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Leica II - Verschluss selber flott machen?


simon_v

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Moin Forum,

 

vor ein paar Tagen habe ich die alte Leica meines Großfaters in die Hände bekommen. Der Seriennummer nach (5000er) ist sie laut cameraquest ursprünglich aus dem Jahr 1927. Offenbar wurde sie später zur II aufgerüstet. Wenn ich das richtig verstanden habe, deutet das fehlende O (oder Null?) am Objektivflansch jedoch darauf hin, dass es sich bei dem Elmar noch um ein an diese Kamera angepasstes Objektiv handelt und die Verwendung anderer Objektive am nicht-standardisierten Flansch schwierig wäre. Bis auf ein paar Gebrauchsspuren und ein bisschen Schmutz scheint sie in einem guten Zustand zu sein. Der Verschluss sieht gut aus, die Kamera löst aus, der Entfernungsmesser ist noch zu gebrauchen und das Obektiv ist einigermaßen klar - Es spricht also einiges dafür, dass die Kamera vor einigen Jahren schonmal überholt worden ist (in der Familie kann sich niemand so genau erinnern).

 

Nun zu meinem Problem.. zwar löst die Kamera von 1/500 bis zu 1/20 Sekunde aus, jedoch hat das Geräusch dabei nur sehr wenig mit einem sauberen Schnappen zu tun. Es hört sich eher rasselnd an. Ohne bisher einen Film damit geschossen zu haben, vermute ich, dass die Zeiten nicht stimmen. Beim Leica-Laden in Berlin meinten sie, dass eine Wartung dafür etwa 200 bis 250 Euro kosten würde. Nun will ich nicht sagen, dass dieser Preis für eine fachgerechte Wartung nicht angebracht ist, aber bei meinem Budget ist das derzeit nicht drin. Gibt es nicht die Möglichkeit die entsprechenden Stellen ohne eine völlige Zerlegung der Kamera selbst zu schmieren/reinigen? Einige der Zahnräder scheinen mir ohne Objektiv und Bodenplatte auch so teilweise zugänglich.

 

Simon

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Hallo Simon,

zunächst, die alte dame macht optisch einen guten eindruck. die bedienelemente scheinen komplett vernickelt zu sein. der preis den dir die berliner genannt haben ist realisitisch.

empfehlenswete adressen die so eine wartung durchführen findest du hier: the leicapages dann weiter unter FAQ!

Selbst kann man da kaum was machen, es sei denn man nimmt die kamera komplett auseinander. das würde ich aber nur erfahrenen feinmechanikern zutrauen.

ein grund dafür, dass die kamera nicht mehr weich läuft liegt in den verharzten schmiermitteln. somit kamera auseinanderbauen, reinigen, neu schmieren, zusammen bauen. dann läuft sie bei regelmäßiger Benutzung die nächsten 100 Jahre (kein Witz) wie am ersten tag. es würde sich m.E. bei dem stück lohnen.

 

bzgl. des objektives. du hast eine Leica I umgebaut zur Leica II. im rahmen dieses umbaus erfolgte dann auch die abstimmung der kamera auf 0, so dass du sämtliche schraubobjektive nutzen kannst und deine otik auch an anderen kameras.

 

soviel zunächst einmal.

 

Gruß NO

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Hey No,

danke für die Antwort. Hatte schon befürchtet, dass es mit ein paar Tropfen Öl ohne Zerlegen nicht getan ist. Naja mal sehen... Schätze ich werde die Tage aus Neugier mal einen billigen Film schießen.

 

Zu dem Objektiv. Du meinst also, dass die Abstimmung erfolgt ist, auch wenn die 0-Gravur am Flansch fehlt? Nicht, dass es unmittelbar von großer Bedeutung wäre, habe ohnehin kein zweites Objektiv. :)

 

Simon

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Zu dem Objektiv. Du meinst also, dass die Abstimmung erfolgt ist, auch wenn die 0-Gravur am Flansch fehlt? Nicht, dass es unmittelbar von großer Bedeutung wäre, habe ohnehin kein zweites Objektiv. :)

 

Simon

 

das sollte alles OK sein ;)!

probier mal einen film, wichtig ist, dass du ihn vorher anschneidest - siehst du auch auf meiner seite ;)!

 

Gruß Olaf

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Von "self" würde ich auch abraten- bei einer meiner Kameras habe ich das versucht und bin gescheitert:

(Verdeckte Splinte, undurchschaubares Demontageprozedere)

Verflixt komplex und trotz feinerem Werkzeug kam mir der Versuch vor,

wie mit dem Steinbeil einen PC reparieren zu wollen.

Der Wartungspreis ist gerechtfertigt,

wenn man die Zeit und den Lohn des Mechanikers bedenkt.

(Lieber im Schrank lassen, bis das Geld zusammen ist)

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  • 2 weeks later...

Hallo Simon,

 

wenn es nur darum geht, an die Zahnräder im Bereich des Verschlusses zu gelangen, um sie zu reinigen, findest Du eine gute Beschreibung für die FED 1, die etwa der Leica II entspricht hier (Hamburg und mehr - Kameras - FED 1 reparieren),

 

So weit habe ich mich bisher getraut, allerdings nur bei einer FED 1 (entspricht Leica II), sozusagen zum Üben. Eine FED 1 oder Zorki 1 bekommt man bei ebay für vergleichsweise wenig Geld, vor allem wenn sie nicht funktioniert. Wenn man sie kaputt repariert, ist es nicht schlimm.

 

Sollte es weiter in die Tiefe gehen, enthält diese Seite Camera disassembly1 genaue Hinweise. Davon habe ich bisher meine Finger gelassen. Bei meiner Leica II würde ich auch nicht versuchen, den Verschluss zu zerlegen, es sei denn, ich hätte vorher erfolgreich den Verschluss einer FED 1 in Ordnung gebracht.

 

Beste Grüße Bernhard

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  • 2 weeks later...

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Hallo zusammen,

 

vielen Dank für die Anregungen. Habe von der Idee das Gerät selbst auseinanderzunehmen inzwischen ein bisschen Abstand genommen. Das Ergebnis des ersten Testfilmes war zu meiner Überraschung sehr gut. Bei der schnellsten Belichtungszeit sieht man manchmal einen Fetzen Vorhang (siehe zweites Motiv rechts oben), aber abgesehen davon sind alle Bilder korrekt belichtet und scharf. Der Zustand der Mechanik ist also ein eher ästhetisches Problem, welches ich in Kauf nehme, bis irgendwann Geld oder Muße da ist für eine ordentliche Überholung.

 

Unten zwei Beispielmotive (Film, Entwicklung und Scan der Abzüge sehr billig/einfach).

 

Simon

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Hallo simon,

 

Deine Testbilder haben mich angesprochen, Du bist Friedrichshainer?

Lebe seit vielen Jahren in Bayern bei München jedoch bin dort wo Du fotografierst

hast aufgewachsen. Das erste Bild ist ein Turm vom Frankfurter Tor auf der

rechten Seite Richtung Zentrum gesehen und man schaut zum Bersarinplatz.

Von dort geht die Rigaer Straße ab in der es in den 90er Jahren mehrere besetzte

Häuser gab, gleich vorne der "Filmriss" eine Stammlokal damals.

Wohnte zehn Jahre lang in der Nähe vom Petersburger Platz in einer kleinen

Altbauwohnung. Erinnere mich gern an Friedrichshain, es waren auch tolle Zeiten.

Die Stalinallee heißt seit 1961 Karl-Marx-Alle.

Bin in der Gesellschaft für Fotografie e.V. in der die Landesverbände von Berlin und

Brandenburg vertreten sind sowie die internationale Barnack Biennale ausgetragen

wird zusammen mit der Leica Camera AG Solms.

So ist Berlin/Brandenburg eng mit der Erfindung der Leica verbunden.

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es ist relativ einfach die Kamera aus dem Gehäuse zu ziehen, für eine gründliche Reinigung muss jedoch

auch die Deckkappe abgenommen werden und das erfordert Spezialwerkzeug. Man kann sich natürlich

auf diesen Weg begeben und wird dann mit der Zeit Wissen,Werkzeug und gut funktionierende Kameras

haben, ein "Unterhobby" quasi. Es muss aber auch Lehrgeld gezahlt werden, und da ist so eine Zorki

gerade recht zumal z.B. ihr teildurchlässiger Spiegel sehr gut einen blinden Kollegen in einer Leica er-

setzen kann...

2-300 Euro für eine Generalüberholung finde ich nicht zu teuer denn es ist schon eine elende Schrauberei

mit diesen "Schraubleicas"...

 

Viel Spass

 

Jo

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  • 1 month later...

Hallo,

 

ich würde mich wenden an Herrn Eckhart Ehrchen (E.Ehrchen Foto - Fachwerkstatt für Fotoapparate und Blitzgeräte ); aus eigener Erfahrung: ein versierter Fotomechanikermeister, der sehr gut und zu angemessenen Preisen arbeitet.

Die Preisliste ist auf der Webseite ersichtlich Berufe Dich ruhig auf mich, wenn Du Dich an Herrn Ehrchen wenden solltest.

 

Mit freundlichem Gruß

Joachim Juchhoff

(Joachim Juchhoff stellt vor: Malerei, Musik, Fotografie, Ölgemälde, Fotos, Musiknoten, Musiktitel.)

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Hallo Simon,

Du könntest sich Vidom Heft 13 besorgen solltest Du nachwievor die Leica selber reparieren wollen. R.Melhose beschreibt ziemlich genau was und womit man reinigien soll. Hinweise wie man zum Vidom 13 kommt: mail an Claus Walter [ClausWalterTuebingen@T-Online.de],

Schatzmeister Leica Historica e.V.

Friedrichstraße 15

72072 Tübingen

20 EUR plus Versand

mfG

jerzy

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  • 2 months later...
Guest umshausumzu

Ich habe mich bei diesem Thread an folgendes Buch erinnert:Max Reisch, Indien- lockende Ferne. 13000km mit dem Motorrad, Ullstein.

Der Autor hatte 1932 von Herrn Leitz persönlich 2 Leicas geschenkt bekommen, um diese Abenteuerfahrt zu dokumentieren. Unglücklicherweise gab eine Leica seinen Geist auf,und der Autor machte sich daran in Teheran, bei einem Uhrmacher seine Leica zu reparieren. Zitat:" Am Nachmittag des zweiten Tages war die Leica fast völlig zerlegt.Auf einem Bogen Papier lagen die einzelnen Schräubchen, Hebel, Federn, Muttern, Rädchen und sonderbarst geformte Teilchen. Jeder Teil hatte seine Nummer.

Das war also der Fehler: Einer der schmalen Streifen dünnen gummierten Stoffes des Schlitzverschlusses war gerissen.Hätten Sie das für möglich gehalten, Hochgeschätzter Herr Leitz?

Woher nimmt man in Teheran einen "schmalen Streifen gummierten dünnen Stoffes"?........

Grübelnd blickte ich durchs Fenster auf die staubige Lallesar.Ein Sprengwagen fuhr vorbei...sah...Wasser,viel Wasser..... Wasser kann auch Regen sein...Gegen Regen trägt man...einen Kleppermantel. Einen Kleppermantel hatte ich doch. Ein Stück des Kleppermantels - das war die Lösung!

Die Leica hat wunderbar funktioniert mit diesem "schmalen Streifen gummierten dünnen Stoffes", den ich vom Ärmel meines Mantels schnitt".

 

Einfach schön.

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  • 1 year later...

Ich kann hier nur eine Generalüberholung empfehlen, die auch den Verschluß miteinbezieht:

 

www.eefototechnik.de.

 

Auf der Webseite sind die Reparaturpreise für die einzelnen Leica-Modelle aufgeführt,

die auch eingehalten werden.

 

Herr Eckhard Ehrchen ist Fotofeinmechanikermeister mit großer Erfahrung und hat für mich zu vernünftigen Preisen mehrere Kameras generalüberholt, u.a. Leica IIIc (aus dem Jahr 1940) und Leica IIIg (aus dem Jahr 1956).

 

Joachim Juchhoff

Mail: joachim-juchhoff@gmx.de

Web: Joachim Juchhoff stellt vor: Malerei, Musik, Fotografie,

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