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Hallo Thomas,
sehr schöne Serie. Die ersten beiden Bilder sind meine Favoriten.
Kaum zu glauben, wie lange das jetzt schon her ist (… und das es immer noch nicht komplett ausgeheilt ist).
Viele Grüße 
Volker

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Hallo Volker,

Am 2.8.2025 um 11:27 schrieb 35 mm:

... sehr schöne Serie. Die ersten beiden Bilder sind meine Favoriten. Kaum zu glauben, wie lange das jetzt schon her ist (… und das es immer noch nicht komplett ausgeheilt ist).

vielen herzlichen Dank.

Deine Worte spiegeln meine Gedanken an dem Tag wieder. Es war das Wochenende zur Europawahl 2024. Leider war ich nie zur aktiven Zeit dort. Etwas, worüber ich mich heute ärgere. Als Jugendlicher, tief im Westen unseres Landes verwurzelt, zog es mich vielmehr in das benachbarte Belgien oder nach Paris. DDR war etwas, das ich von "Kennzeichen D" aus kannte. Im November 1989 war ich eben erst Anfang Zwanzig. 

Gruß
Thomas

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vor 1 Stunde schrieb thowi:

Als Jugendlicher, tief im Westen unseres Landes verwurzelt, zog es mich vielmehr in das benachbarte Belgien oder nach Paris. DDR war etwas, das ich von "Kennzeichen D" aus kannte. Im November 1989 war ich eben erst Anfang Zwanzig. 

Ich wohnte fast genau so weit im Westen. Aufgrund familiärer Beziehungen habe ich mich in der 80er Jahren aber relativ häufig im Westharz aufgehalten und viele Male von Eckertal („Westen“) nach Stapelburg („Osten“) geschaut. Ich hätte damals nie zu hoffen gewagt, dass diese Grenze eines Tages fallen würde. 

Als es dann soweit war sind wir wenige Wochen nach der Maueröffnung genau an der Stelle rüber gefahren, ein Erlebnis, dass ich bis heute nicht vergessen habe. Und die Hoffnung auf ein dauerhaft friedliches, freies und demokratisches Europa. Leider war die Entwicklung in Summe dann doch nicht ganz so positiv wie damals erträumt. Egal, jedes Mal wenn ich jetzt die ehemalige Grenze passiere erinnere ich mich an die damals vor dem Mauerfall nicht für möglich gehaltene Entwicklung. Deine Bilder waren daher auch eine positive Erinnerung.

Ein positives Ereignis das zwar schon lange her ist, dass ja auch ein wenig Mut für die Zukunft machen kann. Manchmal geht halt was 🙂

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Hallo Thomas, als Bild von von der ehemaligen Grenze finde ich das erste ganz besonders gelungen. Die Spannung zwischen der einen und der anderen Seite der Grenze wird durch das Spiel mit der selektiven Schärfe und den im Unschafen noch gut erkennbaren Wachturm besonders gut zum Ausdruck gebracht. Schön, dass, wie in #7 erkennbar, offenbar noch ein kleiner Abschnitt existiert, wo die Barrieren und insbesondere der unüberwindliche Zaun von damals erhalten geblieben sind. In unserer Zeit werden an vielen Stellen der Welt wieder Zäune gebaut... Glücklicherweise ist es 1989 ff. gelungen, den deutschen Zaun zu überwinden! Im Nachhinein muss man sagen, dass das Zeitfenster dafür damals recht klein war. Helmut Kohl hatte das richtig eingeschätzt. 

Grüße, Elmar

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Hallo Volker,

vielen Dank für Deine Gedanken.

Familiäre Bindungen entlang der ehemaligen Zonengrenze, in Berlin oder gar in der DDR waren mir fremd. Ich kannte durch meine Eltern immer nur Leute, die "drüben" Verwandtschaft hatten. Das erste mal das ich in Berlin war, war 1991. Damals wohl einer spannendsten Zeiten dort. Irgendwie kam ich auf die Stadt nicht klar und war jahrelang nicht mehr dort. Leider. Nach heutigen Verständnis hätte ich, zu Hause angekommen, umgehend die Kamera schnappen müssen und wieder hin. 

Die Erlebnisse wie Du sie mit der Grenzöffnung im Harz gehabt hast, kenne ich persönlich nicht. Jedoch kann ich mich noch gut an die Aufbruchstimmung erinnern.  Ich war damals zu meinem Geburtstag zum 3. Oktober 1990 mit einigen Freunden in Köln unterwegs. Als um Mitternacht die Glocken vom Dom läuteten freuten wir uns, kamen jedoch nicht umher zu bemerken dass es ab spätestens jetzt nicht einfach werden würde. Eine Stimmung die eine gutes dreiviertel Jahr zum oben erwähnten Besuch in Berlin spürbar war. Schon von daher kann es erschrecken, wenn man danach an die Lenkung und Entwicklung denkt. Nicht nur bezogen auf die Menschen, die sich sprichwörtlich abgehangen fühlen. Du hast es treffend formuliert und sicherlich geht mehr. In den Stunden in denen ich dort verweilte hing ich sehr vielen Gedanken nach.

Die hier gezeigte Bildstrecke ist jedoch weiter südlich, am Rande der Rhön bei Point Alpha, entstanden. Schön zu lesen das die Bilder bei Dir positive Erinnerungen auslösen konnten. Von daher nochmals mein besonderer Dank.

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Sehr schöne Bilderstrecke, die die alte Grenze gut in Szene setzt und die Erinnerung daran festhält. Als ich, Jahrgang 1964, mit meiner Familie von Aachen nach Braunschweig gezogen bin, war der Kulturschock beim Anblick dieser Grenze seinerzeit und auch die vielen Jahre danach natürlich sehr groß. Von offenen kaum bemerkbaren und somit häufig auch zwecks Ausflügen, Einkäufen etc. überquerten Grenzen am Dreiländereck D-B-NL ging es dann zur martialischen seinerzeit sogenannten Zonengrenze. Kindeheit, Jugend und Studium dann in Braunschweig verbringend, hätte ich auch niemals damit gerechnet, dass ich das Fallen dieser unmenschlichen Grenze noch erleben durfte. Schlimm nur dass dort bewusst Deutsche auf Deutsche geschossen haben und sich teilweise sogar noch dafür mit Auszeichnungen gefeiert haben, was ich kürzlich in einer Doku über die ehemalige Grenze gesehen habe.

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Hallo Elmar,

vielen Dank für die differenzierte Betrachtung.

Da von Dir erwähnte erste Bild sollte als Einstieg dienen. Ich denke hier an unseren Austausch zu Deinen Aufnahmen vom Strand im Nebel auf Juist. Ich hatte etwas überlegt welche Reihenfolge. Auschlaggebend war dann der Verlauf der Tageszeit zur Dämmerung hin. Ebenso stand die Frage im Raum, ob Farbe oder Schwarzweiß. Schwarzweiß hatte ich zunächst bevorzugt. Nur was wäre es gewesen? Ein Abklatsch der damaligen Zeit, als die Grenze noch existent war. 

Aufgrund meiner fotografischen Tätigkeiten in der Rhön, beschäftige ich mich zur Zeit etwas intensiver mit dem Fulda-Gap. Im direkten erscheint mit der Harz, von der Thematik her, zur Zeit vielfach dichter und ursprünglicher. Ich bin daher gespannt was mich dort weiter erwartet? Von Geisa wird es weiter in Richtung Vacha gehen.

Es ist gut das die Grenze ab 1989 abgebaut wurde. Ob nicht nur das Zeitfenster nicht doch etwas klein war, darüber streiten sich die Gelehrten. 

Nochmals danke.

Gruß
Thomas

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Hallo,

Am 5.8.2025 um 18:26 schrieb hasenvater:

Als ich, Jahrgang 1964, mit meiner Familie von Aachen nach Braunschweig gezogen bin, war der Kulturschock beim Anblick dieser Grenze seinerzeit und auch die vielen Jahre danach natürlich sehr groß. Von offenen kaum bemerkbaren und somit häufig auch zwecks Ausflügen, Einkäufen etc. überquerten Grenzen am Dreiländereck D-B-NL ging es dann zur martialischen seinerzeit sogenannten Zonengrenze.

das kann ich mir lebhaft vorstellen, zumal es von mir, zwischen Köln und Aachen lebend, bis zu den benachbarten Niederlanden und Belgien nicht weit ist. Du beschreibst gut, was ich weiter oben zum Ausdruck zu bringen versucht habe. 

Wir können so froh sein das es so ist wie es ist. Keine geteilten Menschen, keine geteilten Landschaften, keine mehr getöteten Menschen an einer Grenze mitten in Europa. 

Danke dafür das die Bilder gefallen konnten und zu einer Kommentierung anregten. Ganz besonders danke ich, wie auch Deinen Vorrednern, für das Teilen der Erinnerungen und Gedanken.

Gruß
Thomas

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  • 3 weeks later...

Sehr stimmungsvolle und gelungene Bilder, lieber Thomas. Auch ich hatte bis 1989 im Grunde keine Berührung mit dem anderen Teil Deutschlands. Im tiefen Westen - wie du - aufgewachsen, ohne Verwandtschaft drüben, kannte ich das andere Deutschland im Grunde gar nicht und es sollte noch bis 1999 dauern, bis ich mal im Ostteil war. Danach war ich auch mal in dieser Region, hatte mich aber nicht auf diese Thematik konzentriert, so dass ich mir das sehr gerne ansehe. Vermutlich hätte ich recht ähnliche Bilder gemacht. Wir ticken da ähnlich bei den Motiven.

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Hallo,

Am 26.8.2025 um 17:13 schrieb Canonier:

Sehr stimmungsvolle und gelungene Bilder, lieber Thomas. Auch ich hatte bis 1989 im Grunde keine Berührung mit dem anderen Teil Deutschlands. Im tiefen Westen - wie du - aufgewachsen, ohne Verwandtschaft drüben, kannte ich das andere Deutschland im Grunde gar nicht und es sollte noch bis 1999 dauern, bis ich mal im Ostteil war. Danach war ich auch mal in dieser Region, hatte mich aber nicht auf diese Thematik konzentriert, so dass ich mir das sehr gerne ansehe. Vermutlich hätte ich recht ähnliche Bilder gemacht. Wir ticken da ähnlich bei den Motiven.

vielen Dank.

Zum Osten hatte ich, wie bereits geschildert, eine eher untergeordnete Verbindung, was mich heute aus historischer Sicht etwas ärgert. Quasi ab 1989 bis in die neunziger Jahre hinein die spannendste Zeit dort verpasst. Das Bild hat sich über die Jahre jedoch geändert. Bei Übernachtungen im direkten ehemaligen Grenzgebiet suche ich meist Unterkünfte in den neuen Bundesländern, was viel mit Land und Menschen zu tun hat.

Davon abgesehen war ich am letzten Wochenende in Vacha, unweit von Rasdorf und Geisa entfernt, unterwegs. Die Bilder die ich dort gemacht habe, hätten ähnlich auch vor gut 30 Jahren entstehen können. 

Gruß
Thomas

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  • 3 weeks later...

Hallo zusammen,

danke für die zahlreichen Klicks aufs Knöpfchen und die mit den Kommentaren verbundenen Geschichten und Gedanken. 

Fulda-Gap und Point Alpha. Hier rechnete die Nato mit einem wahrscheinlichen Hauptdurchbruch der Ameen des Warschauer Paktes. Amerikanische Truppen lagen nur wenige Meter von den Grenztruppen der DDR entfernt. Quasi verliefen die KFZ-Sperren des eisernen Vorhangs direkt am Beobachtungsturm der Amerikaner entlang vorbei und Beobachtungstürme sowie Führungsstellen der DDR lagen in Rufnähe. 

Schon länger interessiert mich dieser Teil Deutschlands und die damit verbundene Geschichte. "Früher fuhr man hier zum Grenze gucken" hin, berichteten mir Menschen aus der westlichen näheren Region. Heute scheint man über die Teile der ehemaligen Grenze leicht zu schmunzeln. "Für Touristen, sagte man mir und kein Vergleich mit dem, was hier los war", wusste man mir im Vorfeld zu berichten. Unfreiwillig musste ich dabei an Disneyland denken. Ich gebe gerne zu, dass die ehemaligen Grenzanlagen im Harz auf mich authentischer wirken. 

So ging ich auch an das Thema ran. Grobkörnigerer Schwarzweißfilm, Schwarzweiß oder doch Farbe und wie möchte man was im zeitlichen Kontext zeigen? Schlussendlich habe ich mich, mit Disneyland im Kopf, für Farbaufnahmen entschieden. Dazu ein Spätsommertag und warmes Licht. Alles andere hätte für mich bedeutet, eine Authentizität aufzugeben. Aus etwas neuem etwas altes zu machen. Etwas das es so nicht gab.

Falls es interessieren sollte, anbei ein kurzer Film über Point Alpha aus der Zeit des kalten Krieges: 


Nochmals vielen Dank für das Interesse an den Bildern.

Gruß
Thomas

 

Edited by thowi
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