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Sonnar, Gauss - Charakterunterschiede?


kodaktrix

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Die Sonnare sind eigentlich Triplets, wie das Tessar und das

Elmar, welche allerdings ein Kittglied haben; die lichtstärkeren

Sonnar allerdings haben weitere verkittenen Glieder, das alte

1.5/50 Sonnar hatte mehrfach verkittete. Es war dem Xenon

sichichlich überelegen. Erstens ergaben sich weniger Licht-

Glasflächen. Aber auch nach der Einführung der Vergütung

war es noch immer besser, allerdings offen sehr schwach

und mit einer sehr störend sichtbaren Verzeichnung. Die

Triplets zeichnen in der Mitte sehr scharf, werden aber zum

Rand hin weicher. (Das neue Leica 2.8/50 zeigt nur noch

die Schärfe, es ist härter als das Summicron.) Gundsätzlich

haben die Gausstypen mehr Korrektionsmöglichkeiten. Das

13-Sonnar von Zeiss muß bis zum 135-Elmar und besonders

Tele-Elmar dem Hektor überlegen gewesen sein.

 

Ein Vergleich der neuen Ovbjektive mit den Kurven ergibt

sich, wenn man auf den home pages von Zeiss und Leica

nachschaut.

 

str.

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Hallo Oliver,

der Gauss-Typ gehört zur Gruppe der symmetrischen, der Sonnar-Typ zu den unsymmetrischen, vom Triplet abgeleiteten Objektivdesigns. Das Sonnar ist gekennzeichnet durch eine geringe Anzahl optischer Gruppen, meist drei, und mindestens einem dreifach verkitteten Glied, meist hinter der Blende. Die Geschichte und markante Vertretern beider Designs habe ich hier zusammengetragen: Frhe lichtstarke Objektive

Ludwig Bertele gilt als der Erfinder des Sonnars, wie auch seiner Vorgänger-Konstruktion, des Ernostars. Zu dieser Zeit waren lichtstarke symmetrische Achromate bereits bekannt, jedoch aufgrund noch nicht vorhandener Vergütungstechnik und der Beschränkungen der verfügbaren Glassorten nicht sonderlich leistungsfähig. Bertele umging dies indem er nicht den Doppel-Gauss-Typ sondern das Triplet als Ausgangspunkt seiner Berechnungen wählte, und die Glaselemente nach Möglichkeit verkittete. Das Ergebnis war gelungen: Lichstärke und hohe Leistung, wenn zwei Stufen abgeblendet. Die aufwendige Herstellung resultierte in einem vergleichsweise hohen Preis.

Bei offener Blende liefert das Sonnar 50/1.5 hohe Schärfe in der Bildmitte, die zu den Rändern rasch abfällt, bei etwas weichem Kontrast, wobei nahe und weite Entfernungen meist nicht gleich gut korrigiert sind. Sphärische Aberration und Koma sind bei offener Blende deutlich vorhanden, unscharfe Hintergründe werden aber sehr harmonisch wiedergegeben, verglichen mit manch anderen lichtstarken Konstruktionen. Abblenden verbessert die Leistung rasch; das Optimum ist bei f/5.6-8 erreicht. Durch die geringe Anzahl der Glieder sind auch unvergütete Objektive (der Vorkriegszeit) bemerkenswert reflexfrei.

 

Grüße,

Frank

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