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Bernina-Express


ErichF

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Ein roter Schmalspur-Zug von Chur bis Tirano in Italien ist der steilste Adhäsions-Eisenbahnzug der Welt. Er bewältigt eine Steigung von 70 Promille ohne zusätzliche Hilfen z.B. mit Zahnrädern. Die maximale Höhendifferenz ist etwa 1.900 Meter.

Zwei Loks sind erforderlich, um die Steigungen hinaufzukommen.

 

 

[ATTACH]103725[/ATTACH]

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Hinauf kommen sie immer. Das ist nicht das Problem. Aber die Leute wollen langsam genug wieder hinab. Man braucht zweit Triebwagen zum Bremsen. Die abgebildete Komposition scheint mir übrigens nicht die Bernina-Express-Wagen zu führen.

str.

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Aber noch problematischer noch ist es, das Gefälle hinunterzukommen, ohne das der Zug außer Kontrolle gerät.

In Tirano stinkt es ganz gewaltig nach verbrannten Bremsbelägen, wenn man auf etwas üpber 400 metern Höhe angekommen ist, diese bestehen aus einer Art Korund-Gemisch und müssen häufig ausgetauscht werden.

In St. Moritz am Bahnhof sind ständig neue Bremsbeläge bereitgestellt.

 

 

[ATTACH]103726[/ATTACH]

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Hinauf kommen sie immer. Das ist nicht das Problem. Aber die Leute wollen langsam genug wieder hinab. Man braucht zweit Triebwagen zum Bremsen. Die abgebildete Komposition scheint mir übrigens nicht die Bernina-Express-Wagen zu führen.

 

str.

 

 

Doch, wir sind damit gefahren. Natürlich bremsen die auch mittels Energierückführung über die Oberleitung, aber zur Sicherheit gehören die gezeigten Bremsbacken, die keine Stahlguß-Konstruktionen sein können. Daher verschleißen auch die Waggonräder viel schneller als mit gewöhnlichen Eisenbahnbremsen.

Im übrigen kommen solche Züge nur bis zu einer Steigung von 70 promille, also 7 Prozent hinauf, bei steileren Strecken würden die ohne die Zahnrad-Zusatzantriebe, die z.B. beim Glacier nach Zermatt die 15% Steigung nicht bewältigen können.

 

Den sind wir (natürlich) auch gefahren, aber die Antriebe unter der Lok waren unzugänglich zum Fotografieren.

 

Gruß

Erich

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Korund-Gemisch? Da können sie doch geich Schleifsteine an die Räder drücken...... die üblichen Eisenbahnbremsklötze würden womöglich schmelzen, mit den Radringen verschweißen?

Schöne Fotos (auch farblich das Zugbild) , ich mag auch solche Materieal-Fotos, Ansammlungen von etwas, die unterschiedlichen Linienverläufe sehr gern und das Zuckerl ist für mich dann der Hammer.

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Guest user9293

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Eine interessante Variante die Steigung oder das Gefälle zu minimieren ist die 360° Kurve, die der Zug im Puschlav zu nehmen hat - außerdem lustig sind die Besen an den Häusern, mit denen die dusseligen Knipser eingekehrt werden :)

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Gerd, wegen des Bremsbacken-Materials, Korund in bestimmter Kristall-Form muß keine Schleifeigenschaften haben, es genügt ja einigermaßen Standfestigkeit gegen die immense Hitze beim Bremsen, zumindest das Bindemittel für die Bremsbacken roch, besser stank wie bei einer Schleifhexe im Dauereinsatz.

Von dem Personal des Zuges konnte mir auf meine Frage keiner eine Auskunft geben.

 

Gruß

Erich

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Das ist indertat die Brücke mit der Kehre zwischen Brusio und Campascio, unten sieht man den Schienenstrang durch die Brücke wieder hinausführen; und man sieht die neuen Aussichtswagen des Bernina-Express jetzt deutlich. Die Kehrtunnel auf der Albulastrecke zwischen Bergün und Preda lassen sich nicht so leicht im Bild einfangen...

str.

PS: Daß mir die Spiegelung des zweiten Wagens im ersten besonders gefällt und daß ich das mehr noch hervorgehoben hätte, muß ich ja nicht sagen. str.

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...

PS: Daß mir die Spiegelung des zweiten Wagens im ersten besonders gefällt und daß ich das mehr noch hervorgehoben hätte, muß ich ja nicht sagen. str.

 

 

Danke Stefan; ja, ich hätte die Kamera noch weiter raushalten müssen, die Aufnahme war blind gemacht; zum einen war das Schiebefenster am Ende des Wagens sehr klein, zum anderen hatte ich aus Zeitgründen gar keine nachträgliche Kontrolle über den Ausschnitt.

Na ja, besser so als durch die Scheiben mit ihren Reflexen. Vor allem die älteren Aussichtswagen haben gebogene Plexiglasscheiben, das reflektiert wie irre.

 

Gruß

Erich

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Das sind schon die neuen Aussichtswagen, meine ich. Die auf der Albulastrecke sind freilich ganz anders. Daß verschiedene Wagentypen verwendet werden, hängt mit den engeren Kurvenradien auf Teilen der Berninastrecke zusammen.

An einer der Brücken auf der Albulastrecke zwischen Bergün und Preda ist eine Tafel angebracht, auf der jemand den Tod seiner Frau beklagt, die beim Photographieren aus dem Zug gefallen ist.

str.

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Ja, das waren schon die neuen Aussichtswagen. Auf der Fahrt von Chur nach St Moritz bei der Hinreise hatten wir einen der alten Aussichtswagen. Später dann, sowohl beim Bernina- als auch beim Glacier-Express nach Zermatt hatten wir diese neuen Waggons.

 

Aber diese letztere Reise war nicht so schön wie die Bernina-Strecke, das war eine richtige Hektik mit einer Masse von Zügen der Matterhorn-Gotthard-Bahn. Wie mir übrigens Zermatt wesentlich weniger gefallen hat als St Moritz, obwohl abends in S.M. die Gehwege hochgeschoben werden, während in Zermatt die ganze Nacht durch Leben auf der Bahnhofstrasse ist

 

Gruß

Erich

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Guest user9293

von Preda nach Bergün bin ich mal an einem Winterabend mit einem Schlitten gefahren. Ich wurde gefragt, ob ich als Aufsicht für eine Schulklasse mitfahren wollte. Habe ich gerne gemacht. Vor mir auf dem Schlitten hatte ich ein Mädchen, die hat die ganze Rutschpartie nur gelacht - und als wir in einer Kurve in einem Schneehaufen landeten hat die noch mehr gelacht - herrlich - und die Strecke ist echt lang. In der Bäckerei in La Punt Chamues-ch [La Punt Tscha-mu-esch-tsch] hatten wir einen Lehrling aus Poschiavo [Poskiavo]. Den Zug als Tourist zu benutzen ist natürlich entspannender als damit zur Arbeit fahren zu müssen. Ruggero [Rrrrudscherrrro] fuhr natürlich nur am Wochenende heim. Das Wochenende war nicht lang. Samstag Mittag bis Sonntag Mittag - Sonntag um 18:00 Uhr war Antreten in der Backstube zum Vorbereiten - 6-Tage-Woche - klar. Der andere Lehrling kam aus Ardez, das liegt in der Nähe von Ftan bei Scuol [schku-ol] (Schuls ist für deutsche Weicheier) - in Ftan ist übrigens das Paradies (http://paradieshotel.ch/), unsere Konditorin hieß Ladina und kam aus Cinuos-Chel [Ci-nu-os-tschel]. Auf dem Weg zu Arbeit mußte die durch Ortschaften mit so klangvollen Namen wie S-chanf [wahlweise S-tschanf, Ch-Tschanf oder Sch-tschanf], Zuoz [Zu-oz], und Madulain. Diese Namen sind noch garnix. Wenn man tagtäglich zwischen 5 Leuten steht, die rätoromanisch miteinander Reden, und die dann nach einer Weile auch versteht, dann kommt man sich vor als verstünde man eine Geheimsprache.

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Guest user9293
... obwohl abends in S.M. die Gehwege hochgeschoben werden
in den Jahren als Konditor bin ich immer erst abends ab 22:00 Uhr nach St. Moritz gefahren - auch in der Woche. Das Cascade war immer gut für den Anfang CASCADE, RESTAURANT - BAR, ST. MORITZ, das Stübli im Schweizerhof war auch immer bumsvoll. Dort schmeckte mir das Bier aber nicht (Warsteiner). Zum Tanzen gings ins Vivai - O.K. wenn man wie die Einheimischen keinen Eintritt bezahlen muß, sonst wird das auf Dauer zu teuer. Das California scheint es auch noch zu geben. Die hatten früher einen Billardtisch, leckere Spaghettigerichte und Livemusik bis früh in den Morgen. Ich erinnere mich an Musiker aus Kanada, der auch blieb und heiratete (tagsüber war der Photograph), ein Hawaiianer und ein Südafrikaner - es war wirklich nett damals.
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Deine Geschichten sind ja interessant, Stefan. Du hast also auch als Konditor gearbeitet? Ich dachte, Du wärst Techniker oder Ingenieur.

Aber interessant war auch bei unserer einwöchigen Reise, daß wir nur von jungem deutschen Personal bedient wurden; die waren teils in einem normalen Arbeitsverhältnis oder auch zur Ausbildung in der Schweiz. Und auch als Konditor kann ich mir vorstellen, ist die Schweiz gut zum Lernen und Arbeiten.

 

Hier habe ich noch zwei Bilder vom höchsten Punkt der Strecke, direkt an dem grünen Gletschersee, in dem auch Angler ihr Glück versuchten, auf über 2.200 Meter Höhe.

 

[ATTACH]104230[/ATTACH]

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in den Jahren als Konditor bin ich immer erst abends ab 22:00 Uhr nach St. Moritz gefahren - auch in der Woche.

…Livemusik bis früh in den Morgen. Ich erinnere mich an Musiker aus Kanada, der auch blieb und heiratete (tagsüber war der Photograph).

 

Ihr hattet offensichtlich eine beneidenswerte Kondition oder sehr großzügige Chefs. :)

 

Gruß

 

jopa

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Guest user9293

auf einem der Bilder von str mit denen er mich auf dem Laufenden hält, sieht man 2 Fenster in der Giebelspitze des Cafe Schulze. Das linke Fenster war meins - das Rechte gehörte zum Zimmer des Bäckers. Unsere Zimmer waren getrennt durch eine dünne Bretterwand. Der schnarchte damals so wie meine Frau es heute von mir beschreibt. Deshalb schlief ich früh (bis ca. 22:00 Uhr) vorher war in St. Moritz sowieso nix los - und dann wieder ab 2 oder 3, wenn der Bäcker in die Backstube ging. Ich mußte morgens um 6:30 die Brötchen ausfahren. Danach konnte ich mir alles selbst einteilen. Absolut freie Hand, Traumjob - nur der Liebe wegen bin ich damals dort weg.

 

Schlecht war nur wenn der Zweitbäcker keine Lust hatte - dann war meine Nacht natürlich kurz weil ich dann aushelfen mußte. Die Tochter des Chefs sagte mal zu mir: "Deinen Job möcht' ich haben. Mein Vater läßt Dir völlig freie Hand." und als ich Jahre später das Cafe betrat, drehte die Chefin den Kopf und rief ihren Mann: "Dieter, Dein verlorener Sohn ist da."

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