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Architektur meines Heimatortes


Guest

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... die mich immer wieder vor Rätsel stellt und mich peinlich berührt, wenn ich mal wieder "nach Hause " komme ....

Den meisten fallen solch schreckliche Bausünden überhaupt nicht auf. Wie ich gelesen habe, sind bei 95% aller Neubauten keine Architekten beteiligt, nur Statiker. Der dabei entstandene Schrott ist schrecklich.

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Ja, bei Haustüren kann man schöne Studien betreiben, die auch auf den Geschmack der Hausbesitzer Rückschlüsse erlauben

 

In unserem Viertel gab es mal einen Zeitpunkt, da hatten wohl die meisten ihr Häuschen abbezahlt. Plötzlich fingen alle an, die Haustüren auszuwechseln. Dann wurde es erst richtig schlimm.

 

Gruss Dieter

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Guest mamiya7
... die mich immer wieder vor Rätsel stellt und mich peinlich berührt, wenn ich mal wieder "nach Hause " komme ....

 

Tröste Dich, Du bist nicht der Einzige mit schlimmer Kindheit.

Leider ging ein Aktenordner mit Negativen meines Heimatstädtchens aus den frühen 80ern bei einem Zimmerbrand den Weg allen Irdischens. Daher hier keine abschreckenden Zeugnisse.

Es waren zwar ältere aber ähnliche Bilder.

Oder doch eher schlimmer:

Pirelli-Schwäne, Eternitvogeltränken, Waschbetonrobben als Springbrunnen, bronzene Sonnenuhren bunte Glasbetontrennwände zw. den Reihenhäusern… Das Gruselkabinet liesse sich ewig fortführen.

Die "Portas" Austellung von Dir geht da ja noch ;)

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Bei uns gibts ganze Straßenzüge, wo man ganz genau sagen kann: Aha, 60iger, 70iger Jahre oder 80iger Jahre, die Deinen Bildern recht ähnlich sind.

Manche Orte sind wohlhabender, manche weniger- wer gerne "Ortsbesichtigungen" macht, wie wir - schaut zu, dass man fix durch diese Gebiete kommt und zum alten Ortskern gelangt, wo man wieder atmen kann.

Nach Jahren dieses "Hobbies", wo am Ortsrand geparkt und alle irgendwie erreichbaren Lokalitäten aufgesucht wurden um den Sonntagmorgen mit einem etwas interessanteren Hundespaziergang auszufüllen,

ziehen wir nunmehr das freie Feld -eindeutig- vor !

(Wohl auch deshalb, dass meine Bilder sich von "Architektur" zu "Landschaft" geklärt haben)

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Den meisten fallen solch schreckliche Bausünden überhaupt nicht auf. Wie ich gelesen habe, sind bei 95% aller Neubauten keine Architekten beteiligt, nur Statiker. Der dabei entstandene Schrott ist schrecklich.

 

 

... aber auch Architekten bauen Schrott ... (Peter ich hoffe du bist keiner).

 

Meiner Meinung nach sind nicht die Neubauten das Problem sondern Bauten die teilrenoviert werden.

 

Neubauten sind in der Regel aus "einem zeitlichen Guss" und wirken deshalb immer relativ harmonisch. Diese Teilrenovierungen sind Kompromisse und so mischen sich Stile und Materiallien meist "führungslos" ineinander. Das Ergebnis ist furchtbar - wie gezeigt.

 

Einige meiner Kunden produzieren diese Art von Haustüren. Für die Auftraggeber, dies sind in der Regel die Patronen des Heims, ist die Haustür das Aushängeschild und hier wird kräftig investiert, die Qualitätsansprüche sind ja auch imens. In "Fachkreisen" spricht man von Hausfrauenqualität - einer ganz eigenen Norm. Das Fenster daneben kommt dann wieder in Plastik aus dem Baumarkt.

 

Danke für's zeigen.

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Ich bin natürlich nicht dagegen solche "Bausünden, Geschmacksverirrungen, Schrott und Katastrophen" anzuprangern.... aber wir selbst sind natürlich alle "Produkte oder Ergebnis" von Herkunft, Ausbildung, Bildung und nicht zuletzt der Einkommensgruppe der Gesellschaft aus der wir kommen.

Und so sind manche erst zufrieden.... wenn sie eine ähnliche Haustür wie die Nachbarn haben, womöglich sogar noch etwas schwerer. Wenn man bisher über einen Naturboden zum Haus ging...geht man später über Waschbeton-Platten und heutzutage pflastert, wer auf sich hält, mit China-Basalt den Weg zur Garage.

So sind wir!

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Sicher, uns kommt diese Art von Häusern nicht besonders hübsch vor; vielleicht veraltet (70 er bzw. 80 er Jahre) oder durch Teilrenovierungen verhunzt.

Auf der anderen Seite werden sie bewohnt und von ihren Eigentümern gemocht. Sonst würden sie nichts in andere Türen oder neue Fenster investieren.

Dieses Verhalten ist ja nicht ganz neu. Ich glaube irgendwo einmal gelesen zu haben, daß die Fürstbischöfe von Bamberg im 17. Jahrhundert eine barocke Residenzstadt haben wollten und die Umgestaltung der Fassaden bezuschußt wurde. So kommt es, daß sich hinter manchem Bamberger Barockjuwel ein gotisches Fachwerkhaus verbirgt. Dieser Eingriff in die Substanz ist gravierender, als eine neue Prachttür.

Und z. B. die Barockarchitektur wurde im späten 19. jahrhundert auch abqualifiziert. In meiner Jugend machte man sich über den Historismus lustig, obwohl ihn jetzt manche sogar erhaltenswert finden.

Die Umstände haben es mitgebracht, daß ich ein altes Haus gekauft habe und renovieren mußte. Da sind die Keller von irgendwann, das Erdgeschoß von 1854, aufgestockt wurde um 1900, die Haustür ist etwa von 1960. Man hat Fensteröffnungen verlegt und, was ja eine der größten Sünden ist, die Sprossenfenster durch einteiligte ersetzt. Diese waren in miserablem Zustand. Ich habe aber keine Holz-Sprossenfenster eingebaut, sondern bewußt einteilige Kunststoff-Fenster. Sie verziehen sich nicht, müssen nicht gestrichen werden und lassen sich leicht putzen.

Was ich damit sagen wollte: Auch das Aussehen der Wohngebäude ist so stark Geschmackssache, daß ich mich nie peinlich berührt fühle, wenn ich ein in meinen Augen unschönes Haus sehe, sondern höchstens bescheiden wegblicke. Schlimmer finde ich leerstehende oder verwahrloste Häuser, denen man ansieht, daß sie ihre Bewohner nicht interessieren.

 

Gruß

Thomas

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Guest Xanthippe
... die mich immer wieder vor Rätsel stellt und mich peinlich berührt, wenn ich mal wieder "nach Hause " komme ....

 

....über Geschmack lässt sich nicht streiten, Oder vielleicht doch?

Aber es gibt Schlimmeres, wenn ich z.B. an die Ortskerne mancher Städte denke.....

Irgendein schlauer Mensch (leider ist mir der Name entfallen) hat gesagt (sinngemäß):

"Früher waren die Häuser vielleicht nicht schöner, aber sie hatten ein Gesicht!"

Tja, wem's gefällt...:(

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