gramsi Posted January 20, 2008 Share #1 Posted January 20, 2008 Advertisement (gone after registration) Hat sich schon mal jemand aus diesem ehrenwerten Forum darüber Gedanken gemacht ob es theoretisch oder sogar praktisch möglich wäre ältere C-Mount Objektive per Adapter an der M8 zu nutzen ? Ich weiss, dass es wegen des Auflagemasses knapp sein würde: C-Mount = 17,52mm - M-Mount = 27,80. D:h. immerhin 1cm Differenz. Ich habe eine ganze Kiste voll mit Schneider C-Mount Glas für die 16mm Bolex und will damit nicht wirklich an der M8 fotografieren - auch schon des kleinen Bildkreises wegen - mich würde einfach interessieren was optisch in diesen älteren Cine-Objektiven so steckt -oder nicht. Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest Horst Wittmann Posted January 21, 2008 Share #2 Posted January 21, 2008 Hallo... lohnt sich denn dieser Aufwand? Der nutzbare Bildkreis ist recht klein. Eine Einstellung auf Unendlich ist wegen der Schnittweite der gängigen C-Objektive fraglich, abgesehen von den Sensoreigenschaften der M8. Die Konstruktion der meisten C-Objektive geht auf die Zeit um 1960 zurück. Welche Qualität kann man erwarten ? Die Qualitätsansprüche für die 16mm und 35mm Kinematopgraphie sind nicht mit denen der modernen Stillfotografie zu vergleichen. Gruß Horst. Link to post Share on other sites More sharing options...
poseidon Posted January 21, 2008 Share #3 Posted January 21, 2008 Hat sich schon mal jemand aus diesem ehrenwerten Forum darüber Gedanken gemacht ob es theoretisch oder sogar praktisch möglich wäre ältere C-Mount Objektive per Adapter an der M8 zu nutzen ?Ich weiss, dass es wegen des Auflagemasses knapp sein würde: C-Mount = 17,52mm - M-Mount = 27,80. D:h. immerhin 1cm Differenz. Ich habe eine ganze Kiste voll mit Schneider C-Mount Glas für die 16mm Bolex und will damit nicht wirklich an der M8 fotografieren - auch schon des kleinen Bildkreises wegen - mich würde einfach interessieren was optisch in diesen älteren Cine-Objektiven so steckt -oder nicht. Hi, für Objektive mit Arri-M Bajonett der Bolex gab es mal einen LEICA Adapter. ( Artikel-Nr. 22 230 ) Der war zwar für die LEICINA Special, würde aber auch auf eine M8 passen, mit den von Dir beschriebenen Einschnitten. Inwieweit sich das mit C-Mont gleicht, bzw. umbauen ließe, entzieht sich meiner Kenntnis. Gruß Horst Link to post Share on other sites More sharing options...
wpo Posted January 21, 2008 Share #4 Posted January 21, 2008 Moin, moin, also vor mangelhafter Leistung der Optiken brauch man eher nicht so viel Angst zu haben, guckt Euch mal ein 16m- oder auch D8-Kodachrome-Dia (Filmbildchen) aus einer Bolex an, mit der Lupe oder besser mit einem Mikroskop. Vorausgesetzt, es stimmte bei der Aufnahme auch sonst alles( Stativ, wenig Bewegung, nicht weiter als max. Bl.8 abgeblendet) ist es erstaunlich, was da alles so drin zu sehen ist. Nur Farbfehler sind an kontrastreichen Objektstellen sowohl bei den Schneider-Optiken wie auch bei den Switaren von Kern recht deutlich zu sehen, allerdings wird das Bild ja auch wesentlich stärker vergrößert als wir das so als KB-Photographen normalerweise machen. Ansonsten sind gerade die "schwarzen" Schneider-Optiken in ihrer Leistung legendär, aber von moderner Zeiss-Optik (z.B. 16mm Arri) natürlich locker übertroffen. Wäre ja auch noch schöner, wenn sich 30 Jahre Entwicklung ausschließlich auf dem Preisschild zu sehen wären. Jüngere Schneider-Optiken waren häufig mit weniger hohem Aufwand gerechnet, da meist für Video verwandt. Dort waren über Jahrzehnte die Anforderungen eher mager. Auf die M-Leica zu montieren, lohnt sich trotzdem höchstens bei den längeren Brennweiten (länger 50mm) und bei Abblendung auf kleiner 2,8, da die Bolex RX über ein 9,5mm starkes Glasprisma im Strahlengang verfügt, welches in die Rechnung eingegangen ist und welches natürlich bei einer solchen Montage fehlen würde. Die Bildleistung dürfte daher erschreckend schlecht sein. Ich habe wegen verlockender Angebote mehrfach den umgekehrten Weg versucht,kurze 16mm ZEISS-ARRI-Objektive an die Bolex zu setzen: Das Ergebnis war grauenhaft. An der Beaulieu hingegen, die über ein solches Prisma nicht verfügt: Einsame Spitze. Der ARRI-Adapter für die LEICINA ist in diesem Fall keine gute Grundlage, weil das ARRI-Standard-Auflagemaß wesentlich größer ist (irgendwo rund um 50mm, meine ich) als die nur 17,56mm des C-Mount. Wenn ich mir die M8 richtig angesehen habe, glaube ich auch nicht, daß man mit einem Adapter, welcher in die Kamera eingesetzt wird, überhaupt so tief in den Kamerakörper reichen kann (Durchmesser der Schneideroptik am Sockel + Luft zum manipulieren + Wandstärke Adapter). Mehr würde reizen, mittels dieses ARRI-Adapters mal ZEISS 35mm Cine-Optik auszuprobieren. Wenn man von den ganz kurzen Brennweiten mal absieht, zeichnen die dann auch Super35 aus, besitzen eine hohen Lichtstärke und sicher auch eine reizvoll hohe Leistung. Aber ganz klar: Die Betonung liegt hier auf ´rumspielen Gruß Wolfgang Zum Anhang: Verkleinert man die Optik in allen ihren Abmessungen, verkleinert man auch deren Fehler. Daher: Hohe Leistung = kleiner Bildkreis und umgegehrt. Besonders gut sichtbar bei mikroskopischer Optik. Das angehängte Bild ist mal nicht unter Zuhilfenahme von LEITZ/LEICA-Erzeugnissen entstanden, sondern mittels eines ZEISS-Mikroskops, als ein Beleg für meine o.a. Behauptung einerseits und andererseits als Grundlage für eine etwas ketzerische Frage: Reicht die Auflösung des M8-Chips überhaupt aus, um die Qualität der Kinooptiken wirklich zu beurteilen? Man berücksichtige dabei bitte, das wir uns im gezeigten Bild bei Details bereits im bereich einzelner Mikrometer befinden. Beispielsweise ist im Original bei dem Tielfladeanhänger in der Mitte des Bildes noch sehr scharf der Abstand zwischen Reifen und Kotflügel zu sehen. Welcome, dear visitor! As registered member you'd see an image here… Simply register for free here – We are always happy to welcome new members! Link to post Share on other sites Simply register for free here – We are always happy to welcome new members! ' data-webShareUrl='https://www.l-camera-forum.com/topic/43216-c-mount-glas-an-der-m8/?do=findComment&comment=457842'>More sharing options...
wpo Posted January 24, 2008 Share #5 Posted January 24, 2008 Peilich, peinlich, mir ist Aufgefallen, daß ich die Quellenangabe des o.a. Bildes völlig vergessen habe:o : Zwar bin ich im Besitz des winzig kleinen Bildes und habe auch das kleine Demonstrationsbild angefertigt. Die eigentliche Aufnahme in nur 0,6mm Größe hat aber ein Bekannter von mir, Dr. Ralf Nötzel, Netphen, nach einer Anleitung aus den 1920er Jahren gemacht. Ich war hin und weg, als ich dies zu ersten Male gesehen habe. Es ist tatsächlich nur ein winzigen Fliegensch... auf dem Glas. Erst unter dem Mikroskop bei 2-400xfacher Vergrößerung sieht man dann das Bild in seinen Details. Gruß Wolfgang Link to post Share on other sites More sharing options...
gramsi Posted January 25, 2008 Author Share #6 Posted January 25, 2008 Hallo Wolfgang, vielen Dank für die Erläuterungen. Sehr interessant das Demobild deines Freundes. Aus welcher Emulsion bestand / besteht denn der Fliegenschi…? Was natürlich funktioniert, ist die alten C-Mount Objektive in Retrostellung für die Makrofotografie zu nutzen. Ich habe noch nicht viele Erfahrungen und Vergleiche mit unterschiedlichen Optiken für diesen Zweck, bin gerade auf der Suche nach Rodagon, Componon, Photar, Luminar und Konsorten. Folgendes Bild wurde gestern mit einem Macro Switar von Kern aufgenommen - ich finde es gar nicht so übel. Dieses C-Mount Objektiv wurde (erst) 1968 auf der Photokina vorgestellt und war damals recht teuer. Es hat 26mm und eine famose Öffnung von 1:1,1 !!! Was ist das ? 100% Crop des Zündsteinrädchens eines Einwegfeuerzeuges. Was da nicht alles zwischen den 'Dünen' rumliegt ! Welcome, dear visitor! As registered member you'd see an image here… Simply register for free here – We are always happy to welcome new members! Link to post Share on other sites Simply register for free here – We are always happy to welcome new members! ' data-webShareUrl='https://www.l-camera-forum.com/topic/43216-c-mount-glas-an-der-m8/?do=findComment&comment=461786'>More sharing options...
wpo Posted February 9, 2008 Share #7 Posted February 9, 2008 Advertisement (gone after registration) Guten Morgen Gramsi, "Aus welcher Emulsion bestand / besteht denn der Fliegenschi…?" Etwas verspätet die Antwort auf Deine Frage: Es ist eine "Goldberg-Emulsion", benannt nach dem Entwickler/Verfeinerer eines Verfahrens, welches in seinen Grundzügen bereits von NADAR(?) im deutsch/französischen Krieg von 1870/71 benutzt wurde, um per Brieftaube umfangreiche Nachrichten aus dem belagerten Paris zu befördern. Erst MIETHE und dann in den 1920ger Jahren GOLDBERG haben dieses Verfahren soweit verfeinert, daß es im 2. Weltkrieg zu Spionagezwecken benutzt wurde. Man hat ganze Briefe z.B. in einzelnen Punkten von Notenblättern versteckt oder auch in Satzzeichen von Büchern. Vor allem aber für technische Anwendungen (Herstellung feinster Matrizen, Maßstäbe, Scalen u.v.a.m.) wurde es lange Zeit (bis heute ?) benutzt. Es ist eine Collodium-Emulsion, welche im Auskopierverfahren belichtet und dann fixiert wird. Man muß sie sich selbst herstellen und auch die Schicht selber gießen, will man damit experimentieren. Es ist eine ziemliche Fummelei, aber Freund Nötzel hat es inzwischen zu einer gehörigen Perfektion gebracht. Angaben dazu finden sich dazu auch bei EDER. Noch eine Bemerkung zu Deinem MAKRO-SWITAR 1,1/26mm: Es mag zwar irgendwie gehen, aber ich denke, daß das fehlende Glasprisma Dir auch in der Verwendung als Lupenoptik in Retrostellung die letzte Detailschärfe verwehrt. Versuche doch gleiches einmal mit einem Objektiv für Beaulieu o.ä. (z.B. Schneider 1,4/25mm oder Angénieux 0,9/25mm) Du wirst sehen, es ist da durchaus noch eine Steigerung möglich. Gruß Wolfgang Link to post Share on other sites More sharing options...
Recommended Posts
Archived
This topic is now archived and is closed to further replies.