Guest Wolfgang Sch Posted January 14, 2012 Share #1 Posted January 14, 2012 Advertisement (gone after registration) M9, 50mm Den Schatten der Glocke hätte ich gerne getrennt von der Glocke selbst, aber ich reise ja nicht um zu fotografieren. Das Mahnmal macht auf mich eher den Eindruck einer NS-Weihestätte. Link to post Share on other sites More sharing options...
Advertisement Posted January 14, 2012 Posted January 14, 2012 Hi Guest Wolfgang Sch, Take a look here Marinedenkmal-Laboe. I'm sure you'll find what you were looking for!
vbehrens Posted January 14, 2012 Share #2 Posted January 14, 2012 Interessante! Könnte ich mir auch gut in S/W vorstellen... Gruß Volker Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest Wolfgang Sch Posted January 14, 2012 Share #3 Posted January 14, 2012 Interessante! Könnte ich mir auch gut in S/W vorstellen... Gruß Volker Hatte ich ausprobiert. ich habe aber schon länger Probleme die Farbe wegzulassen und kann mich selten zu s/w entschließen. Ende Januar mache ich einen s/w-Workshop, dann bin ich hoffentlich farbenblind ;-) Link to post Share on other sites More sharing options...
martin_harwardt Posted January 15, 2012 Share #4 Posted January 15, 2012 M9' date=' 50mm ... Das Mahnmal macht auf mich eher den Eindruck einer NS-Weihestätte.[/quote'] Ja, das verstehe ich. War früher noch viel schlimmer. Link to post Share on other sites More sharing options...
ferdinand Posted January 15, 2012 Share #5 Posted January 15, 2012 M9, 50mm Den Schatten der Glocke hätte ich gerne getrennt von der Glocke selbst, aber ich reise ja nicht um zu fotografieren. Das Mahnmal macht auf mich eher den Eindruck einer NS-Weihestätte. Bei diffusem Licht (gänzlich ohne Schatten) wäre es vielleicht noch besser. Aber wie Du schon geschrieben hast, das Licht war nun mal so als Du vor Ort warst. Der Trauerrand gefällt mir weniger Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest Posted January 15, 2012 Share #6 Posted January 15, 2012 M9, 50mm (...) Das Mahnmal macht auf mich eher den Eindruck einer NS-Weihestätte. Ich bitte Sie höflich, Ihren gewonnenen "Eindruck einer NS-Weihestätte" näher darzulegen. Nichts ist mir entfernter, als das Gedankengut der Nationalsozialisten! Nahe bei Laboe wohnend, sind meine Familie und ich oft selbst in der Freizeit dort am Strand und führen auch unseren auswärtigen Besuch regelmäßig dorthin, d.h. zum Marine-Ehrenmal (nicht Mahnmal!), zum gegenüberliegenden Technischen Museum U 995 (Uboot) sowie ins Ostseebad Laboe selbst. Auch ins nahegelegene U-Boot-Ehrenmal Möltenort. Noch nie haben unsere Besuchsgäste oder wir selbst in Laboe den von Ihnen geschilderten "Eindruck einer NS-Weihestätte" gewinnen müssen. Umso erstaunter bin ich, hier im LUF Ihre Schilderung über Ihr Empfinden zu lesen. Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest Wolfgang Sch Posted January 16, 2012 Share #7 Posted January 16, 2012 Advertisement (gone after registration) Ich bitte Sie höflich, Ihren gewonnenen "Eindruck einer NS-Weihestätte" näher darzulegen. Nichts ist mir entfernter, als das Gedankengut der Nationalsozialisten! Ich versuche es Mal, soweit ich mich noch erinnere. Den ganzen Außenbereich empfand ich schon als überdimensioniert (ich spreche nicht vom Kiosk und Turm), wie ein Aufmarschfeld, was die kahle Sachlichkeit, die sich sowohl in der Geometrie als auch in den Oberflächen ausdrückt, noch unterstützt. Die Nazis haben gerne ihre Flaggen in torartige Rahmen gehängt (zum Beispiel Nürnberg) Die offenen Torbogensektoren an beiden Seiten des Turms laden zu so was gerade ein. Wie Turm und Platz verbunden sind, weist es auf sakrale Bauten hin. Zusammen mit der strengen Ausführung und dem militärischen Bezug könne es durchaus von Albert Speer entworfen sein, zumal die Wahl des Kreises noch auf eine in der NS-Zeit beliebte, vorchristliche Symbolik hinweist. An die Gestaltung der Innenräume erinnere ich mich nicht mehr im Detail, ich bin nur den Turm hinaufgeklettert um die Aussicht zu genießen. Bestimmt lässt sich die Gedenkstätte auch nicht so eng und eindeutig bezogen lesen. Aber ein Denkmal, das sich auf die Opfer der deutschen Kriege im 20. Jahrhundert bezieht, sollte sich aus meiner Sicht deutlicher von dem abheben, was die Sybolik der Kriegstreiber darstellt und solche Bezüge garnicht zulassen, Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest Posted January 16, 2012 Share #8 Posted January 16, 2012 Wahrscheinlich erwarten viele heute eher Mahnmale und finden Ehrenmale befremdlich. Schön, wenn das Gedenken wichtiger genommen wird und alte Kranzabwurfstellen ihre Bedeutung verlieren. Bei Kenntnis der geschichtlichen Zusammenhänge kann aber auch das Beklemmende und Widersprüchliche der Ehrenmale zum Nachdenken anregen. Z.B. konnte mir mein Großvater die sinnlosen Vernichtungskräfte kriegerischer Auseinandersetzungen einschl. zweier Weltkriege auch an Kriegerdenkmalen für die "Helden" von 1870/71 erklären. Restliche Großstadtruinen und noch unbebaute Trümmergrundstücke ergänzten den weiteren Anschauungsunterricht, ebenso der längst umfunktionierte Luftschutzkeller im Wohnhaus... Link to post Share on other sites More sharing options...
thowi Posted January 16, 2012 Share #9 Posted January 16, 2012 Hallo Wolfgang, mit Deinem Bild tue ich mich, sei es von der Gestaltung, als auch vom Motiv her, schwer. Irgendwie möchte für mich hier nichts passen. Was sieht man letztendlich? Eine Mauer, Pflastersteine, zwei Steinbänke und eine Glocke im zu harten Licht. Irgendwie ist hier zuviel drauf. Eine Alternative wäre hier vielleicht ein Detail gewesen, zumindest wenn man nicht auf den Druck auf den Auslöser verzichten wollte. Die Glocke, der Schatten und dahinter, in Unschärfe abfallend die Mauer. Was Deine Weihestätte angeht, so hat das Ehrenmal nur bedingt was mit dem dritten Reich zu tun. Zwar 1936 eingeweiht, aber in während der Weimarer Republik wurde es geplant und der Grundstein gelegt. Befasse Dich einmal mit dem Expressionismus, ein architektonischer Baustil der zwanziger Jahre. Ein schönes Beispiel dafür ist hier auch das Tannenbergdenkmal, welches zwischen 1924 und 1927 erbaut wurde. Oder man führt, wie u.a. in Wikipedia auch angeführt, das Chilehaus oder andere bekannte Bauwerke an. Oder denkst Du da auch an eine Weihestätte? Gruß Thomas Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest Wolfgang Sch Posted January 16, 2012 Share #10 Posted January 16, 2012 Danke thowi für die ausführliche Beschäftigung mit dem Bild. Die Aufnahme habe ich gemacht. weil mir die strenge Symbolik charakteristisch für das ganze Denkmal erschien. Die Schiffsglocke (lässt sich ironisch auch Totenglöckchen auffassen) an der sonst leeren Wand und die beiden Bänke wie Schildwachen (oder wie für Schildwachen) aufgestellt. Mit dem Expressionismus in der Architektur habe ich mich noch nie beschäftigt - deinen Hinweis nehme ich als Anregung - die Geschichte des Denkmals kannte ich auch nicht. Wenn es aber in der Weimarer Republik entworfen (und genehmigt) wurde, dann wurde es bestimmt durch das reaktionäre Militär abgenickt. Sei es wie es ist, mir ist das Ding unsympathisch. Wenn ich wieder hinkomme und etwas mehr Zeit mitbringe, will ich es mit der Kamera Mal näher untersuchen. Der Mann im Kind wollte beim ersten Mal aber unbedingt ins U-Boot und das möglichst lange. Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest Posted January 16, 2012 Share #11 Posted January 16, 2012 Danke für Ihre Ausführung, Wolfgang Sch. Ihre Empfindung, wonach das Marine-Ehrenmal "die Sybolik der Kriegstreiber darstellt", war mir bisher fremd geblieben. Ich akzeptiere sie, teile sie aber nicht mit Ihnen. Vielleicht liegt es daran, daß ich der Nachkriegsgeneration angehöre und das Marine-Ehrenmal in Laboe Zeit meines Lebens als genau das betrachte: Ein Ehrenmal für alle auf See gebliebenen Seeleute aller Nationen. Mit o.g. Verständnis bin ich auch nicht allein. Ich bin beruflich in der Stadt am Eingang zum Nord-Ostsee-Kanal täglich mit Seeleuten, zivilen und militärischen, in- und vor allem ausländischen in Kontakt. Ich habe noch nie einen davon etwas wie "Hitler's Monument" oder "made by National Socialists" sagen hören. Ich möchte abschließend auf diesen Link bei Wikipedia und den Abschnitt "Der Bedeutungswandel des Marine-Ehrenmals" verweisen -> bitte ins letzte 1/3 scrollen. Link to post Share on other sites More sharing options...
thowi Posted January 16, 2012 Share #12 Posted January 16, 2012 ... die Geschichte des Denkmals kannte ich auch nicht. Wenn es aber in der Weimarer Republik entworfen (und genehmigt) wurde, dann wurde es bestimmt durch das reaktionäre Militär abgenickt... Hallo Wolfgang, danke für Deine Ausführungen zu Deinem Bild und auch zum Ehrenmal. Ich möchte nicht behaupten wollen das die damalige Marie gänzlich aussen vor war, aber lies Dir doch einmal die Geschichte des Ehrenmals durch. Nicht nur Wikipedia bietet hier wissenswertes. Der Initiator der Idee war wirklich ein Militär, aber vom Dienstrang eines Obermaates (Stabsunteroffiziers) recht niedrig angeordnet. Er schlug dem Deutschen Marinebund, einer Einrichtung die es heute noch gibt, die Errichtung eines Denkmals für die auf See gebliebenen Kameraden und als Trauerstätte für deren Angehörige vor und beantragte dieses beim Abgeordnetentag in Erfurt 1925. Man sollte auch die damalige Zeit nicht vergessen, daß das Kaiserreich damals einen Krieg verloren hatte, an einer Katastrophe die fast jede teilnehmende Nation mitgetragen hat, und unter der Last des Versailler Vertrages litt. Wie gesagt, es handelt sich um ein Bauwerk der Weimarer Republik und hatte nichts mit einer NS-Weihestätte, wie Du es schriebst zu tun. Den Expressionismus hattest Du sicherlich mit dem Neu- oder Neoklassizismus verwechselt, obwohl man dem auch nicht nur dem dritten Reich zuordnen kann. Viele berühmte Bauwerke sind in diesem Stil entstanden. So zum Beispiel das Palais de Tokyo in Paris und nicht nur die Neue Reichskanzlei oder das Reichsluftfahrtministerium (heute als Bundesfinanzministerium genutzt) in Berlin. Zuletzt noch was einen Umgang mit der Geschichte angeht. In Belgien zum Beispiel, genau gesagt im Bereich der Ardennenoffensive 1944/1945 gibt es eine Menge alliierter und deutscher Panzer zu sehen, die nicht nur in Museen, sondern an Straßenkreuzungen oder mitten auf Marktplätzen (Houffalize) stehen. Man wundert sich oft, aber diese alten Kriegsfahrzeuge werden gehegt und gepflegt und man staunt zunächst nicht schlecht wenn man sieht, daß die deutschen Fahrzeuge noch alle originalen Hoheitszeichen und Markierungen aufgemalt haben. Und das von einem Volk, was zwischen 1940 und 1945 eine Menge Leid erfahren mußte. Aber das nur am Rande erwähnt. Gruß Thomas Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest nuebe Posted January 16, 2012 Share #13 Posted January 16, 2012 Ich bitte Sie höflich, Ihren gewonnenen "Eindruck einer NS-Weihestätte" näher darzulegen. Nichts ist mir entfernter, als das Gedankengut der Nationalsozialisten! Nahe bei Laboe wohnend, sind meine Familie und ich oft selbst in der Freizeit dort am Strand und führen auch unseren auswärtigen Besuch regelmäßig dorthin, d.h. zum Marine-Ehrenmal (nicht Mahnmal!), zum gegenüberliegenden Technischen Museum U 995 (Uboot) sowie ins Ostseebad Laboe selbst. Auch ins nahegelegene U-Boot-Ehrenmal Möltenort. Noch nie haben unsere Besuchsgäste oder wir selbst in Laboe den von Ihnen geschilderten "Eindruck einer NS-Weihestätte" gewinnen müssen. Umso erstaunter bin ich, hier im LUF Ihre Schilderung über Ihr Empfinden zu lesen. ich hatte da auch ein befremden, ist allerdings schon etwas her. es gab vor kurzem einen fred dazu, hatte diesbezüglich nachgefragt, guckst du hier: http://www.l-camera-forum.com/leica-forum/landschaft-reise/213697-laboe.html grüsse tomn Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest Wolfgang Sch Posted January 17, 2012 Share #14 Posted January 17, 2012 Ich werde beim nächsten Besuch eure Erläuterungen bestimmt nicht verdrängen und sehen, ob sie meine Empfindungen verändern. Link to post Share on other sites More sharing options...
Recommended Posts
Archived
This topic is now archived and is closed to further replies.