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Jupiter Objektiv 2/85mm


Moritz

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Hallo Stefan und Alexander,

 

vielen Dank für Eure doch sehr informativen Ausführungen.

 

Ich bin noch am überlegen, das Leica M-APO 2/90 habe ich ja.

 

Das Jupiter sollte ich vielleicht doch mal ausprobieren.

 

Gruss Moritz

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Das Jupiter-8 2/85 ist sicherlich eine ausgezeichnete Konstruktion und war zur Zeit ihrer Vorstellung in den Dreissigern als Sonnar zur Contax konkurrenzlos (und ist in ihrer letzten, leicht abgeänderten Bauform zur Contarex nochmals verbessert und auch heute in jeder Hinsicht kompetitiv). Bei dem russischen Nachbau handelt man sich bei allem guten Willen aber doch einige Inkommensurabilitäten ein. Ich habe Kenntnis von zwei solchen Exemplaren; bei dem einen war die Fassung schlicht falsch zusammengebaut, so daß man per E-Messer nicht fokussieren konnte und das andere hatte einen heftigen Zentrierfehler. Es zusätzlich zu einem Apo-Summicron 2/90 einzusetzen, erschiene mir unattraktiv; um ein 90er mit ganz anderer Abbildungsweise zu haben, wäre mir ein Elmar 4/90 der ältesten Ausführung, vielleicht unvergütet, interessanter. Oder noch radikaler, ein Hektor 1,9/73, wenn man sich auf diese Tour begeben will.

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Das Summarex ist auch eine ausgezeichnete Wahl wenn man eine andere Abbildungscharakterisik als das Apo-Summicron haben will. Es ist doch eine ganze Ecke besser als das unvergütete (oder auch nachträglich vergütete) Hektor 1,9/7,3cm - selbst bei Offenblende.

Schon leicht abgeblendet muß sich das Summarex nicht hinter modernen Konstruktionen verstecken. Aber auch bei Blende 2,0 ist es sehr brauchbar.

Bei Offenblende 1,5 ist es recht weich, aber Du willst ja wohl auch kein zweites Apo-Summicron.

Und an einer Leica macht sich ein Leica-Objektiv halt doch irgendwie besser als ein "Russe" :D

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Hallo,

 

kennt einer von Euch dieses Objektiv und hat jemand damit schon fotografiert?

 

Preislich wäre es interessant:

 

Lichtstarkes2,0 M39 M 39 Leica JUPITER 85mm bei eBay.de: (endet 23.11.10 15:54:40 MEZ)

 

Gruss Moritz

 

Moritz,

gib nicht soviel Geld aus!

Ich habe noch eines seit 15 Jahren im Schrank stehen. Nicht taufrisch, aber ausreichend zum ausprobieren. Ich bringe es mit, wenn wir uns am 13.11. treffen. Für eine Halbe kannst Du es gerne haben.

 

Gruß

 

Oliver

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Moritz,

gib nicht soviel Geld aus!

Ich habe noch eines seit 15 Jahren im Schrank stehen. Nicht taufrisch, aber ausreichend zum ausprobieren. Ich bringe es mit, wenn wir uns am 13.11. treffen. Für eine Halbe kannst Du es gerne haben.

 

Gruß

 

Oliver

 

Hallo Oliver,

 

ich habe da durchaus an Deinen Kombinationsinn gedacht, hattest Du doch bei den Leica Treffen oft Non-Leica Objektive an Deiner M. Ich meine mich an ein Canon Objektiv zu erinnern.

 

Eurem Rat werde ich folgen und das Jupiter Objektiv nicht kaufen. Über die fruchtbare und ausführliche Diskussion hier habe ich mich sehr gefreut.

 

Gruss Moritz

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Das Jupiter-9 2/85 in LTM zu kaufen ist leider richtig russisch Roulette. Es ist wohl etwas komplexer im Aufbau, weswegen es sich, wenn es von "Laien" neu gefettet und/oder "justiert" wird schon schnell dezentriert oder was weiß ich für Krankheiten bekommt. In Kiev- (Contax-) Mount bzw. M42 soll es hinzukommend noch besser verarbeitet sein als die LTM-Variante. Dort ist es wohl ein wirklich nettes Portraitobjektiv.

Soweit mein Wissen, aus welchen Quellen ich das habe, kann ich momentan leider nicht mehr rekonstruieren.:confused:

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Obwohl der Entfernungsring meines Exemplars ziemlich schwergängig ist und das Objektiv leicht backfocussiert, bekomme ich auf der M8 hervorragende Ergebnisse zum Minipreis:):

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  • 1 month later...

Eine kleine Auffrischung zu diesem instruktiven Thread

 

Für 40,- € (dazu noch eine passende Sonnenblende für 1,-€) auf einer Fotobörse war mir ein äußerlich gut erhaltenes Jupiter 2/85 einen Versuch wert.

 

Erwartungsgemäß ist es im Nahbereich mit Offenblende kein Kontrastwunder, aber die hier beschriebene deutliche Fehlfokussierung hat es nicht:

 

 

100% Crop:

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unverändert:

 

 

 

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Zunächst dachte ich, dass es genau umgekehrt als hier beschrieben im Fernbereich falsch fokussiere, was aber wohl auch nicht zutrifft. Man muss sich wohl daran gewöhnen, dass die Auflösung auch bei kleineren Blenden kaum besser wird:

 

Starker Crop:

 

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Unverändert:

 

 

 

Ob da jemand nachträglich etwas verändert hat, kann ich nicht feststellen:

 

 

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Das Objektiv müßte besser sein. Es ist, soweit ich weiß, ein Clone des Zeiss Sonnars. Bei meinem Exemplar des Originals mußte ich den Abtastring ein klein wenig erhöhen. Ich würde aus 45° zu einer ebenen Fläche Aufnahmen machen, um zu sehen, ob die Entfernungsübertragung stimmt.

str.

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So grausig neblig sind meine beiden nicht, da stimmt etwas nicht.

 

Es gilt übrigens nicht, daß dieses Objektiv immer ein Sonnar-Nachbau ist, lt. Studer (vgl. hier: Homepage von Guido Studer, Basel - Fotografie/Kameras/M39-LTM-Objektive f, sehr lesenswert!) ist schon ab 1951 eine neu berechnete Variante aufgelegt worden.

Wie dem auch sei, ich sehe zwischen meinem älteren "SK" aus Krasnogorsk (mit aus Jena "zugelieferten" Linsen) und dem 1963er aus Lytkarino keinen Unterschied.

 

Die auch heute immer noch kolportierte Geschichte von der ganz arg schlimmen Fokusdifferenz an richtigen Leicas rührt daher, daß zu Beginn der FED-Fertigung in 1934 eben nicht der Leica-M39-Anschluß abgekupfert wurde, sondern eine geänderte Konstruktion mit metrischer Gewindesteigung für die E-Messer-Kupplung zum Einsatz kam(*1). Dies ist aber wohl äußerst schnell geändert worden, schon mein 1939er FED-50 hat die eingeschlagene "0", das passende Auflagemaß und die korrekte Steigung für den E-Messer. Ab der Nachkriegsproduktion sind ausschließlich Objektive und Kameras mit dem "richtigen" Anschluß produziert worden.

 

Beste Grüße,

Franz

 

*1: Das läßt sich wohl dadurch erklären, daß die Produktion längst nicht unter solch idealen Umständen ablief, wie sie in Wetzlar vorhanden waren. Bei der "Entwicklung" (man kann da durchaus von "Entwicklung" sprechen, ein 1:1-Nachbau wäre unter den gegebenen Umständen völlig unmöglich gewesen) der FED als Leica-II-Nachbau mußte berücksichtigt werden, daß diese a) in Russland und B) in einem Kinderheim (von überwiegend kleineren Kindern übrigens, die größeren fertigten "Black&Decker"-Nachbau-Bohrmaschinen und Baumaschinen) produziert werden sollte. Also hat man sich wahrscheinlich den zölligen Gewindesatz gespart, um eine Fehlerquelle in der Fabrik weniger zu haben bis die Produktion soweit mit ausreichend angelernten Kindern besetzt war bzw. andere Standorte (Charkow) hinzu kamen.

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...Ich würde aus 45° zu einer ebenen Fläche Aufnahmen machen, um zu sehen, ob die Entfernungsübertragung stimmt.

...

 

 

Ja - leider stimmt sie bei näherem Austesten nicht: erst wenn man bei ca. 1,30m auf der Entfernungsskala ca. 10cm zurückfokussiert, wird die "beste" Schärfe erreicht.

 

Soweit ich es beurteilen kann, ist das Objektiv nicht vergütet, so dass ich keine zu hohen Ansprüche an den Kontrast stellen möchte. Nebelig sind die Linsen jedenfalls nicht.

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Ja - leider stimmt sie bei näherem Austesten nicht: erst wenn man bei ca. 1,30m auf der Entfernungsskala ca. 10cm zurückfokussiert, wird die "beste" Schärfe erreicht.

 

Das liegt an der höheren Toleranz der Fassung.

 

Soweit ich es beurteilen kann, ist das Objektiv nicht vergütet, so dass ich keine zu hohen Ansprüche an den Kontrast stellen möchte. Nebelig sind die Linsen jedenfalls nicht.

 

Ein schwarzes unvergütetes? Das wäre noch seltener, als ein silbernes unvergütetes, nämlich einmalig. Soweit ich weiß, hat es die Dinger nämlich nur mit Vergütung gegeben, die war ja ab den 40ern Standard im Westen und ab den 50ern (als die Jena-Linsensätze aufgebraucht waren) dann auch in der UdSSR.

 

Beste Grüße,

Franz

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Ob wir bei dem Nachbau von Lizenz reden sollten? Die deutschen Patente waren mit Kriegsende hinfällig. Ja, nichteinmal Clone, wie ich gesagt habe, stimmt ganz. Es wurde auf abtransportierten Zeiss-Maschinen gefertigt, teils auch von Zeiss-Arbeitern. (Ich bitte, diese Bemerkungen allenfalls sachlich zu korrigieren, aber nicht zu Anmerkungen zu mißbrauchen.)

Muß Richtung Unendlich zurückgestellt werden, muß meiner Ansicht nach am Ring etwas abgeschliffen werden, wenn bei Unendlich über Unendlich hinaus im Entfernugnsmesser angezeigt wird, sonst muß das optische Element im Tubus weiter eingeschraubt werden. Aber Vorsicht, ich könnte irgend eine Ecke des Umdenkens umgangen haben. Die Fachwerkstatt weiß Bescheid.

Warum ein Gewinde mit metrischer Steigung, wenn die gesamte Steigung nur gleich hoch ist, anders bei der Entfernungübertragung funktionieren soll, will mir nicht gleich klar werden. Vielleicht übersehe ich etwas. Eher dürften Inkompatibilitäten an einer andern faktischen Brennweite liegen. Bei Leitz hat man auf die ganz leichte Änderung der Standardbrennweite mit Neurechnung des Hubs reagiert.

str.

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[schmal]Ob wir bei dem Nachbau von Lizenz reden sollten? Die deutschen Patente waren mit Kriegsende hinfällig. Ja, nichteinmal Clone, wie ich gesagt habe, stimmt ganz. Es wurde auf abtransportierten Zeiss-Maschinen gefertigt, teils auch von Zeiss-Arbeitern. (Ich bitte, diese Bemerkungen allenfalls sachlich zu korrigieren, aber nicht zu Anmerkungen zu mißbrauchen.)

 

So zumindest die Wunschvorstellung der Russen. Praktisch kamen in den ersten Jahren die Linsensätze aus Jena, weil die Russen ihre Produktion nicht zum Laufen gebracht haben. Auch die "Kiev-Contax" ist nicht auf den demontierten Maschinen gebaut worden, dazu wurden unter Hilfe der Jenenser Mitarbeiter neue Maschinen gebaut. Die Originale gingen auf dem Transport nämlich kaputt.

Insofern ging es ähnlich wie mit den demontierten Oberleitungen: Die liegen heute noch irgendwo in Sibirien, weil sie nach dem absägen logischerweise zu kurz waren und bei der größeren Spurbreite der Russen sowieso nie mittig über dem Gleis anzubringen gewesen wären.

 

 

Warum ein Gewinde mit metrischer Steigung, wenn die gesamte Steigung nur gleich hoch ist, anders bei der Entfernungübertragung funktionieren soll, will mir nicht gleich klar werden.

 

Die Steigung ist anders: Bspw. 25 tpmm hat definitiv eine andere Steigung als 25 tpi:)

 

Eher dürften Inkompatibilitäten an einer andern faktischen Brennweite liegen. Bei Leitz hat man auf die ganz leichte Änderung der Standardbrennweite mit Neurechnung des Hubs reagiert.

 

Die Nominalbrennweite der 50er Industare ist sogar ziemlich sicher anders als beim Elmar: Dort wird nämlich ein Tessar von Zeiss reingeschraubt, deshalb ist die Fassung ja auch geändert worden.

Dies greift beim Sonnar jedoch nicht, da die Fassung hier eine Neuentwicklung ist. Die Zeiss-Fassung für M39-Sonnare haben die Russen nicht nachgebaut (und wenn, wäre keinerlei Änderung nötig gewesen, weil der Linsensatz ja der gleiche ist).

 

Beste Grüße,

Franz

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Meine Güte, wieviel Detaillwissen. Danke für die Mitteilungen. Die M39 50 Sonnare von Zeiss hatten viele verschiedene Fassungen, manche aus der UdSSR sind bis auf die Schreibung von M oder m nicht von denen aus Jena zu unterscheiden. Die Gründe liegen nach Ihren Darlegungen auf der Hand. Das M39 85 Sonnar aus der UdSSR hat in der Form, in der ich es aus einer Abbildung kenne, nur eine ganz leichte Abweichung von der aus Jena (oder schon Oberkochen?), wie ich sie vor mir habe, bei der Contax-Fassung fast keine Abweichung zum Original.

Nach meiner Auffassung ist es einerlei, welche Steigung bei gleichem Hub eine Schnecke hat, wenn nur der Hub gleich bleibt. Beim zweiten TeleElmar 2.8/90 zum Beispiel hat Leitz die Steigung im Lauf der Fertigung geändert.

str.

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Meine Güte, wieviel Detaillwissen.

 

Naja, beim einen liegen Fräs- und Schleifteile aus Wetzlar/Solms/Midland in ausreichender Menge im Regal, bei mir sind es eben die sowjetischen Varianten:)

Außerdem habe ich während meines Studiums in Jena Herrn Dr. Wimmer kennengelernt, von dort habe ich mir einiges über die unmittelbare Nachkriegsgeschichte von CZJ gemerkt (das kam da fast aus erster Hand, er ist/war dort der Archivar).

 

Allerdings habe ich aufgehört, diese Sammlung fortzuführen. Die Variantenvielfalt bei den Sowjets ist noch größer als die bei Leitz: Alle Nase lang sowieso Produktänderungen und dann noch mit einer Vielzahl an Produktionsstätten, die ebenfalls jede ihr eigenes Süppchen kochten.

 

Beste Grüße,

Franz

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