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Ich war gestern in der HCB-Ausstellung in MS


fotofutzi

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und muss ehrlich sage: So richtig hat mich das nicht vom Hocker gehauen

 

Ich will nicht respektlos sein, aber ich hab in diesem Forum schon etliche Bilder gesehen die ich besser fand als das, dass ich gestern sah

 

Was ist es das ihn so berühmt werden lies?

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114 User lesen, keiner Antwortet

 

Ist das Thema so heiss das man sich die Finger verbrennen kann?

Jetzt bitte nur keine Sprüche das ich es besser machen soll.

Meine Frage war ernstgemeint.

 

Was soll man über eine Ausstellung schreiben, die man nicht gesehen hat und über Fotos sagen, die man nicht kennt????

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hallo,

keine Ahnung was und wiviel du dort gesehen hast.

Ist sicher immer auch eine Gschmacksfrage.

Ich kenne etliche (alle?) seine Foto-Bildbände und habe an seine letzte große Ausstellung zu Lebzeiten im Gropius-Bau in Berlin gesehen.

 

MICH hat er schon oft dermaßen was vom Hocker gehauen, dass ich meine helle Freude an seinen Bildern hatte und sie Stunden um Stunden mit großem Vergnügen angesehen habe.

 

Klar gab es insbesondere in seiner Ausstellung Bilder, die in meinen Augen rein dokumentarisch, also keine große Foto-Kunst waren und daher auch rein künstlerisch weniger überzeugend waren, als etliche andere, die ich aus seinen Bildbänden kannte.

Dann aber war er zumindest bei relevanten weltgeschichtlichen Ereignissen als Reporter zugegen.

 

Aus heutiger Sicht betrachtet, ist seine Handschrift wenig modern, halt eher klassisch, manch einem mag er sogar altbacken vorkommen.

Ich jedenfalls erinnere auf Anhieb mindestens 20 geniale fotografische Meisterwerke!

 

Aber vielleicht magst du hier mal schauen: Henri Cartier - Bresson

 

Ich verehre ihn ähnlich wie Doisneau, Riboud, Ronis, Klemm, Stieglitz und Rakete, alles Altmeister einer hochintensiven sw-Fotografie.

 

Ich kann mir aber auch denken, dass sein Stil zeitgeistorientierten Geistern heute weniger sagen könnte, als er mir immer noch sagt.

 

Ich verehre ihn sicher nicht wegen seines Namens, sondern tatsächlich wegen der vielen staunenden Momente, die er mir beim tiefen Eintauchen in seine Bilder geschenkt hat.

 

ausführlich genug?

 

grüße

manfred

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hallo,

keine Ahnung was und wiviel du dort gesehen hast.

Ist sicher immer auch eine Gschmacksfrage.

Ich kenne etliche (alle?) seine Foto-Bildbände und habe an seine letzte große Ausstellung zu Lebzeiten im Gropius-Bau in Berlin gesehen.

 

MICH hat er schon oft dermaßen was vom Hocker gehauen, dass ich meine helle Freude an seinen Bildern hatte und sie Stunden um Stunden mit großem Vergnügen angesehen habe.

 

Klar gab es insbesondere in seiner Ausstellung Bilder, die in meinen Augen rein dokumentarisch, also keine große Foto-Kunst waren und daher auch rein künstlerisch weniger überzeugend waren, als etliche andere, die ich aus seinen Bildbänden kannte.

Dann aber war er zumindest bei relevanten weltgeschichtlichen Ereignissen als Reporter zugegen.

 

Aus heutiger Sicht betrachtet, ist seine Handschrift wenig modern, halt eher klassisch, manch einem mag er sogar altbacken vorkommen.

Ich jedenfalls erinnere auf Anhieb mindestens 20 geniale fotografische Meisterwerke!

 

Aber vielleicht magst du hier mal schauen: Henri Cartier - Bresson

 

Ich verehre ihn ähnlich wie Doisneau, Riboud, Ronis, Klemm, Stieglitz und Rakete, alles Altmeister einer hochintensiven sw-Fotografie.

 

Ich kann mir aber auch denken, dass sein Stil zeitgeistorientierten Geistern heute weniger sagen könnte, als er mir immer noch sagt.

 

Ich verehre ihn sicher nicht wegen seines Namens, sondern tatsächlich wegen der vielen staunenden Momente, die er mir beim tiefen Eintauchen in seine Bilder geschenkt hat.

 

ausführlich genug?

 

grüße

manfred

 

Hallo Manfred,

 

DANKE für Deine sehr ausführliche Antwort.

 

Die Auststellung nennt sich Tête à tête.

 

Mir war zwar klar das es eine reine Portrait-Ausstellung ist, jedoch wirkte die Sammlung eher langweilig auf mich. Missversteh mich bitte nicht, es waren schon Werke dabei die ich sofort in meine Wohnung hängen würde, aber auch etliche die ich gar nicht erst durch das Labor gejagt hätte.

 

Geschmäcker sind sehr verschieden - zum Glück natürlich - und gerade alt und klassisch mag ich sehr. Ich werde mir Deinen Link mal in Ruhe anschauen und meine Meinung überdenken.

 

Gruss

Jürgen

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jürgen,

gerne,

so verschieden können Geschmäcker sein! Gerade sein Portrait-Buch »Tête à tête« hatte es mir besonders angetan.

Sensationell sein Portrait von Sartre!

Oder noch mehr das Doppelportrait des dunkelhäutigen Paares!

 

Beeindruckend auch sein Stil, die Leute leicht von oben zu portraitieren, so dass immer einiges vom Hintergrund / dem Lebenszusammenhang des Portraitierten sichtbar wird, ohne dabei jemals »von oben herab zu wirken«

 

Er ist ganz sicher die eine oder andere Entdeckung wert!!

 

Wobei mir persönlich seine Frankreich-Bilder oft dichter erscheinen, als seine Bilder von Reisen nach China, USA, Mexico, Indien etc.

Allerdings sind ihm auch da jeweils einzelne Meisterwerke gelungen! Teilweise von einer solchen Schlichtheit, die Berückend ist.

 

grüße

manfred

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114 User lesen, keiner Antwortet

 

Ist das Thema so heiss das man sich die Finger verbrennen kann?...

 

nö, aber du hast erst 28 postings hier, bist also noch zu jung, als dass man deine Fragen ernst nehmen würde und dich als "antwortwerten" Kandidaten einstuft ;)

 

Aber mal ehrlich: was die Ausstellung betrifft (auch ich habe sie noch nicht gesehen), hängt es wohl primär von den dort ausgestellten Bildern ab, und vor allem auch, wie sie präsentiert werden, ob da "was rüberkommt" oder eben nicht. Ich würde das nicht an der Person des Künstlers festmachen und diesen -deswegen- in Frage stellen.

 

Ich erinnere mich an die letzte Ausstellung, die ich im Picassomuseum gesehen habe (Sommer letzten Jahres): ich war so enttäuscht über die Ausstellung, dass ich kaum mehr weiß, um wen es ging (oK, es war eine spezielle Picassoaustellung...)

Aber die Räume dort sind extrem dunkel gehalten, nicht sehr gross, erstrecken sich über 2 Stockwerke, eng, und wenn man Pech hat, auch noch sehr viele Besucher.

 

Wie sollen -gerade Fotos, die Licht und Luft brauchen- da gut rüberkommen?!!!

 

Ich denke, hier liegt ein bisschen das Problem. Wie gesagt, ich habe diese Ausstellung noch nicht gesehen, aber ich kenne das Picassomuseum sehr gut und kann mir daher lebhaft vorstellen, wo der Knackpunkt liegen könnte.

 

Zu Bresson hat Manfred ja schon viel interessantes gesagt.

 

Grüße

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Guest Bernd Banken

wegen HCB bin ich hunderte von Kilometern durch die Städte gezogen.....sehr oft frustriert, aber manchmal......

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nö, aber du hast erst 28 postings hier, bist also noch zu jung, als dass man deine Fragen ernst nehmen würde und dich als "antwortwerten" Kandidaten einstuft ;)

ich werde dann mal dazu übergehen das Forum mit meine Spekulationen bzgl. M9/R10/VF/ÜF zu zumüllen. Damit würde ich sicherlich bis zur PK auf locker 800 Beiträge kommen. Das sollte dann wohl reichen. ;)

 

Aber mal ehrlich: was die Ausstellung betrifft (auch ich habe sie noch nicht gesehen), hängt es wohl primär von den dort ausgestellten Bildern ab, und vor allem auch, wie sie präsentiert werden, ob da "was rüberkommt" oder eben nicht. Ich würde das nicht an der Person des Künstlers festmachen und diesen -deswegen- in Frage stellen.

Die dort Auswahl der ausgestellten Bilder stammt vom Meisters selbst.

 

Ich denke, hier liegt ein bisschen das Problem. Wie gesagt, ich habe diese Ausstellung noch nicht gesehen, aber ich kenne das Picassomuseum sehr gut und kann mir daher lebhaft vorstellen, wo der Knackpunkt liegen könnte.

Das wäre ein Argument

 

Gruss

Jürgen

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Guest kalokeri

Hallo, Jürgen,

 

auch ich habe die Ausstellung im Picasso Museum nicht gesehen und kenne (nur) das gleichnamige Buch. Woran es liegt, dass Dir die Bilder nicht gefallen haben, könnte ich nur mutmaßen.

 

Ich selbst brauchte einige Zeit, um mit dem Werk von HCB warm zu werden. Am Anfang - vielleicht ob meiner Jugend damals - hielt ich es für belanglos. Später faszinierte mich zumindest, dass der Mann bei großen Ereignissen immer da war. Insbesondere der Band zur Revolution in China ist historisch faszinierend. Schließlich entdeckte ich den Fotografen HCB doch noch. Mittlerweile habe ich viele große Bilder in seinem Werk entdeckt, zu denen auch viele Portraits aus "Tête á tête" gehören.

 

Schau´noch einmal hin, würde ich sagen. Vielleicht ist es aber auch eine Frage des Interesses - ein passionierter Sportfotograf wird ganz andere Bilder sehen wollen ...

 

Thomas

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und muss ehrlich sage: So richtig hat mich das nicht vom Hocker gehauen

 

Ich will nicht respektlos sein, aber ich hab in diesem Forum schon etliche Bilder gesehen die ich besser fand als das, dass ich gestern sah

 

Was ist es das ihn so berühmt werden lies?

 

 

Wollte ja eigendlich nur einen Urlaubsgruss aus Portugal senden, da lese ich das hier :(

 

Ich war auch dort. Ist aber fuer deine Frage egal.

 

Kennst du Hintergruende der portraitierten Personen? Dies ist ueberaus wichtig fuer die Bildersprache von HCB.

 

Beispiel: Sartre vor der Point de Art - was siehst du im Hintergrund?

 

usw.

 

Gruss aus Portugal

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Guest s.m.e.p.
Wollte ja eigendlich nur einen Urlaubsgruss aus Portugal senden, da lese ich das hier :(

 

Ich war auch dort. Ist aber fuer deine Frage egal.

 

Kennst du Hintergruende der portraitierten Personen? Dies ist ueberaus wichtig fuer die Bildersprache von HCB.

 

Beispiel: Sartre vor der Point de Art - was siehst du im Hintergrund?

 

usw.

 

Gruss aus Portugal

 

Egal ob HCB oder Hobbyknipser:

 

Bilder bei denen der Betrachter ein Hintergrundwissen haben muss um zu kapieren dass es ein gutes Bild sind für mich keine guten Bilder. Ebenso wie Fotos, die nur deshalb funktionieren, weil ein bestimmter Schriftzug im Hintergrund in Zusammenspiel mit dem was vorne passiert eine bestimmte Stimmung erzeugt. Jemand der eine andere Sprache spricht versteht das Bild nicht.

 

Ein Foto muss aufgrund der grafischen Gestaltung und der Lichtsetzung gut sein.

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Wollte ja eigendlich nur einen Urlaubsgruss aus Portugal senden, da lese ich das hier :(

 

Ich war auch dort. Ist aber fuer deine Frage egal.

 

Kennst du Hintergruende der portraitierten Personen? Dies ist ueberaus wichtig fuer die Bildersprache von HCB.

 

Beispiel: Sartre vor der Point de Art - was siehst du im Hintergrund?

 

usw.

 

Gruss aus Portugal

 

ein Bild sagt mehr als tausend Worte

Wenn ich erst Bücher lesen muss um die Bilder verstehen zu können, ja dann hat er leider für mich das Thema verfehlt

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Guest Bernd Banken
ein Bild sagt mehr als tausend Worte

Wenn ich erst Bücher lesen muss um die Bilder verstehen zu können, ja dann hat er leider für mich das Thema verfehlt

 

ich würde es nicht als verstehen bezeichnen, es muss bei mir etwas während der Betrachtung "schwingen", egal ob dicke oder dünne Saite.....

 

In Münster bin ich vor geraumer Zeit in der Doisneau Ausstellung gelandet. Vorher habe ich nie etwas von ihm gehört, der hintergründige Witz dieser Bilder gefällt mir ausnehmend gut.

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ein Bild sagt mehr als tausend Worte

Wenn ich erst Bücher lesen muss um die Bilder verstehen zu können, ja dann hat er leider für mich das Thema verfehlt

 

Das ist zum Teil richtig, ebenso wie das, was s.m.e.p zuvor formuliert hat.

 

Andererseits erschließt sich Kunst (nicht nur Fotografie) häufig erst dann vollständig, wenn sie in den Kontext ihrer Entstehung gestellt wird. Die Künstler setzen nämlich häufig bewußt oder unterbewußt voraus, daß gewisse Bezüge dem Betrachter bekannt sind.

 

Das läßt sich an der heute z.T. unverständlichen Symbolik in mittelalterlichen Gemälden zeigen, aber auch an Liedtexten oder Gedichten, die oft gespickt mit Anspielungen sind, die vom zeitgenössigen Publikum des Autors problemlos verstanden wurden. Wem die Bezüge fehlen (z.B. weil sie heute eben kein Allgemeingut mehr sind), der steht manchmal da, wie der berühmte Ochs vorm Berg.

 

Dazu sind noch nicht einmal Jahrhunderte an Abstand nötig. Wer von den heutigen Teenies kann denn den Sinn mancher Schlagertexte aus den 80ern noch richtig erfassen (z.B. von BAP oder Lindenberg)?

 

Und gerade um Portraits würdigen zu können, hilft es nunmal sehr, wenn man Hintergrundwissen über die dargestellte Person besitzt

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ein Bild sagt mehr als tausend Worte

Wenn ich erst Bücher lesen muss um die Bilder verstehen zu können, ja dann hat er leider für mich das Thema verfehlt

 

evtl. geht dir dann aber das besondere des bildes abhanden.

das die bilder von hcb ansich o.k. sind, mit den anderen hier genannten kriterien, daruebr sind wir uns einig?

 

was belibt dann noch?

form bewegung umfeld mit in den protraitierenden einzubeziehen und dies als bildsprache zu verwenden. es sind ja nicht alle bilder so, aber s. dir den mann mit der katze (glaube ich, hier in portugal hab ich das buch nicht mit :-); an, so wie er sie auf dem arm traegt. wie eine geige nicht wahr, ja, er ist musiker, m.w. geigenspieler od. komponist. die form seiner arme im bild ergeben diese verschmelzung einer alltaeglichen situation mit seinem beruf. ich denke, dass ist ein teil von hcb, wie gesagt, nicht in jedem bild zu suchen, aber der muehe wert zu finden. alles wird gut - bis denne

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Guest zebra

Sehr diplomatisch von PwoS formuliert. Tatsächlich wird man aber ohne Hintergrundwissen

niemals auch nur ein einziges Bild verstehen. Und mit ein bisschen mehr Hintergrund-

wissen (Kontext der Entstehung, Einordnung des Dargestellten usw.) versteht man

sicher auch ein bisschen mehr vom Bild oder von der Kunst.

 

Die Vorstellung, Kunstverständnis müsse auch ohne Hintergrundwissen auskommen

können, ist genauso absurd wie die Vorstellung, Kunstproduktion (oder Fotografie :rolleyes: )

könne ohne Hintergrundwissen auskommen.

 

PwoS hat mit der mittelalterlichen Kunst ein sehr gutes Beispiel genannt.

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Das erinnert mich an die Zeit in der die Navigation einer Homepage erklärt wurden. Gerade in der Zeit in der Navigationen oft in Flash gelöst wurden war das immer das Mittel der Wahl damit die User zu Ihren Informationen gekommen sind.

 

Sorry, aber für MICH keine ausreichende Begründung, vielleicht die richtige, aber für mich immer noch nicht gut.

 

Jürgen

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Hallo,

das gilt natürlich auch für geschichtliche/ zeitgeschichtliche Fotos. Wenn man nicht weiß, dass es sich um den gerade getöteten Mahatma Gandi handelt, (auch ein Foto von HCB, der zufällig zugegen war), dann ist das ein fast sinnloses Foto. Und ein Foto, auf dem Gorbatschov mit Reagan ein Tänzchen macht (nicht von HCB), wird, wenn man gänzlich ungebildet ist, ein bestenfalls amüsantes Bild von tanzenden älteren Herren. So gilt für eine gnaze Reihe der Bilder HCBs, dass sie sich erst mit ein wenig Hintergrundwissen über den Ort, die Personen und die Zeit erschließen. Das gilt auch für andere Kunst, insbesondere die Malerei.

 

Ich finde viele Bilder HCBs faszinierend. Er hatte einfach das Auge für den (fast immer) perfekten Bildaufbau/ Ausschnitt und den richtigen Moment.

Sehr lesenswert ist auch seine Biographie.

 

Gruß

Nils

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