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Herr Salgado, Sie gelten...


martin

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Guest johann_wolfgang

Sie sind bekannt dafür, dass Sie ausschließlich mit Schwarzweißfilmen arbeiten…

 

…soll ich Ihnen was verraten? Ich habe angefangen, digital zu fotografieren.

 

Wie bitte?

 

Die Qualität der Filme hat extrem nachgelassen. Früher hatten Schwarzweißfilme einen hohen Silberanteil. Silber ist aber teuer. Vor zwanzig Jahren war die Qualität eines Kleinbildnegatives besser als heute die Qualität eines Mittelformats, das dreieinhalb Mal so groß ist. Man kann das an den alten Abzügen sofort sehen.

 

Wie verändert das Ihre Arbeit?

 

Erstaunlicherweise ändert es gar nichts. Ich mache Kontaktbögen wie mit den Filmen, ich nehme mir die Lupe und suche die Bilder aus. Dann werden Arbeitsabzüge in 13 mal 18 gemacht, der einzige Unterschied ist, dass die Basis nicht mehr chemisch, sondern physikalisch ist.

 

Martin, vielen Dank für diesen Link von Dir. Es freut mich, dass ein wirklicher Leicajaner den TAGESSPIEGEL liest - ich lese dort seit mehr als 30 Jahren, jeden Tag.

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Früher hatten Schwarzweißfilme einen hohen Silberanteil. Silber ist aber teuer. Vor zwanzig Jahren war die Qualität eines Kleinbildnegatives besser als heute die Qualität eines Mittelformats, das dreieinhalb Mal so groß ist. Man kann das an den alten Abzügen sofort sehen.

 

glaubt ihr das?

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glaubt ihr das?

 

Natürlich ! Vor 20 Jahren hat er mit Leicas gearbeitet, Mittelformat hat er mit mit einer schnöden Pentax gemacht...da muss doch ein Unterschied sein !

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glaubt ihr das?

 

ehrlich gesagt, stützt diese behauptung eine wahrnehmung von mir, die ich auch zu sehen glaube (also nicht der MF-vergleich, aber daß die früheren bilder irgendwie viel mehr tonalität haben). mir fiel das letztens bei gedruckten kontaktabzügen von vor 45 auf.

 

ich habe mir das aber bisher immer damit erklärt, daß früher die laborkräfte (weils quasi ja standard war) besser drauf waren und quasi damals jedes bild optimal entwickelt wurde.

 

vielleicht hat er ja recht?

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ehrlich gesagt, stützt diese behauptung eine wahrnehmung von mir, die ich auch zu sehen glaube (also nicht der MF-vergleich, aber daß die früheren bilder irgendwie viel mehr tonalität haben).

 

aber es gibt doch filme, die seit 1989 auf dem markt sind.... dass die heute schlechter sind, glaube ich nicht!

vielleicht meint er, dass es früher filme gab wie den ektar 25 (der in einer leica sicher so gut war, wie ein 400er in einer hasselblad...)

ich kann mir das nicht wirklich erklären.

 

(und sooo hoch ist der silberpreis nun auch nicht)

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die frage ist, ab wann das silber in den filmen reduziert worden ist! dazu kann sicher hier jemand was sagen. dann könnte man den zeitraum eingrenzen.

 

das war mit sicherheit vor 89. in den filmen war glaub ich schon ganz schön silber.... das meiste davon wurde ja beim entwickeln "wegggeschmissen" (es sei denn du knipstest grundsätzlich mit objektivdeckel drauf ;-)))) ) und es ist verständlich, daß dieser art von edelmetallvernichtung entgegengewirkt wurde.

 

im zuge der in nächster zeit (s. eckhardt) fortschreitenden film-ist-aus-phase machte es aber evtl. sinn für die paar SW high-ender wieder einen richtigen silberfilm herzustellen. (?)

 

lg matthias

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Guest Bernd Banken
glaubt ihr das?

 

Ja, das glaube ich, bzw. ist eine Bestätigung meiner Vermutung. Warum?

Vor ca. 35 jahren waren meine beiden Standardfilme in s/w die Ilfords FP4 und HP5. Da ich lieber draussen mit der Kamera rumlief anstatt zu panschen, waren die Entwicklungsprozedere nicht so auf die letzte Kommastelle genau oder akribisch. Die Ergebnisse aber gefielen mir.

Nach dem Wiedereinstieg vor ca. zwei Jahren und besserer Einhaltung der Herstellervorgaben, haben mich die Ergebnisse eines HP5+ sowohl mit ID11 als auch mit meinem damaligen Entwickler Microphen total enttäuscht.

Das Rätselraten, warum die steinalten Negative, die noch nicht mal auf Scannerperformance hinsichtlich Dichte etc. optimiert waren, besser als das neue Zeugs sind, konnte ich nicht lösen.

Erst mit dem Fuji Neopan 4oo "passt" es für mich wieder. Allerdings habe ich ein geschenktes Thermometer ausgetauscht und den Kipprythmus etwas weniger hektisch ausgeführt.

Eben ist mein zweiter Neopan 400 entwickelt worden, mal sehen ob es eine Konstanz zum ersten gibt.

 

Natürlich ist mir klar, dass wie alle Produkte, die über einen sehr langen Zeitraum vom Namen her unverändert sind, in ihrer Rezeptur oder Beschaffenheit immer wieder verändert worden sind und manchmal nur noch den Namen als Hülle benutzen.

Wer immer dran bleibt, merkt das schneller als jemand, der nach langer Pause wieder anfängt und erstmal die Fehler bei sich selber sucht.

 

Gruss

Bernd

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ich kann diese Vermutung mit dem Silbergehalt weder wissenschaftlich nachweisen, noch aus der eigenen Erfahrung bestätigen.

Ich belichte nun seit 28 Jahren Filme und stelle heute fest,

gerade mit dem Fuji Neopan 400,

das die Qualität immer noch sehr gut ist.

Eigene Veränderungen in der Handhabung beim Entwicklen haben den Prozess eher stabilisiert.

Auch das Eintesten, was ich früher nicht gemacht habe,

hat die erreichbare Negativdichte auf ein konstantes Mass gebracht.

 

Mit Verlaub, das was in dem Interview rüberkommt zielt auf die Vermarktung von digital Kameras ab.

Bei einem Gespräch mit einer renomierten Fotografin,

sagte sie dass sie Filme entwickeln lässt,

HCB tat dies ebenfalls,

wie wollten diese Menschen die Qualität eines Filmes begutachten?

(keiner dieser beiden hat einen Rückgang der Filmqualität konstatiert)

Entwickelt Salgado selbst?

 

Was mir nur aufgefallen ist,

sind unterschiedliche TriXe vom Massen Abwickler,

also keine original TriX.

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Ich halte das für Quatsch, was Salgado sagt. Je feinkörniger der Film, desto feiner die Grauabstufungen, desto besser die Tonalität. Die heutigen Filme sind viel feinkörniger als die früheren. Vielleicht ist das gröbere Korn soviel schwerer, dass der Silbegehalt zwangsläufig wesentlich höher gewesen sein muss. Dann würde Verringerung des Silbegehalts eher auf eine Qualitätsverbesserung hindeuten. Eine solche habe ich persönlich auch deutlich wahrgenommen.

 

Elmar

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Früher waren die Prozesse bein Gießen der Emulsion noch nicht so optimiert, wie heute, so daß mehr Silber in der Emusion war. Dadurch gabs gröberes Korn, aber auch bessere Tonwerte.

 

Bsp: der alte Tri-x, oder die alten Orwo-Emulsionen. Orwo war, was den Silbergehalt angeht, ein Geheimtip - allerdings wohl eher unfreiwillig. Deren Gießmaschinen waren einfach schon uralt.

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Früher waren die Prozesse bein Gießen der Emulsion noch nicht so optimiert, wie heute, so daß mehr Silber in der Emusion war. Dadurch gabs gröberes Korn, aber auch bessere Tonwerte.

 

.

 

Werklich net! Wie die Frankfurter sagen. Die Gießtechnik war überaus entwickelt.

Es hatte mit den Emulsionen zu tun, die noch keine Flachkristalle oder Twins kannten.

Die AgX-Körner waren eben größer, woraus ein höherer Silbergehalt folgt. Die eigentliche Körnigkeit entsteht übrigens beim Entwickeln.

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Guest Plaubel

Der Meister des Klischees möchte auf seine alten Tage lieber vor dem Computer sitzen - oder sitzen lassen. Ich schau mir solange lieber Bilder von Fotografen an, die etwas Neues zu sagen haben - z.B. Pieter Hugo.

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