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Prosper Duprees – My point of view


Prosper Duprees

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Ich will Ihnen die Wahrheit sagen.

Ich belichte im Jahr gut 200 Filme, davon die Mehrzahl s/w und nahezu ausschließlich mit Produkten aus dem Hause Leica. Die Wahl meiner Motive unterliegt keinem vorgegebenen Konzept. Ich bin kein Profi. Jedenfalls kein Berufsfotograf.

Für Auktionen, Schadensmeldungen an Versicherungen u.ä. nütze ich eine Digitalkamera der Firma Canon zwecks Benachrichtigung per mail.

 

Neben der praktischen Fotografie interessiert mich gleichberechtigt, ja noch mehr, ihre anthropologische Seite, besonders die Frage: Wie wirken sich die Erzeugnisse bildgebender Verfahren auf das Denken und Handeln ihrer Produzenten und Rezipienten aus.

Kurzum: Woher kommt das Bild der Welt, das ich mir von ihr mache. Wie beeinflusst und kontrolliert es mich. Wer hat ein Interesse daran, mir bestimmte Bilder einzuprägen und mit welchen Mitteln wird dies versucht.

 

Man kann es auf die Frage reduzieren: Wie gehen Menschen mit Menschen um und welcher Werkzeuge bedienen sie sich um den Anderen gewaltfrei, also mittels Information, dorthin zu bringen, wo man ihn haben will.

 

Dass ich hier die Digitalisierung der Welt, also nicht nur in der Fotografie, kritisch sehe, und das mit guten Gründen, dürfte man bemerkt haben.

Zumal diese Aspekte – man nenne sie meinetwegen philosophisch – besonders in diesem Forum unterrepräsentiert sind. Dies widerspricht der Attitüde, mit der die Firma Leica ihre eigenen Erzeugnisse propagiert und ich will dem nicht entgegenwirken; es halt so, dass ich nach arbeitsreichem Tag meine Beiträge zur meiner eigenen Erholung schreibe.

 

Andere entspannen sich vor dem TV, ich schreibe halt lieber einen Gedanken nieder und ich persönlich finde meine Texte anschaulich, amüsant, witzig, ironisch, voller Anspielungen und im besten Sinne unterhaltsam, aber das kann jeder sehen und lesen wie er will.

In besagtem M8-Text (M8 findet Beachtung. Der Reim hat’s gewollt.)ging es u.a. um Zeit. Man muss nicht die eigenen Großeltern hierzu befragen, um festzumachen, wie sich Rhythmus und Füllung von Zeitkontingenten radikal verändert haben, aber ich halte es für überaus legitim zu fragen, inwieweit digitale Umstellungen unser Alltagsbewusstsein wenn nicht eingetrübt, so doch – sagen wir es neutral – von einem zum anderen gemacht haben.

Dass mich manche deswegen in die Psychiatrie einweisen lassen wollen, stört mich nicht.

Ich bedarf des Schutzes hier nicht.

 

Ich habe mich natürlich gefragt, warum die Resonanz auf meine Beiträge nahezu gänzlich negativ ist. Es ist ja nicht der Inhalt, meine Thesen und Analysen sind ja nicht unbegründet, sie sind belegt und, geben wir es zu: evident.

 

Es liegt nicht am Inhalt, es liegt an der Form. Prosper provoziert durch die Art seiner Schreibe und da schießt man sich eben auf die Person ein und das Thema gerät aus dem Sinn.

Ist okay. Ist erlaubt. Ist ein Forum.

 

Möglicherweise könnte ich anders formulieren, aber dann hätte ich den Spaß daran nicht mehr. Außerdem: So zahlreich sind meine Beiträge nicht. Und: Der Autor wird ja unter dem Titel genannt, muss man also erst gar nicht anklicken.

Es ist wie unter Kindern. Da gab es den Dicken, den Hosenpinkler und die mit der Stupsnase. Die hätte man auch einfach ignorieren können. Hat aber keiner gemacht. Wir haben uns zusammengerottet und gestichelt. Jeden Tag. Es war so ein gutes Gefühl, sich nicht im anderen erkennen zu müssen. Wir waren so toll. Wir hatten kein Stigma. We were the kings.

 

Darf ich noch O-Ton Leica zitieren: „Verlassen Sie sich auf Ihre Sicht der Dinge. Das mag für manchen eine anachronistische Einstellung sein. Es ist eine kostbare Erfahrung, mit dem ganz persönlichen, individuellen Blick auf das Leben und die Zeit die eigene Gestaltungskraft zu entdecken.“ (M-System, Seite 3)

 

Ich finde, ich bin, wenn nicht der perfekte Leica-Fotograf, so doch der ideale Kunde.

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Hallo Prosper,

dieses Stigma mußt du dir nicht reinziehen.

Mir ging/gehts manchmal ähnlich.

Mach weiter.

Aber, und das ist das Wichtigste!

Ohne Bilder läuft garnichts!

Texte alleine haben in einem fotoforum, egal von wem, nichts alleinig zu suchen.

Es geht um das Bild als Aussage der eigenen Persönlichkeit und nicht nur um philosophische Aussagen über Sinn/Unnsinn oder Zweck oder Mehrzweck eines Textes.

Und ob etwas Fotografisches analog oder digital ist, ist letztendlich, m.E. scheißegal, nicht das Mittel ist entscheidend sondern die Aussage, die dahinter steckt.

Und dieser Kritik hat / sollte man sich stellen!.

Hendrik

Always con toro, sometimes sin Leica

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Hallo zusammen, hallo Prosper,

 

ich gehöre zu den eher passiven Teilnehmern diese Forums.

 

Ich bin froh, wenn hier inhaltlich tiefgründige Beiträge eingestellt werden, seien sie von technischer, ästhetischer oder eben auch philosophischer Natur. Ich finde Beiträge a la Prospher oder Biron sehr interessant. Ich geniesse es gerade diese Beiträge in Ruhe zu lesen. Ein schöner Kontrast zu den oft eiligen Alltag auch hier in dem Forum. Ich kann dich also nur ermuntern, dich hier weiter zu beteilligen.

 

Was den "Warum ich die M8 verachte" Thread angeht, muss ich dir allerdings ankreiden, dass du dich bei dem Titel auf die reisserische Linie der Hahnenkämpfer begeben hast. Der Titel hat für meinen Geschmack nicht zu dem Beitrag gepasst.

 

Die Hahnenkämpfe, die sich in letzter Zeit wieder gehäuft einstellen und das Gehake auf vermeindliche Minderheiten (z.B. Prospers Einstellung) empfinde ich dagegen sehr lästig. Offensichtlich ist es schwierig auf einer solchen Plattform genug sozialen Druck aufzubauen, damit dies nicht geschieht. Zumindest ist dies sicher eine der Ursachen dafür, dass schon so viele angesehene Forenten sich hier nicht mehr blicken lassen. Was wiederum dazu führt, dass die Hahnenkämpfer immer mehr Gewicht bekommen.

 

Aus Sicht der Firma Leica denke ich es würde ihr gut stehen, wenn Sie ihre langlebigen Produkte mit etwas mehr Tiefgang eventuell sogar philosophischer Art vermarkten würde. Den kurzweiligen Erfolgen hinterherzurennen, wie viele Wettbewerber kann auf Dauer nicht funktionieren. Insofern sind die Beiträge Prospers gut hier aufgehoben.

 

Ich denke, die Forenten sollten mit etwas mehr Achtung miteinander umgehen und froh darüber sein, dass in diesem Forum eine grosse Breite an Meinungen und Sichtweisen vertreten ist.

 

Gruß,

Bernd.

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Hallo Prosper,

 

dies ist Dein erster Beitrag, den ich aufmerksam und mehrfach gelesen habe, obwohl mich sonst Deine Beiträge wie auch die eines "anderen" Forenten eher in den Ruf einstimmen ließen: "Keine Macht den Drogen". Ich will das kurz begründen:

 

Dein Beitrag ist optisch aufgelockert, sprich in Absätze gegliedert. Und dies ist wichtig für Brillenträger in Verbindung mit hochauflösenden Monitoren. Wenn das Auge leichter dem Textfluß folgen kann, ist man leichter geneigt sich auch dem Text zuzuwenden.

 

Wichtiger aber: Wortwahl und Satzaufbau sind so gewählt, daß man die Intension des Schreibers nachvollziehen kann (sie also aus seiner Sicht auch akzeptiert) und damit leichter auf die Argumente eingehen kann.

 

Im Gegensatz dazu (sorry, meine Meinung) waren die früheren Beiträge eine Wüste von aneinander gereihten Sätzen, so etwas wie Thoms.Mann-Satzaufbau und atemlosen Gerd-Ruge-Sprachduktus in Verbindung mit einer gekünstelt wirkenden Wortsuche/Wortwahl.

 

Und es wurde immer nur ein Anfangsposting eingestellt und dann die Diskutanten allein gelassen. Danke für die jetzige Darstellung des eigenen Standpunktes.

 

Nimm Rücksicht und schreib weniger für Dich und mehr für uns .

 

Gruß Detlef

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Hallo Prosper,

 

mir geht es bei Deinen Beiträgen wie mit denen von Biron, der sich schon zu Zeiten des alten Forums verabschiedet hat. Ich lese sie gern, es ist eine andere Sicht auf die Dinge, die ich manchmal teile, manchmal nicht.

 

Die meisten leute (insbesondere in einem eher technisch orientierten Forum) können mit so etwas nichts anfangen, einige fühlen sich angegriffen oder verunsichert und reagieren unangemessen. Es ist ähnlich wie mit moderner Kunst oder Architektur, zu der viele keinen Zugang haben und sie deshalb verdammen. Mach Dir nichts aus der Ablehnung, ertrage sie und versuche, uns durch immer neue Beiträge auf andere Bahnen zu führen.

 

Gruß Elmar

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Hallo Prosper,

 

mir geht es bei Deinen Beiträgen wie mit denen von Biron, der sich schon zu Zeiten des alten Forums verabschiedet hat. Ich lese sie gern, es ist eine andere Sicht auf die Dinge, die ich manchmal teile, manchmal nicht.

 

Die meisten leute (insbesondere in einem eher technisch orientierten Forum) können mit so etwas nichts anfangen, einige fühlen sich angegriffen oder verunsichert und reagieren unangemessen. Es ist ähnlich wie mit moderner Kunst oder Architektur, zu der viele keinen Zugang haben und sie deshalb verdammen. Mach Dir nichts aus der Ablehnung, ertrage sie und versuche, uns durch immer neue Beiträge auf andere Bahnen zu führen.

 

Gruß Elmar

 

 

Hallo Elmar,

 

obwohl mich Prosper sehr an Biron erinnert! ;)

Ansonsten bin ich vollkommen Deiner Meinung.

 

Gruß

Thomas

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Thomas,

 

mich erinnert er auch an Biron, aber er unterscheidet sich auch. Vielleicht äußert er sich ja mal.

 

Gruß Elmar

 

 

Hallo Elmar,

 

und doch liegen beide sehr, sehr eng beieinander. Und ich lese beide doch sehr gerne, zumal einem ab und an der Spiegel vorgehalten wird. Diesen Text hier habe ich noch einmal so gerne gelesen, da er sehr schön aufgeteilt war.

 

Aber an eine Äüßerung, hinsichtlich Prosper und Biron, glaube ich in weniger. Und müßte es wirklich sein? :rolleyes:

 

Gruß

Thomas

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Wer wer ist, oder welches Pseudonym gerade verwendet wird, interessiert mich wenig.

Die Gedankengänge sind den meinen sehr ähnlich, die Sprache hierfür ist kompliziert

aber letzlich gut nachvollziehbar.

Mir scheint, der "Alltag" ist tatsächlich ein Anderer geworden.

Ich treffe immer seltener auf kompetente Menschen. Jeder quatscht, keiner hat Ahnung.

Alles passiert gleichzeitig, Alles ist flüchtig. Es wird langweilig.

Zu viel des Guten. Jetzt schon.

Ich sehe schon den Sarg, in dem ich liege, vor der Friedhofstür verrotten,

weil irgendjemand den Barcode-Aufkleber falsch angebracht hat...

Trotzdem - munter bleiben, es gibt Schlimmeres.

:-)

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Lieber Prosper,

 

endlich...ja...endlich haben Sie Ihren Beitrag übersichtlich gestaltet...durch die Absätze war er richtig übersichtlich und ich habe ihn daher mal entspannt lesen können.

 

Interessant finde ich es, dass Sie die eigentliche Philosophie von Leica hervorheben...dies ist auch der eigentliche Grund, warum ich mit einer M fotografiere...weil man damit eben auch eine Emotion oder besser geagt eben eine gewisse fotografische Philosophie besitzt.

 

Ja...unsere Zeit ist kurzlebiger, schneller, egoistischer und Kapitalmarktorientierter geworden...heute zählt das Geld...nicht mehr z.B. alte Kaufmannsgrundsätze...heute prisst man aus seinem Geschäftspartner das letzte heraus was geht. Das Motto Leben und leben lassen kommt vielfach zu kurz. Der Mensch ist in vielen Fällen zum notwendigen Übel geworden.

Ich finde das nicht gut, aber man muss es eben akzeptieren.

 

Grüße,

 

Sven

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Ich will Ihnen die Wahrheit sagen.

 

....

Ich finde, ich bin, wenn nicht der perfekte Leica-Fotograf, so doch der ideale Kunde.

 

 

Ich werde hier nicht in epischer Breite antworten, argumentieren, philosophieren. Deshalb als Gegenrede in aller Kürze:

 

Der ideale Kunde kauft, schwelgt und genießt und schweigt ... besonders im Forum.;)

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'My point of view'

 

gleich in der Überschrift. :eek:

 

Ich bin für die Pflege der deutschen Sprache - dieses unbedachte deutsch-englisch-Mischmasch muss nicht unbedingt sein.

 

Grüsse

 

 

Philip - dein Anliegen in allen Ehren - aber DIE Pointe wollte sich unser Jungphilosoph wohl einfach nicht entgehen lasssen ... nämlich DEN Werbeslogan Leicas sich zu Eigen zu machen. :cool:

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Philip - dein Anliegen in allen Ehren - aber DIE Pointe wollte sich unser Jungphilosoph wohl einfach nicht entgehen lasssen ... nämlich DEN Werbeslogan Leicas sich zu Eigen zu machen. :cool:

 

das ändert aber nichts daran, dass auch für unseren doitschen Lieblingskamerahersteller die doitsche Sprache offenbar nicht gut genug ist.

 

Ich erinnere mich auch mit Grausen an den Leica "Store" in Berlin.

 

Innerhalb der ersten 10 Sek. auf Leica Camera AG gefunden:

 

der Kunde bestimmt den "look"

"making of"

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das ändert aber nichts daran, dass auch für unseren doitschen Lieblingskamerahersteller die doitsche Sprache offenbar nicht gut genug ist.

 

Ich erinnere mich auch mit Grausen an den Leica "Store" in Berlin.

 

Das ist sicher richtig, Ferdl - aber der tiefere Grund dürfte wohl darin zu finden sein, daß für Leica auch der deutsche Markt ganz offenbar nicht mehr, sagen wir, ergiebig genug sein dürfte ... :rolleyes:

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