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Leitz Thambar-Objektiv


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Hallo Forenten,

 

auf der Such nach einem Objektiv für Portraits und anderen Aufnahmen mit schönen fließenden Spitzlichtern bin ich auf das oben in der Literatur genannte Objektiv (d. h. Thambar 90mm 1:2.2) von Leitz gestoßen.

...

Wer kennt Links die Aufnahmen zeigen, die mit dem genannten Objektiv gemacht wurden?

 

Wenn es solche Objektive von Leica nicht gibt, welche Fremdobjektive, die an der Leica M adaptiert werden können, hätten denn den Hauch dieses Thambarobjektivs?

 

Viele Grüße

Volker

 

Hier sind zwei Bilder eingestellt, die ich kürzlich mit dem Thambar aufnahm - zusätzlich finden sich zwei Vergleichsaufnahmen, die mit dem Minolta/Sony 2.8/100mm Macro und dem Spezialobjektiv Minolta/Sony 2.8/135mm STF:

 

http://www.l-camera-forum.com/leica-forum/leica-collectors-historica/183711-old-thambar-f-9-cm-1-a.html#post1723915

 

Das Thambar kombiniert zwei starke Objektiv-Fehler, wie ich das so von keinem andern Objektiv her kenne:

 

1) starke sphärische Restfehler (üblich für Weichzeichner-Objektive)

2) extrem schlechtes Bokeh (fast wie eine Spiegel-Linsen-Objektiv)

 

Die Kombination dieser Eigenschaften führt zu einem einmaligen "Touch" der Bilder. Es braucht sicher Fingerspitzegefühl, um damit etwas Brauchbares zu machen - reizvoll ist es allemal.

 

Gr ;) Steve

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Hier sind zwei Bilder eingestellt, die ich kürzlich mit dem Thambar aufnahm - zusätzlich finden sich zwei Vergleichsaufnahmen, die mit dem Minolta/Sony 2.8/100mm Macro und dem Spezialobjektiv Minolta/Sony 2.8/135mm STF:

 

http://www.l-camera-forum.com/leica-forum/leica-collectors-historica/183711-old-thambar-f-9-cm-1-a.html#post1723915

 

Das Thambar kombiniert zwei starke Objektiv-Fehler, wie ich das so von keinem andern Objektiv her kenne:

 

1) starke sphärische Restfehler (üblich für Weichzeichner-Objektive)

2) extrem schlechtes Bokeh (fast wie eine Spiegel-Linsen-Objektiv)

 

Die Kombination dieser Eigenschaften führt zu einem einmaligen "Touch" der Bilder. Es braucht sicher Fingerspitzegefühl, um damit etwas Brauchbares zu machen - reizvoll ist es allemal.

 

Gr ;) Steve

 

Frage: verwendest Du den konstruktivbedingt ( bei Offenblende ) notwendigen Filter ?

( http://www.icollector.com/images/122/11687/11687_0713_1_md.jpg )

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Hallo Forenten,

...

Wer kennt Links die Aufnahmen zeigen, die mit dem genannten Objektiv gemacht wurden?

...

 

Hier noch ein weiteres, mit dem Thambar aufgenommenes Bild - volle Öffnung, inkl. Spezialfilter.

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Frage: verwendest Du den konstruktivbedingt ( bei Offenblende ) notwendigen Filter ?

( http://www.icollector.com/images/122/11687/11687_0713_1_md.jpg )

 

Der Filter ist nicht "konstruktionsbedingt notwendig". Ich besitze den Filter; bei den verlinkten Pflanzenaufnahmen war er aber nicht auf dem Objektiv. Wendet man ihn an, so wird die bei f2.2 eh schon sehr starke Weichzeichnung nochmals *leicht* prononciert.

 

Der Filter ist aber *nicht* die Ursache für das Kringelbokeh, auch wenn das fälschlicherweise teils so rapportiert wird. Insgesamt sehe ich keine gravierenden Unterschiede in der Bildwirkung zwischen "f2.2, ohne Filter" und "T2.3, mit Filter".

 

Leichtes Abblenden auf f2.4 oder f2.6 reduziert die sphärischen Aberrationen bereits beträchtlich; bei f6.3 zeichnet das Objektiv normal scharf (vom relativ geringen Kontrast wegen fehlender Vergütung mal abgesehen).

 

Gruss ;) Steve

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Der Filter ist nicht "konstruktionsbedingt notwendig". Ich besitze den Filter; bei den verlinkten Pflanzenaufnahmen war er aber nicht auf dem Objektiv. Wendet man ihn an, so wird die bei f2.2 eh schon sehr starke Weichzeichnung nochmals *leicht* prononciert.

 

Der Filter ist aber *nicht* die Ursache für das Kringelbokeh, auch wenn das fälschlicherweise teils so rapportiert wird. Insgesamt sehe ich keine gravierenden Unterschiede in der Bildwirkung zwischen "f2.2, ohne Filter" und "T2.3, mit Filter".

 

Leichtes Abblenden auf f2.4 oder f2.6 reduziert die sphärischen Aberrationen bereits beträchtlich; bei f6.3 zeichnet das Objektiv normal scharf (vom relativ geringen Kontrast wegen fehlender Vergütung mal abgesehen).

 

Gruss ;) Steve

 

:o ...das muss natürlich "konstruktionsbedingt" heissen, danke für den Hinweis.

( ist ja schon spät :) )

 

Die Informationen habe ich noch aus einem alten Prospekt in Erinnerung, in dem ausdrücklich auf die Verwendung des Filters verwiesen wurde.

In dem gleichen Text stand auch, dass das Objektiv abgeblendet bei Blende 8 - ohne Filter - als vollwertiges Objektiv ohne Abbildungsfehler verwendet werden kann.

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:o ...das muss natürlich "konstruktionsbedingt" heissen, danke für den Hinweis.

( ist ja schon spät :) )

Das war nicht so gemeint ... ;) ... ich wollte einfach sagen, dass das Vorschrauben des angeblich "notwendigen" Filters die Abbildungseigenschaften nicht wesentlich verändert, zumindest bei Offenblende und bei leichter Abblendung.

 

Die Informationen habe ich noch aus einem alten Prospekt in Erinnerung, in dem ausdrücklich auf die Verwendung des Filters verwiesen wurde.

In dem gleichen Text stand auch, dass das Objektiv abgeblendet bei Blende 8 - ohne Filter - als vollwertiges Objektiv ohne Abbildungsfehler verwendet werden kann.

Ja, letzteres stimmt eindeutig. Bei f6.3 oder f11 zeichnet das Thambar - wie übrigens viele alte Festbrennweiten - den 24MP-FF-Sensor der A900 sozusagen "pixelscharf" aus.

 

Gruss, Steve

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sehr schön, daß nun hier endlich mal der thambarmythos soweit geklärt wird (für mich), daß man überstrahlungen tatsäclich auch anderweitig gebührend erzeugen kann, der thambarfilter nicht unbedingt sonstwas vonnöten ist und auch das bokeh des thambar eher die verwendung und das experimentieren mit anderen objektiven nahelegt....

 

als dankeschön für diesen thread ein ergebnis eines letzten shootings mit dem meyer görlitz 29mm f2,8, auch ein sehr weichzeichnendes objektiv-hier im bild habe ich zwar nachgeschärft, meine aber es bleibt eine spezielle charakterisitk trotzdem erhalten in bezug auf die "tiefenbildung", also die gleichmäßigere schärfe/unschärfebildung trotz offenblende.

 

 

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als dankeschön für diesen thread ein ergebnis eines letzten shootings mit dem meyer görlitz 29mm f2,8, auch ein sehr weichzeichnendes objektiv-hier im bild habe ich zwar nachgeschärft, meine aber es bleibt eine spezielle charakterisitk trotzdem erhalten in bezug auf die "tiefenbildung", also die gleichmäßigere schärfe/unschärfebildung trotz offenblende.


Ja, diese Tiefenwirkung macht für mich noch am ehesten derartige Objektive interessant, daneben übrigens die dezentere, schwächere Farbdifferenzirung. Soweit ich die Thambarbilder aus den Dreißigern kenne, war das allerdings damals nicht so sehr angestrebt. Man hat weit offen damit experimentiert.

str.

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So gesehen wäre das Wunderwerk Thambar also nichts anderes als ein zu weit geöffnetes normales Objektiv, nicht viel anders als das 1.9/7,3 Hektor.

 

str.

 

 

und das Hektor 125mm f2.5, wie ja schon geschrieben wurde

 

Volker

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sehr schön, daß nun hier endlich mal der thambarmythos soweit geklärt wird (für mich), daß man überstrahlungen tatsäclich auch anderweitig gebührend erzeugen kann, der thambarfilter nicht unbedingt sonstwas vonnöten ist und auch das bokeh des thambar eher die verwendung und das experimentieren mit anderen objektiven nahelegt....

 

als dankeschön für diesen thread ein ergebnis eines letzten shootings mit dem meyer görlitz 29mm f2,8, auch ein sehr weichzeichnendes objektiv-hier im bild habe ich zwar nachgeschärft, meine aber es bleibt eine spezielle charakterisitk trotzdem erhalten in bezug auf die "tiefenbildung", also die gleichmäßigere schärfe/unschärfebildung trotz offenblende.

 

 

[ATTACH]272028[/ATTACH]

 

Haben andere Meyer Görlitzobjektive - im Portraibereich- auch diesen "weichzeichnenden" Effekt?

 

Volker

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duchaus! das primotar 135mm z.b. auch sehr stark. trotzdem muß ich nach der probesession sagen, daß das nur bei speziellen lichtsituationen effekt bringt. ich hatte im vergleich noch mit dem pancolar 85mm geknipst und irgendwie is scharf doch besser...

 

damit man diesen sofortigen "o-das ist ja toll"-effekt hat, muß irgendwie licht, hintergrund und haare anscheinend absolut passend sein. es ist und bleibt also doch sehr special...;-) einfach vom objektiv wunder und andere bilder erwarten funktioniert nicht.

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  • 4 weeks later...

Hallo Forenten,

 

jetzt möchte ich zum Abschluss von meinen Ergebnissen berichten.

 

Nachdem ich viel mit Fettscheiben und Strümpfen experimentiert hatte, die schnell zu guten Ergebnissen führen können, bin ich auf die Suche nach festen Größen- zu Linsen- gegangen.

 

Meine Lösung ist jetzt die Linse des armen Mannes geworden - kein Thambar- sondern eine Linse aus einer Agfa-Clack. für ca. 9 Euro.

 

So manche erinnern sich wohl noch an die Kamera aus früheren Jahren.

 

Hier die Aufnahmen, aufgenommen bei einer Wanderung.

Bitte verzeiht, kein Leica-Objektiv und mit einer DSLR aufgenommen.

Gruß volker

PS: Nochmals vielen Dank an alle Mitforenten, die mir mit Ratschlägen beiseite gestanden haben.

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das fenster und die schafe zeigen wohin die reise mit so einer linse gehen könnte. in beiden fällen wünschte ich mir natürlich das verträumte model dazu....

 

aber an sich: hat sich doch gelohnt. guter effekt, sehr special, aber für kleines geld im ernstfalle dann gut einsetzbar. wäre auf porträts gespannt.

lg

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