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Summarex 8,5cm/ 9cm


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Hallo in die Fangemeinde der Leica-Historica,

 

erstaunt habe ich beim Schmökern in meiner inzwischen leidlich umfangreichen Leica-Lektüre etwas Erstaunliches bemerkt. Kenner der Materie werden das sicher schon lange wissen und können es ein wenig erhellen.

 

Sowohl das (wie ich finde sehr gute) Leica-Handbuch, 7. Aufklage von Laney/ Puts als auch der dicke Laney, Leica Collectors Guide von 2005 beschreiben und zeigen das Objektiv Summarex 8,5cm von 1943 und verweisen auch darauf, dass es in dem bekannten farbigen Prospekt aus diesem Jahr erstmals beschrieben ist.

 

In eben diesem Prospekt aber (unten abgebildet) , den ich auch habe, findet es sich als "Summarex 9cm", allerdings mit dem gleichen Öffnungswinkel von 27 Grad.

Ich vermute mal, dass die genaue Brennweite irgendwo zwischen 85 und 90mm gelegen hat und man es zunächst mit 9cm, später dann mit 8,5cm bezeichnet und beschriftet hat. Dennoch finde ich diese Angabe sonderbar, denn es wird in den Büchern nicht darauf verwiesen, dass es unter anderem "Namen" zu Welt kam. Das Bestellwort wiederum ist das gleiche. Und verkauft wurde es anfangs kaum, da man es wohl nur in kleinen Losen für das Militär produziert habe. Offen ist für mich auch, ob es von Anfang an auch vergütet war (was ich beim Jahr 1943 nicht vermute), oder erst später. Aber ab wann? Verkauft wurde es bis ca. 1960, da war es sicherlich vergütet, aber vuielleicht auch schon längst vorher produziert.

 

Viele Grüße

Summi Cron

 

 

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Dass es in Leica-Prospekten hin und wieder mal Fehler gibt, ist ja keine Neuigkeit. Ich schätze in ca. 30 Jahren wird in irgendeinem Leica-Forum mal gefragt werden, ob das erste 35mm Summarit tatsächlich schon asphärische Linsen hatte, weil man die Formulierung in einem Prospekt entdeckt.

 

Das Summarex war allerdings wohl von Anfang an vergütet - als erstes Leitz-Objektiv. Die Vergütungstechnik musste Zeiss anscheinend für das kriegswichtige Summarex zur Verfügung stellen.

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Dass es in Leica-Prospekten hin und wieder mal Fehler gibt, ist ja keine Neuigkeit. Ich schätze in ca. 30 Jahren wird in irgendeinem Leica-Forum mal gefragt werden, ob das erste 35mm Summarit tatsächlich schon asphärische Linsen hatte, weil man die Formulierung in einem Prospekt entdeckt.

 

Das Summarex war allerdings wohl von Anfang an vergütet - als erstes Leitz-Objektiv. Die Vergütungstechnik musste Zeiss anscheinend für das kriegswichtige Summarex zur Verfügung stellen.

 

Hallo,

das mag ja sein, aber hier geht es imerhin nicht bloß um einen Tipfehler, sondern um ein ausführlich beschriebenes und auch abgebildetes Objektiv mit anders benannter Brennweite. Wenn es also demnach eine frühe Version gäbe, die die Aufschrift 9cm trägt, wäre das 1. sicher bekannt und 2. auch sicher wertsteigernd für Sammler.

Dass es das erste vergütete Obj. sein könnte, ist gut möglich, das war ja irgendwann 43/44 mit der Übernahme des Zeiss-Patentes der Vergütung. Habe ich kürzlich erst irgendwo gelesen, vielleicht in dem schönen Buch über Max Berek.

Gruß

S.C.

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Das Summarex hieß zunächst 1:1,5 9cm Summar.

Als Summar hat es in der Abbildung bei Lager noch die europäischen Blendenstufen 2,2; 3.2; 4,5 etc.

Die älteren Abbildungen des Summarex in Katalogen verweisen auf ein 9cm-Objektiv mit den internationalen Blendenstufen; an der Stelle, an der die europäischen stehen könnten, finden sich Punkte.

Die Abbildungen des Summarex selbst zeigen diese Punkte nicht mehr. Alle Summarexe waren vergütet.

Der Objektivprospekt aus den 50er gibt für das Summarex als Bildwinkel 28°, also nich 27° wie bei 9cm, an.

Vielleicht ist die Änderung in der Brennweite eine Angleichung an 8,5cm bei Zeiss?

str.

PS.: Wie ich eben sehe, zeigt Lager zwei Summarexe, die der Nummer nach in das Jahr 1943 weisen, jedoch silbern verchromt sind. Er gibt als Fertigungszeit «1949» an. Beide haben einen Sockel, welcher gleich aussieht wie nur an einem der schwarzen, welches übrigens eine Nummer aus der gleichen Serie hat. Das schwarze dieser Serie hat feet-Teilung und scheint den internationalen Anschluß für das Stativ zu haben, das eine silberne den größeren und eine Meterskala (beim andern mit feet Teilung ist der Stativanschluß nicht sichbar). str.

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Hallo,

 

danke für die Erläuterung, das macht mir die Sache langsam klarer.

Anbei mal ein Bild mit der Seite aus dem besagten Prospekt von 1943, dort ist das Summarex 9cm mit internationaler Blendenskala abgebildet. Zusätzlich sind auch die Markierungen der alten, deutschen Blendenstellungen zu erkennen.

 

Gruß

Summi Cron

 

 

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Lieber Summi Cron-Lux, eben das ist die Abbildung, aus der heraus das von mir genannte Bild bei Lager genommen ist. Vielen Dank für die Vorstellung des Prospekts, den ich immer nur genannt sah, aber nie einen Blick werfen konnte auf die hier abgebildete Seite.

Interessant sind die Abweichungen des hier gezeigten 9cm Summarex von der späteren Version: Der Sockel ist anders und der Indexstrich für die Entfernungseinstellung befindet sich übrigens genau in der Mitte, also bei angeschraubten Objektiv in 12 Uhr-, nicht in 1Uhr-Stellung.

Übrigens verdeckt das Summarex mit Blende ein wenig vom Entfernungseinstellfenster. Einen eigenen Sucher für 8,5 cm scheint es nach Laney erst 1950 gegeben zu haben und da nur im New Yorker Katalog, in Deutschland zuerst und in anderer Form 1951.

str.

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genial und cool fände ich, wenn jetzt ein forent hier die oben abgebildete seite mal mit originalen "nachstellt".....

 

:)

 

kann jemand noch etwas mehr zur vergütung schreiben, also wie und unter welchen umständen jetzt die vergütung zu leitz kam? hatte leica vorher gar keine vergütung, also null technologie? und danach (nach zeiss-patent-übernahme?) quasi den aktuellen vergütungsstand? gibt es einen zeitpunkt wo zeiss und leicas vergütungstechnologien dann wieder auseinanderdriften?

 

lg

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Bis auf das 4/9 Elmar ist jedes der Objektive relativ selten anzutreffen. Ein Nachstellen dürfte also - von den verschiedenen Abbildungsmaßstäben abgesehen - schwer fallen. (Übrigens ist das Xenon in einer früheren Version dargestellt.)

Für den laienhaften Anblick sieht die Vergütung der Zeiss- und Leitz-Objektive aus jener genau gleich aus: Es ist ein aufgedampftes Metallalsalz und als ein bläulicher Schimmer zu sehen. Diese technische Anwendung war von Zeiss entwickelt und patentiert worden. Schon lange hat man gesehen, daß leicht verwittertes Glas weniger reflektiert, und lange hat man nach einem Verfahren gesucht, diese Wirkung, die durch Auslöschung der Reflexion mit der Überlagerung von Lichtwellen geschieht, technisch umzusetzen. (So beschreibt es Bierwagen im Anhang zu Flügges Buch «Das Photographische Objektiv».) Er nennt eine Veröffentlichung von Smakula, der das Verfahren bei Zeiss entwickelt hat, aus dem Jahr 1941.

Während des Krieges mußten kriegswichtige Verfahren andern Firmen zur Verfügung gestellt werden. Die damalige Bedeutung von Objektiven wie dem Summarex und dem 1.5/50 Sonnar lagen eher in der Propaganda durch die Kriegsberichterstattung. Warum es gerade dann das Summarex mit Seriennummern aus der Kriegszeit in feet Teilung gibt, ist mir nicht einsichtig. Waren einige Summarex-Objektive 1945 noch bei Leitz vorrätig, so daß sie modifiziert werden konnten?

Übrigens können ältere Objektive durch die natürliche Glasverwitterung ein wenig wie nachvergütet wirken.

str.

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Sind die Abbildungen in dem alten Leitz-Prospekt bereits Fotos oder noch Zeichnungen?

Da die Prospekte als Werbematerial vor den Objektiven ausgeliefert wurden, geben Zeichnungen nicht immer den exakten Zustand der später produzierten Objektive wieder, sondern orientieren sich bisweilen an Vorläufern.

 

mn.

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Das Patent für die bei Zeiss von Smakula entwickelte Technik, mit der die Vergütung aufgedampft wurde, stammte von 1935. Ob beim Summarex tatsächlich diese Technik oder eine andere angewendet wurde, ist unklar.

 

Im "Leica Lens Compendium" (S. 18) schreibt Puts Folgendes:

 

 



"The factory archives in the optical department note that coating was applied from October 1941 (from serial# 580000) and I (Puts) quote: "From October 1941 all Leica lenses recieve anti-reflexion coating. These lenses are not available for amateurs, but only for war photographers (Kriegsberichterstatter)". A report by the US Naval Research Laboratory, dated 3 October 1946, on German coating methodes during the wartimes does indeed note that Zeiss, Leitz and Schneider all used several methods of coating during that period. The report remarks that Dr. Männchen from Leitz demonstrated an (experimental) method of centrifugal coating (as compared with the Zeiss method of thermal evaporating coating), which however produced a very soft coating."



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Richtig, UliWer, das Patent von Smakula und Zeiss zu einer Methode der Entspiegelung, DRP 685767, ist von 1935. Es war geheim zu halten. 1940 oder 1941 wurde es veröffentlicht. Selbstredend beruht seine Bedeutung nicht nur in der Photographie.

Interessant ist der Lebensweg von Smakula: Forschung und Technik - Ukraine, Deutschland und USA von 1900 bis 1983. Die im Internet schnell ermittelbaren biographischen Daten sagen letzlich sehr wenig.


str.

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Hallo,

 

danke für die Erläuterung, das macht mir die Sache langsam klarer.

Anbei mal ein Bild mit der Seite aus dem besagten Prospekt von 1943, dort ist das Summarex 9cm mit internationaler Blendenskala abgebildet. Zusätzlich sind auch die Markierungen der alten, deutschen Blendenstellungen zu erkennen.

 

Gruß

Summi Cron

 

 

[ATTACH]200802[/ATTACH]

 

Some illustrations from my former Fontenelle Collection : pixes of the rare wartime black and black and aluminium Summarexes, one with an engraving error (15 instead of 1,5 aperture). And also a comparison with the "normal" post-war chrome model.

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There are two different black Summarexes. I never saw a Summarex, which is black black and chrome or aluminium. The war time Summarex is normaly only black.

str.

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Habe aufgrund dieses threads nochmals bei Lager nachgeschaut: Es ist auffällig, daß er zwei silberne Summarex zeigt, die den Nummern nach von Thiele für 1943 gelistet werden, bei Lager aber auf 1949 datiert sind. Wie die schwarzen Summarex haben sie die Tiefenschärfeskala ausgeführt, wie an den späteren silbernen die Drehrichtung der Blendeneinstellung.

Der Sockel und die Ausfürhung der Ziffern an der Tiefenschärfenskala sind gleich wie an einem schwarzen Summarex, das Lager anders wieder als bei Thiele ebenfalls auf 1949 datiert, wie bei den ersten, der Nummer nach eindeutig 1949 entstandenen Summarex.

Das 9cm Summar übrigens hat an der Tiefenschärfenskala noch die europäische Teilung, an der Blendeneinstellung die internatinale.

Das Summarex macht auch nach gegenwärtigen Maßstäben selbst ganz offen hervorragende Bilder, besonders an der M8.

str.

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There are two different black Summarexes. I never saw a Summarex, which is black black and chrome or aluminium. The war time Summarex is normaly only black.

 

str.

 

 

Here are the details on the four black Summarexes I had in my collection :

- #593065 black with matt chrome distance scale ring, black hood

- #593085, same as above but with original front cap and SOOCX-marked red box

- #593126, this one with the helico tube in aluminium. Since the glass was treated, it must have been overhauled after the war: Came with original black hood.

- #593149 black and NICKEL (!) with "1:15" engraving error.

I noted a few years ago that the #593119 in the Wetzlar museum's collection was identical to my black and chrome #593126.

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Pecole, according to list at Thiele, Kleines Fabrikationsbuch. Leica-Objektive your Summarexes are among the first 600 and are bulit in 1943. The fist one you list is the 65. Summarex and so on.

Was the aluminium mountet, when it was in reparature? In 1943 chrome was scare in Germany. Perhaps is the nickel apllied therefore?

I would be interestet to know, whether these Summarexes are scaled in meters or feet.

Summi Cron-Lux, wäre sehr gespannt auf den Prospekt. Er ist aus einer Zeit, in der es mindestends bald danach einer Genehmigung der Papierzuteilung für wissenschafltiche Literatur bedurft hat.

str.

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