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Toleranzbreite der Kombination Messucher Objektivkurve zu groß für die Digitale Welt


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Kann jemand hier, vielleicht sogar rechnerisch, erklären, wie die Schichtdicke diese beiden Leistungen additiv vollbringen kann?

Nicht additiv, aber auch die Fehler addieren sich ja nicht einfach. Wir haben es – mindestens – mit der Lage (und Planlage) des Films, der Blendendifferenz und den Ungenauigkeiten der Entfernungsmessung zu tun, also drei unabhängigen Fehlerquellen; in der Digitalfotografie sind es immerhin noch zwei. Man kann nun nicht davon ausgehen, dass sich die Abweichungen mit unterschiedlicher Ursache zu einem noch größeren Gesamtfehler addieren; vielmehr werden sie sich häufiger teilweise ausgleichen.

 

Man kennt das ja vom Würfeln: Wenn man jeweils einmal würfelt, ist jede Augenzahl zwischen 1 und 6 gleich wahrscheinlich. Würfelt man aber zweimal und addiert die Augenzahlen, so haben die Extreme 2 und 12 eine geringe Wahrscheinlichkeit von jeweils 1:36, während der mittlere Wert 7 sechs mal so oft auftritt (1:6). Auch unabhängige Fehler gleichen sich öfter aus als sie sich verstärken, weshalb die Schichtdicke gar nicht so viel mehr auszugleichen hat.

 

Auf den Einfluss der Schichtdicke auf die Bildschärfe und warum sich der Sensor wie ein sehr dünner Film verhält werde ich übrigens im zweiten Teil meines LFI-Mehrteilers „Die neuen Spielregeln“ noch näher eingehen. Der zweite Teil erscheint zwar erst in anderthalb Monaten (die LFI 2/2010 ist ja gerade erst in den Händen der Abonnenten), aber ich wollte es schon mal erwähnen.

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Das ist prinzipiell richtig, aber den Fokusshift (Blendendifferenz) bekommt man damit auch nicht in den Griff, sofern man nicht vor dem Fokussieren abblendet.

 

Stimmt, aber abblenden ist bei EVF's möglich, besser als bei SLR's.

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Guest tadakuni
Nicht additiv, aber auch die Fehler addieren sich ja nicht einfach. Wir haben es – mindestens – mit der Lage (und Planlage) des Films, der Blendendifferenz und den Ungenauigkeiten der Entfernungsmessung zu tun, also drei unabhängigen Fehlerquellen; in der Digitalfotografie sind es immerhin noch zwei. Man kann nun nicht davon ausgehen, dass sich die Abweichungen mit unterschiedlicher Ursache zu einem noch größeren Gesamtfehler addieren; vielmehr werden sie sich häufiger teilweise ausgleichen.

 

Man kennt das ja vom Würfeln: Wenn man jeweils einmal würfelt, ist jede Augenzahl zwischen 1 und 6 gleich wahrscheinlich. Würfelt man aber zweimal und addiert die Augenzahlen, so haben die Extreme 1 und 12 eine geringe Wahrscheinlichkeit von jeweils 1:36, während der mittlere Wert 7 sechs mal so oft auftritt (1:6). Auch unabhängige Fehler gleichen sich öfter aus als sie sich verstärken, weshalb die Schichtdicke gar nicht so viel mehr auszugleichen hat.

 

Auf den Einfluss der Schichtdicke auf die Bildschärfe und warum sich der Sensor wie ein sehr dünner Film verhält werde ich übrigens im zweiten Teil meines LFI-Mehrteilers „Die neuen Spielregeln“ noch näher eingehen. Der zweite Teil erscheint zwar erst in anderthalb Monaten (die LFI 2/2010) ist ja gerade erst in den Händen der Abonnenten), aber ich wollte es schon mal erwähnen.

 

Einleuchtend. Das "additiv" macht ein sprachliches "Bild" für "zusätzlich" zum ernstlichen rechnerischen Argument, was natürlich falsch ist. Ein statistischer Ausgleich der verschiedenen Fehlerquellen liegt in der Tat nahe.

 

Danke für die Erläuterung und den Hinweis auf den Artikel in der nächsten Ausgabe der LFI.

 

Grüße

 

Achim

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die Fokus-Ebene des Sensors liegt auf der Ebene der Eintrittspupilen der Mikrolinsen.

 

Danke. Da allerdings davor eine 0.5 mm dicke Filterglesscheibe liegt, deren Dickentoleranz ich nicht kenne, und die Licht anders transportiert als Luft, sind meine Probleme damit nicht gelöst. Wenn die Dickentoleranz der Filterglasscheibe in die Nähe der Schichtdicke eines Films, also 15 Mikrometer (was bei 500 Mikrometer Dicke m.E. schon sehr gur wäre) gerät, dann wäre sicher individuelle Anpassung des Auflagemaßes für jede einzelne Kamera nötig. Wird wohl auch gemacht, wenn ich recht verstanden habe?

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Guest tadakuni
Nicht additiv, aber auch die Fehler addieren sich ja nicht einfach. Wir haben es – mindestens – mit der Lage (und Planlage) des Films, der Blendendifferenz und den Ungenauigkeiten der Entfernungsmessung zu tun, also drei unabhängigen Fehlerquellen; in der Digitalfotografie sind es immerhin noch zwei. Man kann nun nicht davon ausgehen, dass sich die Abweichungen mit unterschiedlicher Ursache zu einem noch größeren Gesamtfehler addieren; vielmehr werden sie sich häufiger teilweise ausgleichen.

 

Man kennt das ja vom Würfeln: Wenn man jeweils einmal würfelt, ist jede Augenzahl zwischen 1 und 6 gleich wahrscheinlich. Würfelt man aber zweimal und addiert die Augenzahlen, so haben die Extreme 2 und 12 eine geringe Wahrscheinlichkeit von jeweils 1:36, während der mittlere Wert 7 sechs mal so oft auftritt (1:6). Auch unabhängige Fehler gleichen sich öfter aus als sie sich verstärken, weshalb die Schichtdicke gar nicht so viel mehr auszugleichen hat.

 

 

Daran, dass diese Art von statistschem Ausgleich des Rätsels Lösung ist, sind mir aus den folgenden Gründen inzwischen einige Zweifel gekommen:

 

Bei einem idealen Würfel ist bei jedem Wurf die Wahrscheinlickeit, dass eine der sechs Zahlen fällt, gleich groß. Hierfür stimmt daher selbstverständlich auch das oben im zweiten Absatz ausgeführte.

 

Bei den oben genannten - zumindest - drei Fehlerquellen, die alle durch die Schichtdicke des Films ausgeglichen werden sollen, verhält sich das jedoch ganz anders als bei einem idealen Würfel:

 

a) Lage (und Planlage) des Films:

 

Diese weist meines Erachtens nicht wie bei einem Würfel eine Zufallsverteilung auf, sondern einen systematischen Fehler. Ein bestimmter Film und jeder Filmtyp wird aufgrund seiner spezifischen Beschaffenheit eine bestimmte Tendenz haben, eine andere als die ideale Lage (27,8 mm vom Bajonett entfernt) einzunehmen, also zum Beispiel die, sich etwas in Richtung des Objektives von der idealen Bildebene weg zu bewegen.

 

 

B) Blendendifferenz:

 

Auch diese Fehlerquelle weist soweit ich weiß keine Zufallsverteilung auf. Durch die Blendendiffernz verschiebt sich die Bildebene meines Wissens immer in Richtung Film.

 

 

c) Ungenauigkeiten der Entfernungsmessung:

 

Der von der Ungenauigkeit des Sehapparates abhängige Teil dieser Fehlerquelle ist meines Erachtens der einzige, der in Bezug auf jede einzelne Aufnahme wirklich eine statistische Zufallsverteilung aufweist. Da das Auge Mischbilddifferenzen < 1 Bogenminute nicht auflösen kann, wird man die Entfernung aus diesem Grund tatsächlich zufällig verteilt einmal etwas zu weit und einmal etwas zu nah einstellen.

 

Der Teil dieser Fehlerquelle, der jedoch von den Toleranzen bei Fertigung, Montage und Justage des Entfernungsmesseres verursacht ist, wird bei jeder Kamera jedoch wieder ein systematischer sein. Das heißt, es wird also Kameras geben, bei denen aufgrund dieses Fehlers die Bildebene immer Richtung Film verschoben ist und wieder andere, bei der sie aufgrund dieses Fehlers immer Richtung Objektiv verschoben ist.

 

Resultat:

 

Trifft es zu, was hverheyen schreibt, dass nämlich Filme generell eher die Tendenz haben, sich in Richtung Objektiv zu verwölben ("Wölbung in Richtung der Optik"), dann würden sich die Fehlerquellen Blendendifferenz und diese Durchwölbung nicht ausgleichen können, sondern sich in der Tat stets addieren.

 

Wenn man weiter davon ausgeht, dass der sytematische Entfernungsmesserfehler statistisch normalverteilt ist, so würde dieser bei mindesten 50% aller M-Gehäuse die schon durch die Blendendifferenz und die Durchwölbung des Filmes verursachten Fehler eher noch in unterschiedlichem Ausmaß verschlimmern aber keinesfalls kompensieren.

 

Bei mindestens 50% aller M-Kameras müsste es also so sein, dass sich die Fehlerquellen Blendendifferenz und Durchwölbung des Filmes addieren, da sich die Bildebene durch diese beiden Fehler ja in genau die entgegengesetzte Richtung verschiebt, ohne das dies durch die Fehlerquelle Entfernungsmesser ausgeglichen wird.

 

Bei mindestens der Hälfte aller analogen M-Kameras kann also meines Erachtens die Schichtdicke nicht der Grund dafür gewesen sein, dass ihre Benutzer von der Blendendifferenz nie etwas bemerkt haben. Da leuchten mir derzeit die dafür weiter oben von hverheyen genannten Gründe deutlich mehr ein.

 

Grüße

 

Achim

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Guest tadakuni

Korrektur von Beitrag #45, vorletzter Absatz:

 

Bei mindestens 50% aller M-Kameras müsste es also so sein, dass sich die Fehlerquellen Blendendifferenz und Durchwölbung des Filmes sehr wohl addieren, da sich die Bildebene durch die Blendendifferenz ja in genau die entgegengesetzte Richtung verschiebt als die Filmschicht durch ihre Durchwölbung in Richtung Objektiv, ohne dass dies durch die Fehlerquelle Entfernungsmesser ausgeglichen wird.

 

Grüße

 

Achim

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Auch diese Fehlerquelle weist soweit ich weiß keine Zufallsverteilung auf. Durch die Blendendiffernz verschiebt sich die Bildebene meines Wissens immer in Richtung Film.

Die Verschiebung des Fokus hängt vom Objektiv und von der Blende ab und ist daher keine Konstante; sie kann darüber hinaus in beide Richtungen erfolgen, abhängig davon, ob die sphärische Aberration unter- oder überkorrigiert ist.

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Korrektur von Beitrag #45, vorletzter Absatz:

 

Bei mindestens 50% aller M-Kameras müsste es also so sein, dass sich die Fehlerquellen Blendendifferenz und Durchwölbung des Filmes sehr wohl addieren, da sich die Bildebene durch die Blendendifferenz ja in genau die entgegengesetzte Richtung verschiebt als die Filmschicht durch ihre Durchwölbung in Richtung Objektiv, ohne dass dies durch die Fehlerquelle Entfernungsmesser ausgeglichen wird.

 

Grüße

 

Achim

 

Wieso wird angenommen, dass sich der Film Richtung Objektiv vorwölbt, wo er doch schon durch seine Aufrollung in der Patrone eine entgegengesetzte Vorspannungerhalten hat?

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Guest tadakuni
Wieso wird angenommen, dass sich der Film Richtung Objektiv vorwölbt, wo er doch schon durch seine Aufrollung in der Patrone eine entgegengesetzte Vorspannungerhalten hat?

 

Davon bin ich ausgegangen, da ich die Erläuterungen von Erwin Puts auf seiner Internetseite in den Artikeln film plane register und rangefinder issues so verstanden hatte und auch Holger Verheyen schrieb: "die nicht genaue Planlage des Filmes (Wölbung in Richtung der Optik)".

 

Grüße

 

Achim

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Davon bin ich ausgegangen, da ich die Erläuterungen von Erwin Puts auf seiner Internetseite in den Artikeln film plane register und rangefinder issues so verstanden hatte und auch Holger Verheyen schrieb: "die nicht genaue Planlage des Filmes (Wölbung in Richtung der Optik)".

 

Grüße

 

Achim

 

Dann frage ich die beiden, Puts und Verheyen, ob es tatsächlich Daten gibt, die eine Wölbung von Filmen entgegen der Vorspannung in Richtung Objektiv messtechnisch belegen. Ich bezweifle das ja gar nicht, es kommt mir nur sehr unwahrscheinlich vor.

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Guest tadakuni
sie kann darüber hinaus in beide Richtungen erfolgen, abhängig davon, ob die sphärische Aberration unter- oder überkorrigiert ist.

 

Danke zunächst einmal ausdrücklich für Deine stets geduldigen Erläuterungen.

 

Ich dachte bislang, dass alle Leica Objektive, die Blendendifferenz aufweisen, alle unterkorrigiert seien, weshalb diese "Fehlerquelle" die Schärfeebene beim Abblenden weg vom Bajonett verschiebe.

 

Weiter nahm ich an (Gründe in meinen vorherigen Beitrag), dass Filme, wenn sie nicht ganz plan liegen, sich dann in Richtung Objektiv durchwölben, also in die entgegegesetzte Richtung als die, in welche die Blendendifferenz die Schärfeebene verschiebt.

 

Daher war mir unerklärlich, wie diese beiden Fehler sich soweit ausgleichen können, dass die Schärfeebene trotzdem in der Schicht plaziert ist, und daher bei den analogen M-Kameras die von der Blendendifferenz verursachte Unschärfe nicht aufgefallen sei.

 

Aber wenn es bei einigen Leica Objekiven natürlich so ist, dass eine Überkorrektur der sphärischen Aberration dazu führt, dass sich die Schärfeebene beim Abblenden in Richtung Objektiv verschiebt, dann kann dies bei der Benutzung solcher Objektive natürlich durch einen sich in die gleiche Richtung leicht durchwölbenden Film zumindest zu einem gewissen Teil ausgegelichen werden.

 

Grüße

 

Achim

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Guest tadakuni
Dann frage ich die beiden, Puts und Verheyen, ob es tatsächlich Daten gibt, die eine Wölbung von Filmen entgegen der Vorspannung in Richtung Objektiv messtechnisch belegen. Ich bezweifle das ja gar nicht, es kommt mir nur sehr unwahrscheinlich vor.

 

In dem Artikel film plane register bezieht sich Erwin Puts an folgender Stelle auf Messungen von Zeiss und Kyocera:

 

"Film is not flat and mostly bulges forward. Measurements by Zeiss and Kyocera indicate an average displacement of 30 to 40 micron (0.03 to 0.04mm)."

 

Grüße

 

Achim

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In dem Artikel film plane register bezieht sich Erwin Puts an folgender Stelle auf Messungen von Zeiss und Kyocera:

 

"Film is not flat and mostly bulges forward. Measurements by Zeiss and Kyocera indicate an average displacement of 30 to 40 micron (0.03 to 0.04mm)."

 

Grüße

 

Achim

 

Danke für die Information. Dreißig bis 40 Mikrometer ist sehr wenig Abweichung. Das würde bei einem 50mm Objektiv einer Genauigkeit der Entfernungseinstellung von 8mm auf 10m Entfernung entsprechen. Eine sicherlich vernachlässigbare Größe, egal ob bei Messsucher oder Autofokus.

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Guest tadakuni
Danke für die Information. Dreißig bis 40 Mikrometer ist sehr wenig Abweichung. Das würde bei einem 50mm Objektiv einer Genauigkeit der Entfernungseinstellung von 8mm auf 10m Entfernung entsprechen. Eine sicherlich vernachlässigbare Größe, egal ob bei Messsucher oder Autofokus.

 

Folgt man den Angaben von Erwin Puts an verschiedenen Stellen seiner Internetseite, dann ergibt sich für mich für beispielsweise die Kombination eines Noctilux 1:1/50 mm mit einer Leica M und einem Kodak E100G vorläufig folgendes Gesamtbild:

 

- Bildebene:

 

Laut Erwin Puts justiert Leica alle Objektive für eine Bildebene, die sich genau 27,8 mm hinter der Bajonettauflage befindet:

 

“the back focal length is the distance from the sharpness plane to the bayonet flange and for Leica it is 27.80mm.”

 

 

- Blendendifferenz:

 

“We know that the Noctilux cannot be fully corrected for spherical aberration. One important result of this defect is a slight focusshift. (‘Blendendifferenz’ the Germans call it).”

 

Laut Erwin Puts gehört dieses Objektiv also zur den Objektiven, deren sphärische Aberration unterkorrigiert ist. Bei diesem Objektiv führt ein Abblenden daher zu einer Verlagerung der Schärfeebene in Richtung Film. Das Ausmaß dieser Verlagerung gibt er wie folgt an:

 

“The focusshift of the Noctilux is 74 micron when stopping down from 1,0 to 2,0

 

Durch die Blendendifferenz befindet sich die tatsächliche Schärfeebene bei Blende 2 also nicht 27,80 mm hinter der Bajonettauflage, sondern 27,874mm.

 

 

- Filmlage laut Erwin Puts:

 

“If the film were flat and the emulsion layer is 0.15mm from the pressure plate, the lens would image the scene exactly in the emulsion layer. The film emulsion is at a position 27.95[Position Andruckplatte] - 0.15mm = 27.80mm. In the ideal world, the sharpness plane would coincide exactly with the emulsion layer”.

 

Das Maß für die durchschnittliche Verlagerung der Filmebene durch Durchwölben des Filmes in Richtung Objektiv gibt er wie folgt an:

 

„Film is not flat and mostly bulges forward. Measurements by Zeiss and Kyocera indicate an average displacement of 30 to 40 micron (0.03 to 0.04mm).”

 

Der Kodak E100G hat laut Datenblatt einen Acetat-Träger mit der Stärke 0,13 mm. Laut Kodak Deutschland beträgt die Dicke der auf diesen Träger aufgebrachten lichtempfindlichen Schicht ca. 0,03 mm.

 

Die Schicht dieses Films liegt also in einer Leica M bei perfekter Planlage zwischen 27,95mm – 0,13mm = 27,82mm und 27,95 mm – 0,16mm = 27,79mm.

 

Durch eine durchschittliche Durchwölbung nach vorne (0.04mm) wäre die Lage der Schicht also verschoben auf zwischen 27,82mm – 0,04mm = 27,78mm und 27,79mm – 0,04mm = 27,75mm.

 

 

- Schärfentiefe:

 

“Let us now introduce the concept of depth of focus. That is the amount by which an image plane may be shifted horizontally with respect to a reference plane (film emulsion or tracking rails or back focus) before the image blur becomes unacceptable.

The depth of focus is defined as the blur circle times the aperture times 2. With an f/2 lens…and a really exacting blur circle of 0.017mm… the depth of focus is 68 micron or close to 0.07mm.”

 

- Ergebnis:

 

Die Differenz zwischen der Lage der Schicht (27,78mm bis 27,75mm) und der Lage der Schärfenebene (27,874mm) beträgt also bei Blende 2 und der angenommenen Durchwölbung des Filmes bei diesem Objektiv zwischen 27,874mm – 27,78mm = 0,094mm und 27,874mm – 27,75mm = 0,124 mm.

 

Das würde für dieses Beispiel im Ergebnis bedeuten:

 

1. Die durch die Blendendifferenz Richtung Film verschobene Ebene maximaler Schärfe liegt nicht in der Richtung Objektiv verschobenen Schicht des Films.

 

2. Die gesamte Filmschicht liegt auch nicht im Bereich der Schärfentiefe bei Zugrundelegung eines Zerstreukreisdurchmesseres von 0,017mm, da dieser Bereich nur eine Ausdehnung von 0,068mm hat.

 

Zitate aus:

 

film plane register

 

Noctilux 1/50

 

Grüße

 

Achim

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Dann frage ich die beiden, Puts und Verheyen, ob es tatsächlich Daten gibt, die eine Wölbung von Filmen entgegen der Vorspannung in Richtung Objektiv messtechnisch belegen. Ich bezweifle das ja gar nicht, es kommt mir nur sehr unwahrscheinlich vor.

 

ich habe dazu keine Daten (und auch noch keine erkannten Probleme damit, weder mit den ollen Canon FD-Gehäusen, noch M6 oder R8)

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Das Maß für die durchschnittliche Verlagerung der Filmebene durch Durchwölben des Filmes in Richtung Objektiv gibt er wie folgt an:

 

„Film is not flat and mostly bulges forward. Measurements by Zeiss and Kyocera indicate an average displacement of 30 to 40 micron (0.03 to 0.04mm).”

 

Der Kodak E100G hat laut Datenblatt einen Acetat-Träger mit der Stärke 0,13 mm. Laut Kodak Deutschland beträgt die Dicke der auf diesen Träger aufgebrachten lichtempfindlichen Schicht ca. 0,03 mm.

 

Die Schicht dieses Films liegt also in einer Leica M bei perfekter Planlage zwischen 27,95mm – 0,13mm = 27,82mm und 27,95 mm – 0,16mm = 27,79mm.

 

Durch eine durchschittliche Durchwölbung nach vorne (0.04mm) wäre die Lage der Schicht also verschoben auf zwischen 27,82mm – 0,04mm = 27,78mm und 27,79mm – 0,04mm = 27,75mm.

Relevant ist hier nicht so sehr die Tatsache, dass sich der Film typischerweise um einen bestimmten Betrag wölbt, denn die durchschnittliche Wölbung kann der Kamerakonstrukteur berücksichtigen. Ein Fehler entsteht erst dadurch, dass die tatsächliche Wölbung mal etwas geringer, mal etwas stärker als dieser Durchschnittswert ist. Wenn man Aussagen über Fokussierfehler machen will, müsste man diese Verteilung kennen.

 

Natürlich entspricht das Würfelbeispiel nicht genau den Verhältnissen in der Kamera, schon weil die Augenzahlen eines Würfels gleichverteilt sind, während hier eine Normalverteilung wahrscheinlicher ist. Es illustriert nur das Prinzip. Die Annahme einer zufälligen Verteilung der Abweichungen der Schichtlage vom Durchschnittswert ist aber durchaus begründet.

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hallo friedhelm,

 

wir sind sehr weit von deiner fragestellung abgekommen. beim überfliegen der texte hatte ich den eindruck, dass nur bernd banken genau auf die fragestellung hin geantwortet hat.

 

ich will es mal so formulieren:

 

1. schon zu filmzeiten wussten wir, dass es ab 90mm und blende 2 schwierig wird mit der m präzise scharfzustellen

 

2. ein 18mp sensor führt zu deutlich kleineren zerstreuungskreisdurchmessern als sie für film durchschnittlich angenommen wurden. mit anderen worten er liefert quasi die leisstung, die wir früher mit film im mittelformat erreicht haben

 

demnach ist eine mögliche logische schlussfolgerung, dass bereits bei 50mm brennweite und blende 1,4 das focussieren an die tolerangrenze stösst.

 

 

 

leica gibt - soweit ich weiss - nicht an, wie gross die fehlertoleranz des messsuchers ist. in fast allen diskussiionen wird nur betrachtet wie genau das messsprinzip anhand der messbasis im verhältnis zur brennweite ist, oder es wird diskutiert darüber wie genau die lage des films ist. dazu kommt immer noch der fehler der mechanischen hebelübertragung des messsuchers. also: wie genau ist die steuerkurve des objektivs geschliffen, wie genau ist die lage der steuerkurve, wie genau überträgt der hebel mit der gleitrolle, welchen einfluss hat hier staub oder ein belag auf den oberflächen, wie verändert sich die hebelübertragung abhängig von der temperatur ... und einiges mehr.

 

fazit: selbst wenn wir mit dem auge keinen fehler machen, selbst wenn die objektive fehlerfrei wären, selbst wenn das auflagemass jeder kamera stimmen würde ... dann hat immer noch der messsucher selbst eine toleranz.

 

ich denke, wenn man die volle leistung aus einem sensor mit 6-7micon grossen pixeln herausholen will, dann müsste man zunächst den messucher der m gründlich und komplett überarbeiten

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Guest tadakuni
Relevant ist hier nicht so sehr die Tatsache, dass sich der Film typischerweise um einen bestimmten Betrag wölbt, denn die durchschnittliche Wölbung kann der Kamerakonstrukteur berücksichtigen. Ein Fehler entsteht erst dadurch, dass die tatsächliche Wölbung mal etwas geringer, mal etwas stärker als dieser Durchschnittswert ist. Wenn man Aussagen über Fokussierfehler machen will, müsste man diese Verteilung kennen.

 

Natürlich entspricht das Würfelbeispiel nicht genau den Verhältnissen in der Kamera, schon weil die Augenzahlen eines Würfels gleichverteilt sind, während hier eine Normalverteilung wahrscheinlicher ist. Es illustriert nur das Prinzip. Die Annahme einer zufälligen Verteilung der Abweichungen der Schichtlage vom Durchschnittswert ist aber durchaus begründet.

 

Danke, verstehe.

 

Denkst Du auch, dass die von Dir und von Holger Verheyen genannten Gründe auch letzlich keine alternativen, sondern sich ergänzende Gründe dafür darstellen, dass die Blendendifferenz des ein oder anderen Leica Objektives erst nach Erscheinen der digitalen M begann, manche in deren praktischer Benutzung zu stören?

 

Grüße

 

Achim

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Denkst Du auch, dass die von Dir und von Holger Verheyen genannten Gründe auch letzlich keine alternativen, sondern sich ergänzende Gründe dafür darstellen, dass die Blendendifferenz des ein oder anderen Leica Objektives erst nach Erscheinen der digitalen M begann, manche in deren praktischer Benutzung zu stören?

Ja, in der Tat. Es ist so, dass solche Ursachen für Unschärfe einerseits objektiv auffälliger geworden sind, weil der Sensor leichte Unschärfen nicht so stark kaschiert, wie das der Farbfilm tut. Zum anderen ist die Unschärfe auch subjektiv auffälliger, weil wir Bilder heute ganz anders betrachten, nämlich schon kurze Zeit oder direkt nach der Aufnahme und mit extrem starken Vergrößerungsfaktoren. Die Blendendifferenz gab es bei den davon betroffenen Objektiven schon immer, aber unsere Ansprüche sind gewachsen. Und deshalb hilft es manchmal schon, einfach einen Schritt zurückzutreten statt in die Bilder hinein zu kriechen.

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Guest tadakuni
Ja, in der Tat. Es ist so, dass solche Ursachen für Unschärfe einerseits objektiv auffälliger geworden sind, weil der Sensor leichte Unschärfen nicht so stark kaschiert, wie das der Farbfilm tut. Zum anderen ist die Unschärfe auch subjektiv auffälliger, weil wir Bilder heute ganz anders betrachten, nämlich schon kurze Zeit oder direkt nach der Aufnahme und mit extrem starken Vergrößerungsfaktoren. Die Blendendifferenz gab es bei den davon betroffenen Objektiven schon immer, aber unsere Ansprüche sind gewachsen. Und deshalb hilft es manchmal schon, einfach einen Schritt zurückzutreten statt in die Bilder hinein zu kriechen.

 

In dieser sich ergänzenden Weise fügen sich die einzelnen Faktoren für mich zu einem verständlichen Gesamtbild. Danke noch einmal für Deine Geduld.

 

Grüße

 

Achim

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