale befremdlich.

 

Schön, wenn das Gedenken wichtiger genommen wird und alte Kranzabwurfstellen ihre Bedeutung verlieren. Bei Kenntnis der geschichtlichen ZusammenhĂ€nge kann aber auch das Beklemmende und WidersprĂŒchliche der Ehrenmale zum Nachdenken anregen.

 

Z.B. konnte mir mein Großvater die sinnlosen VernichtungskrĂ€fte kriegerischer Auseinandersetzungen einschl. zweier Weltkriege auch an Kriegerdenkmalen fĂŒr die "Helden" von 1870/71 erklĂ€ren. Restliche Großstadtruinen und noch unbebaute TrĂŒmmergrundstĂŒcke ergĂ€nzten den weiteren Anschauungsunterricht, ebenso der lĂ€ngst umfunktionierte Luftschutzkeller im Wohnhaus...

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Hallo Wolfgang,

 

mit Deinem Bild tue ich mich, sei es von der Gestaltung, als auch vom Motiv her, schwer. Irgendwie möchte fĂŒr mich hier nichts passen. Was sieht man letztendlich? Eine Mauer, Pflastersteine, zwei SteinbĂ€nke und eine Glocke im zu harten Licht. Irgendwie ist hier zuviel drauf. Eine Alternative wĂ€re hier vielleicht ein Detail gewesen, zumindest wenn man nicht auf den Druck auf den Auslöser verzichten wollte. Die Glocke, der Schatten und dahinter, in UnschĂ€rfe abfallend die Mauer.

 

Was Deine WeihestĂ€tte angeht, so hat das Ehrenmal nur bedingt was mit dem dritten Reich zu tun. Zwar 1936 eingeweiht, aber in wĂ€hrend der Weimarer Republik wurde es geplant und der Grundstein gelegt. Befasse Dich einmal mit dem Expressionismus, ein architektonischer Baustil der zwanziger Jahre. Ein schönes Beispiel dafĂŒr ist hier auch das Tannenbergdenkmal, welches zwischen 1924 und 1927 erbaut wurde. Oder man fĂŒhrt, wie u.a. in Wikipedia auch angefĂŒhrt, das Chilehaus oder andere bekannte Bauwerke an. Oder denkst Du da auch an eine WeihestĂ€tte?

 

Gruß

Thomas

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Guest Wolfgang Sch

Danke thowi fĂŒr die ausfĂŒhrliche BeschĂ€ftigung mit dem Bild. Die Aufnahme habe ich gemacht. weil mir die strenge Symbolik charakteristisch fĂŒr das ganze Denkmal erschien. Die Schiffsglocke (lĂ€sst sich ironisch auch Totenglöckchen auffassen) an der sonst leeren Wand und die beiden BĂ€nke wie Schildwachen (oder wie fĂŒr Schildwachen) aufgestellt.

 

Mit dem Expressionismus in der Architektur habe ich mich noch nie beschÀftigt - deinen Hinweis nehme ich als Anregung - die Geschichte des Denkmals kannte ich auch nicht. Wenn es aber in der Weimarer Republik entworfen (und genehmigt) wurde, dann wurde es bestimmt durch das reaktionÀre MilitÀr abgenickt.

 

Sei es wie es ist, mir ist das Ding unsympathisch.

 

Wenn ich wieder hinkomme und etwas mehr Zeit mitbringe, will ich es mit der Kamera Mal nÀher untersuchen. Der Mann im Kind wollte beim ersten Mal aber unbedingt ins U-Boot und das möglichst lange.

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Danke fĂŒr Ihre AusfĂŒhrung, Wolfgang Sch.

 

Ihre Empfindung, wonach das Marine-Ehrenmal "die Sybolik der Kriegstreiber darstellt", war mir bisher fremd geblieben. Ich akzeptiere sie, teile sie aber nicht mit Ihnen. Vielleicht liegt es daran, daß ich der Nachkriegsgeneration angehöre und das Marine-Ehrenmal in Laboe Zeit meines Lebens als genau das betrachte: Ein Ehrenmal fĂŒr alle auf See gebliebenen Seeleute aller Nationen.

 

Mit o.g. VerstÀndnis bin ich auch nicht allein. Ich bin beruflich in der Stadt am Eingang zum Nord-Ostsee-Kanal tÀglich mit Seeleuten, zivilen und militÀrischen, in- und vor allem auslÀndischen in Kontakt. Ich habe noch nie einen davon etwas wie "Hitler's Monument" oder "made by National Socialists" sagen hören.

 

Ich möchte abschließend auf diesen Link bei Wikipedia und den Abschnitt "Der Bedeutungswandel des Marine-Ehrenmals" verweisen -> bitte ins letzte 1/3 scrollen.

 

 

 

 

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... die Geschichte des Denkmals kannte ich auch nicht. Wenn es aber in der Weimarer Republik entworfen (und genehmigt) wurde, dann wurde es bestimmt durch das reaktionÀre MilitÀr abgenickt...

 

Hallo Wolfgang,

 

danke fĂŒr Deine AusfĂŒhrungen zu Deinem Bild und auch zum Ehrenmal.

 

Ich möchte nicht behaupten wollen das die damalige Marie gÀnzlich aussen vor war, aber lies Dir doch einmal die Geschichte des Ehrenmals durch. Nicht nur Wikipedia bietet hier wissenswertes.

 

Der Initiator der Idee war wirklich ein MilitĂ€r, aber vom Dienstrang eines Obermaates (Stabsunteroffiziers) recht niedrig angeordnet. Er schlug dem Deutschen Marinebund, einer Einrichtung die es heute noch gibt, die Errichtung eines Denkmals fĂŒr die auf See gebliebenen Kameraden und als TrauerstĂ€tte fĂŒr deren Angehörige vor und beantragte dieses beim Abgeordnetentag in Erfurt 1925.

 

Man sollte auch die damalige Zeit nicht vergessen, daß das Kaiserreich damals einen Krieg verloren hatte, an einer Katastrophe die fast jede teilnehmende Nation mitgetragen hat, und unter der Last des Versailler Vertrages litt.

 

Wie gesagt, es handelt sich um ein Bauwerk der Weimarer Republik und hatte nichts mit einer NS-WeihestĂ€tte, wie Du es schriebst zu tun. Den Expressionismus hattest Du sicherlich mit dem Neu- oder Neoklassizismus verwechselt, obwohl man dem auch nicht nur dem dritten Reich zuordnen kann. Viele berĂŒhmte Bauwerke sind in diesem Stil entstanden. So zum Beispiel das Palais de Tokyo in Paris und nicht nur die Neue Reichskanzlei oder das Reichsluftfahrtministerium (heute als Bundesfinanzministerium genutzt) in Berlin.

 

Zuletzt noch was einen Umgang mit der Geschichte angeht. In Belgien zum Beispiel, genau gesagt im Bereich der Ardennenoffensive 1944/1945 gibt es eine Menge alliierter und deutscher Panzer zu sehen, die nicht nur in Museen, sondern an Straßenkreuzungen oder mitten auf MarktplĂ€tzen (Houffalize) stehen. Man wundert sich oft, aber diese alten Kriegsfahrzeuge werden gehegt und gepflegt und man staunt zunĂ€chst nicht schlecht wenn man sieht, daß die deutschen Fahrzeuge noch alle originalen Hoheitszeichen und Markierungen aufgemalt haben. Und das von einem Volk, was zwischen 1940 und 1945 eine Menge Leid erfahren mußte. Aber das nur am Rande erwĂ€hnt.

 

Gruß

Thomas

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Ich bitte Sie höflich, Ihren gewonnenen "Eindruck einer NS-WeihestÀtte" nÀher darzulegen.

 

Nichts ist mir entfernter, als das Gedankengut der Nationalsozialisten!

 

Nahe bei Laboe wohnend, sind meine Familie und ich oft selbst in der Freizeit dort am Strand und fĂŒhren auch unseren auswĂ€rtigen Besuch regelmĂ€ĂŸig dorthin, d.h. zum Marine-Ehrenmal (nicht Mahnmal!), zum gegenĂŒberliegenden Technischen Museum U 995 (Uboot) sowie ins Ostseebad Laboe selbst. Auch ins nahegelegene U-Boot-Ehrenmal Möltenort. Noch nie haben unsere BesuchsgĂ€ste oder wir selbst in Laboe den von Ihnen geschilderten "Eindruck einer NS-WeihestĂ€tte" gewinnen mĂŒssen. Umso erstaunter bin ich, hier im LUF Ihre Schilderung ĂŒber Ihr Empfinden zu lesen.

 

ich hatte da auch ein befremden, ist allerdings schon etwas her.

es gab vor kurzem einen fred dazu, hatte diesbezĂŒglich nachgefragt, guckst du hier:

 

http://www.l-camera-forum.com/leica-forum/landschaft-reise/213697-laboe.html

 

grĂŒsse

tomn

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Guest Wolfgang Sch

Ich werde beim nÀchsten Besuch eure ErlÀuterungen bestimmt nicht verdrÀngen und sehen, ob sie meine Empfindungen verÀndern.

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