Quasar Posted October 16, 2007 Share #1 Posted October 16, 2007 Advertisement (gone after registration) Hallo, ich habe mal wärend einer Klaren Neumondnacht meine kürzlich erworbene Leica digilux3 ausprobiert,mit ernüchterndem Ergebnis.Also dieser Bildsensor verhält sich meines Erachtens in seinem Belichtungsverhalten ziemlich träge.Der hat fast den Charakter eines chemischen Films. Ich habe mal den Sternhaufen M13 durch ein Meade 10zoll SC,Spiegelteleskop 50 sec.mit ISO 400.Aufgenommen.Auf dem Rohbild kann man nur die Zentralsterne erahnen.Da habe ich schon wesentlich bessere Bilder gesehen,die weit kürzer belichtet waren.Dieses Objekt hat eigentlich eine relativ hohe Flächenhelligkeit,und sollte daher bei ISO400 und einer Objektivöffnung von 254mm nach ca.20 sec. ausbelichtet sein. Dann habe ich noch einige Sternfeldaufnahmen,unter Anderem mit dem Sternbild Orion, mit feststehender Kamera 20 sec.mit ISO 400 und Blende 2.8, also volle Blendenöffnung aufgenommen,und dennoch,man sieht nur Sterne bis vielleicht 1.,2.Grösse,also weit weniger als man mit blossem Auge sehen würde.Da hätte ich mehr erwartet. Hat jemand Erfahrungen im Bereich Astrofotografie zB.mit der Digilux2 gemacht? Welchen Fehler habe ich möglicherweise gemacht? Gruß Quasar Link to post Share on other sites More sharing options...
Advertisement Posted October 16, 2007 Posted October 16, 2007 Hi Quasar, Take a look here Kameratest . I'm sure you'll find what you were looking for!
Kiara Borini Posted October 17, 2007 Share #2 Posted October 17, 2007 Also - als "klassischen" Kameratest würde ich diese Spezialaufgabe nicht bewerten. Hat nicht Canon eigens für Astronomen mal eine 20D(A) auf den Markt gebracht? Ansonsten könnte es am aktivierten Rauschfilter bei Langzeitaufnahmen liegen, dass einfach ein paar Sterne als fälschliche erkanntes Rauschen weggerechnet werden ;-) Link to post Share on other sites More sharing options...
esser Posted October 17, 2007 Share #3 Posted October 17, 2007 Was mich mal interessiert: Hat ein Chip eigentlich keinen "Schwarzschildeffekt", d.h. sind wenige Quanten je Zeiteinheit über lange Zeit summiert ebenso wirksam wie die gleiche Quantenmenge in einem Sekundenbruchteil? Oder anders gefragt: Wie weit nach unten ist die Beziehung zwischen Quantenflussdichte und Pixelladung linear? Link to post Share on other sites More sharing options...
krabat Posted October 17, 2007 Share #4 Posted October 17, 2007 Hm, Kamera im "Astro-Einsatz", das ist eigentlich ein Fall für unseren "SoFiChaser". Bitte melde Dich! Link to post Share on other sites More sharing options...
SoFi-Chaser Posted October 17, 2007 Share #5 Posted October 17, 2007 Bin ja schon da (Ich bin nur in Mittagspausen oder anderen Gelegenheiten hier im Forum - wenn andere rausgehen, 'ne Kippe rauchen, kann ich ja auch mal anderes machen, oder?) Zu den technischen Details kann ich rein gar nix sagen, da mir die Kamera und ihr Chip nicht vertraut sind. Da es um Sterne geht und nicht um Nebel mit charakteristischen Wellenlängen, scheidet das Schutzfilter als Ursache eher aus. Der Chip verwertet über 90% des einfallenden Lichts (ein Film nur 3% und der hat noch Schwarzschild, der Chip nicht). Das ist 'ne Menge, aber für gute Astrobilder sollte im allgemeinen länger belichtet werden (oder eben mehrere Aufnahmen!) Ich vermute als Ursache wirklich die kurzen Belichtungszeiten. Im angegeben Bereich verhält sich der Chip ähnlich wie ein Film. Erst bei längeren Zeiten kann er seine Stärken besser ausspielen. Wenn Bilder mit kürzeren Belichtungszeiten besser sind, so sind diese vermutlich mit einer Astro-CCD entstanden. Diese Detektoren erfordern für Farbaufnahmen zwar die dreifache Belichtungszeit (einmal mit rot, einmal mit blau und nochmal mit grünem Filter, anstatt einmal mit Kamera-Chip), besitzen aber ein wesentlich besseres Rauschverhalten und meist auch eine höhere Bit-Tiefe. Als die ersten CCDs für Astro-Amateure erschwinglich wurden (also vergleichbar heute einer R9 mit DMR und zwei Optiken), waren zwar viele Bilder von lichtschwächeren Objekten zu sehen, aber eben immer ohne das gewisse Etwas. Mich hat's nie vom Hocker gehauen. Es sah immer so aus, wie am Okular: Man unterscheide zwischen Schwarz und Dunkelschwarz. Bei Fotos hätte ich da gerne mehr ;-) Natürlich kann ich in drei Minuten eine Galaxie abbilden, wofür der Film 2 Stunden braucht. Aber wenn ich wirklich gute Bilder haben will, so ist auch hier eine Belichtungszeit von Stunden (!) notwendig. Ich kann eben hier 12 x 5Minuten belichten und später addieren. Das geht mit Film nicht ... Wenn man sich heutige Veröffentlichungen anguckt, in Zeitschriften oder im Web, so ist die gesamt belichtete Zeit viel viel höher, als früher. Doch noch ein/zwei andere Erklärungsversuche: Im konkreten Fall: Wie war das Seeing? Die ganzen Formeln helfen ja nur, wenn der Lichtpunkt auch immer auf die selbe Stelle des Chips trifft. bei den Brennweiten von 2m und mehr reicht ja schon mittleres Seeing, um den Stern auf mehrere Pixel zu verteilen, somit werden schwächere Objekte gar nicht abgebildet: in Summe würde das Licht reichen, aber eben nicht auf 5 Pixel und mehr verteilt. BTW: Exakt fokussiert sollte es auch gewesen sein ;-) Und selbst WENN die Luft ganz ruhig stand und perfekt nachgeführt wurde: Welchen wert haben die hellsten Sterne auf dem Photo: Sind die im Maximum und gerade so "ausgebrannt"? Wenn JA hilft tatsächlich nur: zu dieser Aufnahme noch zwei drei länger belichtete machen und quasi HDR betreiben (wo es ja eigentlich auch her kommt). Die Rauschunterdrückung rechnet gerne mal schwache Sterne weg, das stimmt. test: Deckel zu und im Dunkeln mal zwei Minuten oder so belichten. Es gibt immer wäremere Stellen (Stichwort: Leiterbahn hinter/neben Chip), die dann abgebildet werden sollten. Ist hier nichts zusehen, tut die Kamera-Software zu viel des Guten. Aber was erzähle ich: Wer mit einem 10"SC auf M13 hält, der is ja nich gerade Anfänger ;-) Entweder im RAW-Format lassen sich mit geeigneten Programmen mehr Details rausholen, oder aber der interne Prozessor der DL2 rechnet die Bilder schlecht, denn für Astro ist er wohl nicht ausgelegt. Einzelbilder sehen bei Astro selten klasse aus, erst die Summe am Rechner macht's. Was mich stutzig macht, ist die Auswertung des Orion-Bildes. Auff gleich empfindlichem Film sollte bei Blende 2,8 und 20s der Nebel schon deutlich erkennbar sein. In Rot und Blau. Wenn da gar nix nebliges zu sehen ist, dann stimmt tatsächlich was nicht. Entweder der Schutzfilter nimmt viel weg, oder die Empfindlichkeit ist zwar eingestellt, aber nicht vorhanden. Die unangenehmste Möglichkeit: Die Kamera ist aufgrund ihres Chips und der interen Software nicht für Astro geeignet. Nachteil: Es muss eine Alternative her. Vorteil: Diese Alternativen gibt es heute gut und günstig und wirklich gut für Astro geeignet 2. Vorteil: Deine DL2 wird für den Alltag geschont, denn bei jeder nicht gekühlten Kamera wird der Chip bei Astro-Aufnahmen gebacken und geht nach 2 Jahren über die Wupper. Vielleicht stellst Du mal ein Bild ein oder schickst es per PM. Hoffe, wenigstens ein wenig geholfen zu haben. CLEAR SKIES Torsten Link to post Share on other sites More sharing options...
Recommended Posts
Archived
This topic is now archived and is closed to further replies.