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LEICA und Nazi-Leicas


Guest Leicas Freund

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Zur Sache: Ich kenne mich nicht genug im Markenrecht aus, ob die Leica Camera AG als wahrscheinliche Rechtsnachfolgerin des damaligen Herstellers oder die Leica Microsystems als Markeninhaberin an der Wortmarke 'Leica' die Fälschungen verfolgen dürften/müssten. Markenschutz oder Musterschutz ist da wahrscheinlich die erste Unterscheidung...

 

 

Reichspatente hatten eine Laufzeit von 15 Jahren, später betrug die Laufzeit 18 Jahre, jetzt sind es 20 Jahre, Markenrechte hatten/haben eine Laufzeit von 25 Jahren und konnten und können (wie Patente) gegen entsprechende Gebühren verlängert und weiter gehalten werden (alles mal sehr vereinfacht gesagt). D. h. , wenn niemand die Patente oder den Musterschutz verlängert hat, darf jeder die Konstruktionen oder das Design nachbauen. Analoges gilt für die Wortmarke. Wird diese aber weitergeführt, kann der Markeninhaber gegen die unberechtigte Nutzung der Marke vorgehen. Für den unberechtigten Nutzer kann dies sehr teuer werden. Die Verfolgung der Markenverletzung obliegt jedoch einzig und allein dem Inhaber der Rechte.

Für die Durchführung derartiger Rechtsstreite empfiehlt sich ein Patentanwalt.

 

Soweit ich weiß, kann man aber nicht nur gegen den Produktfälscher, sondern auch gegen die Importeure und Händler von gefälschten Produkten vorgehen. Doch dies ist die Arbeit der Juristen und letztendlich die ureigene Sache des Inhabers der Markenrechte.

 

 

 

In Anbetracht, daß immer wieder Anfragen zu alten Leicas - mit oder ohne Hakenkreuz - an das Forum gestellt werden, könnten die Experten einmal eine Seite im Wiki gestalten. Fälschungen von Leicas unter Berücksichtigung von Leicas des Dritten Reiches. Manch eine Diskussion ließe sich dann vermeiden und manche persönlichen Auseinandersetzungen würden dann auch unterbleiben.

 

 

Gruß Michael

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Das klingt ja geradezu Salomonisch. Nur, wenn hier Interessen

bedient werden sollen, die sich auf Symbole des Dritten Reichs

beziehen, hätte das Forum seinen Charakter völlig geändert, es

geht hier um Cameras und nicht um Militariasammelstücke

und Hilfe bei Souvenierjagden nach Trophäen des Dritten Reichs.

Wer in diesem Gebiet fischen möchte, sollte im LUF nicht am

rechten Platz sein, meine ich und hoffe, Zustimmung zu finden.

 

str.

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Um nicht mißverstanden zu werden: Es geht auf der vorgeschlagenen Wiki-Seite nicht nur um Leicas mit Hakenkreuz. Bloß nicht. Es soll um die Erkennung echter und falscher Leicas gehen, soweit dies auf einer solchen Seite möglich ist. Ich erinnere mich daran, daß im alten Forum einmal ein Vergleich gemacht wurde. Zumindest könnten sich Interessenten dann zunächst im Wiki informieren. Insbesondere plumpe Fälschungen könnten dann die potentiellen Käufer schnell identifizieren.

 

Auch Hinweise darauf, ob es überhaupt Leicas mit Hakenkreuz ab Werk gab oder nicht und welche Gravuren von den Regierungsstellen offiziell dokumentiert sind wären wichtige Informationen dieses kleinen Teilthemas. Nur, dies sollte nicht den Hauptteil einnehmen. Es gibt interessanteres in der Geschichte der Leicas als dieses Thema.

In meinen Augen ist Information das beste Mittel diesen (Grusel-Souvenier)Markt auszutrocknen. Ein Markt, der doch eigentlich nur deshalb existiert und prosperiert, weil das Hakenkreuz ein in Deutschland verbotenes Symbol ist und Verbotenes schon immer lockte.

(Was machen bloß die Museen mit ihren Töpferwaren aus der minoischen Kultur, dort waren beide Hakenkreuze eine übliche Verzierung?)

 

Ansonsten, wir sind uns einig.

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In einer andern Sache hat mir starwatcher gerade geholfen und

da habe ich als Anhang zum Dank mit Bezug auf dieses thread

geschrieben:

 

Ein sachlicher Hinweis, daß Leitz nie Hakenkreuze graviert hat, genügt. Hinzuzufügen wäre noch, daß Reichsstellen das getan haben und daß fremde Cameras das teilweise aufgeprägt haben. Die beiden Typen der gefälschten Cameras, aber ohne die Symbole, kann man ja abbilden.

 

Wir verstehen uns also in der Sache und in der möglichen

Ausführung. Daß Interessenten vor nachgebauten Cameras

geschützt werden sollen, ist mehr als recht und billig, und

dazu können wir gern, soweit wir das vermögen, beitragen.

 

Freundlichst

str.

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Um nicht mißverstanden zu werden: Es geht auf der vorgeschlagenen Wiki-Seite nicht nur um Leicas mit Hakenkreuz. Bloß nicht. Es soll um die Erkennung echter und falscher Leicas gehen, soweit es auf einer solchen Seite möglich ist. Ich erinnere mich daran, daß im alten Forum einmal ein Vergleich gemacht wurde. Zumindest könnten sich Interessenten dann zunächst im Wiki informieren. Insbesondere plumpe Fälschungen könnten dann die potentiellen Käufer schnell identifiezieren.

 

Auch Hinweise darauf, ob es überhaupt Leicas mit Hakenkreuz ab Werk gab oder nicht und welche Gravuren von den Regierungsstellen offiziell dokumentiert sind wären wichtige Informationen.

 

In meinen Augen ist Information das beste Mittel diesen Markt auszutrocknen. Ein Markt, der doch eigentlich nur deshalb existiert und prosperiert, weil das das Hakenkreuz ein in Deutschland verbotenes Symbol ist und Verbotenes schon immer lockte. (Was machen bloß die Museen mit ihren Töpferwaren aus der minoischen Kultur, dort waren beide Hakenkreuze eine übliche Verzierung?)

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Guest leicajb
Das klingt ja geradezu Salomonisch. Nur, wenn hier Interessen

bedient werden sollen, die sich auf Symbole des Dritten Reichs

beziehen, hätte das Forum seinen Charakter völlig geändert, es

geht hier um Cameras und nicht um Militariasammelstücke

und Hilfe bei Souvenierjagden nach Trophäen des Dritten Reichs.

Wer in diesem Gebiet fischen möchte, sollte im LUF nicht am

rechten Platz sein, meine ich und hoffe, Zustimmung zu finden.

 

str.

 

Dem stimme ich vorbehaltlos zu.

 

Wer mit Überlebenden des holocaust Gespräche hat führen können, wer den Leidensberichten der Betroffenen ( Edith Wollach, Überlebende des Lagers Ausschwitz; siehe auch: Claudia Schroth " Die vier Leben der Dita. W.") schon mal hat folgen können, der weiß um die Semantik der Nazi-Symbole! Leider wird zuoft die Geschichtsaufarbeitung und Stoffvermittlung im dt. Bildungssystem 1945 beendet.

 

Wer zudem miterleben konnte, dass die Enkel-Generation der Täter heute auch noch unter den Schuldgefühlen bis hin zu psychischer Erkrankung leiden, weil die eigentlichen Täter, insbesondere aus den Kreisen der Schreibtischtäter niemals Reue gezeigt haben und ihre Netzwerke in den Anfängen der BRD bis heute zu für ihre Gedankenwelt und Lebensumstände auch nicht zur Rechenschaft gezogen wurden, der kann nur die Forderung aufstellen, dass die Symbolik des Terror-Regimes geächtet bleibt.

 

Der Rückzug auf ein sogenanntes "wissenschaftliches Interesse" in diesem Umfeld ist mir dabei suspekt und zuoft auch Strategie des sich dahinter bequemen Einrichtens.

 

Die Lust am Sammeln von Militaria ist per se schon mit einem inhumanen Grundverständnis verquickt! Schon mal darüber nachgedacht, wer mit dem Seitengewehr vielleicht aufgespiest wurde? Für welche Erschießungen/Ermordungen und Tötungen der blinkende Orden verliehen wurde? Welche Verbrechen der Träger der Uniform begangen hatte, die auch noch so schön blutbefleckte Authentizität vorgaukelt ?

 

Leica-Militaria : Nein, Danke!

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Das klingt ja geradezu Salomonisch. Nur, wenn hier Interessen

bedient werden sollen, die sich auf Symbole des Dritten Reichs

beziehen, hätte das Forum seinen Charakter völlig geändert, es

geht hier um Cameras und nicht um Militariasammelstücke

und Hilfe bei Souvenierjagden nach Trophäen des Dritten Reichs.

Wer in diesem Gebiet fischen möchte, sollte im LUF nicht am

rechten Platz sein, meine ich und hoffe, Zustimmung zu finden.

 

str.

 

Das findet auch meine volle Zustimmung!

 

lg

 

Karsten

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Es ist erfreulich, wenn Zustimmung geäußert wird, eigentlich

dachte ich daran, daß sich das Richtige von selbst verseht,

und nicht, daß sich das in postings äußern muß. Jeder mag

für sich das Seine denken, sonst sähe es ja so aus, als ob

man Ja oder Nein sagen müßte, und das wäre nicht sehr

freiheitlich.

 

str.

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Guest Leicas Freund
Wer mit Überlebenden des holocaust Gespräche hat führen können, wer den Leidensberichten der Betroffenen ( Edith Wollach, Überlebende des Lagers Ausschwitz; siehe auch: Claudia Schroth " Die vier Leben der Dita. W.") schon mal hat folgen können, der weiß um die Semantik der Nazi-Symbole! Leider wird zuoft die Geschichtsaufarbeitung und Stoffvermittlung im dt. Bildungssystem 1945 beendet.

 

Wer zudem miterleben konnte, dass die Enkel-Generation der Täter heute auch noch unter den Schuldgefühlen bis hin zu psychischer Erkrankung leiden, weil die eigentlichen Täter, insbesondere aus den Kreisen der Schreibtischtäter niemals Reue gezeigt haben und ihre Netzwerke in den Anfängen der BRD bis heute zu für ihre Gedankenwelt und Lebensumstände auch nicht zur Rechenschaft gezogen wurden, der kann nur die Forderung aufstellen, dass die Symbolik des Terror-Regimes geächtet bleibt.

 

Der Rückzug auf ein sogenanntes "wissenschaftliches Interesse" in diesem Umfeld ist mir dabei suspekt und zuoft auch Strategie des sich dahinter bequemen Einrichtens.

 

Die Lust am Sammeln von Militaria ist per se schon mit einem inhumanen Grundverständnis verquickt! Schon mal darüber nachgedacht, wer mit dem Seitengewehr vielleicht aufgespiest wurde? Für welche Erschießungen/Ermordungen und Tötungen der blinkende Orden verliehen wurde? Welche Verbrechen der Träger der Uniform begangen hatte, die auch noch so schön blutbefleckte Authentizität vorgaukelt ?

Leica-Militaria : Nein, Danke!

Wissenschaftliches Interesse ist mir nicht suspekt - auch nicht ein ernsthaftes Interesse einfach denkender Menschen.

Allerdings, alles unter dem zionistischen Aspekt des Holocaust zu betrachten, das kann der machen, der es möchte. Ich erlaube mir darauf hinzuweisen, das der Begriff Holocaust in Deutschland erst Eingang gefunden hat in den 70ern mit einer schwarz-weiß gezeichnete Farb-Soapopera aus dem Hollywood-Entertainment. Diesen Begriff gabs vorher garnicht im Duden. Es gab viele Menschen, die von der absurden Nazi-Ideologie als Juden "diffamiert" wurden, die keine Zionisten waren.

Der in diesem Zusammenhang sicherlich unverdächtige Herausgeber der vierbändigen deutschen Version der "Enzyklopädie des Holocaust", der Historiker Eberhard Jäckel, hat seine Bedenken bezüglich des Begriffes Holocaust im Vorwort deutlich gemacht. Und Hannah Arend hat ihr Buch über den Eichmann-Prozess untertitelt - Die Banalität des Bösen. Und hat einen Konflikt insbesondere mit den Zionisten hervorgerufen.

Es reicht nicht, eine Kategorie von Menschen oder sich selbst auf der Seite des Guten zu definieren.

Es reicht nicht, mitmarschieren zu wollen beim Aufstand der Anständigen.

Man muß sich immer wieder selbst hinterfragen.

Ich mag es nicht, bei sachlichen Nachfragen bepöbelt zu werden.

Bedenklich finde ich es, wenn diese Nachfragen mit einer Sperrung für dieses Forum geahndet werden - wie mir bereits geschehen. Die Frage nach der Berechtigung einer Handlung, eines leichtfertigen Umgangs mit Nazi-Parolen oder Nazi-Symbolen darf nicht abgeschmettert werden mit diffusem Lala

bitte ich von jeglichen Andeutungen und Unterstellungen bezüglich anderer Forenten zu unterlassen.

Ich habe nix angedeutet, niemandem etwas unterstellt - ich habe niemanden persönlich angegriffen.

Und bin ohne Kritik der Forumsgewaltigen übel beschimpft worden.

Ist ein Hinterfragen leichtfertig präsentierter nationalsozialistischer Sprüche und Symbole hier verboten?

Ich habe zu einer Darstellung einer Leica eine Frage gestellt - und bisher keine zufriedenstellende Antwort erhalten - wo sind denn nun die technischen Aspekte des Fragers?

Ich habe erst später den Namen dessen, der mich als Anonymus angreift bei google eingegeben.

Google zeichnet sicherlich kein zutreffendes Bild eines Menschen.

Doch wer im Netz dann martialisch aufgebrezelt sich präsentiert, und auch noch erwartet, daß man ihn als friedlichen Mensch im Ganzen unvoreingenommen wahrnimt, der solte zumindest anderen die Freiheit lassen, nicht eine Fundgrube von Voruteilen bereit zu halten.

Der Frager mit der "Nazi-Leica" kennt auch heute nach eigenem Bekunden immer noch nicht den Unterschied von Schraub- zu M-Leica.

Und fühlt sich berufen einen historischen Beitrag zu leisten:eek:

LG

LF

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Gab es eigentlich auch Gummibärchendosen von Leitz, in die diese bösen Symbole eingraviert wurden ?

 

Sehr gut Uwe, Dein Posting illustriert auf sehr schöne Weise die dämliche Aufgeblasenheit der Moralisten im Forum. Dabei wurde von den Leuten, die immer schon wussten, was gut und richtig ist die meiste Scheiße in der Geschichte gebaut.

 

Gruß Gregor

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Guest leicajb
Sehr gut Uwe, Dein Posting illustriert auf sehr schöne Weise die dämliche Aufgeblasenheit der Moralisten im Forum. Dabei wurde von den Leuten, die immer schon wussten, was gut und richtig ist die meiste Scheiße in der Geschichte gebaut.

 

Gruß Gregor

 

Der Anti-Moralist als Retter des wahren, modernen und damit fortschrittlichen Menschen ?

Moral hat mit Bewertung zu tun.

 

Unerfreuliches was Sprache entkleidet... aber die Fakten offenlegt hinsichtlich deiner Bemerkung.

 

Fakt nach o.g. Aussage ist damit deine Bewertung:

wer auf die Sensibilisierungsnotwendigkeit im Umgang mit den Bedeutungen der Nazi-Symbole hinweist und sich auf das erlebte Leiden bezieht

 

Zitat..ist ein dämlicher aufgeblasener Moralist...

 

Darüber hinaus sogar der eigentlich Verantwortliche für die "Zitat: ...meiste Scheiße in der Geschichte".

 

Dieser Argumentationsstil ist in der Tat wiedererkennbar.

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Guest Leicas Freund
Dein Posting illustriert auf sehr schöne Weise die dämliche Aufgeblasenheit der Moralisten im Forum. Dabei wurde von den Leuten, die immer schon wussten, was gut und richtig ist die meiste Scheiße in der Geschichte gebaut.

Die Abneigung gegen "Braune Soße" hat zuerst einmal nix mit Moral zu tun - zumindest nicht für einen Hanseaten.

Siehe "Schtonk" - den Film vom Dietl, wo die Chefs vom Stern sich über Nazi Devotionalien - den vermufften Bademantel von Göring - noch vor dem Irrsinn über die Tagebücher stritten.

 

Es ist viel einfacher - mit Brauner Soße, damit will man nix zu tun haben.

Diese Grundhaltung steht sowohl für einem liberalen Umgang mit Geschichte als auch einem moralisch geprägten Umgang nicht entgegen.

Wobei ich mich lieber auf vernüftige Fragen, ohne moralische Scheuklappen, beziehe.

Aber diese Sicht ist nicht blind vor der Unmoral, und hoffentlich nicht selbstgerecht.

LG

LF

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Das klingt ja geradezu Salomonisch. Nur, wenn hier Interessen

bedient werden sollen, die sich auf Symbole des Dritten Reichs

beziehen, hätte das Forum seinen Charakter völlig geändert, es

geht hier um Cameras und nicht um Militariasammelstücke

und Hilfe bei Souvenierjagden nach Trophäen des Dritten Reichs.

Wer in diesem Gebiet fischen möchte, sollte im LUF nicht am

rechten Platz sein, meine ich und hoffe, Zustimmung zu finden.

str.

 

Zustimmung und Unterstützung (auch wenn du es nicht so wolltest ...)

 

Um nicht mißverstanden zu werden: Es geht auf der vorgeschlagenen Wiki-Seite nicht nur um Leicas mit Hakenkreuz. Bloß nicht. Es soll um die Erkennung echter und falscher Leicas gehen...

 

M.E. ist es ausreichend, wenn man die echten Leicas beschreibt. Jeder möge dann seine Schlüsse ziehen.

Wenn es Dir ein Anliegen ist über falsche, veränderte, kopierte Leicas zu berichten, fühl Dich frei dies im Wiki zu etablieren.

 

Gruß NO

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Der Anti-Moralist als Retter des wahren, modernen und damit fortschrittlichen Menschen ?

 

Den "wahren, modernen, fortschrittlichen Menschen", zu retten, was/wer auch immer das sein mag, das würde ich mir nicht anmaßen. Das ist wohl eher ein Projekt für aufgeblasene Moralisten.

 

Unerfreuliches was Sprache entkleidet... aber die Fakten offenlegt hinsichtlich deiner Bemerkung.

 

"was Sprache entkleidet" Albern, dass Du in Deinem Posting ausgerechnet in den "Jargon der Eigentlichkeit" zurückfällst.

 

Fakt nach o.g. Aussage ist damit deine Bewertung:

wer auf die Sensibilisierungsnotwendigkeit im Umgang mit den Bedeutungen der Nazi-Symbole hinweist und sich auf das erlebte Leiden bezieht

Zitat..ist ein dämlicher aufgeblasener Moralist...

 

Falsch: Wer das täte, hätte meine volle Unterstützung. Was mich stört, ist lediglich die naiv dychotomische Weltsicht: gut-richtig, böse-falsch, die ich für gefährlich halte und die Größe der Moralkeule, obwohl hier niemand braunes Gedankengut geäußert hat.

Warum halte ich die dychotomische Weltsich für so gefährlich? Weil eine Position, die immer schon alles weiß, eben nicht diskursiv ist, sondern immer nur "Diskurskontrolle" ausüben will. Damit ist sie für mich antidemokratisch.

 

Gruß Gregor

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Es ist dies nun wirklich weder der Ort für Philologisches noch für

Historisches oder Moralisches, es ist auch nicht die Pflicht eines

Gesprächsteilnehmers, jedem Irrtum entgegenzutreten; es schmerzt aber,

Floskeln, welche die Orientierung hindern, immer wieder zu begegnen.

 

Erstens mag das Wort Holokaust relativ spät in die deutsche Sprache

übernommen worden sein, es ist jedoch uralt. Das Alte Testament der

Christen hat in der Ursprache das Wort עלה (`ola). Luther übersetzt es

mit «Brandopfer», nicht gemäß der Vulgata, welche «oblatio» verwendet,

sondern gemäß der jüdischen Übersetzung der «Schrift» von etwa 300 vor

Christus ins Griechische mit ολοκαυτωμα. Dabei wird erstaunlicherweise

nicht der Wortsinn von `ola als «Hinaufbringung» sondern der Vorgang

des völligen Verbrennens sprachlich gefaßt. Eben dieses griechische

Wort «holokautoma» liegt dem Wort «Holocaust» zugrunde.

 

Zweitens ist das Gedenken an den Holocaust kein Interesse einer

abgrenzbaren Gruppe. Daß Menschen nur darum, weil sie aufgrund ihrer

religiösen Herkunft aus dem Bilderverbot das Menschliche frei von

Festlegungen auf Normen und Werte, soweit sie verdinglichend sind,

gelebt haben, erst ausgegrenzt und dann ermordet worden sind, macht

ihren Tod zum Opfer, an dem die Menschheit erkennt, worin die

Humanität ihren unaufgebbaren Grund hat: Am Anderssein des Andern.

 

(Der Leser mit Kenntnis der Debatte, wird im letzten Absatz Lévinas

und Blanchot wiedererkennen.)

 

str.

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