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Erschöpfung


sunafan

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Grandioses Bild.

Der Radler, zusammengebrochen unter der Last seines Rads ?

Wohl eher unter der Last der Berge hinter ihm und der Mühen die sie im bereitet haben.

Daß man ihn nur ahnen kann im Bild mag technisch ein Nachteil sein, aber so macht er neugierig und betroffen, weil er wirklich aussieht wie eine zerdätschte Fliege.

Gruß,

Philipp

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Guest gugnie

Grandiose (ich nehme das schon genannte Wort gern auf) fast gemäldeartig wiedergegebene Landschaft......da tut der Radfahrerer fast nichts zur Sache. Aber ich hätte natürlich gern mehr Vordergrund, vielleicht das Bild ein wenig anders beschneiden? Hinter dem Felsbrocken rechts vielleicht und insgesamt dann etwas gößer.

Gefällt mir außerordentlich gut.

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Das Bild ist ganz wunderbar anzuschauen. Fast wie eine romantisch-

klassizistische Historienmalerei.

 

(Was ein Fahrrad dort oben soll, ist nicht leicht einzusehen. Ich habe

so einen Künstler mal gefragt, ob er denn sicher sei, daß sein Rad

dorthinauf wolle. Natürlich konnte er mit der Frage nichts anfangen.

 

Merke: Ein Radfahrer hat immer recht, auf den Gehwegen jagt er

Fußgänger, auf der Straße hindert er mit Lust die Automobile, in

den Bergen ruiniert er die Wege.)

 

str.

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@ str

 

Stefan, diese Frage habe ich mir selbst auch einmal gestellt, als ich ein Mountainbike

zwei Drittel des Berges hinaufgeschleppt habe. Beim Abstieg, am Ende meiner Kräfte und mit schmerzenden Kniegelenken war ich glücklich, die letzten zehn Kilometer auf dem Rad talwärts rollen zu dürfen.;)

 

@sunafan

 

Das Bild ist toll, auch wenn der Radler kaum als solcher erkennbar ist.

 

Gruß Andreas

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Guest gugnie

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dennoch... ist es für mich gelegentlich fast abartig wie sich und wo sich die Biker mit ihren Rädern bewegen und die Oberflächen in empfindlichen Bergregionen aufreißen mit den Stollenreifen insbes. während der andauernden Bremsmanöver bergabwärts, als wenn's eh schon wurscht wäre.....

Da lob ich mir die friedlichen Silberlocken auf den Sonnenterrassen gleich neben der Seilbahn-Station, die machen wenigstens nichts kaputt.

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Da lob ich mir die friedlichen Silberlocken auf den Sonnenterrassen gleich neben der Seilbahn-Station, die machen wenigstens nichts kaputt.

 

Gewiß nicht, da haben die Seilbahnbauer schon vorgearbeitet. Es kam

dann noch die Kanalisation dazu, dann die Rutschbahn für die Enkel,

dann die Zelte zum Bierausschank für die Schwiegersöhne und die

Sylter Strandkörbe für die Töchter. Neuerdings findet sich noch der

Hubschrauberlandeplatz neben der Bergbahn für den Panoramflug

über die Gletscher.

 

Von Mauricio Kagel gibt es eine Oper: «Die Erschöpfung der Welt.»

 

str.

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Gerd, manchmal versuche ich, mir etwas besonders Unsinniges und

Böses auszudenken, um es ganz allein zu haben. Schon bald drauf

führt mich die Wirklichkeit in Demut und zeigt mir, wie weit sie gerade

auch in dieser Bosheit und Unsinnigkeit mir voraus ist.

 

str.

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Guest gugnie

Es scheint, dass wir Menschen bei großer Unterschiedlichkeit dennoch die gleichen Hirnstrukturen haben und selbst unsinnigste und bösartigste Gedanken offensichtlich Allgemeingut sind. .............."Du bist nie allein"(hat, glaube ich, Roy Black gesungen) tröstlich wie beängstigend.

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dennoch... ist es für mich gelegentlich fast abartig wie sich und wo sich die Biker mit ihren Rädern bewegen und die Oberflächen in empfindlichen Bergregionen aufreißen mit den Stollenreifen insbes. während der andauernden Bremsmanöver bergabwärts, als wenn's eh schon wurscht wäre.....

Da lob ich mir die friedlichen Silberlocken auf den Sonnenterrassen gleich neben der Seilbahn-Station, die machen wenigstens nichts kaputt.

 

Mannomann, dieser Wandererfaschismus ist echt zum k!"§en. Da trollen sich Karawanen von Sonntagsfahrern in ihren Autos zur Bergstation, um mit der Seilbahn zur Kaffeeterrasse hochzufahren und das hochgeschaffte Zeugs zu konsumieren, um schließlich herdengleich die für sie angelgten Wege herunterzutrampeln. Und dann sind diejenigen, die das per Muskelkraft erklimmen, die bösen Terroristen. Ist das Neid? Auf jeden Fall ist es typisch deutsch: Die Wege gehören uns, da hat kein anderer was zu suchen.

 

 

Das Bild ist übrigens klasse.

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Guest gugnie

Hey macos,

lass dich nur aus... ich gehörte immer zu den Wanderern, fühle mich nicht betroffen.

Ich sprach von den Schäden, die die Biker an der empfindlichen Flora anrichten auf den, besser: neben den, schmalen Wanderwegen in Gegensatz zu den Auswirkungen durch Wandererfüße. Die Biker fahren übrigens auch mit ihren Autos an die Berge heran und steigen dann um.

Gut dass Du kein typischer Deutscher bist!? Das fehlt uns hier noch eine Faschismus-Debatte.

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Als erstes vielen Dank für die anregenden (teils kontroversen) Kommentare und hilfreichen Vorschläge, zum Bild wie zum Umfeld.

 

Die Alpen sind wohl beides: Einerseits der grösste Freizeitpark Europas, andererseits ein Naturreservat und eines der letzten, grösstenteils unberührten Rückzugsgebiete für Pflanzen und Tiere (ausserdem natürlich eine faszinierende Anhäufung von Fels und Eis). Die Übernutzung kann man wohl am besten in den grossen Skigebieten mit ihren erodierten Flächen und weithin sichtbaren Masten beobachten; andererseits ist ein Gebiet, in dem ein Wolf, der mehr als die ihm zugestandenen – ich glaube 20 – Schafe gerissen hat, erst nach Wochen erlegt werden kann, eher fraktal als übersichtlich gestaltet und wohlgeordnet.

 

Zum Bild: Dass es den Eindruck eines Gemäldes macht ist weitaus weniger der Bearbeitung als vielmehr der tatsächlich vorherrschenden Stimmung zu verdanken: Es zogen ständig Nebelschwaden über die Bergflanke, der Pass (Monte Moro) war dann vollständig in Nebel gehüllt. Ich habe Gerds Vorschlag aufgenommen und ein wenig (zu wenig?) den Vordergrund beschnitten:

 

[ATTACH]96217[/ATTACH]

 

Eigentlich hat Philipp schon genau die Intension für das Foto und die Geschichte dahinter wiedergegeben: Der Fahrradfahrer war tatsächlich völlig erschöpft von der hinter ihm liegenden Tour und das sowie die Ursache dafür sollte mit dem Foto gezeigt werden; das sprachliche Bild der „zerdätschten Fliege“ trifft es ziemlich genau. Dieser Pass ist für Wanderer übrigens nicht schwer: Ich war u.a. mit 9-13-jährigen Kindern an dem Tag unterwegs. Allerdings sind die letzten ca. 350 Höhenmeter mit dem Velo absolut unbefahrbar, und zum grössten Teil muss sogar getragen werden (einige Passagen sind mit Ketten gesichert, da bleibt nur eine Hand für das Tragen des Velos).

 

Noch eine letzte Bemerkung: Der Fahrradfahrer war mit einer Gruppe von 6 oder 7 weiteren Kameraden unterwegs, die ca. 15 Minuten vor ihm auf dem Pass waren, auf dem es neblig, kühl und ziemlich windig war. DAS habe ich nicht verstanden.

Für die Abfahrt nach Macugnaga (ziemlich steil) haben sie dann die Seilbahn gewählt.

 

Viele Grüsse

Lutz

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