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Lochkamera R 9


WSt

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Kann mir hier jemand sagen, mit welchem Durchmesser ich den üblichen Bajonett-Deckel 14103 zentral durchbohren müsste, um gelegentlich die R 9 sinnvoll als Lochkamera mit etwa 200 ASA zu verwenden?

Oder ist das Material dafür zu dick?

 

Mit freundlichem Gruß,

Wolfgang

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Normalerweise bohrt man ein Loch auf dieses klebt am ein Stück Alufolie (die dicke aus dem Labor, nicht die dünne aus der Küche ) das mit einer spitzen Nadel (o.ä) perforiert wurde.

Löcher mit Bohrer in Plastik sind m.E: zu dick für pinhole.

 

Gut Licht (braucht man bei pinhole)

wünscht dir VI

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- Für rund 50 mm Bildweite ein Loch von rund 0.3 mm mit einer spitzen Nadel in dünnste Haushaltsfolie unter einer starken Augenlupe an der Schieblehre stechen und das ganze vorsichtig auf z.B. Macroadapter befestigen/kleben.

- Die Form des Loches ist nicht kritisch, sollte jedoch einigermaßen kreisförmig sein.

- Belichtungszeiten sind bei Sonnenschein durchaus erträglich (bei ISO 100 rund 10 s).

- Berechnungsformel und Beispielfotos vom Vorsatz und Naturfotos gern auf Anfrage.

- Dünne Folie, um Vignettierung in Grenzen zu halten!!!

- Je größer das Aufnahmerformat, desto schärfer erscheint das Bild! Am besten gleich Mittel- oder Großformat!

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Hallo Wolfgang

 

5mm müssten reichen um eine dünne Alufolie hineinzukleben. In die Alufolie dann mit einer kleinen Nadel ein Löchlein stechen.

 

Bei der Lochkamera gibt es theoretisch einen optimalen Abstand des Löchleins vom Film (unter Vernachlässigung des Motivabstands).

Bei Kleinbild etwa 2,7 mm :eek: mit einem Lochdurchmesser von 0,06 mm. Bei Deiner R9 passt das wegen des Spiegelschlags nicht.

Ich vermute mal das der Abstand Loch - Film in etwa 3 cm beträgt. Dafür wäre theoretisch ein Lochdurchmesser von etwa 0.2 mm anzubefehlen

(0.3 wie von winsoft empfohlen ist aber auch gut, so genau bekommt man es ja doch kaum hin).

 

Eine Kreisform des Loches gibt das schärfste Bild, ein "Rafelrand" erzeugt im direkten Sonnenlicht gegebenenfalls interessante

Regenbogen auf dem Bild... :cool:

 

Aber wie oben schon angesprochen: richtig Spass macht "Pinhole Photography" eigentlich erst bei etwas grösseren Formaten...

 

Gruß und viel Erfolg wünscht

 

C.

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Guest gugnie

Man kann sehr gut einen Gehäusedeckel verwenden in den man zentral ein größeres Loch bohrt.... 5 mm vielleicht und dann klebt man die "Lochfolie" auch wieder möglichst zentral da hinein.

Ich habe vor Jahren einige Lochkameras gebaut...... und habe meist ein Stückchen Blech einer Cola-Dose für das "Loch" genommen. Es kommt immer nicht so genau drauf an... ein wenig aus der Mitte kein Problem... und so genau bekommt man das Loch manchmal auch nicht hin. Deshalb kann man diese "Löcher" professionell gebohrt oder gebrannt mit dem Laser, auch kaufen. Anschrift habe ich leider nicht mehr.....bei Monochrom gabe es mal so etwas (genau bestimmte Löcher für unterschiedliche Brennweiten) Aber unser Forumsfreund "winsoft" hat sich für weitere Hilfe ja schon angeboten .

Ich bin allerdings so informiert, dass die Qualität des Loches sehr entscheidend ist für die Schärfe der Abbildung ??!! Je sauberer das Loch geschnitten ist.. ohne Grat vor Allem, desto besser ist es. Also schön sorgfältig schleifen nach einem mit der Nadel gestochenen Loch.

Viel Vergnügen und in MF machts besonders Sspaß.

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Der optimale Lochdurchmesser berechnet sich angenähert nach der Formel

D = 0.04 * SQRT b,

mit b = Bildweite (= "Brennweite") in mm, D in mm.

 

Dabei spielt der Abstand des Loches von der Filmebene (= Bildweite) keine Rolle. Er kann nahezu beliebig groß (oder klein) sein.

 

Ich habe Lochkamerafotos mit Bildweite 50 mm auf Kleinbild und mit Bildweite 120 mm auf 6x9 cm² gemacht. Diese Fotos auf 50 x 70 cm² aufgezogen waren auf Grund ihres Formats klar eindrucksvoll und visuell viel "schärfer" als die KB-Fotos.

 

Im folgenden Beispiel ein Foto mit der Panasonic GH1 bei Bildweite 5 cm (Lochdurchmesser nach obiger Formel). Wegen des winzigen Sensors und der notwendigen Nachvergrößerung erscheint das Foto eben nicht sehr scharf...

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@ Gerd

 

Da hast Du schon recht, je runder das Loch um so schärfer das Bild.

Direkt auf die Blende fallendes Licht bricht sich an den Rändern und

diese Beugung führt zur Bildverschleierung. Gezielt eingesetzt kann sie

aber auch gestalterisch genutzt werden - so in etwa ein Pendant zum

Thambar. ;)

 

Gruß C.

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@ winsoft

 

Der optimale Lochdurchmesser berechnet sich angenähert nach der Formel

D = 0.04 * SQRT b,

mit b = Bildweite (= "Brennweite") in mm, D in mm.

 

Dabei spielt der Abstand des Loches von der Filmebene (= Bildweite) keine Rolle. Er kann nahezu beliebig groß (oder klein) sein...

 

Diese Aussage ist meiner Meinung nach falsch. Der Abstand des Loches von der Filmebene spielt sehr wohl eine Rolle wenn auf eine optimale Abbildungsqualität

Wert gelegt wird. Zum Nachlesen der physikalischen Hintergründe verweise ich auf das Büchlein "die Lochkamera" von Ulrich Clamor Schmidt-Ploch (ISBN 3-8311-1261-4) -

einfach mal "googeln".

 

Dazu möchte ich bemerken das der optimale Lochdurchmesser für die überwiegende Mehrheit der Lochkamerabenutzer nur eine untergeordnete Rolle spielen dürfte. Die

unscharfe Anmutung der Bilder, Bewegungsunschärfe, das Experimentieren und auch das Bauen der Kameras wird in den meisten Fällen als viel wichtiger empfunden... Gute

Literatur dazu gibt es natürlich auch (in Englisch): "Pinhole Photography" von Eric Renner, ISBN 0-240-803507.

 

Ein schönes Wochenende wünscht

 

C.

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Diese Aussage ist meiner Meinung nach falsch. Der Abstand des Loches von der Filmebene spielt sehr wohl eine Rolle wenn auf eine optimale Abbildungsqualität Wert gelegt wird.

Ich halte mich da an die wissenschaftliche Darstellung von UNI-Hochschulprofessoren (Lehrstuhl für Experimentalphysik) und deren Standardwerke... :) Die sollten es wissen! Wer sonst?

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Hallo winsoft

 

Auch auf den gängigen Seiten im Internet wird bei den "Pinhole" Rechnern nach der Brennweite (oder Bildweite wie Du sie nennst) gefragt.

Zum Beispiel hier oder hier. Das die genaue Formel zur Berechnung umstritten ist kann man hier nachlesen. Einig scheint man sich über

Folgendes zu sein: "But for every focal length there is an "optimal" diameter, i.e. a diameter which produces the sharpest possible image". :rolleyes:

 

Ich lerne jedoch gerne dazu. Poste oder schick mir doch mal Deine Quellennachweise.

 

Für alle Geinteressierten: zum geschichtlichen Hintergrund gibt es hier auch noch sehr Interessantes zu lesen.

 

Gruß, C.

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Die physikalischen Grundlagen mit Berechnungsformeln hierzu findet man in fast allen Standardwerken der wissenschaftlichen Experimentalphysik (Bergmann-Schäfer, Gerthsen, Pohl, usw.).

 

Weitere Quellen:

- Young, M.; Pinhole Imagery; American Journal of Physics; Volume 40 (May 1972), S. 715ff

- Verffentlichung aus Physik und Didaktik

- Lochkamera – Wikipedia

- Weltweiter Tag der Lochkamera-Fotografie - support

- Andreas Emmel - Grundlagen der Pinhole-Fotografie

- Camera obscura - Bedeutung, Definition, Erkl

- Ott-Wiki: Camera Obscura

- http://www.physik.uni-kl.de/aeschlimann/lectures/EXP2ss07/20.Vorlesung.pdf

- http://www.bitzz.de/texte/zwischenzeit.pdf

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@ winsoft

 

Vielen Dank für Deine Mühe. Am besten wäre es wohl, sich mal bei einem Forumstreffen

zu unterhalten. Hier noch kurz eine Zusammenfassung meinerseits:

 

Die von Dir zitierten Formeln berechnen einen optimalen Lochdurchmesser abhängig

vom Abstand des Loches von der Filmebene. Diese Formeln berücksichtigen jedoch nicht

das Filmformat (24 x 36mm, 6x6cm etc.) an das wir für unsere photographischen Zwecke

gebunden sind. Wird dies in die Formeln miteinbezogen, so ergibt sich für jedes

Filmformat ein Abstand des Loches von der Filmebene der nicht überschritten werden

sollte um ein Bild mit höchstmöglicher Abbildungsoptimierung zu erhalten (siehe Clamor

Schmidt-Ploch...). Deshalb sollte der Abstand des Loches von der Filmebene nicht

beliebig groß sein.

 

Dies ist wohl auch der Grund das das von Dir gezeigte Beispiel (mit dem kleinen Sensor =

Bildformat) so unscharf erscheint.

 

In diesem Sinne noch einen schönen Abend,

 

C.

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  • 2 weeks later...

In der Bucht habe ich eine umgebaute Agfa-Clack erworben, mit Blende 220 auf 6x9.

Leider habe ich nur "pinholeshop (ö web punkt de" als Adresse gefunden.

Rundere Lochblenden bietet m.W. keiner an, man bekommt uch Mikroskop-Bilder der ausgelieferten Blenden.

Man kann auch andere Durchmesser in 0,1mm-Schritten oder gar feiner bestellen.

Eine Blende kostet ca. 10 Euronen.

 

Interessant war für mich, wie sich schon an einer EOS40D die Schärfeunterschiede bei 0,2mm Unterschied auswirken.

 

Ich habe mir für alle von mir verwendeten Systeme die optimale Blende anfertigen lassen. Das einzige Problem: Sowohl an R-E als auch an der R8 ist der Belichtungsmesser etwas überfordert, bei Dia-Film hilft eben nur ausprobieren.

 

Die o.a. Agfa-Clack wird derzeit mittels Wechselsack mit den letzten überlagerten Kodachrome25 gefüttert, das hat auch was.

 

Bei Kleinbild bewegen sich die "optimalen" Blenden im Bereich von 100. Da hilft nur Messen mit Blende acht und hochrechnen.

 

Der Ausschuß durch falsch belichtete Bilder ist relativ hoch, aber es macht einfach unglaublich Spaß.

War jetzt erst wieder damit in Urlaub: Sieben KB-Diafilme und 11 Lochblenden-Rollfilme kamen heruas, warum wohl ;)

 

Ich wünsche viel Erfolg!

 

Torsten

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Hier einige Erfahrung die ich mit meiner M7 als Lochkamera gemacht habe.

 

Ich habe den mit einem 5mm grossen Loch versehenen Gehäusedeckel als "Lochhalter" verwendet. Das "Objektiv" habe ich auf die Aussenseite angebracht. Somit war die Brennweite knapp 35 mm und ich habe bei den Aufnahmen den entsprechenden Sucherrahmen verwendet.

 

Das Loch habe ich in ein Stück Getränkedose aus Alu mit der ___Spitze__ eines Nadels gemacht. Die Oberfläche mit feinstem Schmiergelpapier geglättet und dann das Loch schön rund mit der Nadelspitze (ohne Druck den Nadel zwischen den Fingern drehen) gemacht.

 

Das Loch entsprach dann Blende f/176. Das war leicht festzustellen, da der M7 eine Belichtungszeit für die Lochblende vorgab, die 10 Blendenstufen von f/5,6 war.

 

Meistens habe ich mit dem eingebauten Belichtungsmesser gearbeitet. Wenn nicht, dann mit dem Digiflash von Gossen. Lichtwert (für den verwendeten Film) abgelesen, 10 vom dem Wert abgezogen, und die dann für Blende 5,6 angezeigte Belichtungszeit für den gekürzten LW verwendet.

 

Dass Kleinbild nicht für Lochkameras geeignet sind, halte ich für ein Gerücht. Ich habe viele meiner Bilder auf 30x40 vergrössert. Ob (bei der heutigen Qualität ISO100-er Filme) das Negativ sich nahe am "Objektiv" befindet und dafür weiter vom Vergrösserungspapier (wie bei der Verwendung von KB-Film), oder weit weg vom "Objektiv" und dafür nah am Vergrösserungspapier (wie bei der Verwendung von grösseren Negativen), spielt nach meiner Erfahrung keine grosse Rolle. So ein unscharfes Bild wie oben gezeigt habe ich aber nie hinbekommen, es sei denn ich habe ohne Stativ gearbeitet. Das ist allerdings nicht zu empfehlen. Ohne Stativ geht nix.

 

Verschwommen sind die Bilder trotzdem. Ich habe deshalb die meisten meiner neueren Bilder bei Herbstsonne 2-3 Stunden nach Sonnenaufgang oder vor Sonnenuntergang gemacht. Die scharfen Schatten täuschen dann etwas mehr Schärfe vor.

 

Ich habe in einem alten Dorf ein der Normandie fotografiert. Leider habe "falsch" geparkte Autos viele Aufnahmen verhindert.

 

Am schönsten fand ich die Aufnahmen mit Vorder- und dann weit entfernter Hintergrund. Die Tiefenschärfe die Blende 176 bei dem kleinen Negativformat erzeugt ist etwas Einmaliges.

 

Bei meiner letzten Ausstellung, die in einem kleine Kaff statt fand und nur 8 Stunden geöffnet war, habe ich 19 Lochkamerabilder 30x40 cm gezeigt und davon sechs verkauft.

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So ein unscharfes Bild wie oben gezeigt habe ich aber nie hinbekommen, es sei denn ich habe ohne Stativ gearbeitet.

Nicht vergessen: Mein Foto wurde mit dem gegenüber KB-Vollformat nur 1/4 so großen Sensor gemacht! Durch die naturgemäß notwendig größere Vergrößerung wirkt das Foto unschärfer als mit Mittel- oder Großformat aufgenommen.

 

Bei meiner letzten Ausstellung, die in einem kleine Kaff statt fand und nur 8 Stunden geöffnet war, habe ich 19 Lochkamerabilder 30x40 cm gezeigt und davon sechs verkauft.

Da hätten wir gern einmal ein Beispiel gesehen...

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Das hier sind Negativ-Scans vom Flachbetterscanner und ich bin auch nicht der Fachmann fürs Scannen.

 

Erst ein alter Bauernhof.

 

 

 

Dann "meine" Strasse

 

 

 

Und eine Hofeinfahrt

 

 

Schliesslich der Bärenpflücker

 

 

 

Der wirklich Neugierige schaut sich jetzt den Link "Eigenwerbung" an.

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Danke,

 

ich finde die Ergebnisse sehr beeindruckend, vor allem, wenn ich mir die Originale, womöglich auf Barytpapier vergrößert und leicht schwefel- oder goldgetont, vorstelle. Daß da Kaufinteressen bestehen, kann ich mir gut vorstellen.

 

Freundliche Grüße

 

Wolfgang

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