sanary Posted February 20, 2022 Share #1 Posted February 20, 2022 Advertisement (gone after registration) Einen guten Tag allerseits. Seit einiger Zeit beschäftige ich mich wieder mit meiner Leica M 6. Bisher mein einziges Objektiv ist das Elmarit 35/2,5 mit dem ich auch sehr zufrieden bin. Auch weil ich nur analog fotografiere möchte ich etwas mehr Licht und die 50ziger Brennweite hinzu bekommen. Das 50 mm Summicron böte sich an, ist aber in der einfachsten Version mit 2350.- Euro noch recht teuer. Über meine Internetstöberei habe ich zwei mögliche Alternativen, das Planar 50mm von Zeiss und das Apo Lanthar von Voigtländer gefunden. Nun lese ich aber im Leica M 6 Buch (Richard Hünecke), dass jedes Leica Objektiv im Werk bezüglich seiner Brennweite einzeln justiert wird (in diesem Fall auf die 50mm) weil geringe Abweichungen auf die Abtastrolle des Entfernungsmessers Einfluss nehmen würden. Beide oben genannten Objektive haben anscheinend eine etwas geringere Brennweite. Würde deshalb die Meßoptik des Entfernungsmessers falsch anzeigen? Ich bei Aufnahmen mit Offenblende schnell aus dem Fokus geraten sein? Also kein Fremdobjektiv für meine analoge Fotografie? Vielen Dank vorab! Link to post Share on other sites More sharing options...
Advertisement Posted February 20, 2022 Posted February 20, 2022 Hi sanary, Take a look here Voigtländer 50 mm Apo Lanthar an Leica M 6. I'm sure you'll find what you were looking for!
skybolt Posted February 20, 2022 Share #2 Posted February 20, 2022 Jede Leica M hat (sollte) eine Grundabstimmung für die Entfernungsmessung haben, damit jedes neu gekaufte Objektiv (Leica, oder andere Hersteller die Objektive für die Leica M anbieten) mit jeder beliebigen Leica m funktioniert (im Idealfall). Ob Deine Leica M6 die richtige Grundabstimmung hat, kann man mit einem neuen Objektiv feststellen (im Idealfall), wenn die Aufnahmen scharf sind, ist alles in Ordnung, wenn nicht könnte eine Überprüfung von der M6 und dem Elmarit im Werk nicht schaden. Ich würde mit meiner M6 bei einem Händler ein 50er testen und gleich den Film entwickeln lassen. Bei meiner neu gekauften M10 und meine neuen Voigtländer Objektiven war auf Anhieb alles in Ordnung. Link to post Share on other sites More sharing options...
sanary Posted February 20, 2022 Author Share #3 Posted February 20, 2022 Vielen Dank für die prompte Reaktion! Ich glaube allerdings, dass meine M 6 die richtige Grundabstimmung hat, auch der Entfernungsmesser. Meine Sorge ist, dass mit einem Objektiv, dass als 50ziger ausgewiesen ist, in Wirklichkeit aber z.B. 46 mm Brennweite hat wie das Zeiss?, mein Entfernungsmesser nicht mehr richtig anzeigt. Warum sonst würde Leica, wie oben beschrieben, jedes Objektiv bezüglich seiner Brennweite noch einmal feinjustierten. Voigtlänger macht das eher nicht?! Wenn die Brennweite ehedem etwas kürzer ist, das angegeben. Hm.. Link to post Share on other sites More sharing options...
skybolt Posted February 20, 2022 Share #4 Posted February 20, 2022 Für den Messsucher ist es unerheblich, ob die Brennweite 50 oder 46mm ist, entscheidend ist die Abstimmung der Entfernungseinstellung. Link to post Share on other sites More sharing options...
sanary Posted February 20, 2022 Author Share #5 Posted February 20, 2022 Der Mechanismus der analogen Kamera erkennt doch nur, ob ein 50ziger, 35iger, usw. Objekiv eingesetzt ist, zeigt den entsprechenden Leuchtrahmen an, und misst, der 50ziger Brennweite entsprechend, die Entfernung. Bei einer digitalen Leica kann man geringe Abweichungen in der Brennweite möglicherweise vernachlässigen, man sieht ja auf dem Display, ob scharf fokussiert wurde (das nehme ich an, selbst habe ich damit keine Erfahrung). Vielleicht ist die Abweichung schlussendlich auch so minimal, dass selbst die geringe Tiefenschärfe bei f 2 das ausgleichen würde? Link to post Share on other sites More sharing options...
skybolt Posted February 20, 2022 Share #6 Posted February 20, 2022 Jedes Leica M Objektiv (gleich von welchem Hersteller) hat eine Steuerkurve am Bajonett, mit der die Kamera den richtigen Rahmen zur Brennweite einstellt und anhand der Kurve den Messsucher steuert. Der eingesiegelte Rahmen dient zur Orientierung was auf das Bild kommt. Die Rahmen sind fest vorgegeben: 28mm + 90mm 35mm + 135mm 50mm + 75mm Wenn ein Objektiv von der Brennweite abweicht, z.B. das 40mm von der analogen CL, wird der 50er Rahmen eingespiegelt, es kommt aber mehr auf das Bild, weil ja 40mm Brennweite. Ob die Brennweite 100% dem Aufdruck entspricht ist für die Entfernungseinstellung unerheblich, entscheidend ist dass, die Steuerkurve zur Brennweite passt. Noch besser kann ich es nicht erklären. Link to post Share on other sites More sharing options...
sanary Posted February 20, 2022 Author Share #7 Posted February 20, 2022 Advertisement (gone after registration) Hallo Hans, vielen Dank für deine Erklärung! Demnach sollte beispielsweise das Zeiss Planar mit der kürzeren Brennweite mit seiner Steuerkurve auf 50mm eingestellt sein. Das habe ich verstanden. Allerdings wird bei Richard Hünecke "Leica M 6" Laterna Magica Verlag, München 1990, beschrieben, "Der Entfernungsmesser hat aber für den Schritt von unendlich bis an die Naheinstellungsgrenze einen konstanten Schwenkwinkel seiner Meßoptik. Also passen die Optiker die Steuerkurve jedes einzelnen M-Objektivs individuell auf seine tatsächliche Brennweite an." (Weil die Brennweite bei jedem hergestellten Objektiv etwas divergieren kann). Letztlich möchte ich nicht, auch wenn ich ´nur´ elfhundert Euro für ein Voigtländer Objektiv ausgebe, dass ich nach dem Kauf feststellen muss, das Objektiv ist nur bedingt zur Verwendung an meiner analogen M 6 geeignet, weil der Entfernungsmesser wegen einer falsch oder nicht angepassten Steuerkurve nicht richtig anzeigt und ich bei Offenblende jedes mal den richtigen Fokus verfehle. Link to post Share on other sites More sharing options...
J.Haarmann Posted February 20, 2022 Share #8 Posted February 20, 2022 Ich denke nicht, daß Du Dir über die Anpassung des Voigtländer-Objektivs an die M6 Gedanken machen musst. Zum einen werden auch die Voigtländer-Optiken so eingestellt, daß die Kombination aus Abtastrolle einer M und der Steuerkurve bei korrekter Fokussierung scharfe Bilder liefert. Darüber hinaus ist Film in dieser Hinsicht sehr viel "toleranter" als der Sensor einer Digitalkamera. Ein Sonderfall ist der sog. Fokus-Shift, d.h. die Veränderung der Schärfeebene bei unterschiedlichen Blenden. Dazu neigt das Apo-Lanthar aber meiner Erfahrung nach nicht. Bei mir paßt es jedenfalls sehr gut an der M10-R und an der M9, die auch "nur" mit dem Messsucher fokussiert wird. Gruß Jörg Link to post Share on other sites More sharing options...
sanary Posted February 20, 2022 Author Share #9 Posted February 20, 2022 Guten Abend Jörg, wunderbar, Dein Beitrag, und dass Du selbst Erfahrung mit dem Apo-Lanthar hast, beruhigt mich. Vielleicht hat mich Darstellung im Handbuch doch zu sehr verunsichert. ich hatte mir schon ein 35 Jahre altes, schon recht wackliges Summicron für dreizehnhundertfünfzig Euro angesehen. Das war mir für den Zustand einfach zu teuer. Da gefällt mir der Gedanke, mir ein neues Voigtländer oder ein neues Planar (?) zu kaufen, doch wesentlich besser. Vielen Dank! 1 Link to post Share on other sites More sharing options...
espelt Posted February 23, 2022 Share #10 Posted February 23, 2022 Neue oder neuere Gläser sind sicher nicht die schlechteste Lösung. Und die von Voigtländer ohnehin nicht wie ich finde. Mit meinem kleinen 35 Color Skobar hab ich gute Erfahrungen gemacht. Ist vor allem unschlagbar klein. Was die 50er betrifft gibt es aber auch andere Dinge zu entdecken. Und die müssen preislich gar nicht einmal so heftig werden. Ich würde die auf jeden Fall einmal mit ins Auge fassen. Mit etwas Glück findet man in den Weiten des Netzes ein gutes Jupiter. Lichtstärke 1.5. Das ist der russische Nachbau vom Zeiss Sonnar. So ein Sonnar ist für die M relativ selten. Aber auch ein gutes Jupiter ist auf Film alles andere als schlecht. Sehr gern hab ich auch das Canon 1.4 50 mm aus den 50ern. Das wird auch schon mal als das "japanische Summilux" bezeichnet. Gute Exemplare kann man in Japan finden. Die Preise haben zwar auch hier etwas angezogen - aber sind immer noch moderat. Die Qualität ist wirklich in Ordnung. Auch von Canon gibt es neben dem 1.2 welches aber wohl eine Zicke ist noch ein sehr gutes 2.0er. Das ist meist wirklich preiswert. Zudem sehen die Teile auch gut an der Kamera aus. Ist ja auch wichtig... Und weil es ja um ein Glas für die M6 geht: Auch ein Summitar aus den 50ern kann sehr schön abbilden wenn es in Ordnung ist. Vor allem ist das fein auf Reisen: Die Dinger sind versenkbar. Genauso wie das erste Summicron. Und die Abbildungsleistung des zweiten Summicron sind auf Film ebenfalls noch immer top. Wenn Du keine TTL M6 hast, ist auch immer noch das Summicron dr ein Tipp. Das ist das Nah-Summicron. Eigentlich ein unglaubliches Ding. Durch Ansetzen der Brille kann man das Objektiv sozusagen in den Nah-Modus umschalten und man kann bis auf ca. 45 cm fokussieren. Die Preise für so ein dr waren bisher immer relativ moderat, weil der Nahfokus mit einer etwas tiefer in die Kamera hineinreichenden Bauart einhergeht, bei den bisherigen digitalen M´s wohl zum Teil zu tief. Auch die Brille kann nur bei den "klassischen" Kameramaßen von M3 bis M6 Classic aufgesetzt werden. Die TTL ist einen Tick höher. Wie auch immer: 50er sind eine fast unendliche Spielwiese.... Link to post Share on other sites More sharing options...
wpo Posted February 23, 2022 Share #11 Posted February 23, 2022 vor 6 Stunden schrieb espelt: ...Auch die Brille kann nur bei den "klassischen" Kameramaßen von M3 bis M6 Classic aufgesetzt werden. Die TTL ist einen Tick höher. .... Moin! Nur zur Ergänzung: die Brille des Nah-Summicrons passt sowohl an die M6 TTL als auch an die M5. Man muss nur die kleine schwarze Kunststoff-Nase auf der Rückseite, welche durch die verchromte Schraube von der Vorderseite her gehalten wird, abnehmen. Das wurde bei Erscheinen der M5 auch von LEITZ so empfohlen und ich habe es schon vor vielen Jahren gemacht und fahre bestens damit. Man kann die schwarze Nase natürlich auch etwas herunterschleifen bis es passt. Damit vermeidet man das kleine Schraubenlöchlein auf der Vorderseite der Brille, aber es ist dann auch nicht rückbaubar. Ich selbst lebe mit dem Schraubenloch und habe bislang keine gesundheitlichen Schäden dadurch erlitten. Mit freundlichen Grüßen vom Wolfgang 1 Link to post Share on other sites More sharing options...
skybolt Posted February 23, 2022 Share #12 Posted February 23, 2022 Ein Zeiss Planar 2.0/50mm ZM ist auch eine Alternative, vom Zeiss C Sonnar T 50mm 1:1,5 ZM würde ich abraten, wegen deutlichem Fokusshift. Die neueren Voigtländer VM Objektive sind alle zu empfehlen, wenn die Leica M10-R kein Problem damit hat, sollte es bei der M6 erst recht nicht Probleme geben. Link to post Share on other sites More sharing options...
sanary Posted March 3, 2022 Author Share #13 Posted March 3, 2022 Nochmal vielen Dank für Eure Beiträge. Ich habe mir nun tatsächlich ein Voigtlänger 2/50 Apo Lanthar Objektiv bestellt. 1 Link to post Share on other sites More sharing options...
paulleica Posted April 7, 2022 Share #14 Posted April 7, 2022 Am 3.3.2022 um 14:31 schrieb sanary: Nochmal vielen Dank für Eure Beiträge. Ich habe mir nun tatsächlich ein Voigtlänger 2/50 Apo Lanthar Objektiv bestellt. Gute Entscheidung. Sehr gutes Objektiv, das in der gleichen Liga spielt wie das 50iger Apo Summicron. Ich benutze es an der M6, der M3 und der SL2. Schärfe und Kontrast sind atemberaubend und die Abstimmung auf die Mechanik der Leica M ist perfekt. Ich hatte da bislang mit noch keinem Voigtländer Objektiv Probleme. Leica verunsichert seine Kunden mit viel Marketinggetöse, aber viele der neuen Voigtländer Objektive sind den Leica-Pendants ebenbürtig, nur für deutlich kleineres Geld. Link to post Share on other sites More sharing options...
Andreas_Kreuz Posted April 9, 2022 Share #15 Posted April 9, 2022 Am 20.2.2022 um 20:31 schrieb sanary: Allerdings wird bei Richard Hünecke "Leica M 6" Laterna Magica Verlag, München 1990, beschrieben, "Der Entfernungsmesser hat aber für den Schritt von unendlich bis an die Naheinstellungsgrenze einen konstanten Schwenkwinkel seiner Meßoptik. Also passen die Optiker die Steuerkurve jedes einzelnen M-Objektivs individuell auf seine tatsächliche Brennweite an." Papier ist geduldig. (Ich schätze aber, mit "Brennweite" ist da eigentlich die Entfernung für die scharfe Abbildung (Fokuspunkt) gemeint.) Link to post Share on other sites More sharing options...
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